Glück und Sinneserfüllung Zusammenfassung PDF

Title Glück und Sinneserfüllung Zusammenfassung
Author Sarah Völk
Course Ethik
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Q 1 2 / 2 : G LÜ C K U N D S I N N E S E R F Ü L LU N G ANTIKE GLÜCKSVORSTELLUNGEN ARISTOTELES Glück (=eudaimonia) wird durch tugendhaftes Handeln erreichtVoraussetzungen: geeignetes politisches Umfeld (=polis), gute ökonomische und soziale Voraussetzungen, Tatsache, dass der Mensch ein zoon politikon ist und zudem Vernunft+ Sprachbegabt ist (=zoon logon echon)jede Tätigkeit des Menschen ist auf ein Ziel (=telos) gerichtet, das erstrebenswert scheintMensch ist glücklich, wenn sein Leben vom rationalen Seelenteil bestimmt ist EPIKUR knüpft an die vorsokratische Naturphilosophie (Demokrit) an, vertritt mechanisches Weltbild (Ursache/Wirkung), Glück für alle Menschen erreichbar Vermeidungsprinzip: der Einzelne soll so viel wie möglich an Annehmlichkeiten genießen (so wenig wie möglich Missbehagen) wenn das nicht vorhanden ist, schließen Leid/Angst/Schmerz das Glück aus sieht in der Lust (=hedone) das entscheidende Kriterium beim Streben nach Glück Lust/Schmerz-Kalkül: Tätigkeiten werden darauf untersucht, ob sie dem Einzelnen zuoder abträglich sindmit Schmerzvermeidung/großem Lustgewinn wird konkretes Handeln bestimmt Investitionsprinzip: Einstellung gegenüber Bedürfnissen ändern, auf Erfüllung aktueller Bedürfnisse warten, wenn dadurch mehr Lust+ Freude später erreichbar istVernunft Selbstbeschränkung: senkt Erwartungen „man muss der Inflation von Bedürfnissen Herr werden“ Glück ist die Seelenruhe (=ataraxia) STOA eine weitverbreitete und einflussreiche Strömung der griechischen Philosophie 300 vor Chr. in Athen gegründet und bestand mehr als 500 Jahre Philosophenschule wird in drei zeitliche Abschnitte geteilt: Ältere Stoa (Vertreter: Zenon, Kleanthes und Chrysipp)

Mittlere Stoa (Vertreter: Panaitios und Poseidonius) Jüngere Stoa (Vertreter: Seneca, Epiktet und der römische Kaiser Marc Aurel) Glücksvorstellung: Glück: Erreichen aller Ziele, die man sich selbst gesetzt hat; in Leidenschaftslosigkeit (=apatheia), innerem Seelenfrieden (=ataraxia) und Übereinstimmung mit der natürlichen Ordnung der Natur leben Ziel: stabilen, andauernden Glückszustand erreichen Handlungsweg zum obersten Gut (=ataraxia): Alle Menschen streben nach Glück um ein glückliches Leben zu führen, müssen sich alle Wünsche erfüllenWünsche müssen für uns verfügbar sein /in unserer Macht stehen, sonst entstehen Lücken zwischen unseren Wünschen und deren Erfüllung, führen zu einem unglücklichen LebenVerfügbar ist nur unser eigenes Innenleben: Seele /Vernunft andere Dinge (wie Reichtum, Ansehen, Gesundheit etc.) , die nicht unserer Macht unterliegen, müssen von der Person als unwichtig und damit gleichgültig angesehen werden, um ein konstant glückliches Leben führen zu können Mensch besitzt Fähigkeit dies zu korrigieren, muss seine Meinung/ Einbildung darüber ändern Bedürfnisse und Begierden (Hunger, Durst, Liebe, Hass, Sexualität etc.) bilden große Gefahr für innerliche Einstellungsie müssen wir unter Kontrolle haltenman soll sich an Verhältnissen anpassen, sie akzeptieren um Seelenfrieden zu erreichen kommt es auf die richtige innerliche Einstellung an VERGLEICH DER ANTIKEN GLÜCKSVORSTELLUNGEN

System Zielpersonen Definition Glück

Voraussetzunge n

Aristoteles theoretisch Jeder außer Kinder, Sklaven Mensch strebt nach dem obersten Gut (=eudaimonia), dies entspricht dem inneren Ziel (=telos) des Menschen, als Tugend des sittlich richtigen Handelns zu verstehen geeignetes politisches

Epikur praxisbezogen Frauen, Männer (einfaches Volk) Glück ist innerer Friede. Epikureer wollten den Menschen die Ängste nehmen, die sie an einem unbeschwerten Leben hinderten.

Stoa durchdacht, praktisch höher begabte Wesen (Elite) Mensch soll seine Affekte beherrschen und in Leidenschaftslosigkeit (=apatheia) und innerem Seelenfrieden (=ataraxia) leben+Übereinstimmung mit der natürlichen Ordnung der Natur findenglückliches Leben

bewusstes Leben, Selbstbeschränkung

ausgeprägte Affektkontrolle, die zur

Umfeld (=polis), gute ökonomische und soziale Voraussetzungen

und maßvolle Lebensführung

Wie kann man das Glück erreichen?

durch vernunftbegabtes Handeln

mit dem Lust/SchmerzKalkül wird das konkrete Handeln bestimmt

Wann ist man „glücklich“?

wenn das Leben vom rationalen Seelenteil bestimmt ist dann führt der Mensch ein Leben in Glückseligkeit

wer den Tod nicht fürchtet, Elementarbedürfnissen den Vorzug gibt, Wünsche als optional ansieht, Bedürfnisaufschub betreiben kann (hedonistisches Kalkül) und im Augenblick lebtführt zur Seelenruhe (=ataraxia)

Freiheit von Leidenschaften (=apatheia), zu Selbstgenügsamkeit (=autarkie) und Unerschütterlichkeit (=ataraxie) führen soll Entwertung des Unverfügbaren und die Hervorhebung der Autarkie des von der Vernunft geleiteten Menschen wenn das Leben mit Forderungen der Natur übereinstimmt, d.h. Vernunftorientierung, Affektbeherrschung und Seelenfrieden gegeben sind

EMPIRISCHE GLÜCKSFORSCHUNG untersucht systematisch den Zusammenhang von äußeren und inneren Faktoren wie Lebensumstände, Kompetenzen, Werthaltungen einerseits und positiven psychischen Grundstimmungen des Menschen wie subjektives Wohlbefinden und Glück andererseits Niederländer Ruut Veenhoven hat die weltgrößte Glücksdatenbank gegründetNorweger sind am glücklichstenGründe: Bürger haben ein hohes Maß an Mitbestimmung, zuverlässige Regierung, materieller Wohlstand, Gesellschaft weniger hierarchisch gegliedert, soziale Unterschiede zwischen Männern+ Frauen ist geringweitgehend gleichberechtigt amerikanische Psychologe und Glücksforscher Ed Diener hat einen universellen Fragebogen zur Lebenszufriedenheit bzw. zum subjektiven Wohlbefinden (Subjective WellBeing) entwickelt Positive Psychologie: untersucht, wie positive Emotionen entstehen und wie diese den Charakter formen und welche Rahmenbedingungen in der Gesellschaft positive Charakterzüge unterstützen amerikanischer Psychologe Martin E.P. Seligman erarbeitete einen Weg, wie man zum dauerhaften Glück kommt: durch praktische Anwendung persönlicher Stärken und

Tugenden (universelle Tugenden)6 universelle Tugenden: Weisheit und Wissen, Mut, Liebe und Humanität, Gerechtigkeit, Mäßigung, Spiritualität und Transzendenz diese Tugenden können prinzipiell von jedem Menschen ausgeprägt werden zählt sie zu den Stärken, die bei ihrer Anwendung andere Menschen zu kooperativen Handeln inspiriertdie damit verbundenen positiven Emotionen versetzen uns in existenziellen GrundstimmungenWin-win-Situation Hygge (Dänemark): eines der glücklichsten Länder der Welt, bedeutet Gemütlichkeit, Lebensstil indem man sich auf sein Leben im eigenen Heim zurückbesinnt, Rückzug aus der globalisierten Welt Bhutan: Bruttosozialglück, 1972 hat der König von Bhutan das Glück zum obersten Ziel der nationalen Politik ausgerufen, will nicht alle glücklich machen, er will die Bedingungen dazu bereitstellen, 9% der Bevölkerung unglücklich sind, das ist natürlich gar nicht gut für diesen Staat, keine Militärnation, buddhistisch, kein großen Welteinfluss GLÜCKSFAKTOREN Differenzierung in Glückserleben und Lebensglück Glückserleben: betrifft aktuelle Aktivitäten, Zustände und Stimmungen von Menschen Lebensglück: Resultat des gesamten Lebensverlaufs, geleitet von Lebensplänen und Daseinsthemen, aufbauend und individuellen Erfahrungen, eine Person hat wichtige selbstgesteckte Ziele erreicht, geht mit einer starken sozialen Orientierung einher unglücklich empfindet sich der Mensch lediglich dann, wenn sie am Existenzminimum leben müssenje höher der materielle Wohlstand ist, desto geringer ist sein Einfluss auf das Glück eines Menschenab 20.000 $ pro Kopf pro Jahr nimmt das glückssteigerende Gefühl ab Vergleichsfalle: Konzept des relativen Einkommenswir brauchen den Vergleich zu anderen, um sagen zu können ob wir glücklich sind Experiment mit Harvard-Studenten: würden weniger Geld in Kauf nehmen von Körper ausgelöstes Glück bleibt nicht auf Dauer muss mit neuen Zielen bestückt werden (=hedonistische Tretmühle) manchmal kann Geld das Glück vertreibenLottomillionäre (erst glücklich, dann nimmt es ab)Geld immer wieder selber verdienen macht uns glücklich Geld ausgeben: wenn wir es für andere tun (Geschenk, Spenden) macht es uns mehr glücklich als wenn wir es für uns ausgeben typische Einflussfaktoren auf unser Glücksempfinden: 1. Geld: nicht auf Dauer 2. Leiblich-sinnliche Genüssehedonistische Tretmühle 3. Gesundheit: Menschen, die einen Unfall hatten oder von einer schweren Krankheit betroffen sind, kehren nach einer kurzen Phase der Niedergeschlagenheit wieder in ein früheres Maß des Wohlbefindens zurück, einsame Menschen stehen unter Stress,

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alleine mit Problemen klar zu kommen Stresshormone wie Cortisol können die Wirkung des Immunsystems dämpfen Persönlichkeit: besonders glücklich sind extrovertierte Menschen (besitzen eine soziale Kompetenz), Menschen mit positiven Selbstbild glücklicher als andere, Person kann sich unter objektiv guten Bedingungen schlecht fühlen (Unzufriedenheitsdilemma) oder in objektiv schlechter Lage zufrieden und glücklich fühlen (Zufriedenheitsparadox), Intelligenz ist kein Indikator für Glück Menschliche Beziehungen: ausgeprägtes Netz von sozialen Beziehungen, Menschen die in einer stabilen Ehe leben sind durchschnittlicher glücklicher, frisch verliebte Menschen sind besonders glücklichbei Berührungen über 20s werden der Glücksstoff Oxytocin und körpereigene Endorphine ausgeschüttetwenn wir einen 500 Euro Schein genauso lange berühren geschieht das nicht Alter: Ältere durchleben eine besonders glückliche Phase ihres Lebens Arbeit vs. Freizeit: viele Menschen sind während ihrer Erwerbstätigkeit glücklicher als in ihrer Freizeit Glaube und Religiosität: religiöse Menschen sind im Durchschnitt etwas glücklicher als nicht religiöse Menschen

Neurobiologie: Psychologe der University of Michigan, James Olds: hat das Lustzentrum im Gehirn entdeckt, eine Ansammlung von Neuronen im Mittelhirnwerden aktiv wenn etwas passiert, was besser ist als erwartetstoßen Glücksstoff Dopamin aus und leiten ihn ins untere Vorderhirn sowie direkt ins Frontalhirn weiterkommen sie dort an produzieren die dortigen Neuronen opiumähnliche Stoffewir fühlen uns glücklich Dopamin im Frontalhirn führt dazu, dass unser Gehirn besser funktioniert wir werden aufmerksamer und lernen, was für uns gut istGlücksgefühl ist nur ein Nebenprodukt unseres Lernvermögens auch Leute mit einer eher negativen Lebenseinstellung können ihr Gehirn auf Glück trainieren: gute Gefühle sind nämlich kein Zufall, sondern die Antwort unseres Gehirns und Körpers auf Reizewenn man gezielte Situationen sucht, die man als schön schön und positiv empfindet, macht es uns auf Dauer glücklich

PHILOSOPHIE DER FREUNDSCHAFT „Von allem was die Weisheit zur Glückseligkeit des ganzen Lebens in Bereitschaft hält, ist weitaus das wichtigste der Besitz der Freundschaft.“ ~Epikur „Ein Freund ist im wichtiger als alles auf der Welt.“ ~Sokrates in Platons Dialog „Lysis“ „Wer die Freundschaft aus dem Leben streicht, nimmt doch geradezu die Sonne aus der Welt.“ ~Cicero ARISTOTELES „Der Mensch der glücklich sein will braucht Freunde.“ 3 Arten der Freundschaft:

1. Freundschaft um des Nutzen Willenserhofft sich Vorteile durch den Freund, hält nicht lange, trennen sich sobald Nutzertrag aufhört, befreundet mit Gewinn 2. Freundschaft um des Lust Willengeselliges Zusammensein und Unternehmungen, nicht von langer Dauer Aristoteles kritisch gegenüber ersten beiden Arten, da sie egoistische Motive mit sich tragen, dienen lediglich der Bereicherung 3. Freundschaft um des Freundes Willengute/wahre Freunde, vollkommen, jeder liebt den anderen um seiner Wesensart (Charakter/Persönlichkeit) jeder erhält das was er gibt in derselben Form wieder vom anderen zurück diese Freundschaft braucht ZeitVertrauen muss befestigt werden eine Seele in 2 Körpern IMMANUEL KANT „Freundschaft in ihrer Vollkommenheit betrachtet ist die Vereinigung zweier Personen durch gleiche wechselseitige Liebe und Achtung.“ Liebekeine sexuelle Liebe, sondern beständige verlässliche Haltung AchtungWertschätzung und Respekt gegenüber dem Freund aber auch Distanz ist wichtig (jeder braucht Zeit für sich selbst), nicht zu viel Wohlwollen zeigen MICHEL DE MONTAIGNE  Essay „Über die Freundschaft“: geht es nicht wie Aristoteles um die Freundschaft als gesamtgesellschaftliches Phänomen, will seiner Freundschaft ein Denkmal setzen und hält diese Art Freundschaft für einmalig, oder zumindest für äußerst rar, teilt die Freundschaft in grob zwei Kategorien: in seine Freundschaft zu Étienne de La Boétie und die „gewöhnliche Freundschaft“gewöhnlichen Freundschaften bestünden nur um gegenseitigen Nutzens willen seien also labil und böten nicht das Vertrauen seiner Freundschaft Frauen als nicht Freundschaft fähigihnen fehlten die geistigen Fähigkeiten, um mit dem Mann mitzuhalten, Freundschaft eines Mannes mit einer Frau könne noch stärker sein, weil sie Geist, Seele und Körper umfasse JACQUES DERRIDA wesentliches Merkmal ist für ihn der Akt der Zuneigung, des Liebens (=aimance)drückt emotionale Nähe aus, bezieht sich aber nicht auf eine sexuell-erotische Intimität

FREUNDSCHAFT HEUTE Sind Facebook-Freunde wahre Freunde? Wann fängt heute eine Freundschaft an?

Freundschaft auf Facebook: Beiträge teilen, wenn Personen vermisst werden z.B. Hilfsbereitschaft...


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