Glossar Springer Entwicklungspsychologie PDF

Title Glossar Springer Entwicklungspsychologie
Course Psychologie
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
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A-non-B-Suchfehler Phänomen, dass Kinder, die noch nicht über Objektpermanenz verfügen, dazu tendieren, ein Objekt, das vor ihren Augen nacheinander an mehreren Orten versteckt wurde, an dem Ort suchen, wo das Objekt zuerst versteckt wurde. Adipositas Wird durch ein extremes Übergewicht gekennzeichnet und kann mit Binge-Eating-Attacken (Heißhungeranfällen) einhergehen. Adoptionsstudien Methode, die sich neben der Zwillingsmethode zur Abschätzung von Anlage- und Umweltanteilen im Humanbereich anbietet. Dabei wird aus den Unterschieden zwischen den biologischen Eltern und den nicht verwandten Adoptiveltern auf das Ausmaß der Erblichkeit eines Merkmals geschlossen. Adult Attachment Interview Methode zur Erhebung der Erinnerungen von Erwachsenen an ihre Kindheitsbindungen (z. B. Erinnerung an Trennungssituationen, an Zurückweisungen etc.). Als Bindungsmuster werden dabei die autonome bzw. sichere Bindung, die abweisende Bindung, die verstrickte Bindung und die ungelöst-desorganisierte Bindung unterschieden. Akkommodation Bezieht sich nach der kognitiven Theorie Piagets auf die Anpassung kognitiver Schemata, falls eine Informationsverarbeitung mit den vorhandenen Schemata nicht erfolgreich ist. Akkulturationsstrategien Strategien, die bei einer Migration in einen neuen Kulturkreis eingesetzt werden können. Unterschieden werden Assimilation, Separation, Marginalisierung und Integration. Aktive Anlagewirkungen Aktive Suche eines Individuums nach einer Umgebung, die zu seinen genetischen Anlagen passt. Alkoholembryopathie Bezeichnung für eine vorgeburtliche Schädigung eines Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Alkoholexposition kann es zu Organschäden, Intelligenzvermindungen und Verhaltensänderungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität) kommen. Auch fetales Alkoholsyndrom genannt. Allgemeine Entwicklungstests Methode, um den allgemeinen Entwicklungsstand eines Kindes differenzierter zu erfassen, als es mit einem Screeningtest möglich ist.

Anale Phase Entwicklungsphase nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, in der der Lustgewinn durch die Nahrungsausscheidung im Vordergrund steht. Androtropie Bezieht sich auf das vermehrte Auftreten bestimmter Erkrankungen beim männlichen Geschlecht. Im Deutschen wird in diesem Zusammenhang auch von Knabenwendigkeit gesprochen. Anforderungs-Bewältigungs-Paradigma Annahme, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihrer Entwicklung mit vielfachen Anforderungen konfrontiert sind, die sie auf der Basis ihrer jeweiligen personalen und sozialen Ressourcen bewältigen müssen. Angststörung Gruppe von Störungen, die sich von normalen und entwicklungstypischen Ängsten durch die Dauer und Intensität der auftretenden Ängste und die Art der Auslösebedingungen unterscheiden. Sie können sich auf bestimmte Objekte und Situationen beziehen oder generalisiert auftreten. Anorexia nervosa Störung, die durch starkes Untergewicht und die Angst vor einer Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Das Essen wird (fast völlig) verweigert und/oder es werden gegensteuernde Maßnahmen unternommen. Beim asketischen Subtyp besteht ein restriktives Essverhalten, gekennzeichnet durch eine (fast) gänzliche Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Beim bulimischen Subtyp finden Essattacken statt, die durch gegensteuernde Maßnahmen wie selbstinduziertes Erbrechen, exzessiven Sport oder Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln begleitet werden. Anthropogenese Stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen von frühen anthropoiden Vorformen des Menschen bis zu dem Homo sapiens der Gegenwart. Apgar-Index Möglichkeit, die unmittelbar nach der Geburt zu einer Überprüfung der Herzfrequenz, der Atmungsaktivität, der Reflexauslösbarkeit, des Muskeltonus und der Hautfärbung dient. Arbeitsspeicher Nach dem Mehrspeichermodell der Informationsverarbeitung erfolgt hier eine Weiterverarbeitung der Information aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis und eine Verknüpfung mit Information aus dem Langzeitspeicher. Es wird zwischen einem visuell-räumlichen Speicher, der phonologischen Schleife sowie dem episodischen Puffer unterschieden. Zusätzlich wird eine zentrale Exekutive postuliert, die Steuerungs- und Kontrollfunktionen übernimmt. Asperger-Syndrom

Form der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen mit weniger schwerwiegenden Beeinträchtigungen. Die Betroffenen verfügen in der Regel über durchschnittliche kognitive Fähigkeiten und weisen kaum Auffälligkeiten hinsichtlich der produktiven Sprache auf. Sie wirken jedoch motorisch ungeschickt und verhalten sich in sozialen Situationen vielfach unangemessen. Assimilation Bezieht sich nach der kognitiven Theorie Piagets auf die Einordnung von Information auf der Basis der vorhandenen Denkschemata. Assoziationslernen Das Erlernen von Zusammenhängen zwischen Ereignissen. Bereits Säuglinge können Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen und daraufhin Erwartungen in Bezug auf weitere Reizdarbietungen entwickeln. Atmungsmonitor Gerät zur Überwachung der Atmung eines Säuglings, das eingesetzt wird, wenn entsprechende Risiken bei einem Kind bestehen. Tritt eine Atmungsunterbrechung ein, erfolgt ein Signal, damit Maßnahmen zur Beseitigung der Atmungsunterbrechung eingeleitet werden können. Autonome Moral Stadium, in dem Kinder realisieren, dass Regeln nicht absolut gelten, sondern ausgehandelt werden können und veränderbar sind. Weiterhin berücksichtigen sie in ihrem moralischen Urteil die Absicht, mit der eine Handlung ausgeführt wurde. Autoritärer Erziehungsstil Ist durch ein hohes Ausmaß an Lenkung gekennzeichnet, gepaart mit einem niedrigen Ausmaß an Responsivität: Die elterliche Autorität darf nicht hinterfragt, die strengen Regeln müssen eingehalten werden. Geschieht dies nicht, greifen die Eltern zu strafenden Maßnahmen, die mitunter psychische oder physische Gewalt beinhalten. Autoritativer Erziehungsstil Charakterisiert durch ein hohes Ausmaß an Lenkung und Responsivität. Die Eltern haben durchaus hohe Erwartungen an das Kind, setzen Regeln und achten auf deren Einhaltung. Allerdings geschieht dies in einem warmherzigen und offen-kommunikativen Kontext. Basisemotionen Nach dem strukturalistischen Emotionsansatz ist davon auszugehen, dass der Mensch von Geburt an mit gewissen Emotionen (wie Freude, Wut, Trauer, Ekel) ausgestattet ist, die mit einem spezifischen Erleben, einem spezifischen Ausdrucksverhalten und spezifischen physiologischen Reaktionen verknüpft sind. Basiskategorien Nach der Prototyptheorie lassen sich mindestens drei Ebenen von Kategorien unterscheiden: Neben den hier genannten gibt es auch unter- und übergeordnete Kategorien.

Bestrafung Setzen einer negativen Konsequenz oder Wegnahme einer positiven Konsequenz. Hierdurch wird die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens gesenkt. Bidirektionale Sozialisation Beschreibung des Sozialisationsprozesses als eine wechselseitige Einflussnahme im Sinne eines reziproken Determinismus. Bilinguale Entwicklung Bezieht sich auf ein Aufwachsen von Kindern in zwei (oder mehr) Sprachkontexten. Ein Aufwachsen in mehreren Sprachkontexten ist in der Regel nicht mit erkennbaren Nachteilen für die Kinder verbunden. In vielen Fällen zeigen sich im Gegenteil eher Vorteile für die zwei- oder mehrsprachig aufwachsenden Kinder. Es gibt jedoch auch Ausnahmen (vor allem dann, wenn die Gefahr besteht, dass als Entwicklungsergebnis keine der Sprachen korrekt erlernt wird). Bindung Bezieht sich auf die Qualität der emotionalen Beziehung eines Kindes zu einer Bezugsperson. Als Qualitäten werden eine sichere, die unsicher-vermeidende, die unsicher-ambivalente und die desorganisierte Ausprägung voneinander unterschieden. Bindungsstörung Bindungsstörungen beziehen sich auf ein qualitativ gestörtes Interaktions- und Kontaktaufnahmeverhalten, das – im Gegensatz zu einer unsicheren Bindung – relativ selten vorkommt. Kann sich in stark sozial zurückgezogenem ebenso wie in sehr enthemmtem und distanzlosem Verhalten zeigen. Bindungssystem System des Säuglings, welches darauf abzielt, ihm Nähe und Sicherheit seitens der Bezugsperson zu gewährleisten. In den frühen Formulierungen der Bindungstheorie stand dabei vor allem der Aspekt der Sicherung der Nähe der Bezugsperson im Vordergrund, während in späteren Formulierungen eine Ausweitung auf die emotional-psychische Sicherheit erfolgte. Bindungsverhalten Verhaltensweisen (wie Weinen, Blickkontakt etc.), die vom Säugling eingesetzt werden, um das Fürsorgesystem seiner Bezugspersonen zu aktivieren. Broca-Areal Hirnregion, die im Wesentlichen für die Sprachproduktion zuständig ist, während das Wernicke-Areal mit dem Sprachverständnis in Zusammenhang gebracht wird. Bulimia nervosa

Störung, bei der wiederholte Essattacken auftreten, denen mit gegensteuernden Maßnahmen (z. B. selbstinduziertem Erbrechen) begegnet wird. Im Gegensatz zur Anorexia nervosa liegt bei Betroffenen kein Untergewicht vor. Chronosystem Bezieht sich auf die zeitliche Struktur der Systemebenen innerhalb der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich die Systemebenen über die Zeit hinweg weiterentwickeln. Depression Zu den Symptomen dieser Störung können Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, gesteigerte Ermüdbarkeit, geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe, Konzentrationsschwierigkeiten, psychomotorische Unruhe oder Hemmung, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit und Suizidgedanken gehören. Deprivationsstudien Methode, bei der möglichst alle exogenen Einflüsse ausgeschaltet werden, um den Anlageanteil an der Ausprägung eines Merkmals zu bestimmen. Eine experimentelle Variation bis hin zur Ausschaltung aller exogenen Einflüsse verbietet sich im Humanbereich aus ethischen Gründen. Hier können allenfalls Rückschlüsse aus vorgefundenen Entbehrungen gezogen werden (z. B. bei angeborener Blindheit). Disäquilibration Im Assimilations-Akkommodations-Prozess kommt es nach der kognitiven Theorie Piagets zunächst hierzu, wenn eine Assimilation misslingt. Durch die Aufhebung der vorhandenen Diskrepanzen kommt es wieder zur Äquilibration. Disjunktionsannahme Annahme, nach der ein Kind davon ausgeht, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat. Wenn für ein Objekt schon eine Bezeichnung vorliegt, nimmt das Kind zunächst an, dass das neue Wort für etwas anderes steht. Dominanzhierarchie Interaktionsgruppen von Vorschulkindern sind häufig hierdurch gekennzeichnet. Es lassen sich Kinder, die sich durchsetzen und andere Kinder in ihrem Verhalten lenken, von eher zurückhaltenden Kindern unterscheiden. Egozentrismus Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten Elterliches Monitoring Ausmaß der elterlichen Informiertheit über den Aufenthalt, die Aktivitäten und das Befinden des Kindes. Als wesentliche Einflussgröße gilt die Bereitschaft des Kindes, sich den Eltern mitzuteilen.

Embryonalstadium Zeitspanne von der 3. bis zur 8. Schwangerschaftswoche Emotional Awareness Der Begriff beschreibt die Fähigkeit, das eigene emotionale Erleben zu überwachen, zwischen verschiedenen emotionalen Zuständen zu differenzieren, Auslöser für spezifisches emotionales Erleben zu antizipieren sowie physiologische Veränderungen des emotionalen Erlebens als Information zu nutzen. Emotionsregulation Regulationsbemühungen zum Umgang mit Emotionen. Eine zentrale Unterscheidung bezieht sich auf die intrapsychische und die interpsychische Regulation. Während die intrapsychische Regulation sich auf die selbstständige Form bezieht (z. B. Lutschen an den Fingern), umfasst die interpsychische Regulation solche Regulationsbemühungen, bei denen andere Personen unterstützend (mit)wirken (z. B. in den Schlaf wiegen). Empathie Fähigkeit, eine eigene emotionale Reaktion herzustellen, die der Gefühlslage einer anderen Person ähnelt. Empathizing-Systemizing-Theorie Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden, der davon ausgeht, dass bei Frauen eine stärkere Tendenz zu einer empathischen und bei Männern zu einer analytischen Informationsverarbeitung besteht. Enkopresis Altersunangemessenes Einkoten, wobei eine organische Ursache für das Verhalten ausgeschlossen werden kann. Entwicklung Relativ überdauernde und aufeinander bezogene intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg. Dementsprechend gehören beispielsweise Befindlichkeitsveränderungen oder Veränderungen durch abrupt eintretende Ereignisse nicht dazu. Entwicklungsabweichung Kinder zeigen Verhaltens- oder Erlebensweisen, die für ihr Alter unangemessen und untypisch sind. Entwicklungsaufgaben Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt. Entwicklungsdiagnostik Bestimmung des Entwicklungsstandes eines Kindes in Relation zu einer Bezugsgruppe. Der Entwicklungsstand kann für die Gesamtentwicklung sowie für die Entwicklung in einzelnen Entwicklungsbereichen (wie Sprache, Motorik etc.) bestimmt werden. Entwicklungsintervention

Methode zur Optimierung von Entwicklungsergebnissen. Vor allem bei ungünstigen Entwicklungsprognosen kann es sinnvoll sein, hiernach zu suchen, um das andernfalls zu erwartende ungünstige Entwicklungsergebnis zu vermeiden. Entwicklungsprognose Aus der Kenntnis des aktuellen Entwicklungsstandes können Voraussagen über die zukünftige Entwicklung abgeleitet werden. Dies gelingt allerdings nur bei Entwicklungsmerkmalen, die eine gewisse Stabilität über die Zeit aufweisen. Enuresis Mit diesem Begriff wird ein altersunangemessenes Einnässen bezeichnet, wobei eine organische Ursache für das Verhalten ausgeschlossen werden kann (z. B. anatomische Fehlbildung oder Harnwegsentzündungen). Epigenetik Die Epigenetik beschäftigt sich als Teilgebiet der Biologie mit den Prozessen, die die Aktivität des Genoms beeinflussen, sowie mit der Vererbbarkeit der Zustände der Genaktivität. Epigenom Die Gesamtheit aller epigenetischen Informationen wird als Epigenom bezeichnet. Diese Informationen sind in unterschiedlichen Kodierungen zu finden. Drei der am besten erforschten Kodierungen sind die RNAInterferenz, die DNA-Methylierung und die Histonmodifikation. Episodisches Gedächtnis Bezieht sich im Wesentlichen auf eigene autobiografische Erfahrungen und ist zeitlich organisiert. Erblichkeitsschätzung Diese geben an, welcher Anteil an der Variation eines Merkmals auf die genetische Ausstattung bzw. die Umweltvariation entfällt. Erfahrungsabhängige Plastizität Dies meint, dass Synapsen im Gehirn in Abhängigkeit von den jeweiligen Umwelterfahrungen gebildet werden. Erfahrungsabhängige Synapseneliminierung Dies besagt, dass wenig aktivierte Synapsenverbindungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder beseitigt werden. Erfahrungserwartende Plastizität Dies meint, dass das Gehirn in bestimmten Entwicklungsabschnitten spezifische Erfahrungen benötigt, um sich optimal entwickeln zu können. Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma

Hierbei werden implizite Erwartungen des Säuglings dadurch erkennbar, dass er im Falle eines erwartungswidrigen Ereignisses mit einer Aufmerksamkeitssteigerung reagiert. Erwartungs-Induktions-Paradigma Hierbei werden beim Säugling durch die Präsentation von Stimuli bestimmte Erwartungen erzeugt. Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind. Ob die Relationen erkannt wurden, lässt sich dann durch Beobachtung seines Verhaltens erkennen. Erziehungsstil Die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Verhaltensweisen, die im Rahmen der elterlichen Sozialisation auftreten. Nach der Konzeption von Baumrind lassen sich eine autoritäre, eine autoritative, eine vernachlässigende und eine permissive Form voneinander abgrenzen. Diese unterscheiden sich im Ausmaß an Lenkung und Responsivität. Es Repräsentiert die Triebbedürfnisse eines Menschen in der psychoanalytischen Konzeption Freuds und ist in der Regel auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet. Essstörungen Zu dieser Gruppe von Störungen werden im Wesentlichen Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Adipositas gerechnet. Nach den gängigen Klassifikationssystemen gelten dabei Anorexia und Bulimia nervosa als psychische Störungen, während Adipositas als körperliche Erkrankung gilt. Ethologie Befasst sich mit der vergleichenden Verhaltensforschung mit dem zentralen Ziel, angeborene Verhaltensbestandteile zu identifizieren. Evozierende Anlagewirkungen Mit diesem Begriff ist gemeint, dass ein Kind durch sein Verhalten Wirkungen in seiner sozialen Umgebung hervorruft, die zu seinen genetischen Anlagen passen. Exosystem Lebensbereiche nach der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person nehmen (z. B. Ratschläge aus dem Freundeskreis der Eltern). Externalisierende Problemverarbeitung Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht.

Familienstufenkonzepte Hierin werden verschiedene Stufen der Familienentwicklung postuliert, die durch mehr oder weniger tiefe Einschnitte voneinander abgegrenzt sind. Feindseliger Attributionsfehler Form der verzerrten Kognition, die besagt, dass aggressive Kinder anderen Personen tendenziell feindselige Absichten unterstellen, vor allem dann, wenn sie keine eindeutigen Hinweise auf die Verhaltensintention heranziehen können. Fischteicheffekt Bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden. Die gleiche Leistung kann dementsprechend je nach Kontext, in dem sie auftritt, sehr unterschiedlich bewertet werden. Auch „big fish little pond effect“ genannt. Fixation Hierzu kommt es nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, wenn in einzelnen Entwicklungsphasen eine unzureichende oder übermäßige Bedürfnisbefriedigung stattfindet. Als Folge hiervon werden auch in späteren Entwicklungsphasen in besonderem Maße Bedürfnisbefriedigungen aus Quellen bezogen, die nicht der altersentsprechenden Entwicklungsphase zuzuordnen sind (z. B. aus oralen Aktivitäten im Erwachsenenalter). Fluide Intelligenz Das Intelligenzmodell von Cattell unterscheidet zwei Komponenten der Intelligenz. Die hier genannte Komponente bezieht sich dabei auf die generelle Denkfähigkeit, auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie auf schlussfolgerndes und spontanes Denken. Sie ist (im Gegensatz zur anderen Komponente) kaum durch äußere Einflüsse bestimmt, sondern weitestgehend angeboren. Formal-operationale Entwicklungsstufe Nach der kognitiven Theorie Piagets ist diese Entwicklungsstufe (Altersbereich ab 12 Jahren) durch die Fähigkeit zu abstraktem Denken und zu systematischem Denken nach formal-logischen Regeln gekennzeichnet. Fötalstadium Stadium nach dem Embryonalstadium, das von der 9. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt reicht. Fremde-Situations-Test Methode, die aus mehreren Episoden besteht, in denen die Reaktion eines Kindes auf die Trennung von seiner Bezugsperson und die anschließende Wiedervereinigung beobachtet wird. Aus dem Verhalten des Kindes in der Testsituation wird auf seine Bindungsqualität geschlossen.

Fremdeln Etwa zeitgleich mit der Entstehung der Bindung an spezifische Personen tritt auch dieses Phänomen auf. Das Kind zeigt als Folge Unsicherheit und Ängste bei unvertrauten Personen. Frühkindliche Imitation Schon im Alter von wenigen Tagen sind Säuglinge zu solchen Leistungen in der Lage. Diese nehmen in ihrer Häufigkeit zwischen dem 3. und 6. Monat aufgrund von kortikalen Reorganisationen wieder ab, um danach erneut wieder zuzunehmen. Fürsorgemoral Gilligan stellt dies der Gerechtigkeitsmoral Kohlbergs gegenüber, da sie davon ausgeht, dass das weibliche moralische Urteil sich wesentlich an den interpersonellen Prinzipien wie Empathie oder gegenseitige Fürsorge orientiert. Sie entwickelte daher ein eigenes ...


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