Literatur um 1900 PDF

Title Literatur um 1900
Author Lea P.
Course Einführung in die germanistische Literaturwissenschaft
Institution Universität Leipzig
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Summary

Seminar: Literatur um 1900 (Horstkotte)...


Description

Literatur um 1900 (lit. Moderne) -Einführung in die germanistische LiteraturwissenschaftSeminarziele: -

Grundlegendes Verständnis sowie Fähigkeit der Anwendung von Mitteln der Erzähltextanalyse und Dramenanalyse Grundlegendes Verständnis der Epoche „Literatur um 1900“ Unterscheidung von Primär- und Sekundärliteratur, erste Erfahrungen im Umgang mit Sekundärliteratur Erste Einübung in die Interpretation

Untersuchungsgegenstand: -

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Literarische Texte, auch bezeichnet als:  Primärliteratur  Quellen  Literatur in der Germanistik speziell:  Neuere deutsche Literatur, NdL  deutschsprachige Literatur  Ebene der Objektsprache

Wie wird dieser erforscht? - Mit Hilfe von Sekundärliteratur/ Forschungsliteratur - Ebene der Metasprache - Verschiedene Herangehensweisen:  1.„Theorie“ der Literatur: Analyse und Interpretation von literarischen Texten  synchrones Vorgehen: z.B. Gattungen (Lyrik, Epik, Dramatik)  1.2 diachrones Vorgehen: Literaturgeschichte, literarische Epochen  2. „Theorien“ der Literaturverschiedene Methoden zur erweiterten Untersuchung (Gegenstand des Moduls 3007 (3. bzw. 5. Semester))

Autor = ist Kontext zum Text, Schöpfer des Textes Werk = -

im weiteren Sinne:  synonym zu Text bzw. Buch im engeren Sinne:  die Gesamtheit der von einem Autor verfassten Schriften  Werkgedanke, das Œuvre als organische Einheit  heute: kritisch-reflektierte Position im Hinblick auf den Autorbegriff

Text = Synonym für literarischer Text, für Literatur

Literatur = -

im weiteren Sinne:  Gesamtheit aller schriftlich fixierten Texte - im engeren Sinne:  der literarische Text, NdL  das, was der Untersuchungsgegenstand der Literaturwissenschaft ist  Problematik der Definition, verschiedene Möglichkeiten, ohne eine endgültige Bestimmung festlegen zu können  Fiktivität, Fiktionalität  besondere ästhetische Gestaltung  Literatur als Teilbereich der Kunst  Nutzen ist sekundär, Selbstzweck, „interesseloses Wohlgefallen“ (aber: prodesse et delectare)  Literatur ist selbstreferentiell  Literatur ist das, was eine Kultur für Literatur hält  Funktion ist nachrangig, Literatur ist entpragmatisiert  Überall gibt es ein „Aber ...“  Dennoch (m.E.): Entpragmatisierung als entscheidendes Kriterium

Wie untersuchen wir literarische Texte? -

Zuordnung aufgrund bestimmter Merkmale der Texte (Gattungen) Anordnung im Hinblick auf die zeitliche Abfolge (Epoche) Qualitative Auswahl hinsichtlich der Güte literarischer Texte (Kanon) Generell: Analyse und Interpretation literarischer Text

Epochen in der Literaturwissenschaft (allgemein) -

Epoche als historischer Zeitraum mit entsprechenden Begrenzungen

„Die einzelnen, aufeinanderfolgenden Zeiträume der literarischen Entwicklung, die sich auf Grund einer Reihe von Gemeinsamkeiten gleichzeitiger Dichtungen als Abstraktionen ergeben und, für jeden Sprachraum unterschiedlich, innerhalb größerer Kulturgemeinschaften Verwandtschaften aufweisen.“(Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur) -

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Periodisierung  Einteilung der Literaturgeschichte in Epochen  Theoretisch wie praktisch ergeben sich dabei Probleme  Bildung im Nachhinein, d.h.: Epoche und Epochenbewusstsein sind zumeist nicht deckungsgleich Benennung der literarischen Epochen  Unterschiede innerhalb der einzelnen Philologien:  italien.: vorrangig Gliederung in Jahrhunderte  engl.: vorrangig Regierungszeiten (elisabethanische, viktorianische Epoche usw.)•dt.: verschiedene Faktoren zur Epochenbezeichnung

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Bsp.: Kriterien zur Epocheneinteilung  allgemein historische (Literatur um 1900, Gegenwartsliteratur)  politische (Literatur der DDR)  religionsgeschichtliche (Reformation)•geistesgeschichtliche (Renaissance, Aufklärung)  kunsthistorische (Barock, Neue Sachlichkeit)  biographische (Goethezeit)  literarische (‚autonome Periodisierung‘) Epochen im NdL-Studium  Problematisierung dieser eindeutigen Zuordnungen, einzelner Begriffe und Periodisierungen  Zum Beispiel:  Literatur des Barock, Sturm und Drang im Verhältnis zu Empfindsamkeit und Aufklärung, Weimarer Klassik und Romantik, Strömungen der Literatur um 1900

Literarische Strömungen der Zeit um 1900 und unmittelbar danach  

   

Naturalismus Nicht-naturalistische Strömungen, u.a.:  Impressionismus, Ästhetizismus, Décadence, Fin de siècle, Jugendstil, L‘artpour l‘art, Neoromantik, Symbolismus Dadaismus, Surrealismus Expressionismus (Neue Sachlichkeit) ? auch: Berliner Moderne, Wiener Moderne

- Charakteristika der Literatur um 1900 (als literarische Moderne) (die Zeit um 1900, in D von 1880 bis 1918 (1933), Grenzen nicht klar zu bestimmen)  Pluralismus (auf verschiedenen Ebenen: Werte, Instanzen, auch Kunststile usw.)  Verlust des Zentrums (keine verbindliche Wahrheit mehr, kein einheitlicher Daseinszweck)…große Verunsicherung/Viele neue Möglichkeiten  Krise der Repräsentation (in der Kunst)…Ideale nicht mehr vorgeschrieben, Vermittlungsproblem  Suche nach neuen Ausdrucksformen  Krise des Ich (Ich-Dissoziation)  Entdeckung des Unbewussten (Freud)  Werte-Skepsis (Nietzsche)  Lebensbegriff (Lebensreform, Bergson)  geänderte Wahrnehmung (Nervosität, Beschleunigung)  Historisch-gesellschaftliche Bezüge: Großstadt, Masse, Entindividualisierung, Zivilisationsprozesse, Fortschritt (und Fortschrittsskepsis)



Verschiedene Strömungen nebeneinander!

Allgemeines zum Gattungsbegriff (25.11.) -

m 15. Jh. als postverbale Bildung zu gatten(‚zusammenkommen‘, ‚vereinigen‘) entstanden bedeutet ursprünglich ‚(Waren-)Sorte‘ Luther übersetzt griech. γένοςim Sinne von ‚Art‘ seit der Aufklärung (Wolff, Gottsched) in der Wissenschaftssprache für lat. Genus und species verwendet

Was ist eine Gattung? -



Zuordnung von Texten aufgrund von Ähnlichkeitsbeziehungen Gattungen = offene Systeme, Bündel gemeinsamer formaler, struktureller und thematischer Merkmale (nicht alle Merkmale in einem Text, mal mehr mal weniger) Üblicherweise 3 Gattungen…Lyrik, Epik, Dramatik Weitere Unterteilung in Genres

Gattungen historisch: z.B. bei Goethe Für Goethe gibt es „drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama“ (West-östlicher Divan). -

Gattungen: Unterscheidung durch den Modus  Lyrik: Modus des Sagens Ein Zustand wird erlebt und von einem Ichausgesprochen Vermittlung durch lyrisches Ich  Epik: Modus Ein Geschehen wird erzählt Vermittlung durch Instanz des Erzählers des Erzählens  Drama: Modus des Handelns Rollenträger agieren ein fiktives Geschehen auf einem Schauplatz Vermittlung durch szenisches Handeln (Sprechen und Agieren der Figuren)

Grundsätzliches zur Erzähltextanalyse Differenzierung der Begriffe -

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Prosa: aus dem Lateinischen, geradeaus gerichtete Rede, d.h. nicht durch Medium oder Reim gebundene freie Redeweise im Gegensatz zur Poesie im engeren Sinne Epik: aus dem Griechischen, zum Epos gehörend, die epische, d.h. erzählende Dichtung

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Epos (griech. = Wort, Erzählung): frühe und dichterisch am meisten gestaltete Großform der Epik in gehobener Sprache, Vers- bzw. Strophenform

Erzählen „eine Art von mündlicher oder schriftlicher Rede, in der jemand jemandem etwas Besonderes mitteilt; [...] eine Rede [heißt] offenbar eine ,Erzählung ʻ, wenn diese Rede einen ihr zeitlich vorausliegenden Vorgang vergegenwärtigt, der als ,Geschehnis ʻ oder ,Begebenheit ʻ bestimmt werden kann.“ (Martinez/Scheffel, S. 7) 

Geschichte - „Geschichte“ als chronologisch geordnete und kausal verknüpfte Ereignisfolge (?) Das Erzählte kann reale oder erfundene Vorgänge betreffen ( real vs. fiktiv). Es kann im Rahmen von alltäglicher oder von dichterischer Rede erzählt werden (nichtdichterisch vs. dichterisch). -







Faktuales Erzählen Fiktionales Erzählen

Faktuales Erzählen - Erzähltes wird von realen Sprecher mit behauptender Kraft geäußert - , also authentische Erzählung von historischen Ereignissen und Personen - Sonderfall: Lüge bzw. Täuschung, d.h. die nichtdichterische Erzählung erfundener Vorgänge, die als wahr behauptet werden. Fiktionales Erzählen - Erzähltes tritt nicht mit Anspruch auf, Aussagen über die Wirklichkeit zu treffen - Rezipienten (d.h. die Zuhörer oder Leser) sollen sich Erzähltes vorstellen (statt Überzeugungen über die Wirklichkeit auszubilden) - fiktional erzählte Geschichten können sowohl real (historisch) als auch fiktiv (erfunden) sein.

Modell der narrativen literarischen Kommunikation

Erzähltextanalyse -







Was wird erzählt? Wie wird erzählt? Histoire (was) und Discours (wie)

Erzählanalytische Bezeichnung in Entsprechung zur Fabel (griech.: mythos) = Handlung/Ereignisfolge die Ordnung der einzelnen Geschehnisse in ihrer logischen, chronologischen, kausalen und psychologischen Abfolge Figuren -

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Art und Weise der Präsentation der erzählten Geschichte Drei Aspekte:- Zeit - Modus Stimme

Histoire vs. Diegese  Histoire: Handlung, Ereignisfolge, Geschichte (was passierte?)  Diegese: die erzählte Welt. Bezeichnung des fiktiven Universums, in dem sich die Geschichte (= Histoire) abspielt. Hierzu zählt nicht nur das explizit Erzählte, sondern auch das implizit Mitkommunizierte (bezogen auf z.B. Figuren, Gegenstände, Räume, Handlungen).

 Histoire:  Elemente der Handlung - Ereignis (kleinste Einheit) – Geschehen (mittlere E.) – Geschichte (größte E.) - Motivierung (Sinnstruktur des Geschehens)- Kausale Motivierung (Ursache – Wirkung)- Finale Motivierung (Wirken einer metaphysischen Macht in der erzählten Welt)

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Doppelte Zeitperspektive: Das Erzählte ist abgeschlossen, es wird aber als „offen“ erzählt.  Figuren - Analyse analog zum Vorgehen bei der Dramenanalyse, zusätzlich: Erzählerkommentare - Also: direkte und indirekte Charakterisierung (durch die Figur selbst, durch andere Figuren, durch den Erzählerkommentar) - Namensgebung, Habitus, Häufigkeit und Art des Auftretens usw.

 Aspekte des Discours:  Zeit (Ordnung) - In welcher Reihenfolge wird wie lange und wie oft erzählt? (Ordnung, Dauer, Frequenz)

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Beispiele:  Prolepse (Vorausdeutung)  Analepse (Rückwende)  Zeit (Dauer) - Verhältnis zwischen der Dauer der Ereignisse und der Länge (Dauer) der Darstellung - Beispiele: Zeitdehnung, Zeitraffung, Zeitdeckung - Unterscheidung von  erzählter Zeit: Zeit der Histoire, Dauer der erzählten Geschehnisse in der Diegese  Erzählzeit: Zeit des Discours, Dauer des Erzählens  Zeit (Frequenz) - Wiederholungen in der Handlung und Wiederholungen im Discours - Es gibt:  singulatives Erzählen: Einmal erzählen, was einmal geschehen ist.  iteratives Erzählen: Einmal erzählen, was mehrmals geschehen ist.  repetitives Erzählen: Mehrfach erzählen, was einmal geschehen ist.  Modus - Wie mittelbar und aus wessen Sicht wird erzählt? (Distanz, Wer sieht?) - Modus: Distanz  Grad an Mittelbarkeit



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Man unterscheidet zwischen narrativem und dramatischem Modus, Abstufungen sind möglich (gemischter Modus).

Fragen der Redewiedergabe



Präsentation der gesprochenen Rede



Präsentation von Gedankenrede

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 -

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E r z ä h l u n g

von Ereignissen und Erzählung von Worten (Rede bzw. Gedanken) Erzählerrede und Figurenrede

Modus (Fokalisierung) D.h.: aus wessen Sicht und wie mittelbar wird erzählt? Oder auch: Wer sieht? Nach Genette: Erzählsituation ergibt sich aus der Kombination von Wer sieht? und Wer spricht? Nullfokalisierung (auktorial): der Erzähler weiß mehr als die Figur(en), er „sieht“ alles, ist an keine Perspektive gebunden Interne Fokalisierung (aktorial): der Erzähler ist an die Perspektive einer Figur gebunden, er weiß so viel wie sie, und er sieht mit deren Augen (dabei kann die Perspektive auch wechseln!) Externe Fokalisierung (neutral): der Erzähler weiß weniger als die Figur, nimmt weniger wahr als die Figur

 Stimme - Zeitpunkt,…  Zeitpunkt des Erzählens: Man unterscheidet früheres, gleichzeitiges, späteres und eingeschobenes Erzählen - Ort…  Ort des Erzählens: im Bezug zur Diegese(= der erzählten Welt)  Bedeutsam für Rahmenerzählungen: Unterscheidung zwischen intra- und extradiegetischem Erzähler  Intradiegetischer Erzähler: Erzähler der Binnenerzählung  Extradiegetischer Erzähler: Erzähler der Rahmenerzählung

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und Stellung des Erzählers zum Geschehen (Wer spricht?)

Stellung des Erzählers zum Geschehen: im Bezug zur Diegese (= der erzählten Welt)  Unterscheidung zwischen homo- und heterodiegetischem Erzähler, Sonderfall: autodiegetischer Erzähler  homodiegetischer Erzähler: Erzähler ist Teil der erzählten Welt  heterodiegetischer Erzähler: Erzähler ist nicht Teil der erzählten Welt  autodiegetischer Erzähler: Sonderfall des homodiegetischen Erzählers: der Ich-Erzähler (als Hauptfigur) Unzuverlässiges Erzählen als weiterer Parameter  Wissen des Erzählers  Verhältnis von Gewusstem und Mitgeteiltem  Beispiel: Kriminalroman: Der Erzähler ist der Mörder (Agatha Christie: Alibi, Agatha Christie: Mord nach Maß) 

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Lektüre, Analyse, Interpretation (02.12.) -

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1. wechselseitige Annäherung: auf den Primärtext bezogen  Teil – Ganzes  Vorverständnis – Textverständnis (siehe Folie 21) Generelle Frage: Was sagt der Text?  Also: Worum geht es? Was wird erzählt/dargestellt?  Spezifisch: Was interessiert mich dabei? Welche Details sind (mir) wichtig?  Gesamtinterpretation oder Teilaspekte 2. wechselseitige Annäherung: auf die Forschung bezogen  Lektüre des Primärtextes im Lichte der Forschungsliteratur  Wie verstehen Sie den Text? Was sagt die Forschung?

 Lektüre - Lesen Sie den Text - Lit.wiss. Ideal: zwei Mal lesen - Lesen Sie aufmerksam und genau! - Machen Sie sich Notizen:  Zur Handlung allgemein, was wird wo erzählt?  Welche Figuren tauchen wo auf?  Was passiert an welcher Stelle? - Praktisch: über jede Seite mit Bleistift eine Inhaltszusammenfassung schreiben - Notieren Sie auch Ihre Fragen! - Worum geht es? Was möchten Sie genauer verstehen? Was ist offen? Was halten Sie für „untersuchenswert“? - Übung hierzu siehe Etherpad - Für weiterführende Beschäftigung: Ermittlung einer „hermeneutischen Ausgangsfrage“ (z.B. bei Hausarbeiten)  Analyse

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Was wird erzählt? Wie wird erzählt? Anwendung der Kategorien der Erzähltextanalyse! Hierbei soll nicht Vollständigkeit angestrebt werden, sondern das, was Ihnen auffällt, kann so evt. untersucht werden. Außerdem: Abweichungen vom Üblichen beachten Beispiel Tristan: der Anfang (Hier ist Einfried, Nach wie vorleitet Dr. Leander die Anstalt ... ??) Es hängt immer von Ihrer Ausgangsfragestellung ab. Z.B. Fragen zur Epoche (Literatur um 1900, wie genau?), zum Genre/zur Gattung (Novelle) oder bestimmte Detailfragen (z.B. Tristan und Tristan und Isolde) Auch Kombination: Ist Gabriele eine femme fatale? Forschungsliteratur F26

 Interpretation - Zusammenspiel von fortschreitender Lektüre, Teil-Ganzes, aber auch zweite Lektüre (dann kennen Sie den Text schon) - durch Hinzuziehen von Forschungsliteratur: Abgleich Ihrer eigenen Leseeindrücke mit dem, was dazu geschrieben wurde - Es sollte Ihr Ziel sein, Fragen an den Text zu stellen und hierdurch Interpretationsansätze zu finden. - Es widerspricht dem Charakter literarischer Texte, eine allumfassende Antwort zu finden! - Sie bearbeiten Fragen, Sie beantworten diese nicht (vollumfänglich)!

Gabrieles Krankheit -

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Ausgangsfrage: Wieso wird immer erwähnt dass Frau Klöterjahn nicht an der Lunge krank ist, sondern an der Luftröhre? (siehe Etherpad) Lektüre: entsprechende Textstellen notieren, genau lesen: Was wird da jeweils genau beschrieben? Wer sagt das? Fallen Ihnen bezogen auf die Krankheit weitere Hinweise im Text auf? Abgleich Forschung: zu Thomas Mann sehr viele Einträge, hier genau hinsehen, was Sie lesen! Allgemeine Informationen: kll-online.de, Thomas-Mann-Handbuch (siehe Moodle) Spezifische Fragen: bdsl-online.de Handbuch und BDSL: Artikel von Max 2006 (Gott sei Dank, dass es nicht die Lunge war ...) Lesen, eigene Gedanken machen, weiterführende Überlegungen anstellen ... Diese Frage ist recht eindeutig zu beantworten. Sie kann zu weiterführenden Fragen führen, die auf ganz unterschiedlichen Ebenen liegen können, zum Beispiel:

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Fragen bezogen auf die Epoche: Schwindsucht in der Literatur um 1900? Ist das „modern“? Es ist die Krankheit der Romantik und des 19. Jh. Was bedeutet das? Gehört „Tristan“ zur Literatur um 1900? Fragen bezogen auf die Bezüge von Krankheit, Tod und Musik: Tristan (und Isolde), sie darf nicht spielen, tut es doch und stirbt, summt eine Melodie, Wagner und Chopin (starb an Schwindsucht) kommen vor Fragen bezogen auf die Art der Darstellung: Gibt es Ironiesignale? Entspricht der Erzähler den Erwartungen? Was und wie erzählt er uns die Geschichte?

Thomas Mann „Tristan“: Merkmale der lit. Moderne (09.12.) -

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1903 erschienen Text greift formal und inhaltlich Aspekte der Literatur um 1900 auf Formal: Redewiedergabe, teilweise schwer bestimmbar, erlebte Rede (Erzähler involviert?), Gestaltung des Erzählers/der Erzählsituation Inhalt: Kunst, Musik, Literatur, Ästhetizismus, Schriftstellertum, Décadence, Krankheit, Wirklichkeit und Wahrnehmung („Weltsicht“), Lebensbegriff, ... Aber: keine affirmative Darstellung, sondern Distanzierung erkennbar, Tristan als „Burleske“, Ironie, Reflexion einzelner Strömungen der Literatur um 1900 (über Spinell), generelle Zweifel bzw. Infragestellung Möglicherweise zeichnet gerade das den Text als Literatur der Moderne aus (die über den engen Zeitraum um 1900 hinausgeht)

Anton Fendrich „Die Funkenfee“: Merkmale der lit. Moderne -

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1905 erschienen kein kanonischer Text, weder Autor noch Text finden z.B. in Literaturgeschichten Erwähnung dennoch Bestandteil der Literatur um 1900 charakteristisch für Kinderliteratur der Zeit diese spiegelt Aspekte jener Strömungen der „Literatur um 1900“ als Literatur der Moderne, ohne dass klare Zuordnung zu einzelnen Strömungen möglich wäre auch hier: inhaltliche und formale Aspekte inhaltlich: Elektrizität (Thema der zivilisatorischen Moderne), Verständnis mittels phantastischer Elemente (Funkenfee) und über sinnliche Wahrnehmung, ästhetisiertes bzw. mystifiziertes Naturverständnis, Traum als bedeutendes Motiv der Literatur um 1900 formal: Es wird „vom Kind aus“ erzählt bzw. Weltsicht erfolgt mit den Augen des Kindes

Formen der Redewiedergabe im Erzähltext bestimmen

ALLES was keine Rede o. Gedanken sind!

Besondere Formen der Redewiedergabe -

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Erlebte Rede  Sonderform der transponierten Rede, Wiedergabe von Gedanken  3. Person Singular, Präteritum oder Plusquamperfekt  Rückschluss auf den ursprünglichen Wortlaut ist möglich (1. Person Singular Präsens) Innerer Monolog  analog Theater: Figur trägt im literarischen Text einen Monolog vor, um Einblick in ihre Gedanken zu geben  künstlerisches Sprechen, literarisch überform (so denkt niemand)  Beispiel: Monolognovellen von Schnitzler  hat verschiedene Funktionen (Schnitzlers „Fräulein Else“: ihre Gedanken sind nicht der Zugang zu dem, was sie eigentlich bewegt, Bewusstes/Unbewusstes usw.)

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Bewusstseinsstrom  Ziel: Authentische Darstellung von Gedanken einer Figur (höchst problematisch)  Beispiel: James Joyce „Ulysses“  Ansonsten kaum vorkommend

Be...


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