Venezianische Architektur der Renaissance PDF

Title Venezianische Architektur der Renaissance
Course Venezianische Architektur der Renaissance
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Meine Mitschriften zu der Vorlesung....


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Venezianische Architektur der Renaissance Einführung Francesco Sansovino (Sohn von Jacopo Sansovino), Venezia Citta Bellissima (4. Kapitel)

Zwei Paläste, die fast um dieselbe Zeit entstanden sind  1450 (Mitte des 15. Jh.): *Ca' Foscari am Kanal Grande, Venedig - Datierung: Mitte 15. Jh. - gotisch: schlanke Fenster mit dem Maßwerk, haben ein ganz anderes Verhältnis zwischen Öffnung und Mauer (Öffnung + Mauer bilden eine Wand) - gotisches Verhältnis von Öffnung und geschlossener Wand  innerhalb der Öffnungen gibt es eine eigene Gotik - in der Mitte eine Reihung in zwei Stockwerken: Untergeschoss mit großem Wassertor und in gereihten Arkaden im 1. und 2. Stock befindet sich Sala - Ca' ist eine Abkürzung für Casa (=Haus) *Palazzo Rucellai, Florenz - von Alberti - aus dieselben Zeit als Ca' Foscari - kein gotisches Motiv mit dem Maßwerk - zarte Gliederung  vereinheitliche Fassade - ein deutlich abgesetztes Untergeschoss  deutliche Absetzung erfolgte durch diese ganz starken Gesimse, die Stockwerke voneinander unterscheiden - UG: zwei Türen - OG: Doppelfenster, die unter Arkaden zusammengefasst sind - ganz heftiges, die ganze Fassade zusammenziehendes Gebälk über alles - wichtig bei dieser Gliederung der Fassade ist: die Tatsache, dass wir unterschiedliche Ordnungen der senkrechten Elemente haben  flachen Pilaster (sie tragen nicht das Gebälk, sondern gliedern die Fassade) - unten toskanisch, oben ionisch und im zweiten Stock nochmal ionisch  Säulenordnung - wenn man auf die Achsen der Türen (wo die Türen sich befinden) schaut, merkt man, dass dort ein weiterer Abstand zwischen den aufgehenden Elementen und anderen Segmenten ist - ein sehr feines, überlegtes System, wobei Säulenordnung (Pilaster-Ordnung) erinnert, dass das keine Eigentümlichkeit ist, die wo anders herbekommt Geografie - Venedig liegt nicht im Zentrum, sondern abseits, fern, ganz alleine in der Ecke - Rom ist der Ort der Antike und die Antike spielt eine wichtige Rolle für die Renaissance  in Rom hatte man unmittelbar Antike um sich - von Florenz ist man nach Rom häufiger gereist als nach Venedig *Kolosseum, Rom - hat auch eine Säulenordnung: toskanisch, ionisch, korinthisch (die übereinanderstehen) -

das, was wir unter Renaissance verstehen, entstand nicht in Venedig, sondern in Florence  Dom in Florenz

Filippo Brunelleschi (1377–1466) - einer der wichtigen Künstlerfiguren der Renaissance, die mit Florenz verbunden ist *Dom in Florenz - Domkuppel von Brunelleschi - wir sehen noch gotische Züge - Bau von Kuppel: 1418–1436

- die Exedren 1439 *Findelhaus, Florenz - Architekt: Brunelleschi - Säulenarkaden  sehr schlanke, sehr weite, offene Säulenarkaden - darüber straffgezogene Gebälke - die Fenster, die in der oberen Zone sich befinden, sind in der Achse über den Arkaden - eine ganz klare, scheinbar einfache, aber neue Art der Gliederung, die in der Gotik nicht selbstverständlich war *Santo Spirito, Florenz - 1436 ff. - die Körperhaften Säulen tragen nur Arkadenbögen - Säulen sind zu einem ganz klaren, einfachen System der Raumgliederung eingeordnet Masaccio *Dreifaltigkeit - mathematische Perspektive - Rogier van der Weyden, Jan van Eyck (perspektivische Räume aufgrund des Sehens und Erlebniserfahrung, aber nicht mathematisch/berechnet) Alberti (1404–1472) - für die Architektur der Renaissance von hervorragender Bedeutung - auch als Theoretiker wichtig - um 1415 wurde eine Handschrift des Vitruv (einzige überlieferte Theorie der Antike) gefunden  Einfluss auf Alberti - 1451-1460 hat Alberti De Re Aedificatoria (Zehn Bücher über die Baukunst) geschrieben  erst publiziert 1485 *San Francesco/Tempio Malatestiano, Rimini - von Alberti - diese Kirche ist nicht fertig geworden - abgekürzte Triumphal-Architektur: Motive von Säulen - starke vorübergehende Gesims Formen, die von antiken Triumphbögen herkommen *Sant Andrea, Mantua - um 1472 - von Alberti - ein Triumphbogen Motiv für Kirchenfassade - große Rundbogen in der Mitte - gerade abschließenden schmalen Seitenteile - oben ein Giebel  antikischer Motiv  Tempelfassade - ein moderner Tempel der christlichen Kirche - mächtiges Innenraum Donatello - Bildhauer in 14. Jh. - er war in Padua tätig  näher von Venedig als z.B. Rom oder Florenz *Hochaltar del Santo, Padua - Bildarchitektur: eine große Halle, die in drei Teilen geteilt ist; die Decke sehr stark verkürzt; der Hauptteil besteht aus drei Bögen  perspektivische Architektur

Giotto - Malerei in Arena Kapelle (Anfang des 14. Jh.)  ausgeprägte Körperlichkeit + Raum  entwickeln sich die Interessen an Raumgestaltung des Baues (aber eben noch nicht mathematisch gestaltet) - es handelt sich um keine gotische Malerei, aber auch als Renaissance-Malerei kann man es sich nicht so einfach bezeichnen -

nach der Auffassung Vasaris gibt es mehreren Wellen der Renaissance die Renaissance in Florenz beginnt kurz nach 14. Jh., sie wird vertreten von Donatello und Masaccio, aber es gab auch ein Vorspruch

Padua - reingeographisch haben wir eine Annäherung an Venedig - wir sehen Künstler in Padua und auch in Mantua tätig, die sozusagen voll neue Erkenntnisse für die Renaissancekunst sind, die näher sind zu Venedig - für Venedig eine sehr wichtige Stadt - nach der Legende soll Padua von dem Trojaner Antenor gegründet worden sein - 1222 wurde in Padua die Universität gegründete - 1370–74 Petrarca lebte in Padua - 1406 Universität Venezies (nach Unterwerfung Paduas) - in Padua gab es wichtige humanistische Kreise, die auch für Venedig wichtig waren - Cicero schreibt von der Studia humanitatis et literarum - Leonardo Bruni aus Arezzo um 1400 spricht von Humanitatis Studia Man unterscheidet 3 Hauptströmungen von Humanismus: - der rhetorisch-literarischen Humanismus Petrarcas: Vergil ist Führer, Petrarca hat Individualität in ihrer Einmaligkeit bewusst gelebt (er hat sich mit seiner moralischen Verpflichtung beschäftigt) - Platonismus von Florentiner Akademie: ein Hauptvertreter war Marsilio Ficino - der averoistischen Aristotelismus der Universität von Padua: hat sich zu arabischen Philosophen des 12. Jh. Averroës gewidmet; in Literatur gab es einen Kampf gegen Scholastik Boccaccio - war Freund von Petrarca, Biograf Dantes - hat Genealogia Deorum Gentilium in 1359 verfasst Renaissance Begriff - dieser Begriff hatte seinen Ursprung in dem Begriff ''Wiedergeburt'' des Neuen Testamentes - in der Vulgata: renasci = Regeneratio Nuova Vita - Renovatio/Reformatio = eine Parole des 13. Jh. Basilius Bessarion (1400–nach 1472) - geboren in Trabzon (Türkei) - er war erst Bischof von Nikea - ist im Konstantinopel gebildet worden - trat 1440 vor katholischer Kirche über - 1468 stiftete seine ca. 750 griechische und lateinische Handschriften sowie etwa 300 Drücke nach Venedig  die größte Bibliothek griechischer Autoren in Ausland Aldo Manuzio - Drucker und Herausgeber - hat die Autoren erstmals auf Griechisch gedrückt - er hat eine gelehrte Gesellschaft im seinen Hause gegründet  da war es die verbindliche Sprache nur Altgriechisch zu sprechen Pietro Bembo (1470–1547) - ein Humanist - lebte 1503–06 in Venedig

- Historiograf, Bibliothekar von San Marco Bramante *Tempietto, Rom - 1502 - ein Zentralbau an dem Ort, wo der Legende nach Petrus sein Martyrium anlegen hat - klare, einfache Rundstellung - Kuppel *Zeichnung Cortile Belvedere - auch seine Vorbilder in Antike  Terrassen und Exedren - taucht die Folge von dorisch, ionisch, korinthisch in der untersten Terrasse *San Peter, Rom - Bramante als einer der ersten Meister für diesen Bau *Palazzo Caprini, Rom - um 1510 - von Bramante entworfen - Raffael lebte dort (auch Haus Raffaels genannt) - zum ersten Mal eine radikale Scheidung zwischen Unter- und Obergeschoss - gekuppelte Halbsäulen - ist ein außerordentlich vollreiches Bauwerk für die weitere Renaissance Michelangelo *Biblioteca Medicea Laurenziana, Florenz - 1524 ff. - Ricetto-Motiv Giulio Romano *Palazzo del Te, Mantua - um 1526 - Sommerresidenz für Federico II. Gonzaga - Mantua ist nicht so weit von Venedig entfernt - wie eine Palast Villa - die Loggia = Öffnung dieses Palastes nach außen -

1527 fand in Rom Sacco di Roma statt (Plünderung Roms) viele Menschen auch geflogen sind  ein paar sehr wichtigen Personen sind nach Venedig gekommen  Sebastiano Serlio, Jacopo Sansovino

Sebastiano Serlio (1475–1554) - hatte bei Baldassare Peruzzi gelernt - große Bedeutung durch seine theoretischen Werke  Sette Libri d’architettura (7 Bücher über Architektur) - diese Bücher wurden in unterschiedlichen Jahren herausgegeben Jacopo Sansovino (1486–1570) - hat Loggetta und Zecca gebaut - 1506 ging er nach Rom - 1527 kommt er nach Venedig - 1529 wurde er zum ‚proto‘ genannt (der oberste Meister von San Marco) und begann mit der Umgestaltung des Marcos Platzes - 1537 Bau von Zecca

Michele Sanmicheli (1484–1559) - aus Verona - hat Palazzo Grimani am Kanal Grande gebaut - auch er war in Rom - dann noch in Verona tätig - 1528 trat er in den Dienst der Republik Venedig  er vergrößerte und verbesserte fast alle ihre Befestigungsanlagen -

Serlio, Giulio Romano, Sanmicheli, Sansovino haben alle römische Schulung, bevor sie nach Venedig kamen

Andrea Palladio (1508–1580) - größter Teil seines Lebens hat er in Vicenza verbracht - ebenfalls in Rom - seit 1550 kam er nach Venedig und war für verschiedene Aufträge tätig - frühe Ergebnisse seiner Romerfahrung hat er in zwei Publikationen herausgebracht  ‚Le antichità di Roma‘ und ‚Descrizione delle chiese‘ - 1570 I quattro libri dell'architettura *Il Redentore, Venedig - 1577 ff. -

um 800 Venedig unter Markgrafschaft von Verona 828 gelangten die Geweihen von San Marco in die Stadt um 1000 hat sich Venedig sehr verbreitet  an die italienische und dalmatinische Küste entlang

San Marco - nach einer Rekonstruktion in 2. Hälfte des 11. Jh.: eine große, bedeutende Kirche, die angeregt in ihrem Stil ist von Kirchen in Konstantinopel - ein mächtiger Bau - fünfachsig große Bögen, die einzelne Joche jeweils überfallen - ein mächtiges Mitteljoch - in San Marco sehr unterschiedliche Kapitellen  wir vorfinden auch reine Formen des griechischen korinthischen Kapitells -

erste Jahre des 13. Jh. findet der vierte Kreuzzug statt (mit Beteiligung Venedigs) Begründung von Lateinischem Kaiserreich (1204–1261) Venedig-Besitzungen nach 1204  Venedig hat sich sehr weit ausgebreitet

*Gentile Bellini, San Marco (Detail) - von 1496 - ganz oben 4 goldene Pferde - Kirche sehr verziert und geschmückt -

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Venezianische Architektur der Renaissance - das heißt nicht nur die Baukunst in Venedig  Venedig hat sich nach Ost sehr weit gebreitet  Ausbreitung auf Terra ferma (Festland Italiens) 1402 nach dem Tod von Herzog von Mailand geht es mit der Ausbreitung los: 1405 Padua und Verona 1420 Udine und Umgebung 1426 Brescia 1428 Bergamo

*Basilica Palladiana, Vicenza & Fratta Polesine, Rovigo - auch gehören zur venezianischen Architektur der Renaissance

Besonderheiten Venedigs - Venedig ein sehr beschränkter Ort *Jacopo di Barbari, Venedig - um 1500 - aus Luftperspektive -

Kanal Grande, Bacino di San Marco (Ufer) 37 km an Kanälen Campi (Plätze): etwa 100 Plätze zum Ende des 16. Jh. das riesige Arsenal, das große Bedeutung für die Stadt hatte  1325 Arsenale Nuovo  1475 Arsenale Nuovissimo 1104 das Waffenlager gegründet Arsenal öffentlich als Zentrum Rialto genannt neben Rialto, spielt auch Piazzetta di San Marco eine große Rolle Wasser spielt auch eine große Rolle auf dem beschränkten Platz musste man mit der Architektur zurechtkommen auch die Kirchen und Scuole wollte man einigermäße repräsentativ auf dem beschränkten Platz zur Geltung zu kommen am Kanal Grande  man wollte die Paläste zu errichten mit entsprechenden Fassaden es gibt in Venedig keine Paläste, wie im Florenz, die sozusagen private Festungen sind Festung gibt es nicht in Venedig, sondern Offenheit V. einer der wenigen Orten ist, wo die Kriminal verhaltungsmäßig niedrig ist trotz dieser schwierigen Verhältnisse hat man auch Beziehungen herzustellen seit 1287 die Häuserflüchten einzuhalten verbinden vorgeschrieben  man musste nicht mit seinem Bauwerk aus der Flucht heraustreten seit 1554 gab es die Leute, die dafür sorgen mussten, dass Ornamento (Einsehen) der Straßen und Kanälen in der Stadt in der Ordnung war

San Marco - 828 kamen Reliquien des Hl. Marcus nach Venedig - ist heutige Kirche ist in ihrem Kern etwa 1063 bis 1094 erstellt worden - großen aufwendiger Umgestaltung nach vierten Kreuzzug  Schmucken von San Marco - dritte Phase der Umgestaltung, die setzte sich in den 80. Jahren des 14. Jh. ein und zog sich bis 16. Jh. Dogenpalast - im 9. Jh. wahrscheinlich gab es an dieser Stelle ein Castel (ein Dogen Castel) südlich der Palastkapelle, die damals, bevor die Reliquien des San Marco nach Venedig kamen, Hl. Theodor geweiht war - 1172–1178 kam es zum einen umfassenden Umbau von Dogenpalast mit Anlage des Marcos Platzes - die ältesten Prokuratien werden dann schon eingelegt worden sein - Dogen Palast war der erste kommunale Palast in Italien - und Piazzetta war der erste und für damalige Zeit der größte Platz einer Stadt in Italien überhaupt - dieser Platz diente später für Prozessionen, die am Piazza stattgefunden haben - Südflügel wurde von 1340 bis 1400 errichtet, und 1423 eine Weihung der Sala - 1424 hat man die Entscheidung getroffen die Westfassade in den Formen des 14. Jh. zu bauen, mit ihrem 1340 von Filippo Calendario erdachten Maßwerk - in der ersten Hälfte des 15. Jh. hat man eine Fassade neu zu gestalten, nicht sich entschieden in heutigen modernen Formen, sondern so wie es war auf der anderen Seite  unmodern

Santa Maria Gloriosa dei Frari - 1338 war da ein Vorgängerbau von den Franziskanern errichtet - Chorteile des heutigen Baus lassen sich noch datieren in die Zeitpunkt 1340 - das heutige Langhaus etwa 1420–1443 -

in der Stadt gab es nicht nur zwei große kommunale Zentren, sondern auch sakrale Zentren

San Giovanni e Paolo - die Dominikaner Kirche - zweite große bedeutende Kirche, die wir von Campo zusammensehen mit dem anderen Bauwerk (Scuola Grande di San Marco - heute Krankenhaus) -

zwei Hauptkirchen an auseinanderliegenden Orten in Venedig, die weitere Zentren bilden

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die Scuola weist darauf hin, dass die Scuolen überhaupt in V. architektonisch eine große Rolle spielten 1521 gab es 120 solchen Scuolen um 1500 gab es 5, später 6 Scuolen, je zwischen 500 und 600 Mitglieder das war Zusammenschlüssel von Bürgern, die gleiche Interessen hatten und gleiche Nationalität waren die Aristokraten konnten eher Mitglieder sein, Kleriker waren ausgeschlossen Scuola Grande della Carita 1260 war das vorbildliche Bauwerk für anderen nachfolgenden Scuolen neben den kommunalen Palästen und den Kirchen, waren eine eigene Gruppe Scuolen auch gab es die privaten Paläste  hatten teilweise ein bestimmter Zweck

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Casa Fondaco Veneziana - es gab nicht nur Paläste, die zu Wohnen dienten, sondern sie hatten auch wirtschaftliche Bedeutung - Typ Halbhandelshaus  um 13. Jh. entwickelt und war typisch für Patrizier, Kaufleute und Seefahrer Palazzo Corner Loredan und Ca'Farsetti - sie liegen ganz nah am Rialto Loredan - unten eine Öffnung - charakteristisch für diese Frühzeit des 13. Jh. sind auch schmale Fensteröffnungen oder Torbogenöffnungen und Verhältnismäßig steile Arkaden Ca' Farsetti - im Wesentlichen dasselbe wie Loredan - im unteren Geschoss eine Rhythmisierung  Portikus, Wassertor, an den Seiten geschlossene Teile und dreier Gruppe - feine ornamentierte Bögen und auch die Kapitelle sind verziert - ein Wandstuck und ist fein profiliert gerahmt und dann sind eingestellt zwei steile Bögen-Arkaden (auch feiner Relief) und begleitet wird dieses Mauerstuck von einen zusätzlichen anderen Säulen (sehr feines Profil)  Veroneser Stein, der auch für den Fußboden verwendet worden ist Fontego dei Turchi - Kaufhaus/Lagerhaus der Türken - Restaurierung  wesentliche Elemente sind erhalten - Venetto-byzantinische Palastfassade, die etwa 1250 im Auftrag der Familie Pesaro als Stadtpalast für Giacomo Palmieri geschaffen worden ist - 1381 an der Republik Venedig von Herzog von Ferrara geschenkt wurde - dieser Palast 1621–1838 Kaufhaus = Fontego dei Turchi - 1880 kam es zu einer Rekonstruktion - große, weit offenen Portikus  Mittelteil ist weit auseinandergezogen - riesige Loggia darüber

- sog. Toracelle  die Türen an den Seiten  die entsprechen ursprünglichen architektonischen Gegebenheiten durchaus Deposito del Megio - neben Fontego dei Turchi - 15. Jh. - ein Bauwerk, der durch die Fenster gegliedert wird, aber kein Schmuck, nur Zierzähnen ganz oben - Zierzähnen kommen ursprünglich aus dem Mittelalter Ca’ d’Oro - Fassade zur Kanal Grande - man musste mit dem beschränkten Platz so oder so zurechtkommen - eine symmetrische Ordnung für das Bauwerk sich leisten - die Portikus und beide Loggien, die darüber sind - das Maßwerk vom Dogen-Palast wird auf diesem Bauwerk verwendet - außerordentliche Schmuckgestaltung - ganz oben sind Zierzähnen  viel feinerer gebildet - wir haben nicht mehr 13. Jahrhunderte einfache Reihung über längere Strecken, sondern das Mittelstuck ist beschränkter, die Seiten haben größere Geltung bekommen - Portikus-Rhythmik  5 Achsen und auch 2 spitzbogige Arkaden und in der Mitte eine Runde-Arkade - Bauherr: Marino Contarini - 1421 waren die Arbeiten in vollem Gange - Baumeister: Matteo Raverti aus der Lombardei, der bekannt geworden ist mit Arbeiten am Mailänder Dom - seit 1424 auch Giovanni und Bartolomeo Buon - 1431 gab es einen Vertrag mit dem französischen Maler für Vergoldung  Löwenköpfen an den seitlichen Fenstern, … - insgesamt ein außerordentlich reichgestaltetes Bauwerk - ein asymmetrischer Bau, der ist kein Einzelfall in Venedig - eine sehr feine, fast goldschmiede-artige Gestaltung von der Architektur - Innenraum: Wandverkleidung ist Teppichartig Palazzo Dario - etwa 1434 fertig gewesen - auch spätere Formen zu sehen Ca' Foscari - 1452 ff. entstanden - unten eine gewisse Rhythmisierung  großer Wassertor, näher zu diesem Tor sind zwei schmale Fenster gestellt - Maßwerk von Dogenpalast wurde hier repräsentativ eingesetzt San Giovanni e Paolo - es gibt auch ein Detail, der hochinteressant ist, aber auch problematisch - im Wesentlichen aus Ziegelbau - taucht an bestimmten Stellen helle istrischer Kalkstein auf  einmal zur Befestigung bestimmter Partie und zum anderen als Schmuck (Fenster und Portale) - im Vergleich mit Santa Maria Gloriosa dei Frari: viel aufwendiger und massiver Portal - gekuppelte Säulen links und rechts, mächtige Spitzbogenarkaden, voluminös reiche Kapitelle - wir sehen Säulenpaare links und rechts vom Mauerwerk und kleinen Arkade

- wenn man zur Seite tritt, links und rechts, sieht man, dass gar kein richtiger Verbund stattgefunden hat mit dem zurückliegenden Mauerwerk  Marmorplatten, die nicht richtig im architektonischen Verbund sind, und Giebel und Gebälk ebenfalls nicht - wir haben hier den Ansatz einer Fassade, wobei wir nicht wissen, in welcher Maße sie ausgeführt werden sollte  sollte es hier nur darum gehen, dass man soz. das Portal mit einer Fassade dann in einer Verkleidung bringt oder sollte die ganze Fassade in derartigen Aufwand gestaltet werden - dieser Fall ist wichtig, weil natürlich wir hier Formen haben, die wir als Frührenaissance insgesamt bezeichnen müssen  wobei deutlich ist, wenn man auf die Kapitelle schaut, dahinter steckt natürlich ein korinthisches Kapitell - Datierung des Portals: 2. Hälfte des 15. Jh. - 1458 ff. ist an diesem Portal gearbeitet worden Ca' del Duca - das Haus des Herzogs - nicht fertig geworden ist - wir haben ein außerordentlich umfangreicher Briefwechsel über dieses Bauwerk - es gab eine Zeichnung, die beschrieben worden ist - eine Ecke auf mäßig höhen Sockeln, in der Ecke ist eine Säule eingestellt in einer Nische - Diamant Mauerwerk  eine Art des Mauerwerkes, die ganz ungewöhnlich ist für die Zeit - um 1460 sollte hier ein erstaunlicher großer Palast mit großem Hof, einem Garten auf der Landseite und Vorplatz entstehen sein - die Fassade zu Kanal Grande an ihren Seite...


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