Musik der Renaissance - Zusammenfassung des Schwerpunkts für das Kolloquium PDF

Title Musik der Renaissance - Zusammenfassung des Schwerpunkts für das Kolloquium
Course Musik
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

Zusammenfassung des Schwerpunkts für das Kolloquium ...


Description

Musik der Renaissance Hintergrund: – – – –

– –

Wiederbelebung der Antike Zeitliche Erstreckung ca. 1430-1600 Humanitätsideal: Mensch befreit sich von eigenen Zwängen Zeitalter der Entdeckungen, Veränderungen, … →Astronomie (Galilei: heliozentrisches Weltbild) →Theologie (Luther: Übersetzung der Bibel) Emanzipation der Musik Oper (Aufbau wie antikes Theater)

Wichtigste Veränderungen: Mittelalter

Renaissance

Einstimmigkeit

Mehrstimmigkeit →Motette (geistlich) und Madrigal (weltlich)

Modales System

Dur-/Moll-Tonales System

Rein Quarte und Quinte

Terz und Sexte

Vertonung in der Renaissance: Geburt des Dreiklangs, Soghetto-Technik, Motiv (kleinste sinnvolle musikalische Einheit)

Instrumentalmusik: – – – – –

Colla voce/parte: Spielen mit einzelnen Stimmen Instrumente ersetzen auch teils Stimmen der Sänger Consort (=Instrumente gleich laut, gleichwertig, gleiche Klangfarbe, gleiche Familie) Späte Renaissance: Instrumentalmusik ohne Text Erste Tasteninstrumente: Cembalo

Motette: – – –

Neben der Messe die wichtigste Gattung der Vokalpolyphonie Jeder Textabschnitt wird mit einem neuen Motiv wiedergegeben, das in den folgenden Stimmen nacheinander imitiert wird (→ Durchimitation) Sprechrhythmus, Wortbetonung und Takt passen zusammen

Chor: – –

Männerchöre, meist 6-stimmig Bass 2 (sehr tief) →Bass 1 → Bariton → Tenor → Altus (sehr hoch)

Wurzeln: 1. Wurzel: Ars subtilior (= sehr verfeinerte Kunst) →letzter Ausläufer der Ars Nova (→ Mensuralnotation und Mehrstimmigkeit bleiben vorhanden) – 2. Wurzel: Trecento (= einstimmige, weltliche und melodisch geprägte Musik, liedhafter Gesang mit Instrumentalbegleitung) →Rhythmus und Melodie bestimmen die Renaissance – 3. Wurzel: Sight-Gesang (vergleichbar mit Volksmusik in England) →intuitiver Gesang, ohne Noten → vgl. Bayern: Terzen, umgekehrter Dreiklang → Sechstakkorde! →in Frankreich: Fauxbourdon (wichtigster Fauxbourdonkomponist: Dunstable) –

Franko-flämische Vokalpolyphonie: – –

Beziehungsweise „Niederländische Schule“ Polyphonie: horizontales Geflecht aller Stimmen →Kontrapunkt und Imitation →Kunst des Kanons



Josquin Desprez (1440-1521): - „Mozart der Frührenaissance“ - Allgemein wenig Wissen über sein Leben - Kapellsänger am Dom zu Mailand, Mitglied der Kapelle des Hofes zu Sforza, Mitglied der päpstlichen Kapelle in Rom, Beziehungen zum französichen König, Probst der Kollegiatskirche Notre-Dame - Kompositionen als Muster und Einfluss bis ins später 16. Jahrhundert - Luther: „Er war der Meister der Noten“ →hochgeschätzt



Orlando di Lasso (1532-1594): - Fünfte Generation (1. Generation: Guillaume Dufay, 2. Generation: Johannes Ockeghem, 3. Generation: Josquin Desprez, 4. Generation: Giovanni da Palestrina) - Sängerknabe, Kapellmeister in Rom, Tenorist, Leiter der bayrischen Hofkapelle - 70 Messen, 4 Passionen, 1200 Motetten, weitere geistliche Kompositionen, italienische Madrigale, Chansons, deutsche Chorlieder → vor allem Kontrapunktik - Repräsentiert alle Gattungen und Stile, Motettenschaffen dabei der Höhepunkt - Kompositionen von der franko-flämischen Tradition geprägt - Vielfalt seines weltlichen Schaffens, Universalität - Stilwandlung zum Frühbarock beeinflusst

– Englische Renaissance: -Elisabethanisches Zeitalter: Golden Age - Religiöse und geographische Isolierung →eigene Musikentwicklung - Blütezeit der englischen Kultur und Wirtschaft - Ausbildung spezifisch englischer Stile und Genres - Religion: erneuter Aufschwung von König Heinrich VIII. →Löste englische Kirche, hielt lateinische Liturgie bei

→Gründung neuer Kirche: Anglikanische Kirche –

Thomas Tallis (1505-1585): - Mitglied der Musikkapelle des Königshauses: „Gentlemen of the Chapel Royal“ - Geistliche Werke für katholischen und anglikanischen Gottesdienst mit Byrd, jedoch kein finanzieller Nutzen - Privileg von Elisabeth: darf die Werke drucken lassen - Katholischer Glauben - Werke: - Spem in alium: → Ca. 10 Minuten, für Königskrönung komponiert →40 Stimmen →mindestens 40 Sänger: Höchstleistung →Tallis Scholaren (Männer+Frauen) - Misere nostri: → 6-stimmiger Doppelkanon mit freiem Tenor →7. Stimme als Ergänzung →Abstände von vier Schlägen, ein Kanon in den Oberstimmen →Alt 1 beginnen gleichzeitig →Kontratenor 2: doppelte Vergrößerung (4x so langsam) → Bass 2: Umkehrung und Vergrößerung →Bass 1: Umkehrung und dreifache Vergrößerung - Klagelieder Jeremias: →Unterteilung in fünf Abschnitte: Aleph (I), Beth (II), Gimel (III), Daleth (IV), Heth (V) →Polyphon, setzen nacheinander ein, Soghetto →5-stimmig, dichtes Stimmengewebe



William Byrd (1543-1623): - Führender Musiker dieses Zeitalters - Schüler von Thomas Tallis - Als Katholik im protestantischen England durch seine Stellung und Loyalität erlaubt - Trotz der Feier der katholischen Messe: Lateinische Kirchenmusik → aber: Geldbußen - Größtenteils lateinische Messen und Motetten - Begründer der Schule der englischen Virginalisten →eigenständige Musik für Tasteninstrumente - Werke: - Ne irascaris, domine: →Ca. acht Minuten, Gottes Zorn →Bitten um Vergebung

– Römische Schule: –

Giovanni Pierluigi Palestrina (1525-1594): - Führender Komponist der Römischen Schule (arbeiten an der päpstlichen Kapelle in Rom) - Werk: - Missa Papae Marcelli: →ideale Verbindung von Polyphonie und Textverständlichkeit → geistliche Komposition, Messordinarium

- Teile des Ordinariums: Kyrie, Gloria in excelsis deo, Credo in unum deo, Sanctus, (Benedictus), Agnus dei →Unterteilung von Bass und Tenor in zwei Gruppen →Entstehung eines sechsstimmigen Chorklanges mit Altus und Cantus →Wechsel zwischen polyphonen und homophonen Abschnitten - Zusammenhang mit Tridentiner Konzil: →Kritik am weltlichen Einfluss auf sakrale Musik →Ablehnung der künstlich verzierten Vokalmusik → Verbot der polyphonen Musik → Vorwurf von Missbrauch und Dekadenz an Komponisten →Deshalb: Palestrina als „Retter der Kirchenmusik“, da - Schaffen eines Gleichgewichts zwischen polyphoner Horizontalität und homophoner Vertikalität - Vorbild der mehrstimmigen katholischen Kirchenmusik - Lehre des Palestrinasatzes auch in Hochschulen...


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