Das Diamantmodell von Porter PDF

Title Das Diamantmodell von Porter
Course Internationales Management
Institution FernUniversität in Hagen
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Summary

Klausuraufgabe (Pflichtteil)...


Description

Das Diamantmodell von Porter Warum Länder mit ähnlicher Faktorausstattung unterschiedliche Außenhandelsspezialisierungen aufweisen und somit im internationalen Wettbewerb unterschiedlich erfolgreich sind, bilden die Ausganglage Porters Analyse. Laut Porter sind nationale Wettbewerbsvorteile das Resultat konkurrenzfähiger Unternehmen. Nur durch Innovationen kann Wissen akkumuliert werden und neue Produkte hergestellt werden, was letztendlich zum nationalen Wohlstandswachstum führt. Unternehmen können jedoch nur innovativ sein, wenn das heimische Umfeld sich dafür als günstig erweist. Diese sind aber nicht in jeder Branche vorteilhaft. Daher müssen Umfeldbedingungen analysiert werden. Sie bilden ein System, das Porter als Diamant darstellt. Das Diamantmodell besteht aus vier Bestimmungsfaktoren und zwei ergänzenden Faktoren, die durch Pfeile miteinander verflochten sind. Die Faktorbedingungen beziehen sich auf die Situation eines Landes hinsichtlich ihrer Produktionsfaktoren und deren Kombinationen. Sie bestehen aus Grundfaktoren und fortschrittliche Faktoren, die sich in allgemeinen und speziellen Faktoren differenzieren. Für die Gewinnung nationaler Wettbewerbsvorteile werden sowohl fortschrittliche als auch spezielle Faktoren benötigt. Das heißt, Unternehmen müssen über spezielle Ressourcen verfügen als auch das spezielle Wissen haben, diese Ressourcen verwerten zu können. Da fortschrittliche Faktoren nur begrenzt vorhanden sind, sollte dauerhaft in Human- und Sachkapital investiert werden. Unternehmen sollten selektive Faktornachteile frühzeitig erkennen, innovative Maßnahmen ergreifen und dadurch entsprechende Vorteile erzielen. Inwieweit Unternehmen dazu fähig sind, hängt nicht zuletzt von den Nachfragebedingungen der Branche ab. Die Nachfragebedingungen bestehen aus drei zentralen Aspekten: 1. Umfang und Wachstum der Inlandsnachfrage, 2. Deren Zusammensetzungen d.h., anspruchsvolle Kunden, 3. Mechanismen zur Übermittlung heimischer Präferenzen. Je größer der Umfang und/oder Wachstum der Inlandsnachfrage ist, desto schneller wird die Break-Even-Menge erreicht und Gewinne können früher erzielt werden. Das regt F&E-Investitionen an und gewährt den Unternehmen einen Vorspruch gegenüber ausländischen Konkurrenten. Die Existenz anspruchsvoller Kunden zwingt Unternehmen dazu, permanent um einen Wettbewerbsvorteil zu kämpfen. Es entsteht ein Innovationsdruck, der für die Entwicklung einer Branche bzw. eines Landes vorteilhaft ist. Außerdem haben Unternehmen in internationalen Marktsegmenten bessere Chancen, wenn der Heimatmarkt einen hohen Anteil dieses Segmentes ausmacht und somit Skaleneffekte und Lernprozesse ermöglicht. Schafft ein Unternehmen es die eigenen heimischen Präferenzen und Werte an ausländischen Verbrauchern zu vermitteln, wird das Nachfrageverhalten positiv beeinflusst. Verwandte und unterstützende Branche bildet den dritten Bestimmungsfaktor. Demnach kann ein Unternehmen nur dann einen Wettbewerbsvorteil erlangen, wenn es auf konkurrenzfähige Zulieferer zugreifen kann, um frühen, kostengünstigen und bevorzugten Zugang zu Produktionsfaktoren hat und eine engere Verknüpfung der jeweiligen Wertkette möglich ist. Der vierte Bestimmungsfaktor besteht aus der Unternehmensstrategie, der Struktur und dem Wettbewerb . Hierzu werden sowohl interne als auch externe Einflüsse zusammengefasst, die für den Erfolg internationaler Unternehmenstätigkeit wichtig sind. Die Unternehmensstrategie thematisiert Führungsmethoden und –praktiken sowie die Unternehmensziele. Die Struktur beschäftigt sich mit der Organisationsstruktur und der Unternehmenskultur. Bei Wettbewerb wird der Fokus auf das Verhältnis zwischen dem nationalen und internationalen Wettbewerb gelegt. Je schärfer der inländische Wettbewerb ist,

desto besser sind die Unternehmen auf den internationalen Wettbewerbs vorbereitet. Insgesamt kann gesagt werden, dass der Erfolg internationaler unternehmerischer Tätigkeiten wahrscheinlicher ist, je günstiger sich das nationale Umfeld für das Zusammenspiel zwischen Unternehmensstrategie, Struktur und Wettbewerb darstellt. Zufälle stellen ergänzende Faktoren da und können die Relevanz der Bestimmungsfaktoren ändern. Sie treten als eigenständige Akteure auf und ihre Entwicklung ist technologischer, wirtschaftlicher und politischer Art. Dazu gehören bspw. Erdölkrisen oder Kriege. Das Land mit dem günstigsten Diamant kann aus den Zufallsereignissen am ehesten Wettbewerbsvorteile ziehen. Der Staat hat einen erheblichen Einfluss auf die Generierung der nationalen Vorteile. Allerdings bildet sie keine eigenständige Quelle für Wettbewerbsvorteile, sondern kann nur vorhandene Potenziale und Vorteile durch rechtliche und politische Rahmenbedingungen unterstützen. Die vier Bestimmungsfaktoren und die zwei ergänzenden Faktoren sind eng miteinander verwoben und sehr dynamisch . Die Änderung eines Faktors kann sich auf den ganzen Diamanten auswirken. Nur ein positives Zusammenspiel aller Faktoren kann zur Wettbewerbsfähigkeit einer Branche bzw. Nation führen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Interaktion der Faktoren durch regionale Konzentration der Branche gefördert wird (Clusterbildung). Porter erklärt die Wettbewerbsvorteile der Nationen als Resultat der Vorteile von Branchen und Unternehmen. Somit werden Unternehmen in stark internationalisierten Branchen vom nationalen Umfeld (Diamant) geprägt. Porter behauptet sogar, dass die Länder durch die Globalisierung den unternehmerischen Erfolg aufwerten. Vorteile werden durch ortsbedingte Vorgänge geschaffen und erhalten. Unterschiede in den nationalen Wirtschaftsstrukturen, Werten und Kulturen tragen somit zum erfolgreichen Wettbewerb bei. Allerdings ist die Schaffung eines Vorteils nicht ausschließlich auf eine bereits bestehende komparative Faktorausstattung eines Heimatmarktes zurückzuführen. Vielmehr können selektive Faktornachteile Unternehmen eines Landes zu Innovation anspornen. Die Kompensation dieser Nachteile verschaffen neue Wettbewerbsvorteile. Um diese nachhaltig zu erzielen, benötigen Unternehmen einen starken wettbewerbsorientierten Heimatmarkt mit anspruchsvollen Kunden, die eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanden voraussetzen. Im Gegensatz zu den anderen Theorien weist Porter auf die dynamischen Aspekte von Wettbewerbsvorteile auf und stellt die unternehmensinterne Investitionen in Produkte, Prozesse und Fähigkeiten, die benötigt werden, um die Quelle der Vorteile kontinuierlich zu erweitern, im Mittelpunkt. Somit werden im Diamantmodell die Ressourcen des Unternehmens in Abhängigkeit von Umweltgegebenheiten betrachtet. Kritik: Gastländer und somit Tochtergesellschaften und Beziehungen zwischen Ländern durch Export und Direktinvestitionen blieben unberücksichtigt; zukünftige Unternehmensentscheidungen begrenzt möglich; Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Faktoren nur angedeutet; Zufälle Platzhalter; keine Antwort darauf, wodurch anspruchsvolle Kunden, qualitative hochwertige Faktorausstattung und intensiver Wettbewerb aufweist....


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