Gedichtanalyse zum romantischen Gedicht \"Sehnsucht\" PDF

Title Gedichtanalyse zum romantischen Gedicht \"Sehnsucht\"
Author Emma Ruffler
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 2
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Summary

Meine Gedichtanalyse zum romantischen Gedicht sehnsucht...


Description

Gedichtanalyse: Sehnsucht Das Gedicht „Sehnsucht“ von Joseph von Eichendorff aus dem Jahr 1834, handelt davon wie das lyrische Ich vor einem Fenster steht. Dabei hört es nimmt es verschiedene Eindrücke wahr, die in ihm die Sehnsucht erwecken, aufzubrechen und in die Natur zu gehen. Das Gedicht lässt sich so deuten, dass die Natur das Unterbewusstsein eines jedes Menschen erweckt.

Das Gedicht besteht aus 3 Strophen mit jeweils 8 Versen. Das vorliegende Reimschema ist der Kreuzreim (abab, cdcd, efef, gdgd, hihi, jdjd) und das Metrum ist zwar eher unregelmäßig, allerdings tauchen in jedem Vers der Jambus und Anapäst auf, mit jeweils drei Hebungen. Die Kadenzen sind jeweils abwechselnd weiblich und männlich. Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Gedicht recht regelmäßig aufgebaut ist. Die erste Strophe handelt davon, wie das lyrische Ich am Fenster steht, nach draußen schaut und in der Ferne ein Posthorn hört. Dieses Horn facht in dem lyrischen Ich die Sehnsucht hinaus zu gehen und aufzubrechen an. In der zweiten Strophe hört das lyrische Ich zwei Wanderer von der traumhaften Nacht in der Natur singen. In der letzten Strophe wird weiter beschrieben wovon die beiden Wanderer singen, hier geht es allerdings eher um die von Menschen geschaffene Natur und das lyrische Ich verliert sich in seinen träumerischen Gedanken. Die regelmäßigen Elemente der Form und die ruhige Atmosphäre im Gedicht, verleihen dem Gedicht eine träumerische Wirkung. Das Gedicht startet direkt damit, dass ein Motiv der Romantik vorgestellt wird: die Nacht (vgl. V. 1). Dadurch, dass die Nacht der Zeitpunkt ist, an dem man normalerweise träumt, lässt sich schon gleich zu Beginn eine träumerische Atmosphäre feststellen. Die Inversion in V. 2 betont vor allem dann die beiden Wörter „Fenster“ und „Einsamkeit“. Hier wird also zum einen die Position am Fenster als Schwellensituation verstärkt, zum anderen aber auch die Einsamkeit des lyrischen Ichs, was auf ein weiteres Motiv der Romantik schließen lässt. Das „Posthorn“ (V. 4), kann als Aufforderung zum Aufbruch gedeutet werden, welches das lyrische Ich förmlich dazu auffordert aufzubrechen. Die Metapher „das Herz mir im Leibe entbrennte“ (V. 5), verdeutlicht lässt sich so deuten, dass die Sehnsucht wie ein Feuer im lyrischen Ich entfacht und, dass das lyrische Ich fast schon unter dieser starken Sehnsucht leidet. Auch der Ausruf „Ach, […]“ (V. 7) betont diese starke Sehnsucht des lyrischen Ichs. In der zweiten Strophe lassen sich viele Naturbilder wie „Bergeshang“ (V. 10), „Felsenschlüften“ (V. 13) oder „Klüften“ (V. 15) finden. Diese spiegeln die Aufbruchsstimmung und Abenteuerlust des lyrischen Ichs wieder. Durch beruhigende Adjektive, wie „still[e]“ (V. 12) oder „sacht“ (V. 14), wird aber dennoch eine ruhige Atmosphäre geschaffen. Die Personifikation, dass die Quellen sich in die Waldesnacht stürzen (vgl. V. 15f), verdeutlichen zudem die Lebendigkeit, die das lyrische Ich bei seiner Sehnsucht empfindet. Dadurch, dass es sich bei all den Beschreibungen und Bildern nur um den Gesang der beiden Wanderer handelt, wird nämlich deutlich, dass die beschriebenen Eindrücke nur,

als träumerische Fantasie des lyrischen Ichs zu verstehen sind und diese eben nicht der eigentlichen Realität entsprechen. Die dritte Strophe umfasst eher vom Menschen geschaffene Dinge wie „Marmorbilder“ (V. 17) oder „Paläste“ (V. 20). Diese lassen sich so deuten, dass die Natur für das lyrische Ich ein edler Palst oder ein Gemälde darstellt. Die abschließende Personifikation in V. 23, in der die Brunnen verschlafen rauschen, verdeutlichen nochmal zum Ende hin, dass es sich bei den Beschreibungen eher um einen Traum handelt. Das letzte Wort in dem Gedicht, „Sommernacht“ (V. 24), spannt eine Art Rahmen um das Gedicht da dieses Wort bereits am Ende von V. 8 genannt wird. Ein Motiv der Romantik ist natürlich die Sehnsucht. Zum einen verrät das der Titel bereits, zum anderen empfindet das lyrische Ich die starke Sehnsucht raus in die Natur zu gehen und alle Eindrücke, die die Natur bietet aufzunehmen. Ein weiteres Motiv ist, wie oben bereits erwähnt, die Nacht, da diese dem Gedicht den träumerischen Charakter verleiht.

Abschließend lässt sich festhalten, dass in dem Gedicht durch verschiedenste sprachliche und stilistische Mittel zum einen die starke Sehnsucht des lyrischen Ichs verdeutlicht wird, aber auch die Schönheit der Natur, sowohl die der unberührten, als auch die, die vom Menschen verändert wurde. Meine Deutungshypothese lässt sich bestätigen, da in dem Gedicht klar wird, dass nicht die eigentliche Realität wiedergegeben wird, sondern nur die unterbewusste Fantasie des lyrischen Ichs, angetrieben durch dessen Sehnsucht. Meiner Meinung nach kann man die Aussage des Gedichts auch heute als präsent bezeichnen, da immer mehr Menschen den Drang dazu haben in die Natur zu gehen, um wieder in sich kehren zu können und um dort alles auf sich wirken zu lassen und den Gedanken freien Lauf lassen zu können....


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