Bildung und Sozialisation in Kindheit und Jugend Zusammenfassung PDF

Title Bildung und Sozialisation in Kindheit und Jugend Zusammenfassung
Author Kimberly Puck
Course Bildung, Entwicklung und Sozialisation im Erwachsenenalter
Institution Universität Klagenfurt
Pages 24
File Size 683.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 78
Total Views 153

Summary

SOSE16...


Description

Bildung und Sozialisation in Kindheit und Jugend 1. Teil: allgemeine Einführung Einführung in zentrale Begriffe • • •

Bildung – Kindheit Entwicklung Sozialisation – Jugend, Familie, Generation

Bildung als Selbstbildung – Wilhelm von Humboldt • • •

Bildung als Entfaltung der Kräfte des Menschen Wechselwirkung zwischen Subjekten und Objekten Entwicklung des menschlichen Geistes geschieht über die Sprache

Bildung als Allgemeinbildung – Wolfgang Klafki •

Allgemeinbildung bedeutet, dass man ein geschichtlich-vermitteltes Bewusstsein von zentralen Problemen der gemeinsamen Gegenwart und der vorhersehbaren Zukunft gewonnen hat. Des Weiteren soll man eine Einsicht in die Mittverantwortlichkeit dieser Probleme gewinnen und Bereitschaft zur Behebung dieser zeigen.

Bildung als soziale Bildung – Stephan Sting (AAU) • • •

Bildungsprozesse verweisen immer auf die sozialen Kontexte, in denen sie sich vollziehen Es gibt immer eine Frage nach Vorrausetzungen, Ressourcen und sozialen Bedingungen von Bildungsprozessen Zugleich fragt die Perspektive der sozialen Bildung nach pädagogischen Interventionen, die Bildungsprozesse unter je spezifischen Rahmenbedingungen ermöglichen

Bildung als zentraler Begriff der Erziehungswissenschaft 1 + 2 • • • • •

Bildungsbegriff wird in der Tradition der Erziehungswissenschaften immer mit den Begründungspotenzial für pädagogisches Handeln und Planen angesehen Dies bedeutet, dass der Bildungsbegriff eine hohe orientierende Funktion aufweist und beigemessen wird Der Bildungsbegriff konzentriert sich auf das den Menschen orientierende Potenzial Die Entwicklung von Selbst- und Weltreferenzen durch die Ausbildung von entsprechender sprachlich vermittelter Reflexionsmuster bildet den Kern - Ortlepp

1

• •

• •

einerseits sind empirisch angelegte biografieanalytische Untersuchungen anschließbar, die die Selbstreferenz der Menschen beschreiben andererseits sind auch zeitdiagnostische Untersuchungen, die beschreiben, welches Verhältnis Menschen zu ihrer Umwelt, zu ihrem Milieu, zur ihrer Kultur oder zu anderen Kulturen eingehen In jedem Fall geht es um die grundlegende Frage, wie Orietierung in hochkomplexen Gesellschaften möglich ist. -Marotzki

Sozialisation – Begriffsdefinition nach Hurrelmann 1+2 •

Sozialisation bezeichnet den Prozess, in dessen Verlauf sich ein mit einer biologischen Ausstattung versehender menschlicher Organismus zu einer sozialhandlungsfähigen Persönlichkeit bildet und der sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt



Sozialisation ist eine lebenslange Aneignung und Auseinandersetzung mit den natürlichen Anlagen, insbesondere mit den körperlichen und psychischen Grundmerkmalen, die für den Menschen die „innere Realität“ bilden , und der sozialen und physikalischen Umwelt, die für den Menschen die „äußere Realität“ bilden

Entwicklungs(aufgaben) •

• •

Entwicklungsaufgaben sind von der Gesellschaft normativ vorgegebene Anforderungen und Aufgaben, die von einem Menschen in einer bestimmten Lebensphase individuell zu bewältigen sind Diese Entwicklungsaufgaben bilden und gliedern den Lebenslauf und geben dem Individuum gewisse Entwicklungsziele vor. Kinder und Jugendliche habe andere Entwicklungsaufgaben

Kindheit und Jugend • •

Kindheit und Jugend sind soziale Konstrukte, die in Gesellschaftssystemen und historischen Epochen unterschiedlichen Vorstellungen unterliegen Derzeit wird die Kindheit in der Regel von 0-13 Jahren gefasst, die Jugend beginnt mit 14 und endet unterschiedlich zwischen 18 und 27 Jahren

Familie •

• • •

Unter dem Begriff „Familie“ versteht man in hoch entwickelten Gesellschaften eine über viele Jahre andauernde Lebensgemeinschaft von jeweils mindestens einem Angehörigen zweier Generationen Oft, aber nicht immer, ist es so, dass die ältere Generation für die Versorgung, Erziehung und Unterstützung der jüngeren Generation zuständig ist. Nicht mehr die dauerhafte Partnerbeziehung prägt das definitorische Hauptmerkmal der Familie Sondern die feste Beziehung zwischen mindestens einem Elternteil und einem Kind 2

Generationenbegriff in der Erziehungswissenschaft • •

Der Generationsbegriff eröffnet einen Einblick in die Dynamik der Beziehungen zwischen jüngeren und älteren Menschen Man unterscheidet zwischen zwei Generationsbegriffen: Weltanschauungsgeneration, wie Kriegskindergeneration und der Familiengeneration, wie Mutter, Vater, Kind

2. Teil: Bildung von Kindern und Jugendlichen – Schwerpunkt Schule Bei der Verteilung der Bildungschance spricht man von einem „Fahrstuhl-Effekt“. Dies bedeutet, dass in Österreich nahezu alle Bevölkerungsgruppen an der Anhebung des Bildungsniveaus partizipieren, aber die Abstände zwischen den sozialen Schichten sich nicht verringert, sondern sogar vergrößert. Soziale Selektivität im Bildungssystem •

In Österreich zeigen alle durchgeführten Bildungsstudien die „soziale Selektivität des österreichischen Bildungssystems“

Formaler Bildungsabschluss der Eltern und Bildung der Kinder • •

75% der 15 bis 16-Jährigen (mit Eltern mit Matura, als höchster Bildungsabschluss aufweisen) besuchen eine maturaführende Schule der Anteil reduziert sich auf 23%, wenn die Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss besitzen

Differenzen im sozialen, ökonomischen und kulturellen Kapital • • •

wenn Eltern über eine höhere Bildung (kultureller Kapital) verfügen, können sie den Kindern direkt Nachhilfe geben bei einem entsprechend hohen Einkommen (ökonomischen Kapital) ist es möglich, dass man eine Nachhilfe bezahlen kann und man kennt auch in höheren sozialen Schichten meistens jemanden im Bekanntenkreis (soziales Kapital), den man um Hilfe fragen kann

Soziale Reproduktion von Ungleichheiten • • •

Die Reproduktion von Ungleichheiten im Bildungssystem vollzieht sich nicht „natürlich“, sondern wird vielmehr gesellschaftlich hergestellt Dies lässt sich anhand der Veränderung der geschlechtsspezifischen Verteilung von Jugendlichen an maturaführenden Schulen aufzeigen Fazit der Statistik: es besuchen weitaus mehr (doppelt so viele) Mädchen als Jungen maturaführende Schulen

3

Schulische Bildungszertifikate legitimieren soziale Ungleichheit • • •

Schule und schulische Bildungszertifikate legitimieren soziale Ungleichheiten durch das Leistungsprinzip Zugleich erkennt man anhand der Pisa-Studie, dass der Bildungsstatus immer mit dem sozialen Status in einer Beziehung steht In Ländern wie Österreich mit einem gegliederten Schulsystem wird deutlich, dass die soziale Reproduktion des familialen Bildungsstatus vor allem über die Wahl der Schulform erfolgt

Erklärung für die Stabilität in der Reproduktion sozialer Ungleichheit über das formale Bildungssystem • • • •

Das formale Bildungssystem Schule setzt an alltagsbezogenen bürgerlichen Bildungsprozessen an Das formale Bildungssystem Schule orientiert sich an den Lebensentwürfen und Bildungsbedürfnissen bürgerlicher Schichten Das formale Bildungssystem Schule setzt eine gelingende Lebensbewältigung voraus Formaler Bildungserfolg ist mit Bildungsentscheidungen an den Selektionsstellen des Bildungssystems verknüpft

3. Teil: zum Verhältnis von schulischer Bildung und Bildungsort Familie Soziale Reproduktion von Ungleichheiten kann man auch anhand der Teilhabe von ImmigrantInnen an formaler Bildung erkennen – siehe Teil 2 Fazit der Statistik: Schulabbrecher ohne Abschluss der Sekundarstufe – in beiden Fällen (Immigranten und Nicht-Immigranten) überwiegen die männlichen Schulabbrecher, jedoch sind die Immigranten häufiger dabei eine Ausbildung abzubrechen, als die Nicht-Immigranten Bildungsort Familie • •



• • •

Die Familie als Bildungsort wird in Folge der PISA-Ergebnisse vor allem in ihrer Bedeutung für die Schule thematisiert Dies hat weitreichende Auswirkungen in die Familien hinein, sowie auf familienergänzende und familienersetzende pädagogische Angebote Die PISA-Studie belegt, dass die grundlegenden Fähigkeiten und die Bereitschaften für schulische Lern- und lebenslange Bildungsprozesse der nachwachsenden Generation in der Familie geschaffen werden Sie ist also der ursprüngliche und begleitende Ort der Bildung von Humanvermögen Das heißt, dass sie sich auf die Wahl der Schulform und den Schulerfolg auswirkt Somit bildet die Familie den Ausgangspunkt für außerfamiliale Bildungsprozesse der Kinder

4

Diskurs über Familie – Nationaler Bildungsbericht 1+2 • • •

• • • • •

• •

Die Familie ist der erste, und in der Zeit von der frühen Kindheit, bis weit in die Schulzeit hinein auch der wichtigste Ort der Bildung von Kindern In der Familie erwerben Kinder den primären Habitus, der ihr Verhalten, ihre Einstellungen, ihre Denkmuster und Handlungsweisen maßgeblich prägt Dadurch werden in der familialen Sozialisation entscheidende Weichen gestellt, wie und in welcher Weise Kinder und Jugendliche anschlussfähig sind an andere Sozialisationsinstanzen, wie vor allem die Schule -Rauschenbach wie die Schule als sekundäre Sozialisationsinstanz von Kindern und Jugendlichen genutzt wird wie sie darin zurechtkommen in welcher Weise sie von ihr profitieren wird in maßgeblichen Umfang von dem der Familie erworbenen Habitus bestimmt und hängt ab von dem in der Familie vorhandenen und verfügbaren sozialen, kulturellen und ökonomischen Kapital Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen werden somit durch die Familie gestaltet und beeinflusst -Rauschenbach

Bildungsort Schule als Risiko aufgrund der Bildungsleistungen von Familien? • • •

Vieles, was der Schule zugerechnet wird ist in Wirklichkeit keineswegs ausschließlich oder auch nur überwiegend auf Schule zurückführen Dies haben die PISA-Ergebnisse mehr als deutlich gemacht Erhebliche Teile der in der Schule identifizierten Probleme sind Ausdruck bislang erbrachter Leistungen der Alltagsbildung gegenüber dem formalen Bildungsort Schule, die offenbar immer weniger selbstverständlich für alle Heranwachsenden sichergestellt werden können

Anerkennung von (familialer) Bildung •





Ob eine Person als gebildet anerkannt wird oder nicht, hängt davon ab, wer wen in welcher Situation und unter welchen Begleitumständen anerkennt oder von wem diese Person in welchen Lebenszusammenhängen anerkannt werden soll Bildung erweist sich in diesem Sinne zunächst als relative Größe, die mit einem unterschiedlichen Bildungsverständnis einhergeht, je nachdem, wo sich jemand selbst auf der Landkarte der unterschiedlichen Bildungsprofile einordnet und wo er oder sie von anderen eingeordnet wird -Büchner

Relativität von Familien im Kontext schulischer Bildung •

Bildungsgeschehen an anderen Orten wird aus Sicht der Schule in einer Art „Zulieferfunktion“ wahrgenommen 5



Wo Familien die Funktion der schulunterstützenden Akteure nicht selbstständig übernehmen (können), wird – sofern diese Familien von der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt werden – die Funktionsübernahme stellvertretend seitens der Schule von PädagogInnen in außerschulischen Einrichtungen wie Wohngruppen oder ambulanten Hilfen erwartet.

Ambivalenz gegenüber Familien als Bildungsorte •



Einerseits werden Familien als Bildungsort mit einer gewissen Skepsis betrachtet, weil vor allem die Investitionschancen in Bildungsprozesse in bildungsfernen Familien als recht gering eingeschätzt werden und möglichen pädagogischen Interventionen wenig Erfolgsaussichten zugeschrieben werden – Büchner Andererseits ist die Bildungsinstitution Schule für das Gelingen formaler Bildungsprozesse grundlegend auf Familienbildung angewiesen

4. Teil: Bildung – Vertiefung Bildung als Selbstbildung - Wilhelm von Humboldt • • • •

Bildung als Entfaltung der Kräfte des Menschen Wechselwirkung zwischen Subjekten und Objekten Bildung ist eine Begleiterscheinung aller menschlichen Tätigkeiten, indem sich diese wie ein einem inneren Spiegel bündeln Dieses Bildungsverständnis entwickelte sich während des Übergangs vpn der Standesgesellschaft in die bürgerliche Gesellschaft, d.h. am Übergang in die Moderne

Soziale Notwendigkeit zur Bildung als Selbstbildung • •

Soziale Einbindung von Menschen als standesbezogener Prozess verlor im Übergang zur Moderne ihre Bedeutung An diese Stelle trat Bildung als selbstreflexiver Prozess mittels dessen das Individuum sich zu Kultur und Gesellschaft ins Verhältnis setzt

Allgemeine Menschenbildung bei Humboldt •

• •

Die allgemeine Menschenbildung hebt die Individualität nicht auf, sondern sie knüpft an die Verschiedenheit der Individuen an, um diese zur vollen Entfaltung ihrer „Eigentümlichkeiten“ anzuregen Bildung bringt die Verschiedenartigkeit und Pluralität menschlicher Lebensweisen und Lebensformen überhaupt erst vollständig zur Geltung Sie erfordert daher eine individualisierende Vorgehensweise, die auf einer „individualisierenden Menschenkenntnis“ beruht

6

Selbstbildung in der Gegenwart • •

Subjektivität und Selbstbestimmung sind wesentlich, da sich Bildung nur in der aktiven Selbsttätigkeit und in der Bildung des Selbst realisiert Das sich bildende Subjekt setzt sich mittels Bildung in eine Beziehung als vom Subjekt initiierte „Subjekt-Welt-Relation“ bezeichnen

Selbstbildung im Kontext von Bildungsinstitutionen wie Schule 1+2+3 • • • •

• •



• • • •

Bildungsinstitutionen stellen einen zentralen Ort in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen dar Als Orte des Heranwachsens und der Vergemeinschaftung mit Peers Als Orte des Erlernens sozialer Praxis Als Orte des Erwerbs von sozialem Status und Anerkennung mit institutionellen Bildungsarrangements Kinder und Jugendliche versehen Bildungsangebote im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten mit Sinn Das heißt, dass die Bildungsinhalte transformiert werden, sodass ein individueller Stil der Problembearbeitung bzw. ein biografisches Passungsverhältnis zwischen den angebotenen Lehrinhalten und dem Leben der Kinder und Jugendlichen entstehen kann Daraus entsteht Subjektivität von Bildung

Schulen sind organisierte Bildungsangeboten und nicht exklusive Bildungsorte Schulische Bildungsprozesse fügen sich vielmehr ein in sozial, zeitlich und räumlich nicht eingrenzbare Bildungskonstellationen Die Bedeutung von Bildungseinrichtungen lässt sich in biografischer Selbstreflexion von Kindern und Jugendlichen, sowie retrospektiv bei Erwachsenen erkennen Das heißt, dass an dieser Stelle die Bedeutung von Biografien in modernen Gesellschaften zum Tragen kommt

Selbstbildung über biografisches Erzählen •





Biografisches Erzählen integriert Lern- bzw. Lebenserfahrungen, die in (zeitlich) getrennten Lebenswelten, sowie in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen und Lebenswelten gemacht wurden, in eine mehr oder weniger zusammenhängende Biografie Prozesse des Selbst- und Fremdverstehens: Biografisches Erzählen von Bildungsprozessen setzt an der Lernerfahrung bzw. der Perspektive des Erzählenden an Hierbei werden die Bildungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen aus der Perspektive der Kinder und Jugendliche für diese selbst und für die Zuhärenden sichtbar

7

Formale, non-formale und informelle Bildung • •

Bildung wird derzeit in formale bzw. formelle, non-formale bzw. non-formelle und informelle Bildung unterteilt Ziel dieser Unterscheidung ist, den Bildungsbegriff auch für andere Bildungsorte als (Hoch-)Schulen zu erschließen

Formale Bildung • • • •

Für Kinder und Jugendliche ist in der Schule der Modus der formalen Bildung vorherrschend Grundgedanke der formalen Bildung ist, gesellschaftlich relevante Wissens- und Tätigkeitsfelder inhaltlich (z.B. Lehrplan) festzuschreiben Modularisierung stellt einen Versuch dar auf gesellschaftlich veränderte Bildungsvorstellungen und Pluralisierung von Wissensgebieten zu reagieren Grundfrage: Individualisierung und Flexibilisierung von Bildung versus Kanonisierung von Allgemeinbildung

Non-formale Bildung • •

Formen organisierter Bildung, die in ihrer Angebotsstruktur einen offenen Charakter haben (z.B. Kindergarten, Horte, Jugendzentren, Sportvereine) Zum Teil gibt es Bestrebungen, die hier gesammelten Bildungserfahrungen nachträglich zu zertifizieren

Informelle Bildung 1+2 • • •

Bei informeller Bildung handelt es sich um alltagsbezogenen Bildung Orte informeller Bildung sind Familien, Nachbarschaften und Peers Unsere Formen der sozialen Praxis (wie Kommunikation oder soziales Handeln) und unser alltagskulturelles, praktisches Wissen eignen wir uns in lebensweltlichen Interaktionen an – manchmal wird dies auch als Alltagsbildung bezeichnet



Informelle Bildung etabliert eine lebensweltliche Grundbildung, auf die alle organisierten Bildungsinstitutionen aufbauen Der Schule gelingt es bisher nicht, die Folgen des fehlenden Passungsverhältnisses zwischen informellen Bildungsprozessen von Kindern und Jugendlichen und den Erwartungen formaler Bildungseinrichtungen zu kompensieren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendarbeit werden zunehmend aufgefordert, basale Alltagsbildung im Sinne des formalen Bildungssystems zu übernehmen





8

Bewältigung sozialer Ungleichheiten 1+2 •





• • •

Im Kontext von sozialer Ungleichheit zeigen sich Bildungsanforderungen zunächst als an Menschen herangetragene Aufgabe der Bewältigung schwieriger Lebenskonstellationen bzw. Lebenslagen, welche alle Lebensbereiche durchdringen In schwierigen Lebenslagen wird die Partizipation an formaler Bildung erst nach der (professionellen) Unterstützung bei der Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen möglich In sozialen Ungleichheitslagen treffen Pädagoginnen und Pädagogen im besonderen Maße auf Problemlagen und Bedürfnissen aufseiten von SchülerInnen bzw. Kindern und Jugendlichen, die auf die soziale Konstruktion von Lebensbedingungen, Lebenswelten und Lebenslagen zurückgehen Es geht in diesen Lernsituationen oftmals um die Bewältigung der aktuellen Lebenssituation Hieraus folgt pädagogisch die Notwendigkeit, sich die Situation sozialen bzw. informellen Lernens bzw. die Prozesse sozialer Bildung anzuschauen Empirische Studien wie die PISA-Studien zeigen, wie eng Sozialisations- und Bildungsbedingungen miteinander verknüpft sind

Soziale Bildung – zentrale Annahme 1+2 – Sting Bildungsbestrebungen, die soziale Entfaltung und soziale Integration, miteinander verbinden, unterscheiden nicht nur nach der Heterogenität (eine Menge an Merkmalen) der Bildungssubjekte, sondern auch nach der Heterogenität der sozialen Kontexte, in denen sich Bildung vollzieht. Die Wahrnehmung, Anerkennung und professionelle Unterstützung von Bildungsbestrebungen von Kindern und Jugendlichen erfordert daher von PädagogInnen eine soziale Reflexivität im Hinblick auf ihre sozialen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, unter denen sich Bildungsprozesse vollziehen. Soziale Bildung – zentrale Frage – Sting Soziale Bildung beschäftigt sich mit den Fragen: • •

Welche Bildungsperspektiven eröffnen sich in Lebensumständen? Wie kann die „Subjekt-Welt-Relation“ im Lebenskonstellationen gestaltet werden?

Relationen Rahmen

zu je

gegebenen spezifischer

5. Teil: Bildung und Bewältigung Grundaussage zu Bildung – Sting • •

Bildung als Selbstbildung ist an die Entwicklungsdynamik und die Bestrebungen des einzelnen Subjekts gebunden Bildung zielt auf Sozialintegration und setz...


Similar Free PDFs