Hausarbeit ADHS und MKT PDF

Title Hausarbeit ADHS und MKT
Author Psycho Doc
Course Psychologie
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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Summary

Wintersemester
Wahlplfichtmodulveranstaltung: Pädagogische Psychologie: Lern- und Verhaltensstörungen...


Description

Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen und das Marburger Konzentrationstraining

Hausarbeit

FB06 Psychologie und Sportwissenschaften Justus-Liebig-Universität Gießen Wahlpflichtmodul: Lern- und Verhaltensstörungen A Dozentin: Frau Dr. Eva Keller

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Inhaltsverzeichnis 1. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung ................................... 5 1.1 Einführung .......................................................................................... 5 1.2 Symptomatik ....................................................................................... 5 1.3 Klassifikation und Diagnostik............................................................. 6 1.4 Prävalenz ............................................................................................. 7 1.5 Komorbidität ....................................................................................... 8 1.6 Ätiologie ............................................................................................. 8 2. Das Marburger Konzentrationstraining .................................................. 10 2.1 Einführung ........................................................................................ 10 2.2 Zielsetzung ........................................................................................ 11 2.2 Zielgruppe ......................................................................................... 12 2.3 Trainingsaufbau ................................................................................ 12 2.4 Wirkungsprinzip ............................................................................... 13 2.5 Methoden .......................................................................................... 13 2.6 Zusammenhänge zwischen den ätiologischen Faktoren, der Symptomatik und den Interventionskomponenten des MKT ................ 15 2.7 Wirksamkeitsuntersuchung des Interventionsprogramms ................ 16 2.8 Zusammenfassung und Fazit............................................................. 17 Literaturverzeichnis .................................................................................... 18

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Biopsychosoziales Modell zur Entwicklung von ADHS ................ 11

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Zusammenhänge zwischen den ätiologischen Faktoren und Symptomen von ADHS und den Interventionskomponenten des MKT. .................. 16

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1. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung 1.1 Einführung Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) sind neben aggressiven Verhaltensstörungen die am Häufigsten vorkommenden psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Als kennzeichnende Symptome gelten Aufmerksamkeitsstörungen, eine beeinträchtigte Impulskontrolle und hyperaktives Verhalten.

Diese

Verhaltensprobleme

äußern

sich

in

verschiedenen

Lebensbereichen – in der Familie, im Kindergarten und in der Schule (Döpfner, Frölich & Lehmkuhl, 2013). Insbesondere in Situationen, in denen Kinder ihre Aufmerksamkeit länger aufrechterhalten oder Tätigkeiten zielgerichtet ausführen müssen,

entstehen

Schwierigkeiten

(Lauth

&

Schlottke,

2009).

Das

erwartungswidrige und nicht dem Alter angemessene Verhalten führt zu zahlreichen Begleit- und Folgeproblemen mit Bezugspersonen und Gleichaltrigen und Schwierigkeiten in den schulischen Leistungen (Lauth & Schlottke, 2009). Die vorliegende Arbeit gibt einen prägnanten Überblick über das Störungsbild der ADHS und stellt anschließend ein Kurzzeitinterventionsprogramm, das Marburger Konzentrationstraining, vor.

1.2 Symptomatik ADHS

zeichnet

sich

durch

die

Kardinalsymptome

Aufmerksamkeitsstörungen, Impulsivität und Hyperaktivität aus. Aufmerksamkeitsstörungen

äußern

sich

in

einer

mangelnden

Aufmerksamkeitsorientierung, Unaufmerksamkeit und fehlendes zielgerichtetes Verhalten. Die hohe Ablenkbarkeit führt dazu, dass die Kinder Aufgaben abbrechen und nicht zu Ende bringen und häufig zwischen verschiedenen Tätigkeiten wechseln. Durch ihr Verhalten wirken sie sehr sprunghaft, ruhelos und desorganisiert (Lauth & Schlottke, 2009).

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Hyperaktives Verhalten meint, dass desreguliertes Verhalten und eine überschüssige motorische Unruhe. Die Kinder zappeln, können nicht ruhig sitzen oder sich leise selbst beschäftigen. Sie wirken wie aufgezogen und haben einen ausgeprägten Rededrang (Lauth & Schlottke, 2009). Insbesondere Situationen, die ein hohes Maß an Selbstkontrolle erfordern stellen eine Schwierigkeit für hyperaktive Kinder dar (Dilling, Mombour & Schmidt, 2015). Impulsivität drückt sich auf kognitiver, emotionaler und motivationaler Ebene aus (Petermann & Ruhl, 2011). Die Kinder reagieren sehr voreilig und unbedacht, sodass sie beim Bearbeiten von Aufgaben häufig Fehler machen und Misserfolge erleben. Neben aufgabenbezogenen Schwierigkeiten, entstehen auch Probleme in sozialen Situationen und Gruppenaktivitäten. Die Kinder können zum Beispiel nicht abwarten, bis sie an der Reihe sind, platzen mit Antworten heraus und unterbrechen andere. Dadurch kommen sie häufig in Konflikte, verstoßen gegen Regeln und machen sich bei anderen unbeliebt (Lauth & Schlottke, 2009). Die beschriebenen Kardinalsymptome können gemeinsam oder auch getrennt voneinander vorkommen. So können Aufmerksamkeitsstörungen auftreten ohne gleichzeitiges hyperaktives und/oder impulsives Verhalten. Ebenso können Ruhelosigkeit und Impulsivität ohne einer beeinträchtigenden Aufmerksamkeit vorliegen.

1.3 Klassifikation und Diagnostik Die beiden Klassifikationssysteme (ICD-10 und DSM-5) unterscheiden sich in der Bestimmung, der Anzahl und in der Kombination der diagnostischen Kriterien. Die ICD-10 unterscheidet zwischen der einfachen Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (F90.0), bei welcher alle drei Kardinalsymptome vorliegen müssen, und der hyperkinetischen Störung des Sozialverhaltens (F90.1), bei welcher zu den Kardinalsymptomen noch zusätzlich die Störung des Sozialverhaltens vorliegen muss. Demgegenüber unterscheidet das DSM-5 die

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Subtypen gemischtes Erscheinungsbild (F90.2) (Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität), vorwiegend unaufmerksames Erscheinungsbild (F90.0) und vorwiegend Hyperaktiv-Impulsives (F90.1) Erscheinungsbild. Neben den Symptomen ist das Erstauftreten und die Beständigkeit dieser in den Diagnosesystemen festgelegt. Bisher wurde sowohl im ICD-10 als auch im DSM-IV gefordert, dass die Symptome spätestens im 6. Lebensjahr aufgetreten sein müssen. Diese Altersangabe wurde im DSM-5 nun auf das 12. Lebensjahr angehoben. Zusätzlich müssen die Symptome seit mindestens 6 Monaten vorliegen und mit dem Entwicklungsstand nicht zu vereinbaren sein. Die Kinder sind mindestens in zwei Lebensbereichen aufgrund der Symptome beeinträchtigt und das soziale, schulische oder berufliche Funktionsniveau ist reduziert. Andere Störungen, welche die Symptome besser erklären können, sind ausgeschlossen. Um die Störung diagnostizieren zu können, sollte eine multimodale Diagnostik durchgeführt werden. Liegt der Verdacht auf das Vorhandensein der Störung vor, sollte zunächst ein Screening Verfahren eingesetzt werden, um erste Hinweise auf das Vorliegen der Störung zu erhalten. Sollte sich dieser Verdacht als richtig erweisen, kann anschließend eine weiterführende multimodale Diagnostik durchgeführt werden. Hierfür sollen verschiedene diagnostische Mittel wie Verhaltensbeobachtungen-

und

Beurteilungen,

fundierte

psychologische

Testverfahren und medizinische Untersuchungen eingesetzt werden (Petermann & Ruhl, 2011).

1.4 Prävalenz Aufmerksamkeitsstörungen zählen zu den am Häufigsten vorkommenden Verhaltensstörungen bei Kindern im Grundschulalter (Lauth & Schlottke, 2009). Es wird angenommen, dass international etwa 5 % der Kinder betroffen sind (APA, 2014). Die Prävalenzangaben variieren jedoch beträchtlich zwischen den empirischen Untersuchungen. Ursächlich hierfür sind die verschiedenen Kriterien

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der Klassifikationssysteme, die angewandte Methodik, die Beurteilerquelle und die untersuchte Stichprobe (Lauth & Schlottke, 2009). In Deutschland haben nach dem durchgeführten Kinder- und Jugendsurvey des Robert-Koch-Instituts insgesamt 4,8 %

der

Kinder

und

Jugendlichen

eine

diagnostizierte

ADHS.

Die

Geschlechterunterschiede sind bei ADHS in den Prävalenzen erheblich. Jungen sind von der Störung mit 7,9 % signifikant häufiger betroffen als Mädchen mit 1,8 % (Schlack, Hölling, Kurth & Huss, 2007).

1.5 Komorbidität ADHS tritt sehr häufig komorbid mit weiteren psychischen Störungen auf. Es wird angenommen, dass etwa 2/3 der Kinder noch eine weitere Störung aufweisen. Die Häufigkeit der Komorbidität verteilt sich wie folgt: Oppositionelle Störung des Sozialverhaltens: 50 %, Störungen des Sozialverhaltens: 30–50 %, affektive Störungen: 10–40 %, Angststörungen: 20–25 %, Lernstörungen, Teilleistungsschwächen: 10–25 %, Tic-Störungen, Tourette Syndrom: bis zu 30 %. Insgesamt überwiegt die Komorbidität mit externalisierenden Verhaltensstörungen mit aggressiven und dissozialen Symptomen und kommt in etwa 43–93 % der Fälle am häufigsten komorbid vor (Gawrilow, 2009).

1.6 Ätiologie Die Symptome der ADHS scheinen nicht durch einen einzelnen Auslöser erklärbar zu sein. Vielmehr ergeben sich die Ursachen aus einer Interkation von psychosozialen und biologischen Einflüssen. Ungünstige Umwelteinflüsse wie negative Interaktionen zwischen Eltern und Kindern scheinen zwar die Schwere der Störung zu modulieren, aber keine ätiologische Bedeutung zu haben (Gawrilow, 2009). Döpfner (2008) postuliert ein biopsychosoziales Erklärungsmodell zur Entstehung von ADHS (siehe Abb.1). Er integriert in einem Modell alle weitestgehend gesicherten ätiologisch bedeutsamen Faktoren. In den letzten Jahren

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der Forschung wurde den biologischen Faktoren zunehmen eine größere Bedeutung in der Entstehung von ADHS zugeschrieben (Döpfner & Lehmkuhl, 2006). Aus diesem Grund werden auch im biopsychosozialen Modell den genetischen Faktoren, die vermutlich eine Störung des Neurotransmitterstoffwechsels bewirken, die höchste Bedeutung für die Entwicklung der Störung zugeschrieben. Erworbene biologische Faktoren, wie zum Beispiel Hirnschädigungen sind teilweise belegt, aber deutlich geringer in ihrer Bedeutung. Spezifische organische Risiken, die die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von ADHS-Symptomen erhöhen, sind zum Beispiel Nikotin- und Alkoholkonsum während der pränatalen Phase und ein sehr geringes Geburtsgewicht. In integrativen neuropsychologischen Modellen wird die Annahme der Beeinträchtigung von exekutiven Funktionen, welche bedeutsam für selbstregulatorische Prozesse sind, postuliert. Andere neuropsychologische Modelle schreiben dagegen motivationalen Faktoren eine größere Bedeutung zu (Döpfner & Lehmkuhl, 2006). Die Störung der Selbstregulationsfähigkeit auf der neuropsychologischen Ebene lösen die AHDS-Symptomatik aus, welche negative Interaktionen und komorbide Symptome nach sich ziehen. Wie bereits zu Beginn des Kapitels erklärt, nehmen belastende Umweltbedingungen in der Familie, in der Schule und in der Gleichaltrigengruppe einen modulierenden Charakter gegenüber der Entwicklung der Störung ein. So können diese eine weitere Zunahme der Symptome und komorbider Störungen bewirken.

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Abbildung 1. Biopsychosoziales Modell zur Entwicklung von ADHS (Döpfner, 2008)

2. Das Marburger Konzentrationstraining 2.1 Einführung Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) wurde 1994 vom Kinderund Schulpsychologen Dieter Krowatschek entwickelt. Das Programm stellt eine Kurzintervention dar und ist die am Häufigsten eingesetzte in der Behandlung von ADS und ADHS im deutschsprachigen Raum. Es eignet sich zur Verbesserung von vorliegenden Aufmerksamkeitsproblemen sowie als präventive Maßnahme, um diese vorzubeugen. Die Autoren geben an, sich bemüht zu haben, das Training mit

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Modulen zu kombinieren die Spass machen, um die Anforderungen im Verhalten und in der Arbeitsweise angemessen auszugleichen (Krowatschek, Reid & Krowatschek, 2011). Das Programm existiert in drei Versionen: für Kindergartenund Vorschulkinder, für Schulkinder und für Jugendliche. In dem vorliegenden Kapitel wird zunächst auf die Zielsetzung und Zielgruppe des Programmes eingegangen, anschließend werden die wesentlichen methodischen Komponenten und deren Wirkungsprinzip näher erläutert. Alle Inhalte des Kapitels wurden aus dem Manual des Marburger Konzentrationstraining für Schulkinder entnommen (Krowatschek, Reid & Krowatschek, 2011).

2.2 Zielsetzung Das MKT verfolgt folgende Zielsetzungen: •

Erhöhung der Selbststeuerung und Selbstständigkeit: Ziel ist es dem Kind zu erlernen, sich selbst zu instruieren, Aufgabenstellungen genau zu rekapitulieren und die Aufgabe möglichst ohne Hilfestellung exakt zu bearbeiten.



Erlernen von planvollem, systematischen Bearbeiten von Aufgaben.



Ein reflektiven Arbeitsstil statt impulsives Vorgehen erlangen.



Einen vernünftigen Umgang mit Fehlern aneignen: Die Kinder sollen erlernen, dass es erlaubt ist, Fehler zu machen und dass durch eine Verbesserung der Fehler die Aufgabe richtig gelöst ist.



Leistungsmotivation verbessern



Gewinnen von Zutrauen in eigenes Können: Den Kindern werden Aufgaben gestellt, die sie problemlos lösen können.



Stärkung der Eltern



Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion

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2.2 Zielgruppe Das Programm richtet sich an Kinder mit Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeitssteuerung und Konzentrationsleistung. Es kann bei Kindern mit einer diagnostizieren ADS/ADHS, aber auch bei Kindern ohne einer klinischen Diagnose eingesetzt werden. Die Autoren nehmen zwei unterschiedlichen Verhaltenstypen aufmerksamkeitsgestörter Kinder an: 1. Gruppe: unaufmerksam, ablenkbar, wenig ausdauernd, motorisch unruhig, hyperaktiv, impulsiv und schwer steuerbar. Die Kinder sind in ihrem Verhalten störend und auffällig. 2. Gruppe: unkonzentriert, verträumt und unorganisiert. Die Kinder sind in ihrem Verhalten eher unauffällig und nicht störend, haben jedoch massive Schwierigkeiten mit dem Lernstoff. Von dem Programm profitieren also Kinder, die schnell ablenkbar sind und nicht selbstständig arbeiten können. Kinder, die wenig Zutrauen in ihr eigenes Können haben und viel Zuwendung brauchen. Sie haben Defizite in einem oder mehreren Bereichen und Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung. Sie können schlecht mit Misserfolg umgehen und sind schuldmüde.

2.3 Trainingsaufbau Das Programm setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: Das Training für das Kind und eine begleitende Elternarbeit. Insgesamt umfasst das Training 6 Sitzungen á 75 min, mit einer Gruppengröße von etwa 3 bis 8 Kindern. Das Training ist zwar auch als Einzelintervention durchführbar, die Autoren empfehlen allerdings die Durchführung in der Gruppe, um möglichst alltagsrepräsentative Situationen zu erhalten und den Transfer zu erleichtern. Die begleitende Elternarbeit findet in der

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Form von Elternabenden statt. Insgesamt sollten etwa 2 bis 5 Abende von jeweils 60 min mit 15 bis 20 Elternteilen stattfinden. Die Abende sollen den Eltern als Informationen, aber auch dem gemeinsamen Austausch dienen.

2.4 Wirkungsprinzip Das Training verfolgt vier Wirkungsprinzipien, um die Zielsetzung verwirklichen zu können: 1. Die Kinder erlernen die Technik der verbalen Selbstinstruktion, um die Steuerung der Aufmerksamkeit zu verbessern. 2. Feinmotorik, Wahrnehmung, Merk- und Denkfähigkeit sowie Kurz und Langzeitgedächtnis werden systematisch mit verschiedenen Übungen trainiert. 3. Möglichkeiten der Interaktion und das Einüben von Regeln werden durch das Gruppensetting und durch die Spiele ermöglicht. 4. Es

werden

verschiedene

Techniken

der

Verhaltensmodifikation

angewendet, um das Verhalten der Kinder zu modifizieren.

2.5 Methoden Das MKT besteht aus zwei wesentlichen Methoden. Der wichtigste Bestanteil ist das Selbstinstruktionstraining, durch das die Kinder erlernen, wie sie ihre Aufmerksamkeit steuern können. Die Fähigkeit der Selbststeuerung wird den Kindern im Rahmen der verbalen Selbstinstruktionstechnik beigebracht. In 5 Schritten lernen die Kinder vom lautem Denken, über das Flüstern von Selbstinstruktionen, zum schrittweise aufgabenbezogenen inneren Sprechen zu gelangen. Durch diese Technik gelingt es den Kindern, sich zunehmend mehr auf Aufgaben zu konzentrieren und diese schrittweise erfolgreich zu lösen. Der zweite wichtige Bestandteil des MKT sind Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie,

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die das Veralten der Kinder positiv modifizieren sollen. Insgesamt werden fünf verschiedene Techniken im MKT verwendet, die nachstehend dargestellt werden:



Positive Verstärkung: Ausgangspunkt der positiven Verstärkung ist das Lernen am Erfolg. Das Verhalten, das erfolgreich ist und belohnt wird, wird beibehalten und wiederholt. Im MKT werden sowohl soziale Verstärker wie Beobachtung, Lächeln, Loben und Ermunterung als auch materielle Verstärker wie Verstärkerpläne, Punkte oder Token zur Belohnung positiven Verhaltens eingesetzt.



Loben: Jedes Kind zeigt sowohl erwünschtes als auch unerwünschtes Verhalten. Sobald das Kind ein erwünschtes Verhalten zeigt, soll es unmittelbar gelobt und bekräftigt werden.



Verstärkerpläne: Diese sind dazu da, um störende Verhaltensweisen abzubauen und erwünschtes Verhalten aufzubauen. Mit dem Kind wird vereinbart, welche Verhaltensweisen erwünscht sind und wenn es diese zeigt, wird es für diese auch belohnt. Hierfür können sogenannte Token, welche als sekundärer Verstärker fungieren, eingesetzt werden. Wenn das Kind eine bestimmte Menge erreicht hat, kann eine Belohnung (primärer Verstärker) gegen die gesammelten Punkte eingetauscht werden.



Ignorieren mit positivem Modell: Zeigen die Kinder unerwünschtes Verhalten soll dieses ignoriert werden und Kinder die erwünschtes Verhalten zeigen offen gelobt werden. Dadurch wird das Gelobte zum positiven Modell und die anderen Kinder sehen, welches Verhalten von ihnen erwartet wird und dass es sich auch lohnt dieses zu zeigen.



Time-Out: Diese Methode ist nur in seltenen Fällen anzuwenden. Sollte ein Kind sich selbst oder andere stören und bei der 3. Ermahnung dieses Verhalten immer noch zeigen, wird dem Kind eine Auszeit verordnet, bei welcher es den Raum verlassen muss.

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2.6 Zusammenhänge zwischen den ätiologischen Faktoren, der Symptomatik und den Interventionskomponenten des MKT In Tabelle 1 werden die ätiologischen Faktoren und die daraus resultierenden Symptomen (siehe Kapitel 1.6) in Zusammenhang mit den Interventionskomponenten des MKT gebracht. Diese Art der Darstellung soll verdeutlichen, welche Verhaltensprobleme das MKT aufgreift und mit gezielter Intervention verbessern möchte. Tabelle 1 Zusammenhänge zwischen den ätiologischen Faktoren und Symptomen von ADHS und den Interventionskomponenten des MKT Ätiologie

Symptomatik

Intervention

Neuropsychologisch

Störung der Selbstregulation

Technik verbale Selbstinstruktion

Neuropsychologisch

Unaufmerksamkeit

Technik verbale Selbstinstruktion

Neur...


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