Philosophie-Ethik (Hedonismus, Utilitarismus, Kant) PDF

Title Philosophie-Ethik (Hedonismus, Utilitarismus, Kant)
Course Philosophie
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 6
File Size 122 KB
File Type PDF
Total Downloads 92
Total Views 162

Summary

Download Philosophie-Ethik (Hedonismus, Utilitarismus, Kant) PDF


Description

Philosophie-Ethik (Hedonismus, Utilitarismus, Kant) Q1.1 Ethik: Wie soll ich handeln? Moral und Ethik Annemarie Pieper Hedonismus Aristipp (435 v. Chr.- 355 v. Chr.): Lebe, was du lehrst Epikur (341 v. Chr.-271 v. Chr.): Lust als Lebensziel Robert Spaemann (1927-2018): das hedonistische Prinzip hebt sich selbst auf Utilitarismus Jeremy Bentham: Über das Prinzip der Nützlichkeit Weiterentwicklung des Utilitarismus durch John Stuart Mill Kritik am Utilitarismus Immanuel Kant Charakterisierung/Merkmale des “guten Willens” “Handeln aus Pflicht” Die Gesetzesformel des Kategorischen Imperativs

Q1.1 Ethik: Wie soll ich handeln? Moral und Ethik Annemarie Pieper -

-

Moral: Frage, welche Handlung in einer bestimmten Situation als allgemein richtig gelten darf, Beurteilung anhand des Moralkodex unserer Gesellschaft, Reaktion auf Gebote und Verbote -> was faktisch gilt Ethik: Normen werden nach Gültigkeit untersucht/ihre Gültigkeit wird hinterfragt -> was gelten soll Beispiel: Kodex/allgemeine Regel: du darfst nicht stehlen, Leben wichtiger als diese

Regel? -> Konflikt Leben-Eigentum, Kodex: Leben über Eigentum, deshalb Stehlen erlaubt -> Ethik: Rechtfertigung, dass Gebot A über Gebot B steht

Hedonismus Aristipp (435 v. Chr.- 355 v. Chr.): Lebe, was du lehrst -

Handle so, dass du deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche befriedigst, soweit es dir möglich ist! - Genieße den Tag, als wäre es dein letzter! - drei Zustände der menschlichen Seele: Schmerz (=Sturm der Seele), Lust (=sanfte Wellenbewegungen), Ataraxie (=vollkommene Seelenruhe, innere Autarkie) -> Lust sei Übergangszustand vom widernatürlichen zum natürlichen Zustand - kein Unterschied zwischen verschiedenen Lüsten, jede Lust hat unabhängig von ihrer Natur die gleiche Qualität - Ziel für glückliches Leben: Lustmaximierung und Schmerz ausweichen - körperliche Lust = Sinn des Lebens -> es geht vor allem darum, einen ganz von Lust bestimmten Augenblick zu erreichen Epikur (341 v. Chr.-271 v. Chr.): Lust als Lebensziel -

-

-

Ataraxie (“Gelassenheit, die sich einstellt, wenn man die wichtigsten Lebensfragen geklärt hat”) als höchste Lust Unterscheidung zwischen vorübergehenden Lustgefühlen (“dynamische Lust”) und Zustandslust (“katastematische Lust”) ein waches Dasein frei von Schmerz ist an sich lustvoll, man muss klug, schön und gerecht leben man sollte Schmerz und Lust wechselseitig betrachten, d.h. immer auch die Konsequenzen miteinbeziehen (Übermaß an Lustempfindungen kann negative Folgen haben, Schmerz kann längerfristig eine größere Lust mitsichbringen einfaches Leben führen + Selbstgenügsamkeit -> gelegentliche ausschweifende Mahlzeit verschafft mehr Lust + “Furchtlosigkeit vor dem Wegfallen des Zufalls” (weniger zu verlieren) Erfüllen von Bedürfnissen schafft höchste Lust aus der Einsicht entspringen alle Tugenden Ziel ist die Erfüllung des seeligen Lebens, Schmerz und Verwirrung soll verhindert werden (“negativer Hedonismus”, keine Lustmaximierung!) Menschenbild: gemäßigt, Gewohnheitstier, macht sich unglücklich, wenn er gegen seine Natur handelt

nichtige/u nvernünfti ge Begierden bloß natürli ch

* Essen, Trinken, Schlafen, Freundschaf t, Liebe

natürli che Begier den not wen dig* zur zur Glückse Ungestörth ligkeit eit des -> Leibes Ziel: Seelenr -> Bedürfnislosigkeit, uhe Gesundhei denn wir bedürfen t, Robert Spaemann (1927-2018): das hedonistische der Lust nur, wenn Prinzip hebt sich selbst auf - Problem: Liefert der HedonismusSchmerzfr mit dem Lustprinzip eine Ethik, d.h. ein allgemeines ihre Abwesenheit eiheit Prinzip fürs Handeln, das man unter dem Wahrheitsaspekt diskutieren kann? Nein! schmerzt -

Argumentation: - Wenn kein Wahrheitsanspruch, sondern nur Reden aus Lust dann keine Diskussion möglich - Wenn Wahrheitsanspruch, d.h. jeder soll dem Lustprinzip folgen, dann aber vielleicht Schaden für ihn selbst -> Ablehnung des Wahrheitsanspruches - Wenn Gedanken an Welt in der Lustmaximierung gilt ihm Freude bereitet, dann konsequent und stimmig - aber: was ist mit Menschen, die Lust an den Schmerzen anderer empfinden? -> Widerspruch von Betroffenen -> Ablehnung des Wahrheitsanspruchs -> kann Wunsch nach Allgemeingültigkeit nicht allgemein begründen, sondern nur mit persönlichen Präferenzen

Utilitarismus Jeremy Bentham: Über das Prinzip der Nützlichkeit - Problem: Wie sollen wir entscheiden, welches Handeln moralisch richtig ist? Wonach sollen wir unser Handeln richten? - Lösung: Prinzip der Nützlichkeit und Sozialprinzip - Argumentation: - Menschenbild: Natur des Mensche hat zwei Triebfedern: Leidvermeidung und Freude erreichen; dies ist laut Bentham eine objektive Tatsache; subjektiv täuschen sich die Menschen oft darüber - Definition von Nutzen: Eigenschaften von Objekten Glück hervorzubringen

oder Leid zu vermeiden Nutzenprinzip: Mensch strebt nach Maximierung von Freuden und Vermeidung/Verringerung von Leid -> die Handlung mit dem größten Nutzen ist die moralisch richtige Handlung - Sozialprinzip: alle betroffenen Personen sind hinsichtlich ihres Glücks oder Leides zu berücksichtigen - Anwendbarkeit des Nutzenprinzips: - Nutzen ist messbar/bewertbar - sieben Gesichtspunkte, um Leid/Glück zu bewerten (Z47-55) - Verfahren zur Erfassung des Werts von Glück und Leid - Bilanzierung ist erreichbar/durchführbar, d.h. Glück ist eine arithmetische Größe - Glück und Leid sind positive/negative Seiten der gleichen Waage/Skala - verschiedene Objekte führen zur gleichen Art , d.h. vergleichbare Art von Nutzen/Schaden, die Maßeinheit für das Ergebnis einer Handlung ist immer die gleiche Skala Tragfähigkeit: - naturalistischer Fehlschluss: denn aus Sein folgt kein Sollen, die Norm besteht im Maximierungsprinzip, aber sie wird nicht begründet - Menschenbild, entweder (zu starke) objektive Theorie des Bewusstseins des Menschen, d.h. subjektive Äußerung von betroffenen Personen können nur vom Theoretiker richtig gedeutet werden und (zu schwache) subjektive Theorie des Nutzens, d.h. auch jedes absurde und perverse Bedürfnis kann zum Nutzen werden - das Maximierungsprinzip ist kein moralisches Argument, sondern ein Zweckmäßigkeitsargument - Sozialprinzip und Menschenbild passen nicht zueinander: Warum sollen mich die Bedürfnisse aller Betroffenen interessieren? - Wie kann Eingrenzung der Betroffenen durchgeführt werden? - Ist die Berechnung des Wertes von Leid und Glück möglich, sind sie berechenbar? - Ist die Annahme der Gleichheit aller Glücks-/Leidzustände plausibel? (Quantität=Qualität?) - Wie soll Gewissheit/Ungewissheit bestimmt werden? -

-

Weiterentwicklung des Utilitarismus durch John Stuart Mill -

-

Problem: Können Freuden eine unterschiedliche Qualität haben, wenn ja, wie lässt sich diese feststellen? Lösung: eine Freude kann eine höhere Qualität als eine andere haben, wenn diese von zwei Personen, und trotz ihrer vermeintlich größeren Tendenz , Unzufriedenheit zu erzeugen, bevorzugt wird -> d.h. basiert auf Erfahrungen Argumentation: - Voraussetzungen: Utilitarismus ist gültige Norm; d.h. Handlungen gelten als moralisch richtig, wenn sie Glück erzeugen/Unglück verhindert - Gründe: Qualität und Quantität werden auch in anderen Bereichen als gleichwertig behandelt, Qualität wird von denjenigen bestimmt, die beide Freuden und deren Tendenzen Glück/Unglück zu erzeugen, kennen

-

-> aber!: entscheiden auch zugunsten der Freude, an der ihre “höheren Fähigkeiten” beteiligt sind Schlussfolgerung: Qualität von Freuden lässt sich bestimmen, allerdings nicht unabhängig von den Fähigkeiten der Bewerter Tragfähigkeit: Einschätzungen können sich von den anderer Personen unterscheiden, z.B. kulturbedingt -> unmöglich, objektiv die Qualität zu bestimmen?, immer noch auf naturalistischen Fehlschluss des Utilitarismus beruhend

Kritik am Utilitarismus -

-

-

Robert Spaemann: Zweck/Mittel-Endzweck: Mittel müssen kontextübergreifend am Endzweck geprüft werden, Menschenrechte: Grenzen des Kalküls, es muss feste unmittelbare Normen geben Konrad Ott: keine Schranke für große Ungleichheit, kleiner Nutzen für viele Leute -> Nutzenverlust wird ausgeglichen, Tötungsverbot nur Konsequenz von Präverenzintensität Otfried Höffe: Messbarkeit von Lust/Unlust nur vorausgesetzt, Umfang der betroffenen nicht bestimmbar, Vergleichbarkeit der Messwerte vorausgesetzt, es gibt kein Kriterium, um bestimmte Interessen als aggressiv/exzentrisch/destruktiv etc. auszuschließen, Tötungsverbot nur Konsequenz von Präverenzintensität

Immanuel Kant Charakterisierung/Merkmale des “guten Willens” 1. ist uneingeschränkt und an sich gut, durch das bloße “wollen” und nicht durch das was er bewirkt/erreicht 2. schränkt Temperament, Glückseligkeit, Talente des Geistes ein (kein Eigennutzen!) 3. Teil unsere Charakters 4. Unabhängig vom Vermögen der Durchsetzung 5. Bezug zum Utilitarismus: nicht gut durch das was er bewirkt (Nutzenprinzip), sondern durch das was er will “Handeln aus Pflicht” Achtung I: selbstgewirktes Gefühl, Vernunftbegriff Achtung II: Neigung, Furcht, erwartetes oder erhofftes Gefühl

Die Gesetzesformel des Kategorischen Imperativs “Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.” -

Kants Auffassung von der menschlichen Erkenntnis - traditionelle Dreiteilung der Philosophie in Physik (Wissenschaft der Naturgesetze), Ethik (sittliche Gesetze) und Logik - zwei Quellen für Erkenntnis: Vernunft (Mensch erkennt Ideen, z.B. Freiheit, Pflicht und Gesetz an, “Pflicht” entsteht aus Vernunft) und Erfahrung (“Empirie”, Sinneswahrnehmungen) - “Metaphysik”: Theorie, die von jeglicher Erfahrung unabhängig ist, Erkenntnis

aus reiner Vernunft -> “a priori”, Erkenntnis, die auf Erfahrung basiert -> “a posteriori” - “Metaphysik der Sitten”: von Erfahrung unabhängige Erkenntnis der sittlichen Gesetze durch Vernunft - Der menschliche Wille ist nicht völlig der Vernunft gemäß: - Mensch hat als vernünftiges Wesen “das Vermögen, nach der Vorstellung der Gesetze, d. i. nach Prinzipien zu handeln” -> Willen - Vernunft erkennt diese Prinzipien des Handelns an - aber; menschlicher Wille gehorcht der Vernunft nicht immer -> Neigungen, deswegen sind Gesetze als Imperative formuliert - Hypothetische Imperative und kategorische Imperative: - hypothetische Imperative: gelten nur bedingt, für bestimmte Personen, Handeln ist notwendig, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (Beispiel: Sport treiben, damit man seine Ausdauer verbessert) - kategorische Imperative: Handeln ist notwendig, ohne Betrachtung der Folgen, allgemeingültig...


Similar Free PDFs