Lernzettel - sem 3 - widerstand im Nationalsozialismus PDF

Title Lernzettel - sem 3 - widerstand im Nationalsozialismus
Course Geschichte
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus

Inhaltsverzeichnis 1. Zwischen Anpassung und Widerstand..............................................................................................1 1.1 Historiker Martin Broszat 1988 „Eine Typologie des Widerstands“.........................................1 1.2 Historiker Wolfgang Benz 1944 „Ein schwieriger Begriff“......................................................2 1.3 Historiker Günter Wehner 2007 „Widerstand gegen die NS-Diktatur und Anpassung in Deutschland“....................................................................................................................................2 2. Widerstandsgruppen und -motive.....................................................................................................3 3. Widerstandsformen...........................................................................................................................3 3.1 passiv.........................................................................................................................................4 3.2 aktiv...........................................................................................................................................4 3. Widerstand aus der Arbeiterbewegung.............................................................................................4 KPD ................................................................................................................................................4 SPD..................................................................................................................................................4 4 . Kirchlicher Widerstand....................................................................................................................5 4.1. Evangelische und katholische Kirche im Vergleich..................................................................5 4.2 „Gleichschaltung“ 6.Mai.1933 - Auszug aus Richtlinien der „Deutschen Christen“................7 4.3 „Der Wille des „Führers““ Jahr unbekannt – Auszug aus „Volksbuch“ der „Deutschen Christen“..........................................................................................................................................7 4.4. „Gegen die falschen Lehren“ 31.Mai.1933 – Auszug aus der „Barmer Erklärung“ der Bekennenden Kirche........................................................................................................................7 4.5 „Aufruf zum Ungehorsam?“ 20.Oktober.1934 – Auszug aus der „Dahlemer Bekenntnissynode“ der Bekennenden Kirche .................................................................................7 5. Bürgerlicher Widerstand...................................................................................................................7 6. Militärischer Widerstand..................................................................................................................7 7. Heutige Situation – Recht auf Widerstand.......................................................................................7

1. Zwischen Anpassung und Widerstand → S. 60/61 und S.130 Als Widerstand bezeichnet man die kritische Haltung gegenüber der NS-Regierung, die in Form von Verweigerung, offenem Protest bis zu Widerstandshandlungen mit dem Ziel der grundsätzlichen Systemveränderung auftritt.

1.1 Historiker Martin Broszat 1988 „Eine Typologie des Widerstands“ Grundsätzliche politische Widerstandsakte von größerer Bedeutung und Breite gab es nur in der Anfangs- und Schlussphase der NS-Herrschaft. Warum? Integrationskraft hatte sich noch nicht entfaltet oder begann sich aufzulösen Widerstand lässt sich in drei Phasen einteilen: 1. kommunistisch-sozialistischer Widerstand: Anfangsphase nationalsozialistischer Machtdurchsetzung und Regime Konstituierung – 1933 und 1934 2. partielle Resistenz aus verschiedenen Gesellschaftsgruppen – symptomatisch für Kolidierungsund Erfolgsphase des Regimes – 1935 und 1940/41 3. Fundamentalwiderstand – zweite Hälfte des Krieges – von konservativen Eliten ausgeführt – 1

Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus Umsturzversuch 20.Juli.1944

1.2 Historiker Wolfgang Benz 1944 „Ein schwieriger Begriff“ - unterscheidet zwischen kritischen bis abweisenden Haltungen der Verweigerung und der bewussten Anstrengung zur Änderung der Verhältnisse - Formen der Abwehr steigern sich von der passiven Abwehr bis zum aktiv verwirklichten Wunsch nach Veränderung des Regimes → Widerstand = Handeln, dass aus ethnischen, politischen, religiösen, sozialen oder individuellen Motiven darauf abzielt, zum Ende des Regimes beizutragen.

1.3 Historiker Günter Wehner 2007 „Widerstand gegen die NS-Diktatur und Anpassung in Deutschland“ Warum wurde Widerstand geleistet? - aus politischer oder religiöser Überzeugung - aus Einsicht der Unmenschlichkeit des Regimes - aus Zorn und Scham über die Verbrechen des deutschen Faschismus Wer leistete Widerstand? - Minderheit von circa zwei Prozent aktiv - Kommunisten - KPD - Aktionsfront von Katholiken und Kommunisten (unter Leitung des kath. Geistlichen Dr. Joseph Rossaint) - organisierter Widerstand der Bekennenden Kirche - Einzelpersonen: Bischöfe Clemens August von Galen und Konrad Graf von Preysing, Dorfpfarrer Bernhard Lichtenberg, Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche Dietrich Bonhoeffer - Menschen in okkupierten Ländern → Streiks, Arbeitsverweigerung, Sabotageakte, Überfälle auf dt Besatzungstruppen, Attentate auf hohe SS- und Polizeifunktionäre, bewaffnete Aufstände wie der Warschauer Ghettoaufstand 19.04.1943 (Juden wehrten sich gegen ihren Abtransport in die Vernichtungslager) - Frankreich, Jugoslawien, Griechenland: intensive Partisanenbewegung → mündete in Volksbefreiungsbewegung mit ein → trug zum Niederschlag des NS-Regimes bei - Widerstandsgruppe der Studenten: „Weiße Rose“ (Wandparolen und Flugblätter mit Aufrufen zum Widerstand) → Hans und Sophie Scholl (Feb 1943 hingerichtet) - weitverzweigte Jacob/Saefkow/Bästlein-Organisation (ca. 500 Anhänger) Warum nur circa zwei Prozent? - ab 1934: SS- Terrorsystem gegen alle Gegner des Regimes → bereits 1933: bis zu 45.000 Kommunisten in Haft + tausende Sozialdemokraten, Gewerkschaftsmitglieder, oppositionelle Frauen und Männer aus beiden kirchlichen Konfessionen und des Bürgertums → Widerstand musste vom Ausland gelenkt werden (auch Gewerkschaften und SPD) → Dez 1935: Gestapo enttarnt illegale KPD-Gruppe und richtet Liselotte Herrmann, als erste, deutsche Frau, trotz Protesten aus In-und Ausland am 20.06.1938 hin - geschickt propagierte Gleichschaltung des gesamten öffentlichen Lebens unter der Losung „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ 2

Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus

Wo war der Widerstand vor allem? - nach Kriegsausbruch 1939 in dt Großstädten → Berlin, Hamburg, Leipzig, München → Berlin: Widerstandsnetz „Rote Kapelle“ mit u.a. Luftwaffenoberleutnant Harro Schulze-Boysen und Oberregierungsrat Dr. Arvid Harnack

2. Widerstandsgruppen und -motive - Juden → Aufstand im Warschauer Ghetto 19.04.1943 - politische Gruppen: SPD, KPD, Gewerkschaften - Jugend (vor allem Studenten) → „Weiße Rose“ - Militär→ Attentate auf Hitler → Elser, Stauffenberg - Kirchen → Aktionsfront von Katholiken und Kommunisten im Rheinland → Einzelpersonen, z.B. Bischof von Galen → Bekennende Kirche - bürgerlicher Widerstand - Ausland: → Fischer, die Juden transportierten → Sabotageakte → Partisanen 2 % aller Deutschen leisteten aktiven Widerstand Thesen: - das NS-Terrorsystem erstickte Widerstand extrem effektiv (Gestapo) - Viele hatten keinen Widerstandsgedanken, da sie die „Ein Volk, Ein Reich, Ein Führer“-Ideologie nicht grundsätzlich ablehnten. - Presse-, Publikations-, Versammlungsverbote ließen Widerstand zwecklos erscheinen - Jugendliche waren besonders begeistert - Propaganda greift, z.B. KdF

3. Widerstandsformen Widerstand wurde im Nationalsozialismus von verschiedenen Gruppen geleistet: Militär, Arbeiter, Teilen der Kirche, einzelne bürgerliche Gruppen (Weiße Rose, Swing-Jugend, Kreisauer-Kreis). Dabei treten zwei Formen von Widerstand auf, die es zu unterscheiden gilt: aktiv und passiv.

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3.1 passiv - Ideologie nicht annehmen - an Feiern nicht teilnehmen

3.2 aktiv - Flugblätter - Gruß verweigern - Streik - Juden verstecken - Mordversuch - aus dem Exil operieren - Umsetzung in der Schule verweigern - Verbreitung illegaler Druckschriften - Aufdeckung der geheimen Rüstungsvorhaben - Attentat und Staatsstreich (20.Juli.1944)

3. Widerstand aus der Arbeiterbewegung → S. 62/63 - KPD (Kommunistische Partei Deutschland) - SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschland)

KPD - gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten („Rotfrontkämpfer“) und Nationalsozialisten - große ideologische Unterschiede, aber: beide gegen parlamentarische Demokratie - Feb.1933: Reichstagsbrand → Reichstagsbrandverordnung → politische Gegner konnten ohne gerichtliche Verfahren ausgeschaltet werden → Verhaftungen, Verbot der KPD → Teile der KPD-Führung wurden ins Ausland verlegt und organisierten von dort aus Demonstationen, Verbreitung von Aufrufen, Flugblättern und Progagandamaterial → kaum Wirkung, aber hohe Verluste → man versuchte innerhalb der Betriebe Anhänger zu gewinnen (→ Sabotage in den Rüstungsbetrieben) - engagierte Kommunisten bildeten immer wieder neue Widerstandsgruppen, allerdings ohne Massenwiderstandserfolg → fast alle Gruppen wurden von NS zerschlagen und ihre Mitglieder hingerichtet

SPD - Vorsitzende Otto Wels im März 1933: Rede gegen das „Ermächtigungsgesetz“ –> letzter offene parlamentarische Widerstand bis Ende des „Dritten Reiches“ - „Ermächtigungsgestz“ führt zu: Auflösung der Gewerkschaften, Verbot der SPD und 4

Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus Beschlagnahmung des Parteivermögens, Verhaftungen - Auslandsstützpunkt in Prag („Prager Manifest“) → Kontakt nach Dt durch Flugblätter und Zeitungen - 1939/40: Einnahme Prags und Paris' → sozialdemokratische Widerstand verliert sich → „Innere Emigration“ der in DT verbliebenen Mitglieder → man bemühte sich im Stillen, die Strukturen und Verbindungen der Sozialdemokratie aufrechtzuerhalten, um für ein anderes DT nach der NS-Herrschaft bereit zu sein - Beteiligung an Widerstandsaktionen überparteilich organisierter Gruppen Hätten SPD und KPD sich nicht zusammenschließen können und gemeinsam gegen der Feind vorgehen können? - Nein, da sie sich gegenseitig bekämpft haben (grundsätzliche Ablehnung der SPD gegenüber der Kommunisten und andersherum)

4 . Kirchlicher Widerstand → S. 66-69 Die Nationalsozialisten verachteten die Religion und wünschten sie auszurotten, erkannten jedoch den großen Einfluss, den die Kirchen auf die deutsche, größtenteils christlich geprägte Bevölkerung hatten. - viele NSDAP-Mitglieder gehörten selbst einer christlichen Kirche an (Hitler trat nie aus kath. Kirche aus und wurde auch nie exkommuniziert) - solange die Kirchenvertreter keine Kritik ausübten blieben sei unbehelligt, ansonsten verfolgt, eingesperrt und ermordet - Beispiel Zeugen Jehovas: lehnten unbedingten Gehorsam gegenüber der Staatsmacht ab (Wehrdienstverweigerung, Wahlverweigerung, Verweigerung von NS-Organisationen und HitlerGruß) → bereits 1933 verboten und Mitglieder im KZ getötet - sowohl evangelische als auch katholische Christen haben immer wieder ihrem Gewissen und der christlichen Nächstenliebe folgend Widerstand geleistet: - Stimme gegen NS-Terror erhoben - Hilfe für Verfolgte - Verstecken von Juden - Mitarbeit in Untergrundorganisationen → viele mussten für diesen Mut mit dem Leben bezahlen

4.1. Evangelische und katholische Kirche im Vergleich Evangelische Kirche

Katholische Kirche

„Deutsche Christen“ - Mehrheit der Christen

- Nationalsozialismus bis 1933 strikt abgelehnt → bei NSDAP-Eintritt Ausschluss vom 5

Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus - bekannten sich zu biblischen Lehren, aber auch zum strikten Gehorsam gegenüber der von Gott gelenkten staatlichen Obrigkeit → Frieden mit NS gemacht - nach Tradition eines religiösen Antijudaismus keine Stellung zu rassisch motiviertem Antisemitismus bezogen - bereits Juni 1932: Gründung der „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ durch Pfarrer Joachim Hossenfelder → Schaffung einer vereinten Reichskirche (streng nach Führerprinzip orientiert und deutsch-völkisch ausgerichtet) - Kirchenwahlen Juli 1933: besetzten erheblichen Teil der wichtigen Kirchenämter

Abendmahl, kein Recht auf Amtsübernahme, kein christliches Begräbnis - ab 1933 mit Hitler als Reichskanzler: → Haltung ändert sich drastisch - Aufruf zur Loyalität gegenüber der gewählten Regierung - kämpft um Betätigungsfreiheit ihrer Organisationen → Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten verweigert (→ in Form von Arbeit der konfessionellen Schulen → SchülerInnen dieser Schulen wurden den Einflüssen der nationalsozialistischen Erziehung entzogen) - Reichskonkorat vom 20.Juli.1933: NS sicherte den Bestand der kath. Kirche und die Religionsausübung im weitesten Sinne zu; kath. Kirche verpflichtet auf politische Tätigkeiten zu verzichten - Reichskonkorat wird von Seiten des Staates nicht eingehalten → Papst Pius XI. Übte 1937 in eine Rundschreiben, welches in allen kath. Kirchen verlesen wurde, unübersehbar Kritik am Nationalsozialismus - weitere Bischöfe (u.a. Bischof von Münster, Graf von Galen) äußerten sich in Predigten und Hirtenbriefen (→ Rundschreiben an die Gläubigen) zu den Verbrechen der Nationalsozialisten und der Rassenpolitik → explizierte Nennung von Juden und Holocaust wurden vermieden

„Bekennende Kirche“ - Minderheit der Christen - lassen ausschließlich Gott als höchste Autorität gelten → unabhängig von Staat und Regierung → moralische Leitlinien der Religion statt der Weltanschauung - betrachten Judentum als Wurzel des Christentums - April 1933: „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ → Christen jüdischer Herkunft wurden aus kirchlichen Ämtern verdrängt → „Pfarrernotbund“ gegründet durch ;Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer = innerkirchliche Opposition = „Bekennende Kirche“ - „Barmer Theologischen Erklärung“ und

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Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus „Dahlemer Bekenntissynode“ → grundlegende Stellung zum NS-Staat und „Deutschen Christen“ - 1936: Denkschrift an Hitler → offene Anprangerung der Missstände im Deutschen Reich → ab jetzt politischer Protest → Rede- und Predigtverbot für wichtige Vertreter, später Verhaftungen, Verschleppungen, KZ → evangelische Opposition zerschlagen

4.2 „Gleichschaltung“ 6.Mai.1933 - Auszug aus Richtlinien der „Deutschen Christen“ Auszug aus den Richlinien der „Deutschen Christen“ für die Umgestaltung des kirchlichen Lebens vom 6.Mai.1933 - Verfassung der Reichskirche wird es der des Dritten Reiches nach tun und den Paramentarismus überwinden → Führerprinzip wird angepriesen - Führer habe das Ziel, Art, Form und Typus des deutschen Menschen in seinem Ringen um Gott zu leiten und zu schützen - Gleichschaltung von Kirche und Staat würde unerhörte Kraftsteigerung hervorbringen, welche die Nation zur Erreichung ihrer Ziele braucht Absolut dem Staat unterwürfig und Gehorsam, sowie Bewunderung und Begeisterung dem Führer gegenüber

4.3 „Der Wille des „Führers““ Jahr unbekannt – Auszug aus „Volksbuch“ der „Deutschen Christen“ 4.4. „Gegen die falschen Lehren“ 31.Mai.1933 – Auszug aus der „Barmer Erklärung“ der Bekennenden Kirche 4.5 „Aufruf zum Ungehorsam?“ 20.Oktober.1934 – Auszug aus der „Dahlemer Bekenntnissynode“ der Bekennenden Kirche

5. Bürgerlicher Widerstand → S. 70/71

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Lernzettel Geschichte – Semester 3 – Widerstand im Nationalsozialismus

6. Militärischer Widerstand → S. 74/75

7. Heutige Situation – Recht auf Widerstand → Mappe

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