Norbert Elias - Zusammenfassung Theorie und Gesellschaft PDF

Title Norbert Elias - Zusammenfassung Theorie und Gesellschaft
Author Sophia Luana
Course Theorie und Gesellschaft
Institution Technische Universität Darmstadt
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Summary

Modulprüfung...


Description

Norbert Elias – Vom Fremd- zum Selbstzwang [Individualisierung] (Prozess- und Figurationssoziologie) Leitfrage: Wie ist Individualisierung in einer G möglich, in der die Individuen auf historisch einzigartige Weise voneinander abhängig sind und in der ihre Handlungen über gewaltige soziale und räumliche Instanzen hinweg koordiniert werden müssen? Wie ist Individualisierung trotz sozialer Ordnung möglich? Wie kommt es, dass die moderne G nach innen weitgehend ohne Gewaltanwendung und Zwangsmaßnahmen auskommt, obwohl die Individuen ein Höchstmaß an Beherrschtheit, Planung und Voraussicht entwickeln müssen?

Was kennzeichnet Elias Prozesssoziologie, worin unterscheidet sie sich von anderen soziologischen Ansätzen? •

Elias Prozesssoziologie stellt sich vehement gegen die, in der modernen Soziologie verbreitete Auffassung, dass Individuum und Gesellschaft konzeptuell voneinander zu

trennen sein. Außerdem muss die Soziologie die geschichtliche Entstehung sozialer Tatsachen berücksichtigen. Hierzu werden historische und soziologische Methoden miteinander kombiniert. Eine sonst häufig ungeschichtliche Soziologie, wird bei Elias durch die Analyse von langfristigen sozialen Wandlungsprozessen ersetzt. Weiter müssen bei Elias Individuen zwar als solche wahrgenommen werden, für die Soziologie allerdings immer eingebunden in soziale Verflechtungszusammenhänge, denn es entspringen weder gesellschaftliche Strukturen den Handlungen von Individuen, noch findet sie das Individuum schon fertig in der Welt vor. In der Prozesssoziologie Elias, entsteht sowohl das Individuum, als auch die Gesellschaft erst aus dem Prozess der Wechselwirkung zwischen I und G. Aus der Art und Weise wie Individuum und Gesellschaft miteinander verbunden sind. Wie konzeptualisiert Elias das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft? •

Im Konzept der Figurationen erläutert Elias die Verflechtung von I und G. Figurationen beschreiben die Art und Weise in der I und G miteinander verbunden sind. Es beschreibt ein strukturiertes Zusammenwirken und Interagieren von Individuen in sozialen Kreisen. In diesen Figurationen sind die Individuen immer voneinander abhängig. Darüber hinaus sind Figurationen für Elias die Grundeinheit die Gesellschaft zusammenhält und aus der sie entsteht. Genauso formt sich das Individuum erst in solchen Figurationen und kann Persönlichkeit und Charakterstrukturen ausbilden. Figurationen können als Wechselwirkungen oder Interaktionen betrachtet werden und sind sehr Ähnlich konzipiert wie die Wechselwirkungen bei Georg Simmel. (Bsp. Figuration des Kartenspiels macht aus den Akteuren am Tisch erst Kartenspieler)

Welche Rollen spielen Konflikt und Macht in Elias Soziologie? •

Macht ist Teil jeder Figuration. Figurationen sind fließende Einheiten aufgrund von fluktuierenden Machtchancen in den Figurationen. Macht prägt jede menschliche Beziehung aber Personen haben nicht per se Macht. Macht entsteht in und durch soziale Beziehungen und stellt eine Hierarchie in ihnen her. (Bsp. Eltern vs. Baby = Beide haben Macht über den jeweils anderen. Die Eltern aber sichtlich mehr). Macht ist also relational. Die Fluktuation von Macht ist auch für den gesellschaftlichen Entwicklungsprozess verantwortlich. Sie sorgt für immer neue Figurationen, aus denen sich Gesellschaft entwickelt. Figurationen, in denen der Kampf um Macht im Vordergrund steht kann man als Konflikte beschreiben. In längeren Konflikten mit entscheidenden Machtverlagerungen, gehen häufig Zivilisationsprozesse einher.

Skizzieren sie den Zivilisationsprozess. Zeichnen sie dabei die wesentlichen Merkmale der Soziogenese wie der Psychogenese nach. •





Zivilisation bedeutet für Elias, in erster Linie das das menschliche Verhalten zivilisiert wurde. Es bilden sich die Fähigkeiten zur Trieb- und Affektkontrolle, sowie die Fähigkeit zu langfristigem planvollem Handeln heraus. Der Zivilisationsprozess spielt sich dabei auf zwei Ebenen ab: Die Psychogenese verändert die psychische Struktur der Menschen. Die Selbstkontrolle und Selbststeuerung nehmen zu. Das Individuum lernt sich stärker zu disziplinieren und rationalisieren. Der Einfluss von Leidenschaften und spontanen Bedürfnissen nimmt ab. Die Soziogenese, der Wandel der gesellschaftlichen Strukturen, begleitet die Psychogenese. Es entwickelt sich der moderne Staat mit einer funktionalen Arbeitsteilung. In solchen gesellschaftlichen Strukturen sind die neuen Fähigkeiten zur Selbstdisziplinierung und der vorausschauenden Planung notwendig geworden.



Im Zivilisationsprozess bilden sich psychische und gesellschaftliche Strukturen wechselseitig so aus das sie zueinander passen.

Was versteht Elias unter Selbstzwang, Langsicht und Affektkontrolle? Wie entstehen sie? •



Im Prozess der Zivilisation hin zur moderne werden Fremdzwänge, die von außen wirken, zu Selbstzwängen, die verinnerlicht werden. Individuen lernen sich selbst, von „innen“, zu beherrschen. Sie verzichten z.B. aus eigenem Antrieb darauf ihre Notdurft auf der Straße zu verrichten. Durch die innere Affektkontrolle und die Unterdrückung von spontanen Trieben (Selbstzwang), werden Gesellschaften planbarer oder berechenbarer. Auf dieser Grundlage entwickelt Elias den Begriff der „Langsicht“ der ein verändertes Zeitbewusstsein ausdrückt. Er beschreibt wie Menschen die Fähigkeit entwickeln eine Planung für die Zukunft zu betreiben und noch weit in der Zukunft liegende Handlungen durch langfristige Machtstrategien zu planen. Durch die Zivilisation, also der parallelen Entwicklung von Sozio- und Psychogenese werden in der Moderne Individuen nötig die langfristig, selbstbeherrscht und affektkontrolliert Handeln können.

Welche negativen Folgen hat der Zivilisationsprozess? •

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Gefahren sieht Elias in der zunehmenden Selbstkontrolle, wenn die Selbstzwänge so groß werden das sich Individuen nicht mehr mit ihren eigenen natürlichen Trieben identifizieren können, droht eine Entfremdung von ihrer eigenen Natur. Eine dauerhafte Unterdrückung der natürlichen Triebe, führt zu einer Spaltung mit der Natur. Mit der Auflösung von traditionalen Bindungen, geht die Gefahr der Spaltung zwischen Individuen einher. Die Fähigkeit Rücksicht auf die Bedürfnisse andere zu nehmen schwindet. Die Spaltung von Individuum und Gesellschaft ist die dritte Gefahr die Elias sieht. Menschen sehen sich nicht mehr als gesellschaftliche Wesen, sondern als individualisierte. Die sich im dauernden Widerspruch mit der Gesellschaft befinden.

Ausgangsfrage  In den 1920er Jahren zeigte sich eine Pluralisierung der Lebensstile.  Die moderne Gesellschaft wurde dadurch aber nicht “anomisch“, gesetz- oder regellos.  Die moderne Gesellschaft hat zwar einen hohen Koordinationsaufwand und Organisationsbedürfnisse, aber sie kommt ohne große staatliche Verhaltenskontrollen aus.  Die Erklärung muss im historischen Prozess gesucht werden. Elias‘ Hauptperspektiven  Soziologie als historische Erforschung von Prozessen  Kein Dualismus von Individuum und Gesellschaft. Der Individualismus ist ein gesellschaftliches Phänomen.  Die Menschen stehen in Figurationen (≈ Simmels‘ „Wechselwirkungen“) Drei sich ergänzende Leitfragen:  Wie ist Individualisierung möglich in Gesellschaften, in denen die Individuen so stark voneinander abhängig sind und sich über so große Entfernungen koordinieren müssen?  Wie ist soziale Ordnung möglich in einer Gesellschaft, die in hohem Maße individualisiert ist?

 Wie kommt es, dass die moderne Gesellschaft weitgehend ohne Gewalt funktioniert? Prozesssoziologie Elias plädiert für eine Verbindung von Soziologie und Geschichte:  Untersuchung historischer Entwicklung von Gesellschaften  Einheit von Geschichtswissenschaft und Soziologie  Soziale Tatsachen sind nur aus historischer Perspektive zu begreifen  Prozesse als kontinuierliche, langfristige (bei Elias: drei Generationen umfassende) Wandlungen – als Aufstieg oder Abstieg / Zunahme oder Abnahme.  Der gesellschaftliche Wandel ist ein langfristiger Prozess  Elias kämpft in seinen Werken gegen den abendländlichen Dualismus der künstlichen Trennung und Gegenüberstellung von Individuum und Gesellschaft  Erst die besondere Form der modernen Gesellschaft ermögliche, Menschen als individualisierte Einheiten wahrzunehmen  Der moderne Individualismus entwickelt sich in und aus den für die moderne Gesellschaft charakteristischen Figurationen  Prozesse sind umkehrbar.  Prozesse nicht als Summe der Handlungen von Individuen, sondern ihrer Verflechtungen  Kombination von „Psychogenese“ (Herausbildung der Persönlichkeitsstruktur) und „Soziogenese“ (Herausbildung der Sozialstruktur)  Prozesssoziologie: Soziale Tatsachen sind nach Elias nur aus der Logik ihrer historischen Entwicklung angemessen zu begreifen. Vermischung von soziologischen und historischen Methoden. Soziale Prozesse (gesellschaftliche Differenzierung, soziale Integration) ergeben sich nicht als Summe der Effekte der Handlungen von Individuen, sondern aus den Verflechtungen zwischen ihnen. Notiz: Im Prozess der Zivilisation ist zu erkennen, dass die Regulationen nicht mehr von außen, durch Zwangsmaßnahmen und Gewaltanwendung kommt, sondern verinnerlicht wurde. Aus Fremdzwang wird also Selbstzwang. Das Individuum beherrscht, regiert und reguliert sich selbst weit effektiver als durch äußeren Zwang. Das führt zu erstaunlichen Koordinationsleistungen in einer ausdifferenzierten, modernen G.  Selbstzwang ist also weit effektiver als Fremdzwang, somit gelingt es der modernen Gesellschaft ihre erstaunliche Koordinationsleistung zu vollbringen Fremdzwang und Selbstzwang: Soziale Ordnung ist nur möglich, wenn Menschen darauf verzichten, ihren Emotionen und Bedürfnissen freien Lauf zu lassen. Dazu können sie von außen gezwungen werden, d.h. Durch gesellschaftliche Institutionen und Ordnungsmächte, die bestimmte Verhaltensweisen durch Strafandrohung unterbinden und andere vorschreiben. Dann spricht Elias von Fremdzwang. Sie können aber im Sozialisationsprozess auch lernen, sich selbst zu beherrschen, z.B. ihre Notdurft nicht in der Öffentlichkeit zu verrichten oder immer pünktlich sein zu wollen. Elias beobachtet in der Moderne eine Fortschreitende Ersetzung des Fremdzwangs durch den Selbstzwang. Die Umbrüche der Moderne sind zwar für Elias sehr spezifisch, die Verinnerlichung von Zwängen (die verantwortlich für den Zivilisationsprozess) ist für ihn allerdings zeitlos und universal für alle Kulturen. Erst durch sie werden Menschen zu „gesellschaftsfähigen“ Wesen. Verflochtenheit von Individuum und Gesellschaft: Es sind weder die materiellen Bedingungen (Strukturtheorie) für die Herausbildung sozialer Strukturen notwendig, noch sind es die Handlungen (Handlungstheorie) die Strukturen ausbilden. Es ist die Art und Weise wie Individuen miteinander verbunden sind, die soziale Strukturen und damit soziale

Ordnung entstehen lassen. Soziale Prozesse ergeben sich nicht als Summe der Effekte der Handlung von Individuen, sondern aus den Verflechtungen zwischen ihnen. Moderne Individuen • zeichnen sich aus durch hohen Grad an Beherrschtheit, ihre Selbstkontrolle, und durch ihre Fähigkeit aus, berechnend und vorausschauend zu handeln und zu planen • Verzicht sich von Affekten und plötzlichen Bedürfnissen steuern zu lassen • stehen nicht unter der Gewalt eines externen Herrschers, sondern unter dem Diktat innerer Verhaltensdispositionen (veranlassen das man aus „freien Stücken“ auf die Urzeit zu achten, um sich dem Diktat der Uhr/Pünktlichkeit zu unterwerfen) Doppelter Zivilisationsprozess: Veränderungen der Gesellschaftsform und der Persönlichkeitsstrukturen - lassen sich nur durch den Nachvollzug ihrer historischen Entwicklung verstehen • Herausbildung der Sozialstruktur: „Soziogenese“ • Herausbildung Persönlichkeitsstruktur: „Psychogenese“  sind nur gemeinsam / in Abhängigkeit voneinander zu begreifen • Mensch im Unterschied zu anderen Lebewesen keiner angeborenen Trieb- und Affektregulierung • hat nicht die Vorstellung, dass die Soziologie eine einfache Ursache-Wirkungskette ist • gibt keine festen Ursachen, die immer dieselbe Wirkung auslösen • daher muss jeder Versuch kausale Gesetzmäßigkeiten zu finden scheitern  Analyse konkreter Entwicklungsprozesse Figurationssoziologie -

Individuum und Gesellschaft sind keine getrennten Phänomene (es gibt nicht das „einzelne“ Individuum). - eigendynamisch verändernde, wechselseitige Angewiesenheit (Interdependenz) von Individuen aufeinander als grundsätzliches Phänomen - Menschen existieren nur im Plural, sie werden durch ihre „Wechselwirkungen“ (Simmel) geprägt. - Ver flocht enhei tvonI ndi vi duum undGesel l schaf t  er s tei nebest i mmt eFor m derGesel l sc haf tmachtesmögl i ch,si chs el bstundander e al sabgeschl osseneEi nhei tzuer f ahr en  derI ndi vi dual i smusi stdaherei neges el l schaf t l i c hbegr ündet e,spezi fis cheFor m des Menschen homocl ausus“ -„ Ei nzel mensc hwi ssenschaf t “Vor st el l ungTr ennungI ndi v i duum und - „ Ges el l sc haf t - Gesel l schaf t l i cheOr dnungausderAr tundWei se,i nderMenschenmi t ei nander ver bundensi nd,di esoz i al eOr dnung,di edersoz i ol ogi sc henAnal ysebedar f - di eseVer fl echt ungensi ndähnl i chwi eSi mmel sKonz eptderWechs el wi r kungenz u v er st ehenbezei c hnetEl i asal sFi gur at i on - i nFi gur at i onenwer denI ndi vi dueni ni hr erPer sönl i chkei tundi hr en Char akt er st r ukt ur engebi l detundgef or mt - Mens chenschoni mmergesel l schaf t l i cheWesen,si el ebeni n,dur chundaus Fi gur at i onen - Soz i ol ogef ürEl i as:Ver bi ndungv ondenEr k ennt ni ssenderGeschi cht swi s sens chaf t ( al sWi ssenschaf tderGes el l schaf tderVer gangenhei t )undderSoz i ol ogi e( al s Wi ss ensc haf tdergegenwär t i genGesel l schaf t )->er stdannLogi k/Dynami k gesel l s chaf t l i cherEnt wi ck l ung

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soziale Prozesse: „kontinuierliche, langfristige umfassende Wandlungen der von Menschen gebildeten Figurationen oder ihrer Aspekte in einer von zwei entgegengesetzten Richtungen“ al sAuf st i egoderAbs t i egi nt er pr et i er bar-et wasni mmtzuoderab-Pr oz essesi nd umkehr bar Sozi al ePr oz esseer gebensi chni chtal sSummederEffekt ederHandl ungenv on I ndi vi duen,sonder nausdenVer flecht ungenzwi scheni hnen>Wer kz eug Figuration St r ukt ur i er t esZus ammenwi r kenundI nt er agi er env onI ndi vi dueni nsoz i al en Konst el l at i onen Basi sei nhei tsei nersoz i ol ogi schenAnal yse aufsoz i al eGebi l dev er schi edenerGr ößenanwendbar Ver deut l i cht ,i nwel cherWei seMenschenmi t ei nanderver floc ht ensi nd-wel che Posi t i on/Abhängi gkei t St r ukt urderGr uppe,Per s önl i chkei t sst r ukt ur enundVer hal t ensdi sposi t i onener kl är en k ei nest ar r enGebi l de,fli eßendenEi nhei t Ver flec ht ungenzwi s chendenMensc henl auf endänder t

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Figuration: Elias bezeichnet das strukturierte Zusammenwirken und Interagieren (Wechselwirken) von Individuen in sozialen Konstellationen (Gruppen) als Figuration. Der Begriff der Figuration dient Elias in erster Linie dazu, das Zusammenleben von Menschen in Gruppen zu analysieren. Erst das Zusammenleben in Figurationen macht den Menschen eigentlich zum Menschen. Dabei bildet die Figuration die Basiseinheit seiner soziologischen Analyse. Die Positionen der Individuen sind in den Figurationen interdependent, also abhängig voneinander, weil ihre Handlungen sich aufeinander beziehen. Menschen sind

immer schon gesellschaftliche Wesen, sie leben in, durch und aus Figurationen.

Figuration - Eine Figuration ist die Basiseinheit einer soziologischen Analyse. - Sie ist das strukturierte Zusammenwirken und Interagieren in sozialen Konstellationen und bezeichnet die Art und Weise der Verflochtenheit. - Sie ist ein Beziehungsgeflecht von Menschen, das mit der wachsenden gegenseitigen Abhängigkeit der Menschen untereinander immer komplexer wird. - Sie kann unterschiedliche Größen haben: Gruppe von Kartenspielern, Dorf, Belegschaft, Staat. - Figurationen sind nicht starr, sondern fließend. Beispiel Karten- oder Fußballspieler: Verbündete oder Gegner, aufeinander reagierend, aufeinander angewiesen. Ein Beobachter versteht den Sinn des Spiels nur durch Blick auf den Zusammenhang, nicht den einzelnen Spieler. Macht: Macht ist relational, nicht positional. Macht wird als Element einer Beziehung begriffen in der die Beteiligten durch ihr Verhalten zwischen sich eine Hierarchie herstellen. Personen verfügen nicht per se über Macht, sondern sie entsteht in und durch ihre sozialen Beziehungen zueinander.  Macht ist ein konstitutives Element jeder sozialen Beziehung und damit auch von Figurationen und der gesamten gesellschaftlichen Organisation.  Macht ist relational: Element einer Beziehung. Zwischen Menschen gibt es ein „Machtdifferential“. Zur Macht gehört immer Gegenmacht.  Aus dem Streben nach Macht ergeben sich die Dynamik der Gesellschaft und die Veränderung von Figurationen.  Daraus resultieren Konflikte, die zu den grundlegenden Merkmalen von Gesellschaften und sozialen Prozessen zählen. Sie sind normal, keine Ausnahme. Modernisierung als Individualisierung - Selbstzwang und Affektrolle • Zivilisationsprozess der Moderne: Der Kampf um Macht bildet die treibende Kraft sowohl für die Veränderungen der Gesellschaftsstrukturen als auch für den Wandel der Verhaltensdisposition • Veränderte Strategie im sozialen Machtkampf: nicht mehr nur Gewalt - Planung und Kontrolle • Individualisierung ist für Elias ein zentrales Element des Zivilisationsprozesses plus die Freisetzung von Menschen aus traditionellen Bindungen • es sind die miteinander verwobenen Prozesse der Soziogenese und der Psychogenese, die diese spezifische Form von Individualität und Individualisierung hervorbringen • Zivilisation: langfristigen Wandlungsprozess abendländischer Gesellschaften - Handeln wird planvoll und kontrolliert • Zivilisationsprozess auf 2 Ebenen: Soziogenes & Psychogenese Zwischen Simmel und Foucault: Bemerkenswert ist dabei, dass Elias Begriffe der Figuration und der Verflechtung auf das Simmelsche Konzept der Wechselwirkung zurückweisen, während seine Betonung der Zentralität von Machtkämpfen und der modernen Selbst-Disziplinierung Überlegungen von Michel Foucault vorwegnimmt. Er steht damit nicht nur chronologisch und thematisch, sondern auch methodisch zwischen diesen beiden Denkern.

Zivilisation = Soziogenese (Wandel G`licher Strukturen) + Psychogenese (psychische Struktur) • Der psychische Apparat bildet eine wachsende Fähigkeit zur Selbstkontrolle- und Steuerung aus. Durch die Ausbildung neuer Figurationen (Wechselwirkungen) in modernen Staaten werden die Fähigkeiten der vorausschauenden Selbst...


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