Lernen & Gedächtnis 3: Nicht-assoziatives Lernen PDF

Title Lernen & Gedächtnis 3: Nicht-assoziatives Lernen
Course Allgemeine Psychologie II
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Prof'in Windmann...


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Allgemeine Psychologie II

Lernen und Gedächtnis

Lernen und Gedächtnis 3: Nicht-assoziatives Lernen (nonassociative learning)

I. Verhalten a. Lernen durch Reizwiederholung  Jeffrey Dahmer: „I can’t think of anything that would have stopped me“  Jamaikaner in Deutschland vs. Österreicher  verminderte Reaktion auf Gewohntes b. Der Habituationsprozess bei a) Schreck- und b) Orientierungsreaktion

c. Einflussfaktoren auf Häufigkeit und Dauer  Wie überraschend ist der Stimulus?  Wie lange hält er an?

19.12.2017

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 Wie oft und mit welchem Intervall tritt er auf (massiert vs. verteilt)?  Wie überlebensrelevant ist der Stimulus? Habituation findet statt, wenn ein Stimulus konsequenzenlos bleibt. Sie findet nicht statt, wenn der Stimulus einen UCS vorhersagt oder Belohnung/Bestrafung Begriffe: Spontane Erholung d. Sensibilisierung  Verstärkung einer Reaktion durch Vor-Stimulation z.B. Warnung bei Wirbelsturm Katrina  Wortstammergänzung (perzeptuell)  Mere Exposure Learning (konzeptuell) o Unterscheidungslernen (Diskriminationstraining)

Weitere empirische Beispiele: Studie von Gibson & Walk 1956, Sexer bei Küken o Mere Exposure bei Tolman

 Perz. Priming (Bahnung): Spezielle Form der Sensibilisierung (?) o Ist perzeptuelles Priming ein Teil vom Diskriminationslernen? o Priming gibt es auf allen Verarbeitungsebenen auch auf semantischer oder kognitiver Ebene Es ist ein „1-Trial-Fertigkeitslernen“ ohne Feedback

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II. Modelle nicht-assoziativen Lernens a. Zwei-Prozess-Theorie  Erklärt perzeptuelles Lernen 1)

2)

b. Komparatormodelle (Sokolov, 1963): sensorischer Input wird mit bestehender Repräsentation verglichen, falls abweichend: Orientierungsreaktion, falls nicht: Reaktionshemmung c. Differenzierungstheorie: Reiz-Repräsentationen werden zunächst rasant, aber unscharf aufgebaut und erst mit wiederholter Darbietung verfeinert III.Gehirnsubstrate a. Hund und Katz  Frage: auf welcher neuronaler Ebene findet Habituation statt? Erste Befunde: Hunde: habituieren bei Ablation des auditiven Cortex nicht mehr auf Töne Spinalkatzen habituieren noch auf taktile Reize  cortical, subcortical? b. Wirbellose als Modellsysteme  Aplysia: verfügt nur über ~20 000 z.T. sichtbare Neuronen

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 Sensibilisierung bei Aplysia: HETEROsynaptischer Prozess

o Neuromodulatorisches Interneuron In führt mittels Serotonin zu einer Art erhöhtem Erregungsniveau der Axone o Dadurch wird die # der zur Verfügung stehenden Glutamat Vesikel erhöht die freigesetzt werden, wenn S stimuliert wird c. Perzeptives Lernen und kortikale Plastizität  Rolle des Cortex bei Habituation/Sensibilisierung: o Fertigkeitengedächtnis ist mit kortikaler Reorganisation verbunden, ebenso sensorisches Lernen o Beispiel: Veränderung der rezeptiven Felder und der topographischen Organisation d. Veränderung rezeptiver Felder  Rezeptives Feld kann sich durch mere exposure verkleinern   Reizspezifität des Neurons wird höher  Wenn rezeptive Felder von Neuronen sich weniger stark überlappen, gelingt die perzeptuelle Diskrimination besser

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e. Kortikale Veränderungen  fmri: neuronale Aktivierung verändert sich nach mere exposure und nach Unterscheidungstraining  Cortex reorganisiert sich sowohl bei extensiver Stimulation (professionelle Geiger), als auch bei vermindertem Input (z.B. visueller Cortex übernimmt auditive Verarbeitung)  Netzwerk-Mechanismus: Hebbsches Lernen Regel vom Psychologen Donald O. Hobb zum Zustandekommen des Lernens in neuronalen Netzwerken bzw. in einem Verband von Neuronen, die gemeinsame Synapse haben

IV. Klinische Implikationen a. Perzeptives Lernen in der Neurorehabilitation

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b. Weitere Anwendungen  Mirror Therapy in der Neurorehabilitation  Perzeptives Lernen durch mere exposure in der Werbung V.Zusammenfassung a. Nicht-assoziatives Lernen umfasst  Phänomene der Sensibilisierung und Habituation  Dishabituation und Spontane Erholung  Priming und mere exposure learning b. (drei) einfache Modelle des nicht-assoziativen Lernens  Werden an Aplysia untersucht c. Kortikale Karten veraendern sich nach nich-assoziativem Lernen durch Hebbsches Lernen d. Anwendungsbeispiele liegen v.a. in der Neurorehabilitation (z.B. CIMT, MirrorTherapy) VI. Klausurfragen (6-10 Punkte-Fragen) 1. Inwiefern kann man perzeptuelles Priming als nichtassoziatives Lernen begreifen, inwiefern nicht? 2. Skizzieren Sie die neuronalen und synaptischen Prozesse, die Habituation und Sensibilisierung bei Aplysia zugrundeliegend. 3. Wie wirkt sich perzeptuelles (mere exps) Lernen behavioral aus? Geben Sie ein (echtes) Beispiel beim Menschen und eines beim Tier. 4. Was geschieht beim perzeptuellen (mere exps) Lernen neuronal (auf Einzelzellund Zellverbandsebene und generell auf kortikaler Ebene)?...


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