Spinner Literarisches Lernen PDF

Title Spinner Literarisches Lernen
Course Master-Literaturdidaktik
Institution Universität Trier
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Description

Spinner: Literarisches Lernen Kernanliegen des Unterrichts: literarische Kompetenz als eine Kombination verschiedener Fähigkeiten im Umgang mit Literatur Aspekte literarischen Lernens: subjektive Involviertheit, imaginative Entfaltung des im Text Angelegten, Aufmerksamkeit für Perspektiven, Handlungslogik und sprachliche Gestaltung Bewusstsein für gattungsbezogene und literaturgeschichtliche Einordnung

 Unterscheidung Literarisches Lernen und Erwerb von Lesekompetenz hinsichtlich der Textsorten Begriff des literarischen Lernens gründet in der Auffassung, dass es Lernprozesse gibt, die sich speziell auf die Beschäftigung mit literarischen1 Texten  Verstärkte Aufmerksamkeit aufgrund des Bestrebens, der Literatur weiterhin einen wichtigen Stellenwert im Unterricht einräumen und dafür spezifische Lernprozesse zu modellieren  Abgrenzung von dem seit PISA stark pragmatisch geprägten Begriff der Lesekompetenz mit identischem Bezug auf literarische als auch auf nichtliterarische Texte  Kontext: Untersuchung ergab signifikante Abweichungen beim Umgang mit literarischen Texten im Vergleich zum Umgang mit anderen Texten2

 Unterscheidung Literarisches Lernen und Erwerb von Lesekompetenz hinsichtlich medialer Vermittlung  Lesekompetenz bezieht sich auf das Lesen von Geschriebenem und Gedrucktem  Literarisches Lernen bezieht sich zusätzlich auf auditive und visuelle Rezeptionsformen, also etwa Hörbuch oder Theater  LL spielt deshalb schon vor dem Erwerb von Lesekompetenz eine Rolle (z.B. orale Vermittlung bei Einschlafliedern)

Orale Vermittlung als Verbindungsglied von Literatur und Lernen 1 Fiktional und poetisch 2 Erfordert andere Lese- und Verstehensanforderungen

 Für den Umgang mit literarischen Texten sind bestimmte Kompetenzen zu beschreiben, die im Unterricht gefördert werden können Beispiel – Kompetenzorientierter Literaturunterricht: Erwerb von Fähigkeiten, die dann im Umgang mit anderen Texten wieder zum Einsatz kommen können Ziel des literarischen Lernens hier: literarische Kompetenz3  Vorsicht: Fähigkeiten, die an einem Gegenstand erworben worden sind, nicht automatisch auf andere Gegenstände übertragen werden; Transfer muss im Unterricht ständig eigens angeregt und unterstützt werden.

3 Etwa kumulatives Lernen: ob und wie das, was man in einer Unterrichtseinheit vermittelt, aufbaut auf dem, was vorher gemacht wurde, und auf weitere Lernprozesse vorbereitet. Oft nicht erreicht aufgrund zu starker Fokussierung, das jeweils behandelte Werk zu vermitteln)

Literarisches Lernen als Erwerb von Lesekompetenz  genaues, vertieftes Verstehen literarischer Ausdrucksweisen unterstützt, didaktisch gut gestaltet, eine positivere Einstellung zum literarischen Lesen  Bezug zu Bildungsstandard KMK 2003: Prinzip des "kumulativen Kompetenzerwerbs" 11 Aspekte literarischen Lernens 1. Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln    



Texte mit allen Sinnen für sich selbst erfahrbar machen; in Bilder verwandeln für sich selbst in Szene setzten lebendige Vorstellungen beim Lesen entwickeln Kinder tendieren dazu, Gelesenes auf eigene Lebenswelt zu beziehen obwohl neue Perspektiven eröffnet werden (Egozentrismus) Jugendliche bemühen sich im Gegensatz kaum noch Vorstellungen zu entfalten, sondern lassen die Bedeutung des Textes mit generalisierten Aussagen hinter sich; sagen also das was man von Ihnen hören möchte Vorstellungsbildung soll daher mittels kreativ-produktiven Verfahren gefördert und erhalten werden

2. Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen  

Eine literarische Figur kann unter dem Aspekt der Selbsterkennung zur Projektionsfläche eigener Gefühle werden und genauere Lektüre bewirken Interesse und Erkenntnis anderer Aspekte erweitert möglicherweise Erkennen eigener Erfahrung im Text

3. Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen    

Aufmerksamkeit für sprachliche Gestaltung geht mit genauer Textwahrnehmung ein her; wichtig für ästhetische Wirkung Funktion der Ästhetik soll erfahren und erkannt werden in GS bereits einfache literarische Formen behandelt in Liedern, Büchern etc. Ziel: SuS sollen nach und nach sprachliche Gestaltung selbst beobachten und entdecken können; z.B. nach Mustern eigene Texte im selben Stil schreiben

4. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen    

Identifikation und Abgrenzung Nähe zur Figur entsteht durch Gefühle und Sichtweise die man im Text wiederfindet sowie die Wunschvorstellungen anderer Lebensweisen Alteritäserfahrung: Irritation von Andersartigkeit von Figuren führt zur Selbstreflexion Figuren und ihr Beziehungsgeflecht sind wichtig für das Verstehen

5. Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen   

literarische Welt muss aus innentextlichenTextzusammenhang erschlossen werden Dinge die in der echten Welt als Zufall gelten sind in der Literatur immer begründet vieles wird erst dann verstanden, wenn Textstellen miteinander in Verbindung gesetzt werden

6. Mit Fiktionalität bewusst umgehen   

fiktionale Texte verweisen nicht auf Wirklichkeit sondern haben eigene Bezugswelt Wirklichkeitsbezug und Fiktion stehen sich in Spannungsfeld gegenüber in moderner Literatur verschwimmen Grenzen zwischen der Realität und der Fiktion

7. Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen  

Als zentrale Zielsetzung des literarischen Unterrichts Kinder haben erstmal kein Verständnis was Metaphern sind; aber haben eine intuitive Möglichkeit der Herleitung z.B: Wald = Gefahr

8. Sich auf die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen   

Sinnbildungsprozesse kommen nicht unbedingt zu einem Ende; SuS müssen lernen mit Off enheit der Texte umzugehen Dekonstruktion und Rezeptionsästhetik SuS können mit Off enheit oft nicht umgehen, weil sie eindeutige Lösungen und Ergebnisse gewohnt sind

9. Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden      

sich mit anderen über Texterfahrungen angemessen austauschen können im Gespräch sollen eigene Sinndeutungen aufgeführt und die der anderen nachvollzogen werden expressives interpretieren = subjektive, eigene Eindrücke behauptetes Interpretieren = Anspruch auf Wahrheit erklärendes Interpretieren = Deutungen sollen argumentativ erläutert werden erörterndes Interpretieren = verschieden Ansätzen nachgehen

10.Prototypische Vorstellungen von Gattungen/ Genres gewinnen   

Gattungsmerkmale erkennen und benennen können Problematik: Text kann Gattung angehören ohne Merkmale zu erfüllen oft werden Besonderheiten nicht mehr Wahrgenommen, da man nach Merkmalen sucht

11.Literaturhistorisches. Bewusstsein entwickeln   

eher höhere Klassenstufen keine Kompetenz; Epochenmerkmal müssen erfasst werden Einblick in intertextuelle Zusammenhänge

Literarisches und medienästhetisches Lernen   

viele Teilkompetenzen gelten sowohl für Filme als auch für Literatur Symbolisches Verstehen Bewusster Umgang mit Fiktionalität Verstehen dramaturgischen Handlungslogik Literarisches und medienästhetisches Lernen sollen sinnvoll miteinander verknüpft werden; z.B. anhand von Filmen lernen wie man analysiert; Filme zu Literatur anschauen

Sachtexte und literarisches Lernen       

viele der Aspekte gelten auch für Sachtexte; wenn es nicht an konkrete Situationen gebunden ist z.B. Sachbücher werden gelesen weil man von beschriebenem Phänomen fasziniert ist Autobiographien Reportage über Verbrechen = Spannung Lesen, hören und schreiben sind wichtig für literarisches Lernen Methoden: Vielfalt, aber keine Beliebigkeit Methoden sollten kombiniert werden; z.B. offene Gesprächssituationen, produktives Gestalten von Texten, szenische Darstellung und analysierendes Nachdenken

Explizites und implizites Lernen Kinder haben ein impliziertes narratives Wissen (können es nicht bewusst Nennen) Im Unterricht nur explizites Wissen also bewusstes Analysieren und Interpretieren im Blick  Problematik: 1. Lesen basiert auf implizitem Wissen, man kann sich nicht immer bewusst machen was beim Lesen im Kopf passiert 2. aus lernpsychologischer Sicht vergibt man Lernchancen wenn man dieses implizite Wissen nicht mit einbezieht, denn Lernen erfolgt immer durch Verknüpfung mit bereit vorhandenem Wissen 3. implizites Wissen der Kinder ist immer reichhaltiger als das was sie erklären und ausdrücken können (z.B. beim Texte schreiben werden narrative Muster übernommen, die allerdings nicht beschrieben werden können  

Zusammenfassung Breidbach S.6-8...


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