Historisch ethische Modelle PDF

Title Historisch ethische Modelle
Author Evi Ryba
Course Katholische Religionslehre
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 4
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Summary

Hedonismus, Utilitarismus, Gesinnungs- und Verantwortungsethik, Kategorischer Imperativ und "Das Prinzip Verantwortung"...


Description

Historisch ethi ethische sche Modelle Hedonis Hedonismus mus • • • • • • • •







Griech. hedoné = Freude/ Lust/ Genuss Motto/ Leitsatz: Lust als höchstes Gut Lust: Einklang von Körper und Seele; Vermeidung von Leid und Unlust ABER: keine Triebbefriedigung Ziel: vollkommene Seelenruhe (ataraxia) Psychologischer Hedonismus: Einstellung, Zielsetzung, Grundeinstellung, Haltung Ethischer Hedonismus: Lust als höchstes Gut (muss erreicht werden, Handlungsanweisungen finden) vgl. Epikur → praktische Ausformung Epikur: Hauptvertreter des negativen Hedonismus (Unlust vermeiden) ➔ Lust-Unlust-Kalkül: Vollkommenheit, Gerechtigkeit, Selbstgenügsamkeit und Vollkommenheit Voraussetzung für innere Freiheit und vollkommene Seelenruhe ➔ Glückseligkeit (eudaimonia) ➔ Langfristige Lebensplanung, Aufrechterhalten der Seelenruhe Aristippos: Begründer des positiven Hedonismus (Lustorientiert) ➔ Ziel: ataraxia ➔ Weg zum Glück = Lust nachgehen und Schmerz vermeiden Kritik: - Egoismus - Sozialverträglich oder auf Individuum bezogen? - Verbindlichkeit mit Materiellem - Lust ein moralisch bezwingbarer Begriff (Grenzen, Mittel, …)? Beispiele: - Work-Life-Balance: Beruf mit Familienleben in Einklang bringen

Utilitarismus • •



Def.: Der Maßstab unseres Handelns soll das größte Glück der größten Zahl sein. Vier Prinzipien: - Prinzip der Konsequenz: Es zählen nur die Folgen einer Handlung. - Prinzip der Utilität: Es zählt, was die Handlung hervorbringt (welchen Nutzen). - Hedonistisches Prinzip: Wenn Lust durch eine Handlung nähergebracht wird, dann hat die Handlung Nutzen → pleasure-pain-Maßstab - Prinzip der Universalität: Handlung soll für alle eine Maximierung von Lust bewirken. Begründer: Jeremy Bentham - Quantität vor Qualität

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Auflösen des Gerechtigkeitsbegriffs Sieben Kriterien des hedonistischen Kalküls: Intensität, Dauer, Fruchtbarkeit, Verbreitung, Zeitpunkt, Wahrscheinlichkeit des Eintretens, Reinheit (kein Leid) - Kritik: Spontane Entscheidungen (keine Zeit zum Rechnen in Konfliktsituationen) Individuelle, ungenaue Definition von Nutzen → Verlust der Grundwerte Vernachlässigung von Familien, Freunden → Vertrauensbruch (da Zurückstellen des Eigenen: Unbekannte = Bekannte) Ungerechtigkeit (Gemeinwohl steht über dem eigenen Wohl) - Beispiel: Es gibt 100 Mitarbeiter und 5000€ zu verschenken. Es macht keinen Unterschied, ob man 10 Mitarbeitern 500€ oder einem Mitarbeiter 5000€ gibt. Begründer: John Stuart Mill - Qualität vor Nutzen - Glück hat eine höhere Qualität, wenn es keine schlechten Folgen gibt. - Oben genanntes Beispiel: Jeder Mitarbeiter bekommt 50€. Beispiele: • Sind Tierversuche notwendig? Können notwendig sein für Medikamente, um Menschenleben zu retten, für Kosmetik beispielsweise wiederum nicht → Gibt es trotz Tierversuchen mehr Glück, wenn dafür Millionen von Menschen überleben? • Bekämpfung des Terrors: Terrorist tötete Millionen. Um diesen zu töten, müssen jedoch 100 Zivilisten umkommen. Vertretbar? • Darf man einen Menschen töten, damit man 100 Leben retten kann? (Beispielsweise, wenn dieser eine Mensch ein Terrorist wäre und Menschen mit einer Waffe bedroht.) • Ist eine Abtreibung erlaubt, wenn es sich auf das Leben der Mutter positiv auswirkt? → Ja, wenn das Baby eine schlechte Kindheit/ ein schlechtes Leben haben würde. ➔ Nein, weil das Kind ein Recht hat, zu leben und man sonst ein Menschleben töten würde.

Gesinnungsethik • • • •



Grundsatz: Der Zweck rechtfertigt kein schlechtes Mittel. Folgerung: Guter Zweck heiligt niemals schlechte Mittel. Das subjektiv Richtige, also man muss richtig handeln, ohne die Folgen zu beachten, muss getan werden. Schlechte Handlungen müssen trotz positiver Auswirkung gemieden werden. ➔ Große Konflikte im Alltag ➔ Wird bei Unterlassung ein kleineres Übel erzielt? Immanuel Kant: Philosoph der Aufklärung

Verantwortungs Verantwortungsethik ethik • • • • •

Grundsatz: Eine Handlung ist moralisch richtig, wenn die positiven Folgen überwiegen. Folgerung: Der Zweck heiligt die Mittel. Es zählen die Folgen einer Handlung. ➔ Leugnung in sich schlechter Handlung Max Weber: Soziologe und Nationalökonom Beispiele:

Abtreibung Bluttransfusion bei Zeugen Jehovas

Gesinnungsethik Ablehnung (moralisch schlechte Handlung) Ablehnung, da dies sonst gegen deren Glauben spricht, auch wenn man dadurch das Leben verliert

Verantwortungsethik Akzeptanz (evtl. besser für Mutter und Kind in Zukunft) Akzeptanz, da das Leben gerettet wird, auch wenn für Zeugen Jehovas die Handlung moralisch falsch ist.

Immanuel Kan Kant: t: Kategorische Kategorischerr Imperativ • • • • •





„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz wird.“ Ausgangspunkt: Vernunft Pflicht: handeln, um höherer Pflicht zu dienen → Pflicht als höchstes Ziel ansehen Voraussetzung: Autonomie (Mensch kann das, was er tun muss) Eine Handlung ist gut, wenn die Absicht und der Wille dahinter gut sind; die Absicht ist gut, wenn sie durch Pflicht (= Achtung vor dem Gesetz und Ausrichten des Handelns auf das Gesetz) bestimmt ist. Kritik: - Kant bietet keinen Pflichtenkatalog, sondern ein allgemeines Prinzip der Sittlichkeit. - Zu rigoros, unerbittlich, ohne Herz Positiv: - Allgemeinwohl im Vordergrund - Vernunftbasis (Was ist gut oder schlecht?)

„Das Prinzi Prinzip p Verantwortung“ vo von n Hans Jonas

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Imperativ der Verantwortung: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung mit der Permanenz (= Fortdauer) des menschenwürdigen Lebens verträglich sind.“ Technologischer Fortschritt mit globalen Ausmaßen ohne Berücksichtigung der Spätfolgen Fortbestand der Menschen als höchstes Gut



Unheilsprognose hat Vorrang vor Heilsprognose



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➔ Vorsicht und Verzicht vor dem Fortschritt Keine Gefährdung der Zukunft Hochachtung der Natur Denkt in die Zukunft, beschäftigt sich nicht wie Kant mit der Nächstenethik, sondern mit der globalen Ethik....


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