Einführung 1 7. Einheit Texte Zusammefassung PDF

Title Einführung 1 7. Einheit Texte Zusammefassung
Course Fachspezifische Einführung 1: Einführung Soziologie
Institution Universität Wien
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Mead: Integration in einen organisierten Verhaltensprozess Mead selbst hat den Begriff „Sozialisation“ nicht geprägt, jedoch hat er wichtige Begriffserklärungen dazu geliefert. Er beschreibt den Menschen als ein biologisches Wesen dass auf seine Umwelt reagiert. Im Vergleich zu Watson, der die Seele und Verstand als nicht wichtig empfand um Verhalten zu erklären, benutzte Mead gerade das Denken, die Seele und den Verstand als eine Erklärung für verschiedene Verhaltensmuster. Die tätige Auseinandersetzung der Menschen nennt er Geist. Diese Fähigkeit (Geist) dient dazu signifikante Symbole zu erschaffen und zu verwenden, Mead nennt dieses Verhalten Kommunikation. Die Kommunikation ist wichtig in der Interaktion mit Menschen da sie hilft den Menschen verständlich zu machen was ich meine, was ich aussagen will und welche Bedeutung mein Handeln hat. Mead benutzt den Begriff Sozialbehaviourismus um sich von der Freudschen Schule und der Psychoanalyse abzutrennen. Er schreibt dem Menschen somit mehr Freiheit zu durch seine spezifische Art zu handeln, weil er sich nämlich auch in die Lage anderer hineinversetzen kann und sein Handeln aus verschiedenen Perspektiven sehen. Diese Fähigkeit nennt er Rollenübernahme und jene entwickelt das Kind in zwei Phasen: 1. Erste Phase: Rollenspiel, diese bezeichnet Mead als PLAY. Im play lernt das Kind sich in Rollen signifikanter Anderer zu versetzen. Das Kind tut nicht nur so – es ist in diesem Moment diese Person. 2. Zweite Phase: geregeltes Spiel: dies nennt Mead GAME. Im Game lernt das Kind wie man Handeln muss wenn plötzlich mehr Spieler vorhanden sind als nur das Kind selbst. Zum Beispiel beim Fußball: beim Fußball nehmen verschiedene Spieler verschiedene Funktionen ein (Torwart, Stürmer etc) und man wird selbst auch einer Funktion zugeteilt. Will das Kind weiterhin mitspielen muss es sich an Regeln halten die das Spiel mitbringt. Daher ist es die Aufgabe des Kindes seine Position richtig zu spielen, jedoch muss es hier auch auf die anderen Rollen der Spieler achten. Somit muss es den Geist des Spieles erfassen und die Rollenverteilung immer im Hinterkopf haben. Somit entfernt sich das Kind vom signifikanten Anderen um die Situation und das Handeln der anderen zu erfassen (Fußball: es muss auf die anderen Spieler ebenso achten(Game). Gegensatz wäre wenn das Kind alleine Fußball spielt und es alleine auf den Ball eintritt (Play).) Die Summe aller Perspektiven in einem bestimmten Handlungszusammenhang nennt Mead generalisierten Anderen. Diese sind in der Gesellschaft die Bilder die man von einer bestimmten Rolle oder einem bestimmten sozialem Zusammenhang hat (z.b.: die Erwartungen der Anderen dass ich mich in speziellen Situationen entsprechend verhalte. Bestimmte Normen und Werte fallen auch in diese Kategorie). Ein anderes Produkt der Kommunikation ist ebenso die Fragestellung des Individuums wie mich anderen Menschen sehen, hier gibt es kein einheitliches Bild, zb sieht mich der Freund /die Freundin anders als der Postbote oder Automechaniker Dieses Ich dass die Erwartungen und Einschätzungen der anderen spiegelt nennt Mead ME. (im Text wir des Reflektiertes Ich genannt!) Dieses reflektierte Ich enthält die Summe konkreter und genereller Reaktionen der Mitglieder der Gesellschaft auf bestimmte SituationenI (Mead nennt sie organisierte Haltung oder Institution). Theorie der Kommunikation nach Mead: Individuen reagieren auf Zeichen, Symbole und Gesten. Zeichen: alles was unsere Sinne reizt (Donner, Torte, etc) Gesten: bestimmtes Verhalten (beinhalten den Sinn einer Kommunikation und auch die Reaktion) Symbole: Zeichen oder Begriffe, die Erfahrungen bündeln und auf einen weiteres Sinneshorizont

verweisen (zb. Verständnis und Erkennung eines Kreuzes und was es bedeutet) Ego und alter (Partner eine Kommunikation) interpretieren manche Symbole gleich, diese werden dann signifikante Symbole genannt. Weiteres übernimmt man in der Kommunikation die Rolle des anderen um auf Reaktionen von den was ich möglicherweise sagen will zu schließen, ich passe mein Verhalten also an gesellschaftliche Normen an (um den anderen vll nicht zu verletzten oder etwas Unpassendes zu sagen) das nennt man soziale Kontrolle. Ziel des Sozialisationsprozesses: Integration in einen organisierten Verhaltensprozess.

Durkheim: Socialisation méthodique Vorwurf Durkheims an die Pädagogen sie würden nur die wesentlich gehaltenen Eigenschaften der menschlichen Gattung zur Vollendung bringen aber nicht etwas Neues zu erschaffen. Sie lenke Kinder in eine Richtung die der Idee der gesellschaftlichen Ordnung entspricht, jedoch bleibt hier die Frage was nun das eigentliche Ideal ist, da jede Gesellschaft andere Ideale hat die als erstrebenswert gelten. Somit erzieht die Pädagogik die Kinder um sie auf die speziellen Aufgaben die ihnen in der Gesellschaft zukommen vorzubereiten (Gesellschaft formt Kinder nach ihren Bedürfnissen). Diese planmäßige Erziehung nennt Durkheim Socialisation méthodique Zwei Bestandteile der Persönlichkeit: der private Teil (Triebe, Bedürfnisse. Dieser Teil ist egoistisch und asozial) und einen sozialen (moralischen) Teil (verinnerlichte soziale Normen und Vorstellungen). Der Mensch ist also ein homo duplex. Bei der Geburt ist das Kind nicht in die Gesellschaft eingegliedert, was heißt es ist nicht vertraut mit dem sozialen Teil des Menschen. Somit herrschen der private Teil und seine Bedürfnisse. Das heißt jede neue Generation muss erst einmal in die Gesellschaft eingeführt werden, vom asozialen zum sozialen Menschen. Durch methodische Sozialisation wirkt die Gesellschaft auf das Individuum ein und zwingt es sich einzufügen und bringt es dazu die sozialen Tatsachen zu akzeptieren. Dieser Vorgang heißt Internalisierung. Warum soll sich das Individuum nun an solche Zwänge halten? Kurz: es bringt Prestige. Dennoch sieht Durkheim diese Eingliederung nicht als Unterdrückung der Individualität, eher sieht er sie als vorgegebene Normen und Verhaltensmuster und das Individuum kann ihnen die eigene „persönliche Marke“ aufdrücken.

König: Normen – Urphänomen des Sozialen Begriffsdefinition von Norm: kommt eig aus dem lateinischen und bedeutet Winkelmaß oder im bildlichen Sinn dann Regel oder Vorschrift. Heute wird Norm als Vorschrift oder als einen erwartbaren Tatbestand verstanden. In der Soziologie bedeutet Norm die allg. gültige Regel des Handelns, oder auch Verhaltensregeln. Rene König sagt das Handeln des Menschen geht vom Kollektivbewusstsein aus, dieses beinhaltet sozusagen die Regeln wie man sich zu verhalten hat und das Individuum hat zuerst einmal keinen Einfluss darauf. Diese Regeln bauen auf der Gesellschaft selbst auf, sie hat diese Regeln für gut befunden. Heinrich Popitz unterscheidet zwischen allgemeinen Normen und partikularen Normen für Normen die für die gesamte Gesellschaft gültig ist und Normen die nur für bestimmte Gruppen gültig sind. Bei der Entstehung von Normen konkurrieren verschiedene Grundauffassung (Naturrecht, Religion, Ideen,..) mit den Vertretern des positiven Rechts (gesetztes Recht, hat nichts mit gutem oder schlechtem Recht zu tun! Normen werden vom Menschen geschaffen). Normen können auch durch Normalentwicklung entstehen zb.: 87,93% der 14 jährigen Mädchen hatten schon sexuelle Erfahrungen, der verbleibende Teil will nicht „zurückbleiben“ und bemüht sich in dem Alter ebenso sexuelle Erfahrungen zu machen. Dies zeigt dass wenn eine Großzahl der Bevölkerung in einer

gewissen Art und Weise handelt dass sie auch quasi zur Norm werden an der sich andere Menschen orientieren. Hinterfragt eine Gesellschaft die allgemeinen Normen beginnt der Prozess der Innovation und Voraussetzung dafür dass die Gesellschaft sich wandelt. Gründe warum Menschen Normen einhalten sind einfach: weil sie vll nicht einmal darüber nachdenken sondern nur handeln und auch weil es ihnen möglicherweise als vernünftig erschient zu handeln. Denn falls man einmal dagegen verstößt drohen einem Sanktionen (einfaches Ignorieren der anderer, strafende Blicke, großer mediale Aufmerksamkeit „Skandale“ etc.) also Bestrafungen von der Gesellschaft selbst bis zu rechtlichen Konsequenzen. Jedoch darf man nicht zu oft bestrafen da sonst die Sanktionen ihre Wirkung verlieren (tausend Mal gehört und gesehen, irgendwann kümmert es keinen mehr) und sogar absichtlich gemacht werden. Popitz spricht von einem Nutzen der „Dunkelziffer“ (Dunkelziffer – Verstöße gegen die Normen die nicht sanktioniert werden) da sie Normen aufrechterhalten, sie hat also einen Entlastungseffekt (zb Steuerhinterziehung – wenn man zu oft darüber berichtet sinkt vll die allg. Steuermoral.)

Barth - Soziale Rolle 2) Erste Begriffsbestimmung Soziale Rolle ist eine Erwartung der Gesellschaft (Normen) wie man sich verhalten soll. Bei nicht einhalten Sanktionen! 3) Erläuterung a) Pluralität von Rolle In einer Gesellschaft gibt es viele Arten von Rollen und auch wie man sich dementsprechend in verschiedenen Rollen zu verhalten hat. Weiteres muss man als Rolle gewisse Erwartungen erfüllen (zb. Als Schüler die HÜ zu machen). Weiteres hat jedes Mitglied der Gesellschaft mehrere Rollen, falls jemand doch nur eine Rolle hat ist es die Ausnahme eine art pathologischer Grenzfall (zb. Wenn jemand im Gefängnis sitzt) b)Spezielle Rollennormen Es gibt Normen die von allen gleich eingehalten werden müssen (verhalten auf der Straße als Fußgänger) jedoch gibt es auch spezielle Rollen die je nachdem variieren welche Position man einnimmt (soziale Differenzierung). Manche haben sogar deutlichen Ausnahmecharakter und bringen die Inhaber dieser Normen an eine gesellschaftliche Randexistenz (Henker, Geheimpolizist) c) Inhaber von Postionen Als Inhaber einer Position muss ich die Normen und Erwartungen die diese Position mit sich bringt erfüllen. Die Individualität muss ich aber nicht ganz aufgeben, es ist eher so dass man versucht sich der Rolle anzupassen um ihr dann mit seiner Art Leben einzuhauchen. d) Bezugsgruppen, Sanktionen Bezugsgruppen kann man so definieren dass sie ein Kreis von Personen sind die sich ein gewisses Verhalten von einem Menschen erwarten und auch kontrollieren ob es eingehalten wird. Bezugsgruppen kann man als „Soziale Gruppen“ sehen. Diese können eng gebunden sein (WIRGefühl) aber auch locker sodass kein „Zwang“ besteht. In der Bezugsgruppe aktualisiert sich die Gesellschaft gegenüber dem individuellen Träger einer Rolle. Sanktionen gelten die gleichen wie bei König: Normen – Urphänomen des Sozialen! e) Rollenattribute Jeder Rolle kommen bestimmte Attribute zu, weicht man davon ab hat das keine Sanktionen. Jedoch

tragen sie dazu bei das Menschen sich leichter tun sich zu orientieren (zb. Wenn man einen Vortrag an einer Uni hält kleidet man sich so um aus der Masse herauszustechen damit man erkannt wird) das heißt meiner Position werden Attribute zugeschrieben die mich als solche Rolle auch identifizieren. f) Interrollenkonflikte, Rollenstrategie Da der Mensch verschiedene Rollen spielt kann das teilweise sehr verwirrend für die Person selbst sein. Daher muss man diese Rollen entweder kombinieren oder sie aber abgrenzen oder zu trennen (zb.: daheim wird nicht über die Arbeit gesprochen) g) Rollen-Segmente, Intra-Rollenkonflikte Das Beziehungsfeld einer Rolle teilt sich in Rollensegmente. Das dadurch Konflikte entstehen ist unumgänglich. Man nennt sie Interrollenkonflikte, diese sind häufig bei Rollen die eine Vermittlungsfunktion sozialer Gruppen haben. Generell geht man von einem Rollenhaushalt aus (die Vielzahl der Rollen die ein Mensch einnehmen kann) in dem man versucht die einzelnen Rollen aufeinander abzustimmen, einerseits probiert man damit dass sich Rollen gegenseitig positiv ergänzen oder sie aber auch voneinander zu trennen. Wobei es fraglich ist ob so eine strikte Trennung möglich ist, da es irgendwann nicht mehr einfach ist zu trennen ob man es mit einer Vielzahl von Rollen oder mit Segmenten einer sehr umfassenden Rolle zu tun hat. h)Internalisierung von Rollen Viele Normen werden im Kindesalter/Jugend mitgegeben. Manche sozialen Rollen erlernt man aber erst später. Je später eine Roll erlernt wird desto unwahrscheinlicher ist es dass sie auch in Fleisch und Blut übergeht. Zweite Begriffsbestimmung Ein erfolgreiches Rollenspiel beinhaltet, daneben dass ich meine eigene Rolle verstehe und sie gut interpretieren kann, auch dass ich mich in den Partner hineinversetzte. Nur dadurch ist eine Kommunikation möglich und man kann sinngemäß handeln. a) Bekannte und anerkannte Verhaltensfigur Hier legt man Wert auf die dynamische Art des Rollenspieles. Man geht in der Regel davon aus dass der Rollenpartner mit seiner Rolle zurechtkommt und die Verhaltenspflichten einhält. Dennoch muss man anmerken dass es sehr wohl Platz für neue Gewohnheiten gibt, daraus bilden sich möglicherweise Bräuche wodurch man neue Orientierungschancen für die Partner findet. b) Typisierung Ein gekonntes und flüssiges Rollenspiel braucht Routine. Routine benötigt spezielle Vororientierungen und Fertigkeiten (auch Kommunikation muss gelernt werden) diese beiden Faktoren beruhen auf Typisierungen. Diese muss man sich aneignen bevor die Situation (des Rollenspiels) eintritt. Aber nicht jede Situation kann vorher gelernt werden, daher kann Typisierung nicht alle Details lernen die man vll benötigt aber zumindest die Grundzüge, den Rest erlernt man im Verlaufe sozialer Prozesse. Kurz: der Konsens des erwartbaren Rollenspiels muss vorhanden sein, die Feinabstimmung muss oft noch erlernt/kommuniziert werden. (zb. Mann geht in den Laden, man nimmt an dass er den Ablauf des Einkaufs kennt und auch weiß dass die Frau hinter der Theke eine Verkäuferin ist. Die Frau weiß dass er ein Kunde ist wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten hat, jedoch ob sie ihm eine gelbe Krawatte oder eine rote empfiehlt hängt eben davon ab was ihm besser passt somit muss sie in diesem Moment entscheiden, auch wenn sie Vorbildung hat). Daher sind Typisierungen immer nur die Basis (ablauf des verkaufs) und brauchen teilweise auch Ergänzungen (Kaufempfehlung

anhand des Wunsches/Aussehen). Gibt es für eine Situation keine Routine stört es das Rollenspiel (der Partner versteht einen nicht, man hat keine Erfahrung auf einem speziellen Gebiet). c) Aushandeln einer gemeinsamen Situation Da nicht automatisch davon ausgegangen werden kann dass die Partner das gleiche Rollenverständnis haben muss durch die Kommunikation festgestellt werden auf welchem Level sich der Partner befindet um einen Konsens zu schaffen (zb die Art der Begrüßung – Sie oder du). Dies passiert oft wenn zwei Menschen zusammentreffen die sozial nicht auf der gleichen Stufe stehen (zb. Angestellter – Chef) Der „Mächtigere“ (Chef) besitzt hier Definitionsmacht und kann das Gespräch in verschiedene Richtungen lenken (Plaudern, Befehle geben, …). Natürlich kann auch hier der Untergebene versuchen seine Grenzen auszutesten, oder er hat sich in die Rolle des Untergebenen schon hineinversetzt und ist gehorsam. Achtung: damit ist nicht gemeint dass der Untergebene eine Art sklavische Gehorsamkeit einnimmt, das kann der Vorgesetze einem vorhalten(„Warum haben Sie mich nicht informiert über dies und das“).

d) Wie frei ist das Rollenspiel? Es kommt wirklich darauf an über welche Rolle man redet. Es gibt Rollen die durchreglementiert sind bis zu Überreglementierung (Arbeiterrollen), dann gibt es Rollen die eine selbstständige Eigenleistung nahezu verlangen. Zb muss eine Person die ein Dissertation verfasst etwas Neues erforschen und nicht nur altes Wissen abschreiben, das wird nicht genügen. Ebenso muss ein Betriebsberater keine Scheu davor haben Fehler aufzudecken und zu kritisieren, damit sich der Betrieb laufend verbessern kann. e) Rollenidentität und Entfremdung Überreglementierung heißt aber nicht dass diese Menschen die meiste Unfreiheit in Kauf nehmen müssen. Teilweise kann es genau umgekehrt sein, dass Menschen die eine Rolle mit zu viel Freiheit innehaben schwer in andere Rollen schlüpfen können, zb vom Job in den Feierabend. Hier kann es zu Spannungszuständen kommen. Einerseits muss das Individuum diese Rolle immer wieder durchspielen und sich mit ihr beschäftigen, andererseits muss es eine gewisse Rollendistanz herstellen. In dieser Situation kann es passieren dass das Individuum sich zu sehr auf die eine Rolle konzentriert und bei anderen Rollen versagt. Hier könnte man die These aufstellen dass die Rollen die den meisten Spielraum offen lassen, die Gefahr der Selbstentfremdung heraufbeschwören. Dann kann es sein dass der Mensch krank wird und es sogar zur Identitätsstörung bis zur Indentitätszerstörung kommen kann. f)

Sozialisationsprozess und Rollenlernen Wichtig ist es den Menschen nicht als leere Hülle zu sehen in den einfach Rollen eingefüllt werden, sondern als soziales Wesen dass nur in der Gesellschaft selbst diese Rollen erlernen kann und man lernt prinzipiell sein ganzes Leben lang. Das wir mehrfach die Rollen wechseln passiert meist ohne Probleme und völlig unbewusst doch wann ist man überfordert? Gibt es eine Überforderung? Wieviel Rollenhaftigkeit verträgt der Mensch? Kritische Frage die man vll beantworten kann indem man sie historisch betrachtet. Früher waren Menschen mit weniger Rollen konfrontiert, in der modernen Gesellschaft gibt es nun viele Rollen in verschiedenen Varianten. Damit könnten sich Individuen überfordert sehen und Entfremden sich. Dadurch fällt es einem schwer sich souverän und entspannt zwischen Rollen hin und her zu bewegen.

Lehrbeispiele: a. Kann man bei folgenden Menschentypen von,,sozialen Rollen" sprechen: Hippy, Snob, Spaziergãnger, Sportsegler, Gelehrter, Schüler, Cousine, Deutscher, Katholik, Autofahrer, Patient, Pensionär, Liebhaber, Einbrecher, Bandenchef ? Bei der Bearbeitung dieser Fragen muß man berücksichtigen, daß bei jeder sozialen Rolle auch ein Kern spezieller normâtiver Erwarrungen an Träger bestimmter sozialer Positionen vorfindbar sein muß. Daneben mag es allerdings noch andere Erwartungen nichtnormativer Arr geben, die sich auf Gewohnheiten oder Bräuche beziehen, wie sie typischerweise bei Rollenträgern auftauchen. Keineswegs verweisen aber alle Erwartungsstrukturen auf Rollen. b. Ein Gewerkschaftssekretär isr gleichzeitig im Stadtrat als Mitglied der SPD-Fraktion, im Aufsichtsrat der Städtischen Brauerei sowie im Vorstand der Arbeiterwohlfahrt tätig und ist darüber hinaus praktizierendes Mitglied der katholischen Kirche und Familienvater. Inwieweit handelt es sich hier um verschiedene Rollen oder um Segmente übergreifender Rollen? c. Ein feudaler Grundherr im Mittelalter ist gleichzeitig ,,Arbeitgeber" seiner Knechte auf dem Herrenhof, Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit, Vertreter des Königs in der Verwaltung eines Gebiets, Befehlshaber des örtlichen rnilitärischen Aufgebots und Kirchenpatron. Sind diese Funktionen Rollen oder Rollensegmente ? Bei diesem schon im Text erwähnten Beispiel sollte man versuchen, sich den Alltag dieses Feudalherren konkret vorzustellen und einen Vergleich mit Beispiel b. anzustellen. \Øas ist anders? lVas ist ähnlich? Es schadet nichts, wenn Sie hier zu keiner eindeutigen Anwort gelangen. d. ,,Soldat" ist zweifellos eine Rolle. Der Soldat steht im Krieg feindlichen Solclaten gegenüber. Im Hinblick auf die gegnerischen Soldaten hegt er eine Reihe von Verhaltenserwartungen. Er erwartet zweifellos, daß sich die gegnerischen Soldaten ihrer Soldatenrolle gemäß verhalten. Handelt es sich hier um Rollenerv¡artungen im Sinne des Rollenkonzepts? Eine Antwort auf die Frage wird man finden, wenn man die Begriffe der,,Bezugsgruppe" und der,,sanktion" ins Spiel bringt. Um es leichter zu machen: Der Soldat erwartet, daß der gegnerische Soldat sich gemäß den normativen Erwartungen, die an ihn herangetragen werden, verhält und stellt sich darauf ein. Trägt er seinerseits normarive Erwarrungen an den gegnerischen Soldaten heran? .!tF 82. IV. Soziale Rolle e. Ein junger Schauspieler spielte in dem Stadttheater zunächst nur kleinere Rollen, zumeist im Rollenfach des ,,jugendlichen Helden". Nachdem aber ein anderer Schauspieler in das ,,Charakterfach" übergewechselt ist, vertritt er dessen ,,Rollenfach" allein und mit Erfolg im Ensemble; dadurch spielt er eine bedeutende Rolle unter seinen Kollegen, insbesondere unter den jüngeren Kollegen, die ihm die Rolle eines Sprechers für ihre Interessen zugeschoben haben. Er me...


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