Zusammenfassung Modul 5 Erziehung, Bildung, Sozialisation PDF

Title Zusammenfassung Modul 5 Erziehung, Bildung, Sozialisation
Author Elena Schwartz
Course Erziehung, Bildung, Sozialisation
Institution Duale Hochschule Baden-Württemberg
Pages 11
File Size 312 KB
File Type PDF
Total Downloads 15
Total Views 129

Summary

Studienjahrgang So15...


Description

Zusammenfassung Modul 5 Erziehung, Bildung, Sozialisation 1. Unit 1 (Febel) a. Sozialisation i. Definition 1. Wechselseitige Beeinflussung zwischen Mensch und Umwelt  dynamische Beziehung 2. Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in Wechselseitigkeit 3. Beeinflussung zwischen körperlichen/psychischen Strukturen des Menschen und der sozialen/psychischen Umwelt 4. Verwobenheit von Individuum und Gesellschaft 5. Individuum beteiligt sich aktiv, Mensch ist kein Opfer der Gesellschaft sondern gestaltet aktiv die Umwelt 6. Begriffliches Konstrukt, es gibt nur sozialisationstheoretische Fragestellungen nach Hurrelmann 7. Vergesellschaftung des Menschen (Emile Durkheim) 8. 4 Werte sozialisationstheoretischer Grundlagen: 1) Interesse an der innerpsychischen Verarbeitung sozialer Erfahrungen 2) Berücksichtigung von Gestaltungsprozessen der Umwelt durch Akteure 3) Ausdifferenzierung von sozialen Umwelten 4) Berücksichtigung von Zusammenhängen von Sozialisationskontexten 9. Primäre Sozialisation (Familie, …), sekundäre Sozialisation (Schule, …), tertiäre Sozialisation (Beruf, …) ii. Das Modell des produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts (Hurrelmann): 1. These: Verhältnis der inneren und äußeren Realität  Persönlichkeitsentwicklung dauert ein ganzes Leben lang an, hierbei verarbeitet man innere und äußere Einflüsse und somit die Realität. Bsp.: Schule schwänzen. Innen: Schule ist unnötig, außen: Polizei, Schule  Zusammenspiel von Anlage und Umwelt, um Persönlichkeitsstruktur zu beeinflussen  Genetische Dispositionen spielen eine Rolle, legen Grenzen fest, eröffnen gleichzeitig andere Möglichleiten Bsp.: IQ ist genetisch bedingt, Umwelt kann aber Einfluss nehmen  Innere Realität = Anlagen  Äußere Realität = Umwelt  Auseinandersetzung sowohl innerlich, als auch äußerlich Person – Umwelt – Verhältnis  Subjektive Wahrnehmung 2. These: Aktive Gestaltung der Persönlichkeit  Menschen gestalten ihre eigene Entwicklung, indem sie die innere und äußere Realität verarbeiten. Hierbei bezieht die Verarbeitung sich auf persönliche Ressourcen.  Gehirnentwicklung spielt eine Rolle. Normalerweise offen und dynamisch, es gibt jedoch kritische Entwicklungsphasen  Grenzen kognitiver Entwicklung, aber auch Spielräume  Ergebnis: Orientierung und Strukturierung des eigenen Handelns  Sozialisation = Selbstsozialisation  Bsp.: Abi-Stress, man muss sich Lernen selbst einteilen und Erfahrungen machen 3. These: Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Lebenslauf  Jeder Lebensabschnitt beinhaltet sowohl selbst definierte, als auch von der Umwelt gestaltete Erwartungen an die Verarbeitung der inneren und äußeren Realität.  Erwartungen definieren Entwicklungsaufgaben.  Erwartungen sollen psychisch aufgenommen und im Handeln umgesetzt werden.  Individualität und gesellschaftliche Einflüsse werden in Verhältnis gesetzt  Entwicklungsaufgaben sind individuell zu bewältigen  Spannungsverhältnis: Individuation vs. Integration



Bsp.: Kind kommt in die Schule, muss sich weiterentwickeln, Platz in der Klasse finden

4. These: Bildung einer Ich – Identität  Grundlage des positiven Selbstwertgefühls  Bei Verfehlen einer Entwicklungsaufgabe kann dies negative Folgen für den Aufbau der Ich – Identität haben  Ich – Identität: Kontinuität des Selbsterlebens in Entwicklungs- und Lebensphasen stärkt das Selbstwertgefühl, Empfinden der Selbstwirksamkeit.  Existentielle Krisen können Störungen in Ich – Identität hervorrufen  abweichendes Verhalten  Ich – Identität = Voraussetzung für Autonomie  Verfügen über personale Ressourcen bestimmt die Entwicklungsaufgabenbewältigung  Bildung (Schule), Erziehungsbeistandschaft, Vereine/Gruppen -> Interessen fördern 5. These: Persönlichkeitsentwicklung im Lebenslauf  Persönlichkeit muss aufgrund von ständigen gesellschaftlichen Änderungen immer weiterentwickelt werden  Ziele müssen gesetzt werden  Bsp.: heute höheres Maß an Freiheit  Überforderung  Durch Wandel entstehen unterschiedliche Herausforderungen  Sache des Einzelnen den richtigen Weg zu finden 6.      

These: Bedeutung der Familie in der Sozialisation Familie ist die zentrale und primäre Sozialisationsinstanz Familie existiert schon immer Gibt zentrale Impulse für körperliche und psychische Weiterentwicklung Hat auch eigene Dynamik Formale Bildung ist heute aus Familie ausgelagert Heute eher Kleinfamilie

7.    

These: Bedeutung der Bildungsinstitutionen für die Sozialisation Institutionen wie Schule, Kiga … sind fest implementierte Stellen in der Gesellschaft Vorarbeit der primären Sozialisationsinstanz wird fortgeführt Ausdifferenzierung Erziehungs- und Bildungssystem Schutz der Familie ist in Deutschland hoch  Herkunft beeinflusst Bildungsweg

8.    

These: Bedeutung der alltäglichen Lebenswelt für die Sozialisation Tertiäre Sozialisation = Erfüllung gesellschaftliche Aufgaben Eng mit primärer und sekundärer Sozialisation verwoben Sozialisationseinflüsse sind oft nicht mehr unterscheidbar Üben unwillentlich Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung aus

9. These: Ungleichheit von Sozialisationsprozessen  Je nach dem in welchen Milieus man aufwächst hat man gute oder weniger gute Ressourcen, etc. zur Verfügung  Ungleichheiten als Ergebnis  Ungleichheiten können aber auch durch Sozialisationsprozesse hervorgerufen werden  Sozialer Status beeinflusst Sozialisationskontexte  Kontextuelle (materielle Ausstattung, …) und kompositorische (Zusammensetzung von Gruppen, …) Faktoren  Bsp.: 21 jährige bekommt Kind, bleibt in ursprünglichem Milieu 10. These: Geschlechtliche Diversitäten in der Realitätsverarbeitung  Geschlecht wird von Gesellschaft bestimmt und von Geburt an erlernt

Soziale Konstruktionen fordern bestimmte Erwartungen in Bezug auf Entwicklungsaufgaben an das Individuum  Intersektionalität: auch andere Ungleichheitsformen werden berücksichtigt Thesen sind wichtig: - für Hintergrundwissen, um Klienten zu verstehen - für die eigene Haltung - um sich orientieren zu können - sind weitreichend - für die eigene Sozialisation innerhalb der Arbeit iii. Zusammenhang der Thesen und die Soziale Arbeit:  Pädagogisches Handeln kann sich auf die Thesen berufen  Entwicklungsschritte der Klientel sind besser nachvollziehbar  Das „Gesamte“ wird betrachtet  Klient an sich + Umfeld und weitere Einflussfaktoren  Verknüpfung der Thesen lässt ein Menschenbild entstehen  Kenntnis über primäre, sekundäre und tertiäre Sozialisation sind unumgänglich  Einflussnahme der Gesellschaft auf das Individuum muss betrachtet werden b. Theorien der Sozialisation: i. psychologische Theorien - Lern- und Verhaltenspsychologie - Psychoanalyse - Kognitive Entwicklungspsychologie - ökologischer Ansatz  Theoretischer Zugang von Individuum ausgehend ii. soziologische Theorien - Struktur - funktionale Theorie - symbolischer Interaktionismus - Gesellschaftstheoretische Ansätze  Theoretischer Zugang von Gesellschaft ausgehend c. Mündigkeit i. =Ziel/Absicht des pädagogischen Handelns 1. „pädagogischer Absprung“ soll geschafft werden 2. Normative Bestimmung notwendig, da Gelerntes für unterschiedliche Inhalte notwendig -> Ziele individuell festschreiben ii. Wie wird der Mensch mündig? 1. Erziehung endet da, wo Mensch mündig wird (Nohl)  Mündig = selbstbestimmt, erwachsen, eigenständig, geformte Persönlichkeit  Aufforderung zur Selbsttätigkeit -> Hilfe zur Selbsthilfe iii. Was will die Gesellschaft – was will ich? -> Spannungsfeld, doppeltes Mandat  Soziale Arbeit hat doppeltes Mandat zwischen Gesellschaft und Individuum i. Einerseits staatlich finanziert (ASD) und zum Vertreten der Interessen der Gesellschaft (Kinder mündig machen) ii. Andererseits auch Vertreter der Klientel iv. Subjekt werden  Subjekt werden = mündig werden (Rechtssubjekt, Subjekt des öffentl. Lebens usw.) -> S.A. unterstützt hierbei z.B. durch Hilfen zur Erziehung d. Bildung i. Vier Welten nach Rauschenbach 1. Soziale Welt 2. Dingliche Welt 3. Persönliche Welt 4. Kulturelle Welt ii. Die vier Weltbezüge der Bildung 1. Zusammenfassung  Rauschenbach 2. „Bildung ist mehr als Schule“ – zu einem erweiterten Bildungskonzept - Bei Bildung geht es um den Aufbau von handlungsrelevanten individuellen Kompetenzen 

-

-

Menschen werden durch Bildung befähigt, sich mit der Welt, mit der Kultur, mit sich selbst und mit anderen Menschen ins Verhältnis zu bringen Vier unterscheidbare Dimensionen von Bildung  vier Weltbezüge und vier Dimensionen der Weltaneignung Bildung ist ein Prozess des Kompetenzerwerbs in den vier Weltbezügen (der kulturellen, materiellen, sozialen und subjektiven Welt) Bildung als Vorstellung einer Aneignung von Welt  richtet sich auf die Entwicklung einer allgemeinen Lebensführungs- und Lebensbewältigungskompetenz Bildung zielt also auf den Erwerb von Kompetenzen in allen vier Dimensionen der Aneignung von Welt 1. Kulturelle Kompetenzen: Fähigkeit die Welt und die Kultur mit Sprache etc. zu erschließen 2. Instrumentelle Kompetenzen: Fähigkeit sich in Welt der Natur, Waren, Produkte (dingliche / materiellen Welt) handelnd bewegen zu können 3. Soziale Kompetenzen: Fähigkeit in einer sozialen Welt mit Mitmenschen auseinanderzusetzen, am Gemeinwesen teilzuhaben, soziale Verantwortung übernehmen 4. Personale Kompetenzen: Fähigkeit mit der eigenen inneren Welt (Gedanken / Gefühlen / Emotionen) umgehen zu können Fasst man die Komponenten zusammen (kulturelle Bildung, praktische Bildung, soziale Bildung, Persönlichkeitsbildung) entsteht ein umfassendes Bildungskonzept und ein modernes pragmatisches Bildungsverständnis  Diese Idee knüpft an Überlegungen von Habermas an (Theorie des kommunikativen Handelns)  Zentrale Bildungskomponenten 1. Kulturelle Kompetenzen - Kulturelle Reproduktion  Kultur wird von Generation zu Generation weitergereicht - Weitergabe der Kompetenzen ist Funktion der Schule  Kernaufgabe - Wird durch Alltagsbildung ergänzt - Strukturprobleme bei der Weitergabe  Menge der kulturellen Kompetenzen und geringere Halbwertszeit - Wissensstand müsste permanent neu abgeglichen werden - In modernen Gesellschaften besteht die Gefahr, dass kulturelles Erbe verloren geht - Intergeneratives Lernen versiegt 2. Instrumentelle Kompetenzen - Materielle Reproduktion - Kompetenz zur gesamten dinglichen-praktischen Lebensführung und Lebensbewältigung (Handarbeit, körperliche, instrumentelle Arbeit, tätige Aneignung der Welt…) - Alltagspraktische Lebensbewältigung - Schule kann hier nur bedingt helfen  es bedarf anderer Bildungsorte und Lernwelten (Familie, Kindergarten, Jugendarbeit, Ausbildung…) - Sonst entsteht die Gefahr, dass voranschreitende Unbeholfenheit und Inkompetenz entsteht - Praktische Dinge des täglichen Lebens: kochen, eigener Haushalt, sich selbst versorgen, Lohnsteuererklärung… 3. Soziale Kompetenzen - Soziale Integration  soziales Lernen, dialogische Fähigkeit, Verantwortung übernehmen - Individuell und gesellschaftlich - Fähigkeit sich selbst zu der sozialen Mitwelt ins Verhältnis setzen - Kommunikative Kompetenz - Verständigungsorientiert handeln

Zivilgesellschaftliche Kompetenz, Politische Bildung, Soziales Lernen, Demokratiefähigkeit - Also: Aktive und partizipative Auseinandersetzung mit der Gesellschaft - Rolle als mündiges Mitglied der Gesellschaft - Beteiligung 4. Personale Kompetenzen - Sozialisation - Subjektives oder selbstreflexives Lernen - Kompetenz mit sich selbst und der eigenen Entwicklung in kritischproduktives Verhältnis treten - Lernen sich selbst wahrzunehmen und wertzuschätzen, anzuerkennen - Nach innen gerichteter Weltbezug - Mit Hoffnungen, Ängsten, Trauer, Wut etc. umgehen können  das alles muss erlernt werden - Welt der Gefühle und Emotionen  Zusammenspiel von sozialer und personaler Kompetenz als Voraussetzung sich auf Lernprozesse einlassen zu können  Gelernt haben, was es heißt Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen iii. Soziale Welt 1. Wie eignen sich Menschen die Welt sozial an  Kommunikation  Politik iv. Praxisbeispiele 1. Wie fördern wir soziale Kompetenz  Hilfen zur Erziehung, Soziales Kompetenztraining, Vereine, Gruppen 2. Wie fördern wir personale Kompetenz  Kant: Nachdenken fördern  Hilfen zur Erziehung, Schule, Psychologische Beratungsstellen -

Sozialisation       

Entstehung und Bildung der Persönlichkeit in Interaktion mit der Umwelt gesamte gesellschaftliche Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung Interaktion/ Wechselwirkung Gesellschaft und Mensch Ist den anderen Begriffen übergeordnet Sozialwerdung Neutraler Begriff Lebenslanger Prozess

Bildung 

      

Doppelte Bedeutung: 1. Prozess der inneren Formung der Persönlichkeit 2. Ergebnis, als gesellschaftlich verwertbare Qualifikation Befähigung zu vernünftiger Selbstbestimmung und Solidaritätsfähigkeit Teilnahme an Gesellschaft Zielt auf Autonomie, Individualität und Gemeinschaftsfähigkeit Selbstaneignung und Weltaneignung Normativer Begriff Sowohl planvoll als auch ungesteuerte Prozesse Lebenslange Aufgabe

Alle beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung und basieren auf wechselseitiger Beeinflussung von Mensch und Umwelt 2. Unit 2 (Faßler) a. Lebensalter: Alter i. Was ist Alter? 1. (höheres) Alter in unserem Kulturkreis eng verknüpft mit Bedingungen des biologischen „Verfallsprozesses“ -> diese Altersgruppe und Entstehung maßgeblich durch soziale Prozesse in der Arbeitsgesellschaft geprägt 2. chronologische Altersgrenze dabei meist auf 60 oder 65 Jahre festgelegt; orientiert an (früher) institutionalisierten Übergangsalter von Erwerbstätigkeit zum Ruhestand

ii.

iii.

iv.

v.

3. bis in die 70er Jahre standardisierter Eintritt in die Ruhephase aufgrund von verschiedenen Faktoren stärker individualisiert; macht klare Terminierung des Beginns der Altersphase schwierig:  Frühverrentung, frühzeitige Arbeitslosigkeit und Vorruhestand  Individuell versetzte einsetzende alterstypische Einschränkungen auf ökonomischer, biologischer, sozialer und psychischer Ebene  Altersteilzeit, Erwerbsminderungsrente und Ehrenamtliches Engagement Entstehung des höheren Alters: 1. Herausbildung des Alters als eigenständige Lebensphase erfolgt aufgrund von folgenden sozialen Entwicklungen:  Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung, Infrastruktur, Hygiene und der Ernährung  Industrialisierung: verstärkte Ausgrenzung und Entwertung des Alters als Restkategorie der Erwerbs- und Leistungsgesellschaft  Staatliche Altersvorsorge (in Deutschland ab 1889) und die Rentenreform 1957 (Etablierung des „Ruhestands“)  Allgemeine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen über den Lebenslauf hinweg  Ideologisch-kulturelle Abwertung im Zuge der aufkommenden Glorifizierung der Jugendlichkeit (ab Anfang des 20. Jahrhunderts) Aktuelle Strukturmerkmale des Alters: (vgl. Böhnisch 2012) 1. Junge Alte:  Nehmen aktiv am sozialen und kulturellen Leben in der Gesellschaft teil.  Verfügen noch in verschiedenen Bereichen über die Fähigkeit, Leistungen für andere zu erbringen (chancenreicher dritter Lebensanschnitt). 2. Mittlere Alte:  Sind mit Einschränkungen in meist alterstypischen Bereichen aktiv  Bringen sich noch im Bereich der Familie, des Freundeskreises und z.B. in Vereinen ein  Häufigere gesundheitliche Probleme beeinträchtigen wiederkehrend den Alltag (eingeschränkter vierter Lebensabschnitt). 3. Hochbetagte / alte Alte:  Meist starke Einschränkung der Selbstkompetenz  Umfassendes Angewiesensein auf fremde Hilfe  Multimorbidität und starke Einschränkung der Mobilität (abhängiger fünfter Lebensabschnitt). Aktuelle Strukturmerkmale des Alters (2): (vgl. Böhnisch 2012) 1. Verjüngung:  neue Aktivitätspotenziale, aber auch risikoreicher Altersübergang mit neuen Belastungsfaktoren und Bewältigungsproblemen 2. Entberuflichung:  besonders früh betroffen sind Personen mit niedrigem Berufsstatus, Qualifikationsdefiziten und/oder gesundheitlichen Problemen 3. Singularisierung:  Ambivalenz zwischen Isolation/Vereinsamung und Alleinsein-können ohne den sozialen Bezug zu verlieren (auch Selbstbezug) 4. Feminisierung:  besondere Lage von einer statistischen Mehrheit an Frauen vor allem unter den Hochbetagten (z.B. ökonomische Notlage) 5. Hochaltrigkeit:  immer mehr Menschen werden über 80 Jahre alt und sind oftmals von chronischen Krankheitszuständen und Pflegebedürftigkeit betroffen Altersstereotype und Altersbilder 1. „Stereotyp bezeichnet eine festgefügte, für lange Zeit gleich bleibende emotional positiv oder negativ gefärbte Vorstellung von Personen und Gruppen, die nur begrenzt veränderbar ist“ (W. Voges; 1995, S21)

Vereinheitlichende oft bildhafte Vorstellungen, die die gesellschaftliche Wahrnehmung bezüglich einer bestimmten Personengruppe prägen  Verschiedene zugeschriebene Eigenschaften, die systematisch aufeinander bezogen sind (es entsteht ein „schlüssiges“ Bild)  Tendenz zur Generalisierung führt zu Vorurteilen und nicht selten zur Stigmatisierung vi. Negative Altersbilder: das Defizit-Modell 1. Das gesellschaftliche Bild von alten Menschen ist immer noch stark von Mängeln, Problemen und einem fortschreitenden Verfall geprägt:  Gebrechlichkeit und Hilfsbedürftigkeit  Abbau und schließlich Verlust der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit  Einsamkeit, sozialer Rückzug und Passivität (Disengagement)  Fehlender gesellschaftlicher Nutzen bei gleichzeitiger Abhängigkeit von anderen  Assoziation mit spezifischen Alterskrankheiten (z.B. Alzheimer/ Demenz)  Mangelnde Flexibilität, Altersrenitenz und kulturelle Regressivität  Alte Menschen verlangsamen oder gefährden gesell. Prozesse  Individuelle Persönlichkeit wird besonders bei alten Menschen oft übersehen und diese Tendenz zur Verallgemeinerung kann auch in der Altenpflege und der sozialen Arbeit beobachtet werden  Es werden nicht die Stärken alter Menschen erkannt, sondern es findet eine Fokussierung auf die Mängel und Defizite statt.  Diese stigmatisierende Perspektive wirkt oft auch auf die Selbstwahrnehmung zurück (self fullfilling prophecy und Selbststigmatisierung) vii. Positive Altersbilder: das Kompetenz-Modell 1. Das Bild der alten Menschen lässt in den letzten Jahrzehnten aber auch ein positive Tendenz erkennen:  Alte werden häufiger als kompetente, mobile und leistungsstarke gesellschaftliche Akteure anerkannt, die über körperliche, intellektuelle und kommunikative Fähigkeiten auf hohen Niveau verfügen  In manchen Bereichen wird die Erfahrung, Expertise und soziale Kompetenz älterer Menschen geschätzt und eingesetzt  Sie werden in der sozialen Arbeit verstärkt als Experten ihrer eigenen Biographie geachtet  Alte Menschen werden als z.B. Wähler- und Konsumentengruppe der Zukunft identifiziert (gesteigerte soziale Relevanz) 2. Die Perspektive in der Arbeit mit Menschen im höheren Alter ist dabei geprägt durch folgende Aspekte:  Jenseits von Abbau- und Rückzugstendenzen im Alter (Disengagement) existieren verschiedene Sozialformen, Praktiken und Lebensstile als Ausdruck der Biographisierung und Pluralisierung des Alters  Das tradierte defizitäre Altersbild und die Wahrnehmung des Alters als „Restzeit“ und Ruhestand steht nicht mehr im Mittelpunkt des Diskurses  Alter wird als gestaltbarer und zu gestaltender Abschnitt des eigenen Lebensprojekts erkannt (Weiterführung und/oder Neugestaltung)  Positive Bilanzierung des eigenen Lebens, aber auch Akzeptanz der eigenen Begrenztheit und Endlichkeit (Integritätsprinzip)  Bewältigung kritischer Lebensereignisse wie Partnerverlust, Krankheit und radikale Änderung der Lebensumstände verlangen eine bewusste Stärkung und Aktivierung von Kompetenzen viii. Alter im Wandel: 1. Wenn vom demographischen Wandel in Deutschland gesprochen wird, liegt der Fokus meist auf drei besonderen Merkmalen der Bevölkerungsentwicklung:  Veränderungen in der Altersstruktur 

 

Quantitatives Geschlechterverhältnis über die Lebensalter hinweg Anteile von Inländern/innen, Migranten/innen und eingebürgerten Personen

3. Unit 3 (Heimes) a. Definitionen zu Pädagogisches Handeln i. Handeln wird oder ist dadurch pädagogisch resp. erzieherisch, dass es sich auf Lernen bezieht und es zu bestimmen sucht. ii. Pädagogisches Handel...


Similar Free PDFs