Montessori Zusammenfassung Abi PDF

Title Montessori Zusammenfassung Abi
Course Erziehungswissenschaft
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

EW Abi Lernzettel 2020 NRW...


Description

Montessori Pädagogik Grundannahme: Kind hat Drang zur Selbs6ä8gkeit, hat einen inneren Bauplan, ist Baumeister seiner selbst, Entwicklung durch ak8ve Auseinandersetzung mit der Umwelt → Ziel: unabhängiger, freier, selbstständiger Mensch mit eigener Individualität und Persönlichkeit



Maria Montessori (1870-1952): - 1. WissenschaWlerin → erste Ärz8n (Neurochirurgin) - 2. Pädagogin → erst kam die Theorie, dann die Praxis - sehr intelligent und außergewöhnliche Intui8on → hat gesehen, nicht gedacht



Menschenbild: - der Mensch ist gut; abweichendes Verhalten ist von der Umwelt verursacht → Vertrauen in die Natur des Kindes - es gibt einen natürlichen inneren Bauplan, der sich in Phasen entwickelt (lernen ist jedoch ein notwendiger, ak8ver Prozess → Kind als Baumeister seiner selbst - Geist & Körper hängen eng zusammen - jedes Kind will lernen → absorbierender Geist - der Mensch ist ein soziales Wesen



Reformpädagogik – Montessori Pädagogik: - Hintergrund: Faschismus, dessen Merkmale (Disziplin, Ordnung, Krieg) Einguss auf die Schulen ha6e → Montessori und andere Pädagogen hielten Veränderungen für notwendig - Sammelbezeichnung für das Bestreben Erziehung, Schule und Unterricht zu erneuern - Reformpädagogik: Bestreben, verstanden zu werden, Erziehungsmethoden den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder anpassen, Forderungen der GesellschaW oder religiöse VorschriWen dürfen nicht mehr im Mi6elpunkt stehen - Grundzüge: Entwicklung zur eigenständigen Persönlichkeit und zur Enhaltung der eigenen Individualität; Mitbes8mmungsmöglichkeiten - Mi6elpunkt: Freiheit und Selbstständigkeit des Individuums



Zentrale Merkmale der Montessori-Pädagogik: - Lernen durch Interesse - keine Konkurrenz - individuelle Förderung - freie Wahl der Arbeit - Selbsterziehung - ganzheitliche Menschenbildung, nicht nur formale Wissensvermi6lung → „Hilf mir, es selbst zu tun“



Grundprinzip der Montessori-Pädagogik:



Innere Ak8vität des Kindes – 1. Säule: 1) Bauplantheorie/Kind als Baumeister des Menschen: - anthropologische Grundannahme: Von Geburt an besitzt der Mensch schöpferische Eigenak8vität und Spontanität. Es ist seine Aufgabe, sich selber in ak8ver Auseinandersetzung mit der Umwelt aufzubauen. Dabei ist jeder Mensch von Anfang an eine Individualität - Fähigkeiten wie Sprechen, Gehen etc. sind Eroberungen des Kindes - Kind formt sich aus den zukünWigen Menschen, indem er seine Umwelt absorbiert - Kind ist ein Arbeiter, dessen Aufgabe es ist, den Menschen hervorzubringen - soziales Problem der Kindheit: Kind muss den Aumau des Menschen schanen → „Die Eltern sind Wächter des Kindes, nicht aber seine Bauherren“ 2) Der absorbierende Geist: - hauptsächlich in der ersten Lebensperiode (0-6 Jahre) - Kinder absorbieren die Eindrücke aus der Umwelt - Kinder müssen in der Welt aufwachsen, in der sie später leben - Kinder sehen Dinge nicht wie wir → für uns vage Erinnerung vs. für Kinder ein 8efer Eindruck → Kinder brauche Tä8gkeitsmo8ve (posi8v & nega8v) - geschieht durch einzigar8gen kindlichen KräWe - „Kinder werden wie das, was sie lieben“ 3) Polarisa8on der Aufmerksamkeit: - anthropologische Grundannahme: Schon das kleine Kind ist zu einer andauernden Tä8gkeit unter höchster Konzentra8on fähig, wenn bes8mmte Bedingungen erfüllt sind → in diesem Phänomen liegt der Schlüssel der gesamten Pädagogik - Voraussetzung → vorbereitete Umgebung - Phänomen nur bei 8efstem Interesse → einziger & bester Weg zu lernen - „Normalisa8on“: Wiederherstellen der wahren, posi8ven Möglichkeiten, die bei unangemessener Behandlung durch die Erwachsenen verborgen werden - „Devia8on“: Verbergung der wahre posi8ven Möglichkeiten durch eine unangemessene Behandlung seitens der Erwachsenen → „Man muss das Kind gut sein lassen“ - Interesse verschwindet mit zunehmenden Alter →Hilfsmaterialien, die sich nach Interesse richten 4) Die sensiblen Phasen/ Sensi8ve Perioden: - anthropologische Grundannahme: menschliche Entwicklung vollzieht sich in „Stufen“. Innerhalb dieser Entwicklungsstufen haben „sensible Phasen“ eine besondere Bedeutung. - besondere BereitschaW/ Empfänglichkeit für den Erwerb bes8mmter Fähigkeiten → fällt sehr leicht - Fähigkeiten angeeignet → besondere Empfänglichkeit vorbei → nächste Phase - Empfänglichkeitsphase vorbei → Erwerb von versäumten Fähigkeiten fällt sehr schwer → WillenskraW, Mühe und Anstrengung sind Notwendig - Zusammenspiel vom inneren Anstoß und Perioden der Gleichgül8gkeit - Erwachsene können auf die Entwicklungsphasen nicht von außen einwirken → fördern



Vorbereitete Umgebung (indirekte Erziehung) – 2. Säule: 1) Arbeitsmaterial: a) Material für die Übungen des täglichen Lebens: - Verselbstständigung des Kindes in den Verrichtungen des Alltags (z.B.: Kuchen backen, Wäsche waschen etc.) - Alltag/ Realität kennenlernen - Selbstständigkeit und Unabhängigkeit soll gelernt werden → Interesse daran

b) Didak8sches Material: - Selbstständiges Lernen in allen Lebensphasen (Mo8va8on, Lernzielbes8mmung & Lernzielkontrolle) - Sinnesmaterial/geeignete Entwicklungsmaterialien - EigenschaWen des Materials: Möglichkeit der Fehlerkontrolle,Variierbarkeit, Wiederholbarkeit, Isolierung einer einzelnen EigenschaW, mengenmäßige Begrenzung, Ästhe8k → hochwer8ges Material c) Mobiliar: - an Kinder angepasst (Küche etc.) 2) Personelle Umgebung: a) Erzieher/in: - möglichst wenig Eingrine in den Lernprozess - Umgebung vorbereiten → Anreize schanen - Material vorführen → Kind soll wirkungsvoll gelenkt werden - Ruhe und Geduld - Mi6ler zwischen Kind und Material → Beobachter - Kind in Beziehung zum Material bringen & helfen, damit Unterschiede zwischen Dingen erkannt werden b) Gruppe: - soziales Lernen → notwendige Bedingung - Anpassung & soziales Verhalten → soziale/kommunika8ve Beziehungen - Altersdurchmischung •

Die sensiblen Phasen/Stufen der Erziehung und pädagogische Handlungskonsequenzen: Phasen:

1. Phase (0-3 Jahre) → psychischer Embryo

Merkmale: - absorbierender Geist, Erfahrungen, Familie, Kinderkrippe - Verknüpfung der absorbierender Eindrücke, Perfek8onierung der Erwerbungen, soziale Integra8on → Fülle chao8sche Eindrücke sor8eren (Bedürfnis nach Ordnung)

Sensi8vitäten: - Sprache - Bewegung - Ordnung - Sozialverhalten

Pädagogische Konsequenzen: - angemessenes Verhalten in der Nähe des Kindes - Stabile Familienverhältnisse - klare Lebensregeln - Förderung der aufgebauten Funk8onen

- bisher aufgebaute Funk8onen - GemeinschaW, der - s.o. 1.2. Phase (3-6 werden weiterentwickelt (s.o.) sich jeder Jahre) verbunden fühlt → → sozialer Embryo Ausreifen der sozialen Entwicklung 2. Phase (7-12 Jahre) → sozialer Neugeborener

- stabil, Neugier, Gerech8gkeit - moralisches Handeln, Beurteilungen von Handlungen - Imagina8on - Lesen und Schreiben - Hinterfragen des eigenen Platzes im Kosmos - Akzeptanz von Regeln

- Moral & Gerech8gkeit - Gut & Böse - Sachlichkeit - Werte & Normen

- Lehrer: durch Sinnesmaterialien → Stonuntersuchung - Diskussionen - Interak8on mit anderen Kindern in der Altersstufe → soziale Kompetenzen

3.Phase (12-18 Jahre) → sozialer Mensch

- labil, soziale Sensibilität - Bedürfnis nach Selbstständigkeit (Ablösung von Eltern), Achtung und Würde der Person - Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit - Bedürfnis, eigene Rollen in der G. zu begreifen & ergreifen

- Gefühl, für die GesellschaW als Ganzes - persönliche Würde - soziale Verantwortung - Selbstvertrauen

- Freiräume und pädagogisch gestützte Gelegenheiten zum Handeln - Möglichkeiten zur Selbsterprobung - „Self-Help“ → eigenes Geld verdienen



grundsätzliche erzieherische Konsequenzen: - Kind intensiv studieren und Aufmerksamkeit auf das Kind richten - Eltern sind Helfer des Aumaus - Rechte der Kinder stärken; Kind als Individuum ansehen - Kind muss respek8ert werden; angemessene Hilfe, Unterstützung und Förderung - wesentlichen Mi6el zum Leben müssen zur Verfügung gestellt werden



Kri8sche Würdigung der Montessori-Pädagogik:

Pro – Verdienste der Montessori-Pädagogik: - Kinder zum Lernen zu mo8vieren - Förderung der Selbstständigkeit der Kinder - Ausbildung des Selbstvertrauens des Kindes - Vermeidung von Über- und Unterforderung des Kindes → durch freie Wahl der Arbeit - erfolgreiche kogni8ve Entwicklung - individuelle Förderung - Kinder können mit allen Sinnen lernen - Koopera8on & Absprachen werden erlernt - posi8ves & harmonisches Konzept

Kontra – kri8sche Anmerkungen: - Maria Montessori geht davon aus, dass z.B die Polarisa8on der Aufmerksamkeit bei allen Kindern gleichermaßen stavindet → muss aber nicht sein - einsei8ge Bildung - „Vielsei8gkeit“ → Kinder müssen erst mal viel kennenlernen, um „frei“ wählen zu können - Woher sollen Kinder wissen, was wich8g ist ? - keine Vorbereitung auf die Anforderungen einer industrialisierten & technisierten Informa8onsgesellschaW - Was ist mit gesellschaWlichen Qualiyka8onsund Kompetenzerwartungen? - Konkurrenz ist wich8g für das spätere leben...


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