BWL REWE - Rechnungswesen Vorlesungszusammenfassung PDF

Title BWL REWE - Rechnungswesen Vorlesungszusammenfassung
Author Ramtin Babaei
Course Betriebwirtschaftslehre: Finanzwirtschaft und Rechnungswesen
Institution Karlsruher Institut für Technologie
Pages 33
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Summary

Vollständige Zusammenfassung des Kurses Betriebwirtschaftslehre: Finanzwirtschaft und Rechnungswesen....


Description

BWL REWE - Rechnungswesen KIT WS17/18 Vorlesung 1; Grundlagen der Rechnungslegungsstandards: Grundbegriffe des Rechnungswesens -

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Aufgabe: Abbildung ökonomischer Sachverhalte mit dem Ziel o zu dokumentieren o zu planen o Rechenschaft abzulegen o Kontrolle durchzuführen Definition o Regelmäßige Erfassung, zweckentsprechende Weiterverrechnung und systematische Auswertung aller Geschäftsvorfälle, welche Erfolg und Reinvermögen des Unternehmens beeinflussen Rechnungswesen befasst sich folglich mit Messung von finanziellen Werten bezogen auf Perioden oder andere Kostenobjekte Externes Rechnungswesen: gemessene Werte werden externen Adressaten zur Verfügung gestellt wird und es gelten Regeln wie Rechnungslegungsstandards für Gestaltung der Daten Internes Rechnungswesen: gemessene Werte werden nach Verwendungszweck individuell für unternehmensinterne Adressaten gestaltet

Reinvermögen und Erfolg -

Reinvermögen: Wert der Vermögensgegenstände – Wert der Schulden Erfolg: Reinvermögen zum Zeitpunkt 𝑡1 - Reinvermögen zum Zeitpunkt 𝑡0

Gewinn im Rechnungswesen -

Gewinn: Erträge – Aufwendungen Erträge siegeln den Wert aller erbrachten Güter- & Dienstleistungen in einer Periode wieder Erträge werden meistens als Umsatzerlöse ausgewiesen, welche in Berechnung einer bestimmten Periode eingehen Aufwendung: Wert aller verbrauchten Güter- & Dienstleistungen einer Periode Aufwendungen treten auf um Erträge zu generieren Verlust: negativer Gewinn

Rechnungslegungsstandards -

Berechnung des Gewinns im Rechnungswesen basiert auf Vielzahl von Rechnungslegungsprinzipien welche in Rechnungslegungsstandards kodifiziert sind

Aufbau des IFRS Rechnungslegungssystems

Realisationsprinzip -

Kernfrage: Wann gelten Umsätze als realisiert? Dabei entscheidend: Wie wurde der Verkauf der Waren komplettiert Verkauf komplettiert, wenn: o Hohe Sicherheit besteht, dass Unternehmen ökonomisch von Transaktion profitiert o Messung der Erträge und verbundenen Aufwendungen zuverlässig erfolgen kann o Verbundene Risiken und Nutzungsvorteile von Unternehmen auf Transaktionspartner transferiert wurden

Matching Principle -

Kernfrage: Wann sollen Aufwendungen in Gewinnberechnung einfließen? Laut matching principle: Aufwendungen fließen in Gewinnberechnung derjenigen Periode ein, in der die Erträge als realisiert gelten So fließen Erträge und verursachte Aufwendungen in derselben Periode ein Dabei ist nicht entscheidend, dass aufwandsverbundene Auszahlung in dieser Periode erfolgt

Vergleich IFRS & HGB

Umfang des HGB Jahresabschlusses (JA)

Größenklassen und größenabhängige Erleichterungen in Kapitalgesellschaften

Größenmerkmale nach Publizitätsgesetz

IFRS und HGB Anschlüsse in Deutschland

Vorlesung 2; Jahresabschluss und Geschäftsbericht: Lagebericht -

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IFRS sehen keine Aufstellungspflicht für Lagebericht vor, jedoch entsprechen einzelne Pflichtangaben im Ahg. entsprechenden Komponenten HGB-Lageberichts IAS 1.13 erwähnt Möglichkeit eines financial review by management IASB veröffentlicht “IFRS Practice Statement Management Commentary in 2010” als unverbindliche Anwendungsleitlinie für einen Lagebericht als Teil der Finanzberichterstattung mit folgenden Kernelementen: o Art der Geschäftsfähigkeit o Ziele und Strategien o Ressourcen, Risiken und Beziehungen des Unternehmens o Geschäftsergebnis und -aussichten o Leistungsmaßstäbe und -indikatoren Deutsche Unternehmen mit Konzernabschluss in IFRS sind verpflichtet, einen Lagebericht nach §315 HGB zu erstellen, der – abgesehen der Auskunft über Ziele und Strategien – detaillierter und umfassender ist

Lagebericht nach HGB; Bestandteile -

Wirtschaftsbericht Risiko- und Prognosebericht Nachtragsbericht Bericht über Finanzrisiken Forschungs- & Entwicklungsbericht Zweigniederlassungsbericht (nicht für Konzerne erforderlich) Vergütungsbericht Bericht über Übernahmesituationen Bericht über internes Kontroll- & Risikomanagement

Konzernabschluss; Funktionen des Anhangs -

Interpretationsfunktion (Erläuterung der Bilanz und der GuV) Korrekturfunktion (Zusätzliche Angaben zur Vermeidung von Fehlinterpretationen) Entlastungsfunktion (Erklärung zur Inanspruchnahme von Ausweisrechten) Ergänzungsfunktion (Ergänzung von Bilanz & GuV um in diesen nicht enthaltenden Informationen)

Zwei Typen der GuV-Aufstellung: Umsatz- & Gesamtkostenverfahren -

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Umsatzkostenverfahren Umsatzerlöse - Umsatzaufwand (COGS) = Brutto-Ergebnis vom Umsatz + sonstige Erträge - Vertriebsaufwand - Allg. Verwaltungsaufwand - sonstige Aufwendungen = Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit + Finanzerträge - Finanzierungsaufwendungen = Periodenergebnis vor Steuern - Ertragssteueraufwand =Periodengewinn/-Verlust Gesamtkostenverfahren Umsatzerlöse + sonstige Erträge +/- Bestandsveränderung fertiger und unfertiger Erzeugnisse - Materialaufwand - Personalaufwand - Planmäßige Abschreibungen - Sonstige Aufwendungen = Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit + Finanzerträge - Finanzierungsaufwendungen = Periodenergebnis vor Steuern - Ertragssteueraufwand =Periodengewinn/ -verlust

Komponenten des Eigenkapitals

Kapitalflussrechnung Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit + Cash Flow aus Investitionstätigkeit + Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit = Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes Ermittlung des Cash Flows aus laufender Geschäftstätigkeit; direkte vs. Indirekte Methode -

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Direkte Methode 𝐶𝑎𝑠ℎ 𝐹𝑙𝑜𝑤 𝑎𝑢𝑠 𝑙𝑎𝑢𝑓𝑒𝑛𝑑𝑒𝑟 𝐺𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑠𝑡ä𝑡𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 = 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝐸𝑖𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 − 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝐴𝑢𝑠𝑧𝑎ℎ𝑙𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 Indirekte Methode

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit = Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten +/-Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens +/-Zunahme/Abnahme der Rückstellungen +/-Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge* -/+Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenstanden des Anlagevermögens -/+Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeiten zuzuordnen sind +/-Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeiten zuzuordnen sind +/-Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten

Vorlesung 3; Ausgewählte Themen der Bilanzierung: Zweistufiges Schema zum Ansatz von Vermögenswerten und Schulden 1. Stufe: Definitionskriterien (abstrakte Bilanzierungsfähigkeit) o Definitionskriterien für Vermögensgegenstände ▪ Unternehmen besitzt Verfügungsvollmacht über Ressource ▪ Ressource resultiert aus einem Ereignis in der Vergangenheit ▪ Ressource lässt Zufluss des wirtschaftlichen Nutzens in Zukunft erwarten o Definitionskriterien für Schulden ▪ Es liegt gegenwärtige Verpflichtung vor ▪ Verpflichtung resultiert aus Ereignis in der Vergangenheit ▪ Erfüllung der Verpflichtung führt zu Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen 2. Stufe: Ansatzkriterien (konkrete Bilanzierungsfähigkeit) o Wahrscheinlichkeit o Verlässliche Messbarkeit Grundlegende Wertbegriffe -

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In IFRS-Rahmenwerk genannte (und in einzelnen Standards inhaltlich spezifizierte) Wertansätze o Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten o Tageswert o Veräußerungswert oder Erfüllungswerte o Barwert der ausstehenden Zahlungsströme Zentraler Wertansatz (besonders bei Folgebewertung): Fair Value (beizulegender Zeitwert)

Fair Value (beizulegender Zeitwert) -

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Nach IFRS 13.9, ist Fair Value: „Preis beim Verkauf eines Vermögenswerts oder zur Zahlung einer Verbindlichkeit in einer ordnungsgemäßen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag“ Bestmöglicher Fair Value: Marktpreis einer vergleichbaren Transaktion Wird Vermögenswert nach Marktpreis bewertet wird von „market-to-market“ Preis gesprochen Wenn market-to-market Preis nicht vorliegt werden andere markt-, ertrags- oder kostenorientierte Bewertungsverfahren verwendet Dreistufige Fair Value-Hierarchie der Inputfaktoren der Bewertungsmodelle Level 1: Notierte Preise für identische Vermögenswerte und Schulden an aktiven Märkten Level 2: Sonstige beobachtbare Faktoren wie Marktpreise für ähnliche Vermögenswerte und Schulden oder Preise an inaktiven Märkten Level 3: Parameter, welche nicht beobachtbar sind und welche weiterentwickelt werden müssen um aus Ihnen Annahmen ableiten zu können

Erstbewertung -

Erfolgt grundsätzlich nach mit Vermögenswert oder Schuldposition verbundenen Zahlungsvorgängen, welche in Vergangenheit realisiert wurden oder in Zukunft erwartet werden

Folgebewertung – Kostenmodell (cost model) -

Bewertung auf Basis historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten die jeweils um die kumulierten planmäßigen Abschreibungen reduziert fortgeschrieben werden Anwendung besonders bei Sachanlagen und den meisten nicht-finanziellen Vermögenswerten Planmäßige Abschreibungsmethoden (z.B. degressiv, progressiv, linear usw.) Außerordentliche Abschreibungen werden anhand eines Impairment Test bestimmt

Folgebewertung – Neubewertungsmodell (revaluation model) -

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Bilanzansatz ist ständig darauf zu prüfen, ob er noch Fair Value entspricht. Falls nicht ist Wertkorrektur vorzunehmen Dazu sind Zuschreibungen über historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten möglich welche sonstige Rücklagen erfolgsneutral erhöhen. Zuschreibung wird dann als Teil des Other Comprehensive Income verbucht Für bestimmte Vermögenswerte existiert Wahlrecht für Anwendung, für andere Finanzinstrumente ist Modell explizit vorgeschrieben

Impairment Test -

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Wird aufgrund der Anwendung des Niederstwertprinzips für verschiedene Vermögenswerte, immaterielle Vermögenswerte und Goodwill durchgeführt Soll die Werthaltigkeit der entsprechenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag feststellen und unter Umständen außerordentlichen Abschreibungs- & Zuschreibungsbedarf identifizieren Wegen des hohen Aufwands, muss der Test nur unternehmensexternen und internen Anzeichen für Wertminderung angewendet werden Für immaterielle Güter mit unbegrenzter Nutzungsdauer und nicht-betrieblicher Nutzung ist jährlicher Impairment Test vorgeschrieben Ergebnis des Impairment Tests: erzielbarer Betrag (recoverable amount) welcher mit Buchwert (carrying amount) vergleichen wird Ist Buchwert größer als erzielbarer Betrag, so ist außerordentliche Abschreibung für Buchwert auf erzielbaren Betrag vorzunehmen (Bei Anwendung des Neubewertungsmodells vorher Berücksichtigung vorzunehmen)

Ansatz von immateriellen Vermögenswerten aus einem Unternehmenskauf

Goodwill aus einem Unternehmenskauf -

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Alle übernommenen Vermögenswerte und Schulden werden zum Fair Value zum Erwerbszeitpunkt angesetzt (führt zur Aktivierung von immateriellen Vermögenswerten wie Markennamen welche im Falle der Selbsterstellung nicht aktiviert werden dürfen) (derivativer) Goodwill (auch „Geschäfts- & Firmenwert): positiver Unterschiedsbetrag zwischen Kaufpreis eines übernommenen Unternehmens und seiner bilanziell beim Kauf erfassten Vermögenswerte abzüglich der übernommenen Schulden Badwill: negativer Unterschiedsbetrag (eher selten) Goodwill wird nur infolge der Ergebnisse des Impairment Tests außerordentlich abgeschrieben Badwill wird sofort erfolgswirksam in der GuV erfasst

Impairment Test bei Folgebewertung von Unternehmenskäufen

Forschungs- & Entwicklungskosten -

Können theoretisch als selbst geschaffene, immaterielle Vermögenswerte verstanden werden Zuordnung der Forschungs-/Entwicklungskosten essentiell für die Möglichkeit der Aktivierung (capitalization) nach IFRS Kosten des Forschungsbereichs dürfen nicht aktiviert werden Forschung nach IFRS: eigenständige und planmäßige Untersuchungen zu Erlangung neuer wissenschaftlicher oder technologischer Erkenntnisse Kosten des Entwicklungsbereichs können/müssen aktiviert werden Entwicklung: Anwendung von Forschungsergebnissen und anderem Wissen auf die Planung oder Gestaltung der Produktion neuer und wesentlich verbesserter Materialien, Vorrichtungen, Produkte, Prozesse, Systeme oder Dienstleistungen sofern Anwendung vor Beginn der kommerziellen Fertigung oder betriebsinternen Nutzung

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Entwicklungskosten müssen als immaterielle Vermögenswerte aktiviert werden, wenn Erfüllung aller sechs Ansatzkriterien nachgewiesen wird:

1. Technische Realisierbarkeit bis zur Markt- oder Gebrauchsreife, 2. Absicht, den immateriellen Vermögenswert weiterzuentwickeln und selbst zu nutzen bzw. zu vermarkten, 3. Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert selbst zu nutzen bzw. zu vermarkten, 4. Erläuterung der Art und Weise, in welcher der immaterielle Vermögenswert zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen generiert, 5. Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und anderer Mittel zu Abschluss der Entwicklung und zur Vermarktung bzw. Nutzung und 6. Fähigkeit des Unternehmens, die dem immateriellen Vermögenswert zurechenbaren Ausgaben während der Entwicklungsphase verlässlich bestimmen zu können. Langfristige Fertigungsaufträge -

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Wenn Fertigungsauftrag mehrere Jahre dauert, können gemäß IFRS nach Grundsatz der Periodenabgrenzung die auftragsverbundenen Aufwendungen und Erträge auf Perioden systematisch verteilt werden Herstellungskosten und Gewinnanteile pro Periode werden als spezieller Vorratsvermögensgegenstand aktiviert (z.B. unfertige Erzeugnisse oder in Arbeit befindlicher Auftrag) Verteilungssystematik ist „percentage of completion-Methode“ wenn Ergebnis des Fertigungsauftrags zuverlässig schätzbar ist Ist Ergebnis nicht zuverlässig schätzbar wird nach „modifizierter completed contractMethode“ Erträge auf Höhe der angefallenen Selbst- bzw. Fertigungskosten des Auftrags beschränkt

Percentage of completion-Methode -

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Bewertung entsprechend des Leistungsfortschritts nach folgender Methode o 𝑃𝑒𝑟𝑖𝑜𝑑𝑒𝑛𝑔𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛𝑎𝑛𝑡𝑒𝑖𝑙 = 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑓𝑜𝑟𝑡𝑠𝑐ℎ𝑟𝑖𝑡𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑃𝑒𝑟𝑖𝑜𝑑𝑒 ∗ 𝑒𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑒𝑡𝑒𝑟 𝐴𝑢𝑓𝑡𝑟𝑎𝑔𝑠𝑔𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛 Leistungsfortschritt kann nach folgender Methode erfolgen o Verhältnis der bisher angefallen Kosten zu Gesamtkosten („cost-to-costMethode“) o Verhältnis der bisher erbrachten Leistung zur Gänze der Gesamtleistung („efforts-expended-Methode“) o Verhältnis des physikalischen Anteils des bisher erstellten Fertigungsauftrags zu der vereinbarten Gesamtleistung („units-of-work-performed-Methode“) Bilanzwert des unfertigen Auftrags umfasst in jeder Periode der Leistungserstellung die Summe aus bisher angefallenen und aktivierten Herstellungskosten plus Gewinnanteile und Herstellungskosten plus Gewinnanteil der betrachteten Periode Unabhängig on Verteilungsmethode müssen erwartete Gesamtverluste aus Fertigungsaufträgen on Periode des Bekanntwerdens sofort als Aufwand verbucht werden → Zunächst Abwertung der für den Auftrag angesetzten Vermögenswerte und ggf. Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften Percentage of completion-Methode verstößt gegen das Realisationsprinzip

Vorlesung 4; Operationale Effizienzanalyse: Liquidität -

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Liquidität eines Unternehmens bezieht sich nicht nur auf Zahlungsmittel, sondern im weiteren Sinne auf Fähigkeit, wiederkehrenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen Strukturierung der kurzfristigen Vermögenswerte und kurzfristige Verbindlichkeiten spielen große Rolle Beide Bilanzpositionen hängen von Geschäftstätigkeit ab und werden deshalb von operativen Management gesteuert und verantwortet Zusammenhang zwischen Liquidität und Geschäftstätigkeit führt dazu, dass Analyse der Liquidität über operationale Effizienz des Unternehmens Aufschluss gibt

Operativer Zyklus

Cash-to-Cash Periode

Working Capital Requirement (WCR) -

Zentral bei operationalen Effizienzanalyse Wird hauptsächlich von Management gesteuert und verantwortet Berechnung: 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑚ö𝑔𝑒𝑛𝑠𝑤𝑒𝑟𝑡𝑒 − 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 & Berechnung der operativen Verbindlichkeiten: 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 = 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 𝑎𝑢𝑠 𝐿𝑖𝑒𝑓𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 + 𝑝𝑎𝑠𝑠𝑖𝑣𝑒 𝑅𝑒𝑐ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑎𝑏𝑔𝑟𝑒𝑛𝑧𝑢𝑛𝑔𝑠𝑝𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 (𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣 𝑏𝑒𝑔𝑟ü𝑛𝑑𝑒𝑡 ) + 𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛𝑒 𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 + 𝑠𝑖𝑛𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 𝑓ü𝑟 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒𝑠 𝐺𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡

Managerial Balance Sheet -

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Wenn Working Capital Requirement als Vermögensgegenstand interpretiert wird, kann Bilanz in das Managerial Balance Sheet reorganisiert werden, bei dem Aktiva als investiertes Kapital und die Passiva als Capital Employed (eingesetztes Kapital) bezeichnet werden 𝑖𝑛𝑣𝑒𝑠𝑡𝑖𝑒𝑟𝑡𝑒𝑠 𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙 = 𝑍𝑎ℎ𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑚𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙 − ä𝑞𝑢𝑖𝑣𝑎𝑙𝑒𝑛𝑡𝑒 + 𝑉𝑜𝑟𝑘𝑖𝑛𝑔 𝐶𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙 𝑅𝑒𝑞𝑢𝑖𝑟𝑒𝑚𝑒𝑛𝑡 + 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑚ö𝑔𝑒𝑛𝑠𝑔𝑒𝑔𝑒𝑛𝑠𝑡ä𝑛𝑑𝑒(+𝑔𝑔𝑓. 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑚ö𝑔𝑒𝑛𝑠𝑔𝑒𝑔𝑒𝑛𝑠𝑡ä𝑛𝑑𝑒) 𝐶𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙 𝐸𝑚𝑝𝑙𝑜𝑦𝑒𝑑 = 𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑙𝑑𝑒𝑛 + 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑙𝑑𝑒𝑛 + 𝐸𝑖𝑔𝑒𝑛𝑘𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙 Langfristige Vermögensgegenstände werden von Top Management gesteuert und verantwortet und adressieren mehr die Effektivität des Unternehmens durch strategisch begründete Beschaffung

Matching (Finanzierungs-)Strategie (Ziel der Fristenkongruenz) -

Idee: Finanzierung von langfristigen Investitionen durch langfristiges Kapital • Finanzierung von kurzfristigen Investitionen durch kurzfristiges Kapital Risiken bei Abweichung (Mismatch) von der Strategie • Risiko bezüglich der Finanzierungskosten • Risiko bezüglich der Refinanzierung !Achtung!: Mismatch Strategie muss nicht die optimale Strategie sein! Je risikoaverser ein Unternehmen (bzw. dessen Top Management), desto mehr langfristiges Kapital wird zur Finanzierung von kurzfristigen Investitionen eingesetzt •

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Matching Strategie für WCR -

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Wird Going Concern für Unternehmen angenommen, so kann WCR als langfristige Investition interpretiert werden, da dahinterliegender operativer Zyklus wiederkehrend ist Unter Annahme das Relation zwischen WCR und Umsatz in einer Periode konstant in der Höhe bleibt, schwankt WCR in der Höhe wie Umsatz im Zeitablauf → WCR weist langfristige Wachstumskomponente (permanentes WCR) auf, durch welche der meist beobachtbare langfristige Wachstumstrend des Umsatzes determiniert wird → saisonale Schwankungen des Umsatzes zeigen sich in kurzfristiger saisonaler Komponente des (saisonalen) WCR Gemäß Matching Strategie soll permanentes WCR als langfristige Investition gesehen und mit langfristigem Kapital finanziert werden während saisonales WCR als kurzfristige Investition interpretiert und mit kurzfristigem Kapital finanziert wird

Verhalten des WCR über Zeit

Abweichung von Matching Strategie

Kennzahlen der Liquidität nach der Finanzierungsstruktur

Maßnahmen zu Verbesserung der Liquidität -

Steigerung der Liquidity Ration durch • •

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Steigerung des long-term Financing Senkung der langfristigen Vermögenswerte

Faktoren, die das WCR determinieren • • •

(Natur der) Branche des Unternehmens Effizienz, mit der Unternehmen operativen Zyklus steuert Höhe des Wachstums des Umsatzes

Auswirkungen der Branche auf WCR -

WCR-to-Sales Ration: 𝑊𝐶𝑅 − 𝑡𝑜 − 𝑠𝑎𝑙𝑒𝑠 𝑅𝑎𝑡𝑖𝑜 =

𝑊𝐶𝑅 𝑈𝑚𝑠𝑎𝑡𝑧

Effizienz, mir der Unternehmen seinen operativen Zyklus steuert -

Umschlagshäufigkeit des Vorrats „Fertige Erzeugnisse und Waren“ (FE) 𝑈𝑚𝑠𝑐ℎ𝑙𝑎𝑔𝑠ℎä𝑢𝑓𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝑉𝑜𝑟𝑟𝑎𝑡𝑠 𝐹𝐸 =

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𝐴𝑏𝑔𝑎𝑛𝑔 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝑃𝑒𝑟𝑖𝑜𝑑𝑒 𝐵𝑒𝑠𝑡𝑎𝑛𝑑 𝑑𝑒𝑠 𝑉𝑜𝑟𝑟𝑎𝑡𝑠 𝑎𝑚 𝐸𝑑𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝐽𝑎ℎ𝑟𝑒𝑠𝑝𝑒𝑟𝑖𝑜𝑑𝑒

Abgang in der Periode wird in Höhe der Umsatzkosten angesetzt Bestand kann in der Praxis als durchschnittlicher Bestand gewählt werden Umschlagsdauer des Vorrats „Fertige Erzeugnisse und Waren“ in Tagen 𝑈𝑚𝑠𝑐ℎ𝑙𝑎𝑔𝑠𝑑𝑎𝑢𝑒𝑟 𝑑𝑒𝑠 𝑉𝑜𝑟𝑟𝑎𝑡𝑠 𝐹𝐸 =

365 𝑇𝑎𝑔𝑒 𝑈𝑚𝑠𝑐ℎ𝑙𝑎𝑔𝑠ℎä𝑢𝑓𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝑉𝑜𝑟...


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