Grundlagen der Klinischen Psychologie I Störungslehre PDF

Title Grundlagen der Klinischen Psychologie I Störungslehre
Course Einführung in die Klinische Psychologie
Institution International Psychoanalytic University
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Komplette Mitschriften von Vorlesung und Übung...


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M07AGRUNDLAGEN DER KLINIS KLINISCHEN CHEN PSYCHOLO PSYCHOLOGIE GIE I / ST STÖ ÖRUNGSLEHRE VORLESUNG EINF EINFÜ ÜHRUNG IN DIE KL KLINISCHE INISCHE PSYCHOLOGIE & ÜBUNG ZUR VORLESUNG KLINISCHE PSYCHOLOGIE - C

DEFINITIONEN Klinische Psychol Psychologie ogie

… ist diejenige Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt. Psychische Störungen oder er Muster, bei denen … sind klinisch bedeutsame Verhaltenssyndrome od • • •

• •

der Betroffene unter seinen Symptomen leidet („Leidensdruck“), der Betroffene sich in einem oder mehreren Funktionsbereichen beeinträchtigt fühlt, die Symptome mit einem deutlich erhöhten Risiko einhergehen, zu sterben bzw. Schmerzen, Beeinträchtigungen oder einen tiefgreifenden Freiheitsverlust zu erleiden, die Symptome nicht nur eine verständliche und kulturell sanktionierte Reaktion auf ein Ereignis sind (z.B. normale Trauerreaktion), unabhängig vom Auslöser beim Betroffenen gegenwärtig eine verhaltensmäßige, psychische oder biologische Funktionsstörung beobachtbar ist.

è Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person è Der Begriff der psychischen Störung (eingeführt mit dem DSM-III, 1984) kann auch als Kompromissbegriff zwischen verschiedenen Berufsgruppen verstanden werden

è normativ erwartete und kulturell anerkannte Reaktion auf übliche Stressoren oder Verlust (z.B. Tod einer geliebten Person) sowie sozial abweichende Verhaltensweisen (z.B. politischer, religiöser oder sexueller Art) und Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft sollte nicht als psychische Störung angesehen werden. Es sei denn, der Abweichung oder dem Konflikt liegt eine der o.g. Dysfunktionen zugrunde. Gesundheit

…ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen. (WHO, 1946) … Gesundheit ist die Fähigkeit und die Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen. (WHO, 1987)

… Gesundheit ist überhaupt nicht nur ein medizinischer, sondern überwiegend ein gesellschaklicher Begriff. Gesundheit wieder herzustellen heißt in Wahrheit: Den Kranken zu jener Art von Gesundheit zu bringen, die in der jeweiligen Gesellschak die jeweils anerkannte ist, ja in der Gesellschak selbst erst gebildet wird.“ (Ernst Bloch, 1955) Psychische Gesundheit …ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen. (WHO, 2001) … Kriterien der „Genuss- und Leistungsfähigkeit“, „Arbeits- und Liebesfähigkeit (Freud, 1895, 1917) … Konzept der „fully functioning person“ (Rogers, 1959) Psychopathologie …Lehre von den Leiden der Seele Mediator = Zusammenhang zwischen zwei Variablen wird vollständig oder teilweise durch dritte Variable vermittelt

Anamnese

… als Erfragen der früheren und aktuellen Lebensumstände eines Patienten oder der Vorgeschichte einer Krankheit/einer Störung. Anamnesis (griech.): Erinnern Epidemiologie … beschäftigt sich mit der räumlichen und zeitlichen Verteilung sowie den Determinanten von Gesundheit und Krankheit, Morbidität (Krankheitshäufigkeit), Verletzungen, Beeinträchtigungen und Mortalität (Sterblichkeit) in definierten Populationen Pr Präävalenz (Prävalenzrate) = Anteil aller Fälle mit einem bestimmten Symptom oder Syndrom in einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt (Punktprävalenz) oder während einer bestimmten Zeitspanne (Periodenprävalenz). Inzidenz (Inziden (Inzidenzrate) zrate) = Häufigkeit des Neuauftretens einer Krankheit bzw. psychischen Störung in einer definierten Population in einem bestimmten Zeitraum Lebenszeitprävalenz = die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten mindestens einmal im Leben die Störung bekommt 12- Monats- Prävalenz = der Anteil der untersuchten Patienten, die im letzten Jahr mit Depressionen diagnostiziert worden sind 11-Monats Monats Monats-- Prävalenz = der Anteil der untersuchten Patienten, die im letzten Monat mit Depressionen diagnostiziert worden sind Epidemiologische Studiendesigns = nicht experiementelle Studien; gilt für alle epidemiologischen Studien

Querschnittss Querschnittsstudien tudien

= Momentaufnahme (z.B. die Prävalenz bestimmter Symptome, die für das vergangene Jahr von den Studienteilnehmern erfragt wurde) anhand der einmaligen Untersuchung einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt Lä Längsschnittstudien ngsschnittstudien = Untersuchung einer Ausgangsstichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten Kohortenstudien = Gegenüberstellung zweier Gruppen hinsichtlich ihres Expositionsstatus, Beobachtung über einen gewissen Zeitraum, Vergleich im Hinblick auf das Auftreten einer Krankheit/ psychischen Störung; können Querschnittsstudien und Längsschnittstudien sein Fall Fall--Kontroll Kontroll--Studien = Verglichen werden Personen mit einer bestimmten Krankheit/ psychischen Störung oder die einem bestimmten Risiko ausgesetzt sind, mit Personen, die diese Krankheit/ Störung nicht haben bzw. nicht dem Risiko ausgesetzt sind. è Krankheitsstatus bekannt, Expositionsstatus unbekannt Hybride Design Designss

= Studiendesigns, die mehrere Aspekte kombinieren bspw. Wiederholte Querschnittsuntersuchungen (mit unterschiedlichen Stichproben) um die Veränderung von Prävalenzen über eine gewisse Zeit hinweg zu bestimmen Risiko Risiko-- undSchutzfaktoren = erhöhen bzw. senken die Wahrscheinlichkeit, eine psychische Störung zu entwickeln è können in der Person oder in deren Umwelt begründet liegen Vunerabilit Vunerabilität ät

= steht für die angeborene oder erworbene Prädisposition zu erkranken

Resilienz

= meint eine psychische psychosozialer Belastungen Strukturbegriff/ Struktur

Widerstandsfähigkeit

gegen

den

Einfluss

… bezieht sich auf das Selbst und seine Beziehung zu den Objekten, genauer gesagt auf die Verfügbarkeit über psychische Funktionen in der Regulierung des Selbst und seiner Beziehung zu den inneren und äußeren Objekten. Struktur bezieht sich auf die Vulnerabilität der Persönlichkeit, die Disposition zur Krankheit und die Kapazität zur Verarbeitung von inneren Konflikten und äußeren Belastungserfahrungen. Psychotherapieforschung … befasst sich mit Entwicklung, Evaluation und Optimierung von psychotherapeutischen Interventionen und mit der Identifikation von Prozessen, die für die Wirksamkeit solcher Interventionen verantwortlich sind. Evidenzbasierte Medizin = Integration klinischer Expertise mit bestmöglicher externer Evidenz aus systematischer Forschung naturalistische Studien … untersuchen die „effectiveness“, also die Wirksamkeit Versorgungsbedingungen (z.B. ohne Patientenselektion) experimentellle Studien

unter

… untersuchen die „efficacy“, also die Wirksamkeit unter optimalen Bedingungen (kontrollierte Studie) Interne Validit Validität ät = Der erzielte Effekt muss mit großer Wahrscheinlichkeit auf die psychotherapeutische Intervention zurückführbar sein (z.B. durch Ausschluss von Störvariablen) è künstliche bzw. hochkontrollierte Bedingungen!

externe Validit Validität ät

= Die untersuchte psychotherapeutische Intervention ist in der Praxis unter den Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens effektiv durchführbar

Prävention

= Strategie zur „Vermeidung oder Verringerung von Gesundheitsschädigungen durch gefährdende Expositionen und Belastungen und personengebundene Risiken. Sie zielt vor allem auf Risikogruppen mit klar erwartbaren, erkennbaren oder bereits im Ansatz eingetretenen Anzeichen von Gesundheitsstörungen und Krankheiten Sekund Sekundääre Pr Präävention = versucht das Fortschreiten einer Erkrankung einzudämmen (z.B. FrühDiagnostik/ Screening; psych. Behandlung) Terti Tertiääre Pr Präävention = versucht psychische und soziale Folgeschäden zu vermeiden bzw. zu reduzieren (z.B. Rückfallprophylaxe, Reha-Maßnahmen) Psychische & psychosomatische Symptome = sind Merkmale einer psychischen Störung, anhand derer eine Diagnose gestellt und vergeben wird, • sie können das Resultat – lerngeschichtlich erworbener (falscher) Verknüpfungen – dysfunktionaler Kognitionen – Niederschlag eines unbewussten Konflikts, der einen Lösungsversuch darstellt – Kennzeichen des „Symptomträgers“ (sog. „Indexpatient“) eines gestörten Familiensystems sein Psychische Diagnosen = Verständigungssystem und -konvention zwischen Fachleuten, Institutionen Paradigma = Ein allgemeines Denkmodell (Überzeugungssystem), welches normative Annahmen enthält. • Abweichungen werden mit Sanktionen bedroht (z.B. Forschungskürzung) • Ist verankert in einem Konsens, hat hohe Akzeptanz in einer größeren Expertengemeinschaft

• Hat die Tendenz zur Immunisierung (Abschottung), wird nicht mehr hinterfragt • Dient als Matrix, die sich auf die Fragestellungen, Beobachtungen, Schlussfolgerungen von z.B. Wissenschaftlern auswirkt Klassifikation psychischer St Stö örungen

= Einteilung oder Einordnung von Phänomenen, die durch bestimmte gemeinsame Merkmale charakterisiert sind, in ein nach Klassen gegliedertes System Diagnostische IIdentifikation dentifikation = Zuordnung bzw. Prozess der Zuordnung bestimmter Merkmale oder Individuen zu diagnostischen Klassen bzw. Kategorien eines bestehenden Klassifikationssystems Komorbidit Komorbiditäät = Gemeinsames Auftreten verschiedener psychischer Störungen bei einer Person Maladapti Maladaptive ve Bezie Beziehungsmust hungsmust hungsmuster er Bei psychischen Störungen finden sich regelhaft eingeengte, rigide sich wiederholende und daher wenig adaptive Beziehungsmuster (z.B. nur brav, nur harmonisierend, nur aggressiv etc.). • Diese führen zu interpersonellen Schwierigkeiten (z.B. übermäßige Enttäuschungen, Kränkungen, Wutgefühle, Angst), die innere Konflikte und ich-strukturelle Schwächen verstärken. è Hieraus resultiert eine Symptomanfälligkeit. Intrapsychischer Konflikt … tritt dann auf, wenn in einer Entscheidungssituation (Entscheidung) bezüglich

der möglichen Handlungsalternativen .unvereinbare, einander entgegengerichtete Handlungstendenzen oder Antriebe (Motivationen) bestehen. Dieses Erleben führt häufig zu emotionalen Spannungen. Populationsbezogenheit = Epidemiologische Daten basieren auf einer bestimmten definierten Population bzw. Stichprobe (z.B. bevölkerungsrepräsentative, zufällig gezogene Stichprobe)

Exakte Falldefinition

= epidemiologische Untersuchungen benutzen eine bestimmte (kategoriale oder dimensionale) Falldefinition (z.B. DSM-Diagnose; einzelnes diagnostisches Merkmal; Risikomerkmal) Deskriptive Epi Epidemiologie demiologie … bestimmt die Häufigkeit von Krankheiten / psychischen Störungen und der Krankheitsverteilung in der Bevölkerung bzw. bestimmten Gruppen der Bevölkerung Analytische EEpidemiologie pidemiologie … sucht nach Hinweisen auf Ursachen und auslösende Faktoren Evaluative Epidemiologie … verfolgt das Ziel, Beiträge zur Evaluation des Versorgungssystems und Abschätzung des Versorgungsbedarfs zu leisten Prävalenz Prä = Anteil aller „Fälle“ in einer definierten Population (Punktprävalenz, Periodenprävalenz, Lebenszeitprävalenz) – Wahre Prävalenz vs. Behandlungsprävalenz Inzidenz = Häufigkeit des Neuauftretens in bestimmtem Zeitraum – Wahre Inzidenz vs. Behandlungsinzidenz Äquifinalit quifinalität ät = Unterschiedliche Entwicklungsbedingungen / Faktoren (z.B. Gewalterfahrungen in der Kindheit oder Verlust der Mutter oder Paarkonflikt der Eltern) können zu gleichen Entwicklungsergebnissen / derselben Symptomatik führen (z.B. depressive Störung) Multifi Multifinalit nalit nalität ät = Gleiche Entwicklungsbedingungen / ein Faktor (z.B. Gewalterfahrungen in der Kindheit) können zu unterschiedlichen Entwicklungsergebnissen / kann zur Ausbildung unterschiedlicher Symptome bzw. Störungen beitragen (z.B. klinisch unauffällig; Angststörungen; somatoforme Störungen; Persönlichkeitsstörungen usw.) Moderator

= Zusammenhang zwischen zwei Variablen wird durch dritte Variable beeinflusst Kognitive Verhaltenstherapie … Mit der kognitiven Wende wurden verstärkt kognitive Theorien genutzt und kognitive Interventionen eingesetzt. Insofern wird heute vielfach der Begriff kognitiv-behaviorale Therapie anstatt Verhaltenstherapie benutzt Die dritte Welle de derr Verhaltenstherapie … reformuliert und synthetisiert frühere Generationen Verhaltens- und kognitiver Therapie und entwickelt sie weiter in Richtung auf Fragen, Themen und Bereiche, die vormals vorwiegend von anderen Traditionen angesprochen wurden, in der Hoffnung, sowohl das Verständnis als auch die Ergebnisse zu verbessern Achtsamkeit = Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks; dies geschieht absichtsvoll und soweit möglich ohne die Gegenwartserfahrung vorschnell zu bewerten und zu kategorisieren. Humanistischen Psychotherapie = sehen wir den Menschen als Subjekt in seinem unmittelbaren Erleben als Bedeutungen fühlendes und erkennendes und bewusst handlungsfähiges Wesen in seinen sozial-ökologischen und kulturellen Beziehungsnetzen, in seiner Lebensgeschichte und Lebensperspektive Die Gespr Gespräächspsychotherapie … ist das älteste und bekannteste humanistische Verfahren. Sie wird auch personzentrierte, klienten- zentrierte oder non-direktive Psychotherapie genannt. Sie wurde in den 1940er und 50er Jahren von Carl Rogers begründet. Konfliktpathologi Konfliktpathologie e = Psychische Symptome und psychische Störungen sind charakterisiert durch zentrale intrapsychische Konflikte und die Art des Umgangs damit (repetitivdysfunktional) Strukturpathologie = Psychische Symptome und psychische Störungen sind bestimmt durch die Nicht-Verfügbarkeit von psychischen Funktionen in der Regulierung des Selbst und der Beziehung zu anderen (innere und äußere Objekte)

Psychotherapie

= Jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist. Zur Psychotherapie gehören nicht psychologische Tätigkeiten, die die Aufarbeitung/ Überwindung sozialer Konflikte oder sonstige Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben." Das Äquivalenzparadox (sog. DoDo-Bird Verdikt: „All have won and all must have prizes.“) … meint, dass sich in methodisch gut durchgeführten Studien hinsichtlich der Wirksamkeit keine oder nur geringe Unterschiede zwischen den Verfahren/Methoden finden lassen, die keine klinische Signifikanz haben. Dosis Dosis--Wirkun Wirkungs gs gs--Zusammenhang = Pat. mit chronischen Beschwerden benöBgen mehr Sitzungen als Pat. mit akuten Beschwerden (Kopta et al., 1994); mehr Behandlungsstunden bzw. längere Dauer der PT führen zumeist zu besseren und nachhalBgeren Ergebnissen (z.B. Jarrep et al., 2001; Leichsenring & Rabung, 2011; Sandell et al., 2001)

ALLGEMEINES ZUR KLINISCHEN PSYCHOLOGIE Aufgabe der kl klinischen inischen Psyc Psychologie: hologie: die klinisch-psychologischen Phänomene Þ zu beschreiben Þ zu erklären (Pathopsychologie) Þ zu klassifizieren Þ zu erfassen (Psychodiagnostik), Þ ihr Auftreten zu verhindern oder zu behandeln (Prävention und Intervention) Þ ihre Zusammenhänge mit ökologischen, soziokulturellen, institutionellen Rahmenbedingungen aufzuklären und zu beeinflussen (kontextuelle Bedingungen)

• Psychische Störung ≠ Erkrankung Þ da nicht unbedingt biologisch bedingt

Einordnung der Klinischen Psychologie im Kanon der Ps Psychologie ychologie Anwendungsf Anwendungsfäächer

Methodenf Methodenfäächer

Klinische Psychologie

Methodenlehre Psycholog. Diagnostik Evaluation und Forschungsmethoden

Pädagogische Psychologie Organisations- und Wirtschaftspsychologie Grundlagenf Grundlagenfäächer Allgemeine Psychologie Sozialpsychologie Differentielle und Persönlichkeitspsychologie Entwicklungspsychologie Biopsychologie

• Das Fach ist grundsätzlich geprägt von einer Anwendungs Anwendungs-- und Praxis vs. Forschungslabor der Einzelfallorientierung (Klinische experimentellen Psychologie) „Scientist--Practitioner Practitioner--Model Modell“ l“ (Boulder Conference der American • „Scientist Psychological Association, 1949): Klinische Psychologen sollen an Universitäten sowohl zur Wissenschaftlerin als auch zur Praktikerin qualifiziert werden Selbstreflexion

• Eine zentrale Aufgabe klinischer Psychologen liegt daher auch darin, die zugrunde gelegten Modelle, theoretischen Bezüge und auch persönlichen Annahmen und Motive fortlaufend zu prüfen und in Frage zu stellen • Cave Selbstverständnis: Position des wissenschaftlich ausgebildeten Experten, der sich in einer Beobachterperspektive außerhalb der Situation befindet vs. Person, die mitten im (zumeist interpersonalen) Geschehen ist und das definierte Feld daher mitgestaltet Intrapsychische Konflikte

• Bei psychischen Störungen sind intrapsychische Konflikte übermäßig stark ausgeprägt. • Das Subjekt erlebt die Konflikte in kindlicher (oder adoleszenter) Form mit den entsprechenden Ängsten. • Es erlebt die Konflikte als unlösbar. • Wesentliche Aspekte des Konfliktes bleiben unbewusst bzw. werden verdrängt. • Folge kann eine Symptombildung sein. Die Symptome sind ein Lösungsversuch. • Die Aktualisierung eines Konfliktes kann als Symptomauslöser verstanden werden. Entwicklung des Strukturbegriffs

è Erstes Strukturmodell von Freud (1923) – Zunächst Topografisches Modell (bewusst – vorbewusst – unbewusst) – Weiter ausgearbeitet zum Drei-InstanzenModell (Es – Ich – Über-Ich) – Eine zugrunde liegende, nicht direkt sichtbare oder erfahrbare hypothetische Struktur determiniert wahrnehmbare Funktionen 1. Der quantitative Strukturbegriff der IchPsychologie: • Aufbauend auf Anna Freuds (1936) Arbeiten zu Abwehrmechanismen benannte Heinz Hartmann (1939) sogenannte Ich-Funktionen • Ich = spezifisches Anpassungsorgan mit Kontrolle der Wahrnehmung, des Handelns mithilfe des Denkens, der Realitätsprüfung und Antizipation; Aufgabe: Regulation zwischen Person und Umwelt • Die Ich-Schwäche = „primäre Störung des Ich-Apparates, die zum Versagen der Anpassung führt“, sei nicht konfliktbedingt, sondern „primär“; synonym: (ich)-strukturelle Störung, Entwicklungsdefizit, Strukturpathologie 2. Qualitative Strukturbegriffe: „Charakterstruktur“, „Neurosenstruktur“ • Aufbauend auf Freud entwickelte Abraham (1925) eine Charaktertypologie (oraler, analer, genitaler Charakter) • Meint nicht ein allgemeines Funktionsniveau der psychischen Struktur, sondern ein jeweils spezifisches Muster der Beeinträchtigung einzelner Funktionen

• Aktuelle Charakterstrukturen: psychopathische, narzisstische, schizoide, paranoide, depressive, manische, masochistische, zwanghafte, hysterische und dissoziative Charakterorganisationen (vgl. Mc Williams, 2011). St Stö örungsspezifische vs. Kontextuelle Klinische Psychologie Störungsspezifische Klinische Kontextuelle Klinis Klinische che Psychologie Psychologie

Gegenstand

Þ psychische Störungen

Þ psychische Störungen Þ psychische Erkrankungen

Aspekte

körperlicher

Þ psychische Krisen Aufgaben Þ Beschreibung, Erklärung, Þ Beschreibung, Erklärung, Vorhersage, Klinischer Vorhersage, Klassifikation, Klassifikation, Diagnostik und Behandlung Psychologen Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen psychischer Störungen Þ Gesundheitsförderung und Prävention Þ Rehabilitation Þ Beratung, Betreuung Þ Aufklärung und Beeinflussung kontextueller Faktoren

Tätigkeitsfelder

BEREICHE Gesundheitsförderung Primäre Prävention Kompetenzförderung Beratung Sekundäre Prävention

EXEMPLARISCHE BEISPIELE Þ Prävention von sexuellem Missbrauch Þ Stressbewältigungstraining Þ Managementkurse Þ Erziehungsberatung, Schulpsychologie Þ Suchtberatung Þ Rückenschulen

Diagnostik/ Therapie
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