Zusammenfassung Wirtschafts- und Sozialgeo PDF

Title Zusammenfassung Wirtschafts- und Sozialgeo
Course Wirtschafts- und Sozialgeographie
Institution Universität Koblenz-Landau
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Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie 2. Gliederung und Dynamik der Wirtschaftssektoren Sektorenmodell nach Fourastié: • •



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Primärer Sektor: o Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft Sekundärer Sektor: o Verarbeitung materieller Güter und anorganische Urproduktion: ▪ Bergbau, Industrie, Handwerk und Baugewerbe, Energieversorgung Tertiärer Sektor: o Erstellung immaterieller Güter ▪ Handel, Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Bildung, öffentliche Dienste

Dienstleistungen wie Staat, Militär, Kirche und Theater usw. sind unproduktiv → erzeugen immaterielle Produkte (auch wenn sie trotzdem Nutzen stiften können) Nur diejenige Arbeit ist produktiv, die sich wie beim Handwerk in einem Wertstück oder anderen käuflichen Ware manifestiert Mit zunehmenden Einkommen der Volkswirtschaft steigt die Nachfrage nach Dienstleistungen stärker als die Nachfrage nach Lebensmittel und Industriewaren → Nachfrage nach Lebensmittel wird durch niedrige Einkommenselstizität und die Nachfrage nach Dienstleistungen durch hohe Einkommenselastizität charakterisiert o 1. Sektor: geringe Einkommenselastizität o 2.Sektor: mittlerer Einkommenselastizität o 3. Sektor: hohe Einkommenselastizität Technischer Fortschritt in den Sektoren: o Primärer Sektor: mittelgroß o Sekundärer Sektor: hoch o Tertiärer Sektor: gering

• Mögliche Erweiterungen des Sektorenmodells: •



Quartärer Sektor: o Dienstleistungsaktivitäten, für deren Ausübung eine höhere Schulbildung notwendig ist o Nimmt in hoch entwickelte Länder beim sektoralen Wandel nach zurückgehen des sekundären Sektors zu o Nimmt in gering entwickelten Ländern erst deutlich später zu Informeller Sektor:

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie o o o o o



• •

Wirtschaftliche Aktivitäten, die sich staatlicher Kontrolle und Regelung weitestgehend entziehen Meist Kleinstunternehmen Meist arbeitsintensive Tätigkeiten In Bereichen mit niedrigen Marktzugangsbarrieren Vor allem in gering entwickelten Länden großer Anteil während des Abbaus des Primären Sektors

Erwerbstätige im Primären Sektor 2014: Anteil hoch in den osteuropäischen Ländern, in Deutschland v.a. im Norden, Bayern und Weinbaugebiete (aber deutlich niedriger als in osteuropäischen Ländern) Erwerbstätige im sekundären Sektor 2014: Anteilsgefälle von Ost nach West (in Deutschland Gefälle von Süd nach Nord) Erwerbstätige im tertiären Sektor 2014: Schweden, Dänemark, GB am höchsten, dann Frankreich Spanien, Finnland, Irland, dann Gefälle West nach Ost, in Deutschland v.a. in höher besiedelten Räumen hoher Anteil Wirtschaftlicher Strukturwandel: • Verschiebung der Beschäftigung und Wertschöpfung von Primären → Sekundären → Tertiären Sektor • Tätigkeiten werden aufgegeben, neue entstehen • Traditionelle Tätigkeiten und Berufe verbinden sich zu neuen Tätigkeits- und Aufgabenfeldern (sektoraler und funktionaler Strukturwandel)

• Bsp. Ruhrgebiet: durch Kohle- und Stahlkriese Strukturwandel vom Sekundären zum Tertiären Sektor o Zahl der Beschäftigten im sekundären Sektor stark gesunken o Zahl der arbeitslosen stark gestiegen

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie

3. Räumlicher Einfluss der Akteursgruppen der Wirtschaft

Akterusgruppenansatz nach Kulke (2004)

• Standortwahl von Unternehmen ist abhängig von den betrieblichen Anforderungen und dem Verhalten der Entscheidungsträger • Betriebliche Anforderungen ergeben sich aus den Merkmalen des Betriebs. Dazu gehören: o Die Art der hergestellten oder Angebotenen Produkte o Die eingesetzten Produktionsprozesse o Die erforderlichen externen Verflechtungen

Gliederung der Standortfaktoren (nach DIFU, 1994) • Harte Standortfaktoren o Verkehrsanbindung, Arbeitsmarkt, Mietkosten, Lokale Abgaben, FlächenBüroangebot, Umweltschutzauflagen, Nähe Absatzmarkt, Fördermittel, … • Weiche Standortfaktoren o Wirtschaftsklima Land /Stadt, Image Betriebsstandort, Karrieremöglichkeiten, … • Weiche personenbezogene Standortfaktoren o Wohnen und Wohnumfeld, Umweltqualität, Schulen/ Ausbildung, Freizeitwert, REIZ Der Region/ Stadt, … Ablauf eines Standortentscheidungsprozesses 1: • • •

Identifikation der Standortansprüche Rational-ökonomische Analyse von Standortalternativen Standortentscheidung Ablauf eines Standortentscheidungsprozesses 2:



• Makroebene: Auswahl von Großregion in Hinblick auf politische, wirtschaftliche, rechtliche, infrastrukturelle etc. Mindestanforderungen) • Mesoebene: Vergleich der Standortfaktoren auf der regionalen Ebene und Auswahl einer Region • Mikroebene: Vergleich der Vorteilhaftigkeit der Mikrostandorte innerhalb einer Region Standortentscheidung: Auswahl des genauen Standorts (Mikrostandort)

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie

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Das räumliche Nachfrageverhalten wird geprägt durch: Einkommen, Verkehrsmittelverfügbarkeit, soziale Merkmale, Verhaltensweisen Haushalteinkommen im Süden, Westen und Nordwesten höher als im Osten (2014) Private Schuldner vor allem im Osten, Norden und Ruhrgebiet

4. Landwirtschaft • Primärer Sektor Einflussfaktoren des Agrarraumes nach Arnold (1997) • • • •

Natürliche Einflussfaktoren (z.B. natürliche Gunsträume) Individuelle und persönliche Einflussfaktoren (z.B. Persönlichkeit des Betriebsleiters) Politische Einflussfaktoren (z.B. staatliche Agrarpolitik) Ökonomische Einflussfaktoren (einschließlich Produktionsfaktoren)

Modell der Thünenschen Ringe

Kritik am Modell der Thünenschen Ringe: • Modell berücksichtigt nur Kostenminimierung • Standortbedingungen werden konstant gehalten • Es gibt deutlich komplexere sozioökonomische Strukturen die hier nicht abgebildet werden können Erweiterung des Modells

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie Die Thünenschen Landnutzungstheorie heute • • •

Transportkosten haben an Bedeutung verloren, da Transport auch über weite Strecken möglich ist und der Transport durch Kühlmöglichkeiten etc. variabler ist Dennoch Persistenz einiger landwirtschaftlicher Intensivgebiete die früher auf Grund der räumlichen Nähe zu Absatzmärkten entstanden sind Transportkosten v.a. in Entwicklungsländern noch relevant

Ziele des Landesentwicklungsprogramms: • •



Landwirtschaft ist als wichtiger Wirtschaftsfaktor der ländlich strukturierten Räume zu sichern und zu stärken Landwirtschaftliche Flächen sollen: o Hochwertige Nahrungsmittel produzieren o Nachwachsende Rohstoffe produzieren o Die intakte und abwechslungsreiche Kulturlandschaft erhalten o Der Erzielung eines angemessenen Einkommens für landwirtschaftliche Unternehmerfamilien dienen Aufgabe der Forstwirtschaft besteht in der Sicherung und Entwicklung des Waldes und dessen Ausprägung als Element der Kulturlandschaft (sollen durch naturnahe Waldbewirtschaftung erreicht werden)

5. Industrie Rational ökonomische Standortwahl: Standorttheorie nach Weber (1909) •

Merkmale eines Raumes: o Standorte der Rohmaterialen bekannt und gegeben o Räumliche Verteilung des Konsums ist bekannt und gegeben o Transportsystem ist einheitlich und die Transportkosten ergeben sich proportional zu Gewicht und Entfernung o Räumliche Verteilung der Arbeitskräfte ist bekannt und gegeben o Arbeitskräfte sind immobil und bei einem gegebenen Lohnsatz unbegrenzt verfügbar o Das wirtschaftliche, politische und kulturelle System ist innerhalb des betrachteten Raumes einheitlich

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie •



Tonnenkilometrischer Minimalpunkt: Optimaler Standort für ein Unternehmen, wo die niedrigsten Transportkosten zwischen dem Fundort der benötigten Rohmaterialen, dem Produktionsstandort und dem Konsumort auftreten Entscheidungen der Inputmaterialien: o Ubiquitäre Materialien: nahezu überall verfügbar (Luft, Wasser, Sand, Kies) o Lokalisierte Materialien: nur an bestimmten Standorten verfügbar: ▪ Reingewichtsmaterialien: geht mit gesamten Gewicht in das Endprodukt ein ▪ Gewichtsverlustmaterialien: geht gar nicht (z.B. Energieträger wie Kohle etc.) oder nur teilweise (z.B. Erz) in das Endprodukt

• Allgemeine Regel zur Ableitung des idealen Standortes: • •

• • •

Industrieunternehmen, die Gewichtsverlustmaterialien verarbeiten wählen ihren Standort nahe den Materialfundorten. Der optimale Produktionsstandort ist dann am Fundort desjenigen Gewichtsverlustmaterials, bei dem aufgrund des Verarbeitungsprozesses der größte Anteil des Gewichtes verloren geht. Die Verarbeitung von Reingewichtsmaterialien führt hingegen zu einer Standortwahl am Konsumort. Ein hoher Materialindex wirkt bei der Standortwahl eines Industrieunternehmens in Richtung auf den Materialfundort, ein niedriger Materialindex dagegen in Richtung auf den Konsumort.

Kritik am Ansatz von Weber: • • • •

Weder die räumliche Lage der Inputmaterialien, noch die Verteilung der Nachfrage oder die Verfügbarkeit von Arbeitskräften sind gänzlich bekannt; Arbeitskräfte sind nicht zu einem gegebenen Lohnsatz unbegrenzt verfügbar; die Erlöse der Unternehmen finden im Modell keine Berücksichtigung.; es besteht kein linearer Anstieg der Transportkosten mit der Entfernung.

Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung (Schumpeter, 1911) • •

Invention: die Erfindung und erste Einführung von Produkten und Techniken Innovation: verbreitete Umsetzung von Produkten und Techniken o Produktinnovationen o Prozessinnovationen o Organisationsinnovationen o Weiter Differenzierung nach Mensch: ▪ Basisinnovationen ▪ Verbesserungsinnovationen ▪ Scheininnovationen

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie

Innovationslebenszyklus

Profitlebenszyklus

Modell der langen Wellen (Kondratieff)

Kritik: • •

Technischer Determinismus der Argumentation Ausschließlich Betrachtung des Akteurs/ der Betriebe

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie Dynamische Erklärungen: Regulationstheorie: • Die Regulationstheorie versucht Produktions- und Konsumstrukturen in Verbindung mit gesellschaftlichem und staatlichem Handeln zu bringen. • In der Regulationstheorie wird die langfristige wirtschaftlichgesellschaftliche Entwicklung als eine nicht-deterministische Abfolge von stabilen Entwicklungsphasen (Formationen) und Entwicklungskrisen (Formationskrisen) aufgefasst

Just-in-time Production

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie 6. Zentrale Orte Definition Dienstleistung als Interaktionsprozess: • • • •

Notwendigkeit der Interaktion zwischen Anbieter und Nachfrager Dienstleistungen müssen stets für jemanden oder etwas erbracht werden Dienstleistung endet mit Beendigung der Interaktion, da sie nicht lagerfähig ist Dienstleistungen sind standortgebunden

Unterscheidungsmöglichkeiten von Dienstleistungen: • • •

Unternehmensbezogene vs. Konsumentenbezogene Dienstleistungen Öffentliche vs. Privatwirtschaftlich-kommerziell angebotene Dienstleistungen Innerhalb von Produktionsunternehmen erbrachte vs. Von außen erbrachte Dienstleistungen

Untergliederungsmöglichkeiten nach Art der Interaktion: • • • •

Anbieterbasierte Dienste: Nachfrage besucht den Angebotsstandort (Supermarkt, Friseur) Nachfragebasierte Dienste: die Anbieter besuchen die Standorte der Nachfrager (Staubsaugerverkäufer) Anbieter-Nachfrage-Trennung: beide Akteure besitzen getrennte Standorte und treten durch dritte oder Kommunikationsmedien in Kontakt (Versandhandel) Anbieter-Nachfrager-Mobilität: beide Akteure sind mobil und treten an einem Ort unmittelbar zueinander, der weder Standort des Anbieters noch des Nachfragers ist (Wochenmarkt, Messen)

Die Theorie der zentralen Orte: • • •

Isotropie-Prämisse: unbegrenzter, vollständig homogener Raum System-Prämisse: Vollkommene Marktwirtschaft Verhaltens-Prämisse: Verhalten des homo oeconomicus: o Gewinnmaximierung des Anbieters, Nutzenmaximierung des Nachfragers, vollkommene Informiertheit über die Marktsituation und über die Folgen des wirtschaftlichen Handelns Marktgebiete unterschiedlicher Reichweite: • Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs überwinden die Kunden nur kurze Entfernungen • Für seltener benötigte, hochwertige und teure Dienstleistungen und Güter überwinden Die Nachfrager weite Distanzen • Desto größer die untere Grenze der Reichweite eines Gutes ist, desto höher ist seine Zentralität

Eigenschaften der zentralen Orte des hierarchischen Systems: • •

Der Rang der Zentren ergibt sich durch das höchstrangigste dort angebotene Gut Die Zentren verfügen auch über ein Angebot aller Güter niedrigeren Ranges

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie •

Zentren der gleichen Hierarchiestufe besitzen ein identisches Angebot an Gütern

Bedeutung für die räumliche Planung: • • •

Raumordnungsprogramme stellen ein hierarchisches System von Oberzentren, Mittelzentren und Grundzentren auf Öffentliche Dienstleistungen folgen der zentralörtlichen Darstellung Einige privatwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen (z.B. großflächiger Einzelhandel) werden nur zugelassen, wenn sie dem zentralörtlichen Rang der Gemeinde entsprechen

Ausstattungsmerkmale eines Oberzentrums: •

Zentrale Einrichtungen zur Deckung des spezialisierten höheren Bedarfs. • Schulausbildung des Sekundarbereichs I und II, Berufsschulen, Hochschulen. • Einrichtungen der Kunst- und Kulturpflege, Theater, Konzerthaus, Museum. • Medizinische Versorgung in Krankenhäusern mit Fachabteilungen. • Einzelhandelsversorgung bis zum aperiodischen Bedarf.

Ausstattungsmerkmale eines Mittelzentrums: •

Zentrale Einrichtungen des gehobenen Bedarfs. • Schulausbildung des Sekundarbereichs I und II, Berufsschulen. • Einrichtungen der Kunst- und Kulturpflege, Spielstätte der Landesbühne. • Medizinische Versorgung in Krankenhäusern für Akutkranke. • Einzelhandelsversorgung bis zum periodischen Bedarf.

Ausstattungsmerkmale eines Grundzentrums: • Zentrale Einrichtungen zur Deckung des allgemeinen täglichen Bedarfs. • Schulausbildung des Sekundarbereichs I. • Versammlungsräume für Kulturveranstaltungen. • Medizinische Versorgung durch niedergelassene Ärzte. • Einzelhandelsversorgung des täglichen und teilweise periodischen Bedarfs. Einzelhandel: • Warentypologie nach Wertigkeit: o Grundbedarf: Nahrungsmittel o Ergänzungsbedarf: Kleidung o Hochwertiger Bedarf: Schmuck, Unterhaltungselektronik • Bedarfsstufen der Waren: o Kurzzeitiger Bedarf (Lebensmittel etc.) o Mittelfristiger Bedarf (Kleidung etc.) o Langfristiger Bedarf (Möbel etc.) o Sonderbedarf (KFZ etc.)

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie Lebenszyklushypothese und Einzelhandelsbetriebsformen:

Typen von Einzelhandelsbetriebs-Agglomerationen • Gewachsene Zentren • Shopping-Center • Fachmarkt-Agglomerationen • Factory-Outlet Center

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie 7. Unternehmensorientierte Dienstleistungen Liste der Unternehmensorientierten Dienstleistungen • Forschung und Entwicklung • Werbung und Marketing • Vertrieb • Kundenberatung • Projektplanung • Management • Kundendienst usw. • Anteil an Beschäftigten in UDL in den letzten Jahren gestiegen • Gründe dafür: o Tertiarisierung der Warenproduktion: ▪ Verkürzte Produktzyklen: Unternehmen entwickeln immer häufiger neue Produkte dank vermehrter Informationen über Konsumentenwünsche ▪ Produktpakete: Statt Waren werden zunehmen Pakete aus Ware + Dienstleistung angeboten (z.B. Auto mit Garantie) ▪ Internationalisierung der Märkte erhöht den Informations-, Planung-, und Organisationsbedarf (z.B. Marktforschung) ▪ Wandel der Produktionsverfahren durch Anwendung von Informationstechnik, ermöglicht die Automatisierung der Produktion und erfordert Techniker und Ingenieure ▪ Zunehmende zwischenbetriebliche Arbeitsteilung: erfordert mehr Koordinationsleistung o Externalisierung von Dienstleistungen (Auslagerung, Outsourcing) • UDL meist überproportional in großen Städten konzentriert: o Räumliche Nähe zu Leistungsabnehmern o Räumliche Nähe zu hochrangiger Infrastruktur o Verfügbarkeit spezifischer Qualifikation bei der Rekrutierung von Arbeitskräften o Urbane Lebensqualität Die ökonomische Bedeutung des Messewesens in Deutschland: • Interessengruppen: o Veranstalter o Ausstellende Wirtschaft o Besuchende Wirtschaft o Messedienstleister o Das lokale Gewerbe, Medien, Verbände

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie

8. Tourismus Elemente von Tourismus: • Ortswechsel von Personen • Vorübergehender Aufenthalt an einem Ort außerhalb der gewohnten Umgebung o Übernachtendem Tourismus vs. Nichtübernachtendem Tourismus • Motiv des Ortswechsels: Konsumorientiert vs. investiv Etappen des Massentourismus: • 19. Jh.: Tourismus Privileg der Oberschicht • Zunahme des Tourismus erst im 20. Jh. o 1960er Jahre Erschließung der Küstengebiete o 1970er Jahre Erschließung der Alpen o Ende 1970er Jahre Bedeutungsgewinn Kurzurlaube o Ab den 1990er Jahre Bedeutungsgewinn des Flugzeugs und der Städtereise • •

Zunahme der gesamten Urlaubsreisen, sowohl des Haupturlaubs als auch von zusätzlichen Urlaubsreisen Inlandsreisen tendenziell unbeliebter als Auslandsreisen (früher andersrum)

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie

Wichtige Faktoren zur Entwicklung des Massentourismus: • Ausweitung der Motorisierung: Erschließung von Fremdenverkehrsgebiete abseits von Bahnnetzen • Zunahme der frei verfügbaren Zeit: insb. Im 20. Jh. Verkürzung der Arbeitszeit • Einkommensentwicklung • Entgrenzung der regionalen und nationalen Märkte (Globalisierung) → Zunahme Geschäftsreisen Ökonomisches Grundmodell des Tourismus: Touristische Leistungsträger oder Produzenten des touristischen Angebots: • • • •

Beherbergungswesen Reiseveranstalter und -mittler Transportgewerbe Touristische Destinationen

Externe Faktoren für die Standortentscheidung: • Attraktivität des Mikro- und Makrostandortes (Klima, Infrastruktur) • Erreichbarkeit (Anbindung an Straßen, Schienen, ÖPNV) • Ökonomische Situation (Konkurrenz, Lohnniveau) • Politische Stabilität und allg. Sicherheit (pol. Krisen oder Kriminalität) • Gesetzgebung (Steuergesetze) Reiseveranstalter: • Großhandel der Tourismuswirtschaft • Kombinieren Leistungen verschiedener Leistungsanbieter zusammenstellen) • Anbieten eines Produkt unter eigenem Namen Reisevermittler: • Funktion eines Zwischenhändlers • Verkauf des Produkts an den Endkunden

(z.B.

Pauschalreise

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie • •

Beratung der Kunden Angebot von ergänzenden Produkten (z.B. Mietwagen, Reiserücktrittsversicherung)

Touristisches Transport- und Verkehrsgewerbe: • Touristischer Straßenverkehr: o Privater touristischer Individualverkehr (eigenes Auto, Motorrad, Fahrrad) o Gewerblicher touristischer Straßenverkehr (Taxi, Reisebus, Mietauto) o ÖPNV (Bus, Straßenbahn, U-Bahn) • Touristischer Schienenverkehr o Nah- und Fernverkehrszüge o Spezielle Bahnangebote (Autozug) • Touristische Wasser- oder Schiffsverkehr o Linienschifffahrt (Fähre) o Bedarfsschifffahrt (Kreuzfahrt) • Touristischer Luftverkehr o Charterflugverkehr o Linienflüge o Billigfluglinien Bedeutung des Tourismus in Deutschland: • Hohe Bedeutung, Deutschland wichtiges Reiseziel für Deutsche, viele Reisen nach Berlin und München (auch von ausländischen Touristen) Modell des Lebenszyklus auf touristische Destinationen: Kritik: • Theoretische Fundierung für das Modell fehlt • Abgrenzung der Phasen nicht eindeutig • Wettbewerb wir nicht berücksichtigt

Ausgewählte Segmentierungsmöglichkeiten der touristischen Nachfrage:

Vorlesung Wirtschafts- und Sozialgeographie Touristische Effekte:

9. Sport und Geographie Klassifizierung der Wirkung von Großveranstaltungen:

Wirkungsanalyse: Es wird bei jedem der Punkte geguckt, was die Nutzen und was die Ko...


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