Handout zum Referatsthema \"Dehnen - sinnvoll oder unnötig im Sport?\" PDF

Title Handout zum Referatsthema \"Dehnen - sinnvoll oder unnötig im Sport?\"
Course Sport und Strukturen
Institution Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
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Summary

Für den Kurs "Sport und Strukturen" wird ein Referat mit Handout mit Quellenverzeichnis verlangt. Für das Thema "Dehnen - sinnvoll oder unnötig im Sport?" ist hier ein entsprechendes Handout....


Description

Michael Kraus Theorie und Praxis der Sportarten: Gruppenfitness AdL Dipl.-Kffr. Kerstin Roberg

Dehnen - Sinnvoll oder unnötig beim Sport? Der Begriff „Dehnen“ entspricht dem Beweglichkeitstraining. Hierbei werden die verschiedenen Muskelgruppen auseinandergezogen/verlängert, um die körpereigene Beweglichkeit während einer sportlichen Tätigkeit zu verbessern (Sampel u.a., Dehnübungen, [online], 2007, S. 10). Dieses Training ist Hauptbestandteil des allgemeinen Aufwärmens sowie des Cool-Down (Dober, Aufwärmen, [online], 2020). Prinzipiell unterscheidet man 4 wesentliche Hauptgruppen der Dehnungsmethoden: (Weineck u. a., Leistungskurs, 2010, S. 23)

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Dehnungsmethoden

aktiv

passiv

dynamisch

aktivdynamisch

passivdynamisch

statisch

aktivstatisch

passivstatisch

= Stretching

aktiv-dynamische Dehnungsmethode: Hierbei werden mehrfach wiederholte, federnde Bewegungen durchgeführt. Dabei entsteht ein starker Dehnungsreiz durch die erzeugte Schwungkraft. (Weineck u. a., Leistungskurs, 2010, S. 23)

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passiv-dynamische Dehnungsmethode: Darunter versteht man federnde Dehnungsübungen mit einer äußeren Krafteinwirkung. Durch die Hilfe eines Partners kommt es dann zu einer verstärkten Muskelgruppendehnung. (Weineck u. a., Leistungskurs, 2010, S. 24)

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aktiv-statische Dehnungsmethode: Diese Methode beschreibt das klassische Stretching, das sich bereits vor über 100 Jahren durchgesetzt hat. Hierbei wird eine finale Dehnstellung für eine bestimmte Zeit gehalten, ohne die Bewegung dynamisch auszuführen. (Weineck u. a., Leistungskurs, 2010, S. 24)

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passiv-statische Dehnungsmethode: Übungen dieser Dehnungsmethode haben eine sehr hohe Effektivität. Ähnlich wie passiv-statische Übungen wird auch hier ein Partner oder äußerer Widerstand benötigt. Durch das einwirken dieses Widerstands kann eine ausgeprägte Dehnstellung erzielt werden, die es dann erneut für einen Moment zu halten gilt. (Weineck u. a., Leistungskurs, 2010, S. 24)

Mit Hilfe des Dehn-Prozesses verfolgt der Sportler verschiedene Ziele. Die Unterscheidung zwischen dem Dehnen vor und nach dem Sport ist hierbei entscheidend.

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Michael Kraus Theorie und Praxis der Sportarten: Gruppenfitness AdL Dipl.-Kffr. Kerstin Roberg Vor dem Sport dehnen sich einige Sportler, um ihre Beweglichkeit zu steigern. Eine verbesserte Beweglichkeit vermindert das Verletzungsrisiko (Dober, Aufwärmen, [online], 2020). Für Beweglichkeits-Sportler wie zum Beispiel Turnern ist diese verbesserte Beweglichkeit unabdingbar (Klee, Update Dehnen, [online], 2013). Das Dehnen vor dem Sport reduziert außerdem die inneren Reibungen von Muskel, Sehnen und Bändern. Down (Dober, Aufwärmen, [online], 2020). Während sich die Experten über diese Einflüsse des Dehnens nicht einig sind, sind sie sich in folgendem Punkt einig: Dehnen als Ritual at einen psychischen Effekt. Es baut nervöse Spannungszustände ab und sorgt für eine Steigerung der Motivation. Down (Dober, Aufwärmen, [online], 2020). Nach dem Sport sind die Gründe und Ziele, sich zu dehnen, in einer völlig anderen Hinsicht vielfältig. Dehnt man sich im Cool-Down, möchte man die verspannte, ermüdete Muskulatur lockern. Man versucht, seinen Körper geregelt und systematisch wieder in eine Ruhelage herunterzufahren. Pulsfrequenz, Blutdruck, Atmung und die Körpertemperatur sollen wieder in eine Normallage gebracht werden. Down (Dober, Aufwärmen, [online], 2020). Doch neben den positiven Effekten, die für das Dehnen sprechen, gibt es jedoch auch einige Bedenken, welche den Dehnvorgang als eher weniger sinnvoll erscheinen lassen. Beispielsweise kann die Kraftentfaltung im Muskel verringert werden, wenn man sich übertrieben statisch dehnt. Das Stretching kurz vor einer sportlichen Aktivität verringert außerdem die Schnellkraft. Und zu guter Letzt sollte man nicht vernachlässigen, dass es zu Muskelschäden kommen kann, wenn man Übungen zu heftig durchführt oder der Partner, der für eine äußere Krafteinwirkung sorgen sollte, unachtsam agiert. (Röcker, In Bestform, [online], 2020, S. 1) Die Experten sind sich bis heute nicht einig, ob dehnen denn nun sinnvoll oder unnötig vor dem Sport ist. Diese Uneinigkeiten begleiten das Weltbild des Dehnens jedoch schon seit Jahren. Anfangs wurde lediglich dynamisches Dehnen als sinnvoll betrachtet. Im Jahr 1983 hat dann jedoch Sven Sölveborn den positiven Effekt des Dehnens bekräftigt. Vor allem der psychische Effekt wurde stark geschätzt, weshalb man sich ab sofort dynamisch und statisch dehnte (Sampel u.a., Dehnübungen, [online], 2007, S. 3). Jedoch konnte bis ins Jahr 2000 niemand wissenschaftlich belegen, dass Stretching auch positive Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat, bis Andreas Klee diese Auswirkungen mit seiner Arbeit beweisen konnte (Sampel u.a., Dehnübungen, [online], 2007, S. 3). 2013 hat A. Klee eine Aktualisierung seiner Forschung veröffentlicht, welche für unterschiedliche Sportarten Dehnhinweise für ein mustergültiges Beweglichkeitstraining beinhaltete (Klee, Update Dehnen, [online], 2013). Der größere Teil der Sportler setzt mittlerweile auf ein individuell angepasstes Dehnprogramm, die Meinungen gehen jedoch bis heute sehr weit auseinander. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es das perfekte Dehnprogramm nicht gibt. Jeder Mensch sollte sich individuell dehnen und dabei auf seine Fitness, sein Alter, die Sportart, Gesundheit und mögliche Verletzungen achten. Dehnen an sich ist sinnvoll, da es als Verletzungsprophylaxe gilt, die Beweglichkeit verbessert und einen positiven mentalen Effekt erzeugt. Als abschließendes Fazit meiner Recherchen lässt sich sagen:

Dehnen macht Sinn, wenn sich jeder Sportler individuell, fokussiert und zum richtigen Zeitpunkt dehnt.

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Michael Kraus Theorie und Praxis der Sportarten: Gruppenfitness AdL Dipl.-Kffr. Kerstin Roberg

Literaturverzeichnis:

Dobler, Rolf (Aufwärmen [online], 2020): Sportunterricht.de (Leistungskurs Sport), verfügbar unter: http://www.sportunterricht.de/lksport/aufab.html, Zugriff am: 10.11.2020

Sampel Karin, Stolz Verena, Zisch Barbara (Dehnübungen [online], 2007): Spezielle Haltungsprophylaxe, Dehnübungen, uibk.ac.at (Universität Innsbruck), verfügbar unter: uibk.ac.at/lehre/lehrbeauftragte/Huber_Reinhard/Dehnen_%DCbungen.pdf, Zugriff am: 10.11.2020

Anka & Jürgen Weineck (Leistungskurs, 2010): Leistungskurs Sport, Sportbiologische und trainingswissenschaftliche Grundlagen, Band 2, 8. Auflage, Forchheim, Sport- und Medienverlag Weineck

Andreas Klee (Update Dehnen [online], 2013): Update Dehnen, In: Sportunterricht, Monatsschrift zur Wissenschaft und Praxis des Sports mit Lehrhilfen, H. 5, S. 1-5, verfügbar unter: circuittraining-dehnen-drklee.de/dokumente/Klee_A_2013_Update_Dehnen_Sportunterricht_62_5_130_134.pdf, Zugriff am: 10.11.2020

Röcker, Annika (In Bestform [online], 2020): In Bestform, Sollte man sich vor dem Sport dehnen?, In: Spektrum.de, S.1-3, verfügbar unter: https://www.spektrum.de/kolumne/sollte-man-sich-vordem-sport-dehnen/1783331, Zugriff am: 25.10.2020

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