Lösung zur Transferaufgabe 1 in Wirtschafts und Unternehmensethik PDF

Title Lösung zur Transferaufgabe 1 in Wirtschafts und Unternehmensethik
Course Wirtschafts- und Unternehmensethik
Institution FOM Hochschule
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Summary

Eine Zusammenfassung der Transferaufgabe 1 aus wirtschafts- und unternehmensethik...


Description

Zusammenfassung von E.K.; Fach Wirtschafts- und Unternehmensethik; SS 21

Transferaufgabe 1: Glücksspiel um das Leben 





Novartis (Pharmaunternehmen) produziert ein Medikament gegen spinale Muskelatrophie (SMA). Das Medikament kostet rund 2,1 Millionen € und wird bisher nur in den USA verkauft Jedes Jahr kommen in Deutschland ca. 50 Babys mit diesem Gendefekt auf die Welt (können nie sitzen oder laufen) und sterben wahrscheinlich vor ihrem 2. Lebensjahr an der Krankheit Novartis „verschenkt“ 100 Dosen per Verlosung (weltweit)

Ethische Gesichtspunkte der Verlosung vom Medikament gegen SMA: 1. Um eine Chancengleichheit zwischen allen Betroffenen und einem begrenzten Medikament zu gewährleisten, ist dieses Verfahren prinzipiell damit begründbar o Jedoch: je höher die Dringlichkeit (da das Medikament nur heilt, wenn es vor den ersten Symptomen injiziert wird) bei einem Kind ist, desto schlechter sind die Erfolgsaussichten o Novartis muss also gewährleisten, dass alle Kinder etwa gleich schwer betroffen sind und die gleichen Erfolgsaussichten haben, damit dieses Losverfahren auch alle Kriterien einer gleich fairen Zustellung erfüllt

2. Warum werden aber genau 100 Dosen verlost und nicht mehr? Novartis begründet dies, da sie nur ein Werk haben und dieses bereits voll ausgelastet ist. Möglicherweise aber versucht Novartis so, dass das Medikament sich nach der Verlosung als wirksamstes Mittel gegen SMA auf dem Markt etabliert und den Preis dadurch nach der Zulassung in die Höhe schnellen lassen (in Deutschland dürfen auch teure Medikamente nach Zulassung sofort auf Kassenrezept verschrieben werden)

3. Zudem übt Novartis mit dieser Aktion öffentlich Druck auf die europäischen Zulassungsbehörden aus, um schneller die Zulassung zu erhalten. Wenn es Novartis in erster Linie um das Retten junger Menschenleben gehen würde, dann hätten Sie bereits einen Härtefallantrag auf Notfallzulassung gestellt. Dieser Antrag kann gestellt werden, da es sich bei ihrem Medikament um eine Therapieform handelt, die das Leben anderer Menschen mit einer einmaligen Injektion retten könnte

4. „Bedürftigkeit geht vor Wirtschaftlichkeit“. Bei der Aktion von Novartis kann man sich die Frage stellen, ob man beispielsweise ebenso Organe verlosen könnte. Dies ist jedoch aus rechtlicher Sicht nicht gestattet, da die Bedürftigkeit in unserer Rechtsordnung als prioritär gegenüber den Erfolgsaussichten behandelt wird.

Ihre Aktion ist zwar legitim, da sich Novartis an das rechtliche Procedere gehalten hat, jedoch verletzt sie Menschenrechte, wie das Recht auf Gerechtigkeit und das Recht auf gute Lebensbedingungen und ist daher moralisch nicht vertretbar....


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