Title | Das Stresskonzept von Hans Selye |
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Course | Entwicklungspsychologie |
Institution | Technische Universität Dresden |
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Mitschrift...
Das Stresskonzept von Hans Selye
Einleitung
Was versteht ihr unter Stress? „Everybody knows what stress is and nobody knows what it is“
Hans Selye Stress? STRESS BEDEUTET FR JEDEN MENSCHEN ETWAS ANDERES: Psychisch : Angst, Bahnstreik, Burnout, Druck, Erfolg, Erschöpfung, Perfektionismus, Freude, Müdigkeit, Spaß ... Physisch: Blutverlust, Anstrengung, Schmerz, Schlafentzug, Krankheit, Lärm ... Keine exakte Definition in Alltagswissen: A, B, C führt zu Stress, aber Stress ist nicht nur Schmerz oder Erfolg
Eigenschaft Stress WAS IST ALSO STRESS? Ursachen sind unterschiedlich Stressoren Erstaunlicherweise gleiche Wirkung: biochemische (Stress)
Veränderungen
Was ist Stress? Beispiel Bahnstreik
SPEZIFISCHE ANFORDERUNG: Rennen von Bahngleis zum Fernbus: Treppenlaufen, Sprinten erhöhte Herzfrequenz, erhöhte Blutdruck Beschleunigte Blutzufuhr an Muskeln, Schweiß zur Abkühlung Wirkungen von Hormone, Medikamente UNSPEZIFISCHE ANTWORT Erhöhte Anforderungen an den Körper sich selbst neu zu regulieren (Homöstase) und Normalität zu erreichen Unspezifisch: Antwort ist notwendig, egal welches Problem kommt Schweiß (Regulierung Körperwärme): wird nicht nur beim gehetztem Treppenlaufen (negativ) produziert, sondern auch bei Hitze am Strand (positiv) welche Art (positiv, negativ, biologisch, psychologisch, sozial) ist egal STRESS IST ALSO NICHT nur menschlich: Obwohl eine Pflanze nicht nervös in einem Vortrag sein kann Stress vorkommen nur negativ/ schädlich: Nur die Intensität (Betrag, wie bei Mathe) zählt, Mutter die Nachricht eines toten Sohnes erfährt, hat genauso viel Stress, wie bei der Nachricht seines berlebens nur etwas zu Vermeidendes: Auch im Schlaf und voelliger Entspannung ist Stress vorhanden Körper adaptiert sich ständig um das Funktionieren aufrechtzuerhalten (z.B. Herzschlag, Verdauung, Atmung)
komplette Freiheit von Stress bedeutet Tod
A Syndrome Produced by Various Nocuous Agents – Selye 1936 1926 Anlass: Warum leiden Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten unter gleichen Zeichen und Symptomen litten 1936: Injizieren eines Extraktes aus Rindereierstöcken in Ratten 1) Vergrößerung der Nebennierenrinde 2) Schrumpfung des Thymus 3) Magengeschwüre Andere toxische Substanzen gleiche Syndrome objektiven Indikatoren von Stress
Allgemeine Adaptionssyndrom (GAS: General Adaptiator Syndrome) STUFE 1: ALARMREAKTION (WIEDERHOLUNG) Stressor (Bus fährt ab) Leistungspotenzial wird benötigt, Körper in Schockzustand Mobilisierung Kräfte zur erhöhten Aktivität (z.B. Sprinten) / Leistungsbereitschaft für die Widerstandsphase Prozesse: Aktivierung Sympathikus: Pupillenerweiterung, Bronchienerweiterung, Gänsehaut, Verengung Blutgefäße, verlangsamte Verdauung Vorbereitung auf fight-or-flight HHNA: o Hypothalamus: Produktion Korikotropin-Releasing-Hormone (CRH) o Hypophyse: ACTH (Adrenocorticotropem) Ausschüttung Abgabe Glukokotikoide (z.B. Cortisol = wichtiges Stresshormon) in Nebennierenrinde (Anschwellung) Hemmung Proteinbiosynthese/ Abbau Muskeln/ lymphatische Gewebe erhöhte Aminosäurenabgabe Steigung Blutzuckerspiegel, katabole (abbauende) Stoffwechselvorgänge energiereiche Verbindungen werden verfügbar Erweiterung Lymphsystem wird unterdrückt (Entzündungshemmung) Ausschüttung Katecholamine (v.a. Adrenalin), physiologische Erregung STUFE 2: WIDERSTAND (WIEDERHOLUNG) Anpassungsleistung des Körpers ist im Optimum Bewältigung Belastung durch freigesetzte Kräfte (z.B. temporärer Sprint) --> normalerweise Abbau von Stresshormonen Prozesse Gegensteuern des Parasympathikus Gleichbleibender Hormonspiegel (NA, A, Cortisol) Normale Größe der Lymphknoten Physiologische Erregung Anfälligkeit für Stress Falls Stress anhaltend (Bahn streikt ständig jeden Morgen/ Abend muss gesprintet werden/ um Arbeitsplatz gebangt werden)
STUFE 3: ERSCHÖPFUNG (TEILWEISE IRREVERSIBEL) Energiebereitstellungsproblem (Glucose und Muskelenergie) keine optimale Wirkung von ausgleichenden Prozessen, finite Adaptabilität Prozesse: Fehlfunktion Lymphstrukturen Erschöpfung adaptiver Hormone Höchste Wahrscheinlichkeit für Erkrankung (Krebs, Depressionen) Tod Erhöhte und anhaltendes Stressniveau Überaktivierung HHNA Erhöhter Cortisolspiegel Krankheiten (Bluthochdruck, Herzkrankheiten etc.) Vergleich mit Entwicklungsstufen
Probleme des Konzept 1) Qualitativ unterschiedliche Stressoren gleicher Toxizität (oder Stresswirksamkeit) rufen nicht notwendigerweise genau die gleichen Syndrome bei verschiedenen Menschen hervor. 2) Auch der gleiche Grad von Stress, der vom gleichen Stressor hervorgerufen wird, kann verschiedene Läsionen in verschiedenen Individuen verursachen.
Lösungen 1) qualitativ unterschiedliche Stressoren weichen nur in ihren spezifischen Anforderungen voneinander ab, unspezifischer Stressor-Effekt ist gleich, unterscheidliche Sympotme nur bei spezifischen Modifikationen durch spezifische Auswirkungen 2) Zurückführung auf Anlagefaktoren –können Stresseffekte verändern oder hemmen; Konditionierung kann intern (Geschlecht) und extern (Ernährung) sein
Folgerungen aus dem Konzept
sehr wenige Krankheiten sind monokausal, in dem Sinne, dass ihre Entwicklung eine unvermeidliche Konsequenz auf ein bestimmtes Pathogen ist viele Krankheiten sind plurikausal in denen, soil factor (individuelle Variation von Krankheitsanfälligkeit) und pathogene (mehrere) Konstellation ist entscheidend spielt wichtige Rolle -> nur krankheitsanfaellige Personen werden auch krank Unterscheidung zwischen direkten und indirekten Krankheitserregern (Beispiel Verbrennen und Cortisol) Biochemische Analyse des Stress-Syndroms zeigt, dass Homöostase hauptsächlich von 2 Arten von Reaktionen abhängt: syntoxische (beruhigende Reaktionen; passive Toleranz bzw. Art von Symbiose oder friedlicher Koexistenz mit Angreifern) und catatoxische Reaktionen (verursachen chem. Veränderungen die zu aktivem Angriff der Erreger führen)
Hans Selye: Wie Cannon physiologisch orientiert, nicht psychologisch wie Lazarus
Stress: physiologisches Muster, mit dem der Organismus auf Anforderungen reagiert • langfristiger Stress: negative Folgen für Immunsystem möglich Entstehung von Krankheiten • Antwort nicht unspezifisch: unterschiedliche physiologische Reaktionsmuster • Reaktionsmuster hängt ab von individuellen (psychischen) Bewertungsprozessen...