Kapitel 2 Zusammenfassung Waren - Kapitel PDF

Title Kapitel 2 Zusammenfassung Waren - Kapitel
Author Server Leitung
Course Unternehmensrechnung
Institution Universität Hamburg
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Kapitel 2 Zusammenfassung von dem Kapitel Waren....


Description

II. Warenverkehr Definition Waren: Von einem Unternehmen gekaufte Güter, die ohne wesentliche Ver- oder Bearbeitung weiterverkauft werden, werden als (Handels-)Erzeugnisse und Waren bezeichnet. Waren sind Bestandteil der Position Vorräte im Umlaufvermögen auf der Aktivseite der Bilanz. Definition Einstandspreis: Einkaufspreis zuzüglich eventueller Bezugskosten (Anschaffungsnebenkosten) wie bspw. Maklergebühren, Provisionen, Transportkosten, Zwischenlagergelder, Zölle, Prüfungskosten, Transportversicherung, Notariatskosten, etc. → Preis/Kosten, bis die Ware im Lager steht. Definition Wareneinsatz: Summe aller aus dem Lager entnommenen Waren, die zum Verkauf „eingesetzt“ wurden, bewertet mit den Einstandspreisen. ➔ Berechnung: Zunächst Abgänge = Anfangsbestand + Zugänge - Endbestand Wareneinsatz = Abgänge – Eigenverbrauch Wareneinsatz (Fortschreibungsrechnung) = Abgänge – Eigenverbrauch – außerordentliche Abgänge Definition Rohgewinn/Rohertrag: Differenz aus den Warenverkäufen (zu Verkaufspreisen) und dem Wareneinsatz (zu Einstandspreisen). Der Rohgewinn/Rohertrag ist ein vorläufiges (rohes) Ergebnis, d. h. zur Ermittlung des Gewinns wird der Rohgewinn noch durch die Deckung der weiteren Aufwendungen gekürzt. Definition Gewinn: Differenz aus Ertrag und Aufwand. Der Gewinn kann auch aus der Bilanz ermittelt werden und wird auch als Ergebnis bezeichnet. Ein positives Ergebnis wird als Gewinn, ein negatives Ergebnis als Verlust bezeichnet (GuV-Konto). In der Praxis erfolgt die buchhalterische Trennung des Warenverkehrs in die Bereiche „Wareneinkauf“ und „Warenverkauf“.

Wareneinkaufskonto: Buchungen auf dem Wareneinkaufskonto werden immer zu Einstandspreisen bewertet. Das gemischte Wareneinkaufskonto (Warenbestandskonto) lässt sich wie folgt darstellen: Soll Wareneinkaufskonto Anfangsbestand Zugänge

Haben

Warenentnahmen Warenrücksendungen an Lieferanten Preisnachlass der Lieferanten Endbestand (durch Inventur) Wareneinsatz (Saldo)

Da das Wareneinkaufskonto neben Bestandsgrößen (Anfangs- und Endbestand) auch (negative) Erfolgsgrößen (Wareneinsatz als Aufwand) beinhaltet, ist es ein typisches gemischtes Konto. Das Warenverkaufskonto (Erfolgskonto) lässt sich wie folgt darstellen: Soll Wareneinkaufskonto Haben Warenrücksendungen von Kunden Preisnachlass an Kunden Wareneinsatz Saldo: Saldo: Rohgewinn Umsatzerlöse

Netto

Brutto

Warenentnahmen Warenrücksendungen an Lieferanten Preisnachlass der Lieferanten Endbestand (durch Inventur) Wareneinsatz (Saldo)

Für Buchungen im Warenverkaufskonto wird grundsätzlich als Wertansatz der Verkaufspreis (ohne USt) verwendet. Die entsprechenden laufenden Buchungen sind Verkäufe und Gutschriften (an Kunden).

Abschluss der Warenkonten: Möglichkeiten: Die Netto- und die Bruttomethode Bei der Nettomethode wird der Wareneinsatz in das Soll des Warenverkaufskontos übertragen. Der verbleibende Saldo (Rohgewinn im Soll, Rohverlust im Haben) bildet das Rohergebnis. Dieses wird somit im Warenverkaufskonto berechnet und auf das GuV-Konto gebucht. Im GuV-Konto ist daher lediglich das Nettoergebnis des Warenhandels ersichtlich. Bei der Bruttomethode wird der Wareneinsatz vom Wareneinkaufskonto direkt in das GuVKonto gebucht. Somit enthält der Saldo des Warenverkaufskontos die Umsatzerlöse, die in das GuV-Konto übertragen werden. Der Ausweis von Warenverkauf und Wareneinsatz in der GuVRechnung führt zu einer höheren Transparenz bzgl. des Zustandekommens des betrieblichen Erfolgs (in der Praxis üblich) als ein bereits saldierter Betrag wie bei der Nettomethode. Rechtlich sind nur große und mittelgroße Kapitalgesellschaften zur Bruttomethode verpflichtet. Die Ermittlung des Wareneinsatzes kann aus zwei Berechnungsverfahren erfolgen: 1. Inventurabhängiges Verfahren (Bestandsrechnung) (Folien 11 f.): Erst wenn am Periodenende der Endbestand laut Inventur vorliegt, kann der Wareneinsatz der Bestandsrechnung im Wareneinkaufskonto bestimmt werden. Der Wareneinsatz ist dabei immer rechnerisch. Wie hoch potenzielle Inventurdifferenzen waren, kann im Nachgang nicht mehr ermittelt werden. 2. Inventurunabhängiges Verfahren (Fortschreibungsrechnung/Skontration) (Folie 14 f.): Bei Anwendung der Fortschreibungsrechnung werden zusätzlich die Wareneinsätze für die jeweiligen Verkäufe auf dem Einkaufskonto als Abgänge (Verkaufsmenge zu Einstandspreis) gebucht. Als Unterkonto zum Einkaufskonto wird in der Praxis in der Regel ein Wareneinsatzkonto geführt. Der Warenbestand ist bei der Fortschreibungsmethode zu jeder Zeit aus der Buchhaltung erkennbar, auch wenn noch keine Inventur durchgeführt wurde. Beispiel: Ipad, Seite 7 und 8 11.05

Umsatzsteuer Die Umsatzsteuer (USt) ist eine Verbrauchsteuer, die darauf abzielt, den Konsum des Endverbrauchers steuerlich zu belasten. Steuergegenstand sind (gemäß UStG) die Tatbestände ➢ der Lieferungen und sonstigen Leistungen (gegen Entgelt) ➢ des Eigenverbrauchs und ➢ der Einfuhr (Output) volle Umsatz besteuert. (Input) einräumung einer Vorsteuer

Ust 7%: Grundnahrungsmittel, Bücher und Theateraufführungen Steuerfrei: Bankgeschäfte, Leistungen der Heilberufe und Vermietung/Verpachtung von Grundstücken

Umsatzsteuerkonto: Da es sich dabei um eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt (Bilanz: Sonstige Verbindlichkeiten) handelt, ist das Umsatzsteuerkonto ein passives Bestandskonto. Ein typischer Buchungssatz lautet: Barverkauf von Waren zu 5.950 EUR (brutto) bei einem USt-Satz von 19 %: Kasse 5.950

an

WVK 5.000 Umsatzsteuer 950

(WVK = Warenverkauf)

Soll Umsatzsteuer USt auf ausgestellte Gutschriften (Korrektur der Anfangsbestand (Übertrag Vorjahr) USt) USt auf Ausgangsrechnungen (geleistete Lieferungen) Vorsteuersaldo (EB VSt-Konto) (USt auf Eigenverbrauch) Saldo: Endbestand (Zahllast ggü. Finanzamt) Summe

Haben

Summe

Vorsteuerkonto: ein aktives Bestandskonto Ein typischer Buchungssatz lautet: Wareneinkauf bar zu 5.950 EUR (brutto) bei einem UStSatz von 19 %: Wareneinkauf 5.000 Vorsteuer 950

an

Kasse 5.950

Soll Anfangsbestand (Übertrag Vorjahr) USt auf Eingangsrechnungen (erhaltene Lieferungen) (Bezahlte Einfuhrumsatzsteuer) Summe

VORSTEUER

Haben

USt auf erhaltene Gutschriften (Korrektur der VSt) Saldo: Endbestand → Übertrag auf Ust-Konto Summe

Der Saldo wird entweder noch im Geschäftsjahr beglichen (USt an Bank 9.000) oder als Verbindlichkeit in die Schlussbilanz übernommen. Vorsteuer>USt ergibt sich ein Saldo im Haben des Umsatzsteuerkontos. Dieser wird dann als sonstige Forderung (gegenüber dem Finanzamt) in die Schlussbilanz übernommen. Abschluss – Normalfall: USt > VSt Abschluss – Ausnahmefall: USt < VSt

Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Einkauf auf Ziel Das Zahlungsziel bezeichnet die Anzahl der Tage zwischen der Lieferung des Gutes und der Fälligkeit der Rechnung. Dem Kunden wird vom Lieferanten ein (Waren-)Kredit gewährt. Buchhalterisch sind dabei zwei Vorgänge zu erfassen: 1. Die Entstehung einer Verbindlichkeit beim Kunden (bzw. Forderung beim Lieferanten) durch die Warenlieferung mit Rechnungseingang. 2. Die Auflösung der Verbindlichkeit des Kunden (bzw. Forderung des Lieferanten) durch die Begleichung der Rechnung. Unternehmen kauft Ware auf Ziel. Einige Zeit später wird die Rechnung bezahlt. Zu 1.) Rechnungserhalt: Wareneinkauf Vorsteuer

an

Verb. aus LuL (Rechnungsbetrag)

Zu 2.) Begleichung der Rechnung (hier per Überweisung): Verb. aus LuL (Rechnungsbetrag) an Bank Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Verkauf auf Ziel Rechnungsstellung: (Entstehen einer Forderung; Realisation des Umsatzes (daher UE) und Entstehen einer USt-Verbindlichkeit) Forderungen aus LuL (Bestandskonto) (Rechnungsbetrag) an .

Umsatzerlöse/WVK (Erfolgskonto) (Rechnungsbetrag ohne USt) Umsatzsteuer (Bestandskonto) (USt)

Eingang der Zahlung (hier per Überweisung): Bank (Bestandskonto) (Rechnungsbetrag) an Forderungen aus LuL (Bestandskonto) (Rechnungsbetrag) Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Gutschriften-Buchung beim Kunden, d. h. Erhalt einer Gutschrift vom Lieferanten Bei Mängelfolgen sind zu unterscheiden: ➢ Rücksendungen (Retouren, Rücktritt) ➢ Minderungen (Preisnachlass) Eine Korrektur der USt muss in jedem Fall erfolgen (hier auf dem Vorsteuerkonto). Bei Umtausch einer mit Mängeln behafteten Ware gegen eine einwandfreie Ware ohne Preisänderung ist keinerlei Buchung erforderlich. Die Verbuchung von (vollen) Gutschriften entspricht einer Stornobuchung, da die vorherige Verbuchung der Rechnung rückgängig gemacht wird. Werden erhaltene Waren zurückgesendet, ist der Rücksendevorgang wie folgt zu buchen: Transportaufwand an Kasse/Bank (ggf. auch Verb. aus LuL) Vorsteuer Erfolgt die Gutschrift, ist wie folgt zu buchen: Verb. aus LuL an WEK Transportaufwand Vorsteuer (auf Transportaufwand und WEK) (Beachte, ursprünglicher Kauf von Waren auf Ziel wurde wie folgt gebucht, s. Folie 26: WEK

an

Verb. aus LuL)

Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Gutschriften-Buchung beim Lieferanten, d. h. Gewährung einer Gutschrift an den Kunden Hat das liefernde Unternehmen Leistungsstörungen zu verantworten (oder übernimmt deren Verantwortung aus Kulanz), sind die Rücksendungen oder Rücktritt folgendermaßen zu buchen: Umsatzerlöse/WVK an Forderungen aus LuL Umsatzsteuer (Beachte ursprünglicher Warenverkauf auf Ziel wurde wie folgt gebucht, s. Folie 27: Forderungen aus LuL (Bestandskonto) (Rechnungsbetrag) an Umsatzerlöse/WVK (Erfolgskonto) (Rechnungsbetrag ohne USt) . Umsatzsteuer (Bestandskonto) (USt)) Hier: Buchungsatz einfach umdrehen! Bei Minderungen wird der entsprechende Nachlass als Wert angesetzt, bei vollständigen Rücksendungen der volle Rechnungsbetrag. Das Umsatzsteuerkonto ist entsprechend zu korrigieren. Ein Umtausch führt weder beim Lieferanten noch beim Abnehmer zu einer Umsatzsteuerbuchung. Wenn Transportkosten auftreten, dann sind diese sofort als Aufwand zu verbuchen: Transportaufwand an Kasse/Bank Vorsteuer Einen Preisnachlass, der direkt bei der Rechnungserstellung gewährt wird, bezeichnet man als Rabatt. Diese sofortige Gewährung bildet den Unterschied zum Skonto. Der Rabatt kann wahlweise als Prozentsatz oder in einem absoluten Betrag formuliert werden. Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Skonti – Buchung beim Kunden (Skontoertrag) Das (oder der) Skonto ist ein Preisnachlass, der dem Käufer bei Bezahlung innerhalb einer vereinbarten Frist zugebilligt wird. Allgemeiner Buchungssatz beim Kunden aufgrund der Inanspruchnahme des Skontos durch fristgerechte Bezahlung: Verb. aus LuL (Rechnungsbetrag (brutto)) An

Bank (Rechnungsbetrag (brutto) ./. Skonto netto ./. VSt auf Skonto netto) . Lieferantenskonti (Skonto netto) . Vorsteuer (Vorsteuer auf Skonto netto) Sonderfälle des Wareneinkaufs und -verkaufs: Skonti – Buchung beim Lieferanten (Skontoaufwand) Allgemeiner Buchungssatz beim Lieferanten aufgrund der Inanspruchnahme des Skontos durch fristgerechte Bezahlung: Bank (Rechnungsbetrag (brutto) ./. Skonto netto ./. USt auf Skonto netto) Skontoaufwand (Skonto netto) Umsatzsteuer (USt auf Skonto netto)

an

Forderungen aus LuL (Rechnungsbetrag (brutto))

Bei der Verbuchung des Skontoaufwandes muss also folgerichtig eine Berichtigung der Umsatzsteuer erfolgen....


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