Prop ädeutik NDL Teil 1 PDF

Title Prop ädeutik NDL Teil 1
Author Stefanie Kirsch
Course Neuere deutsche Literatur
Institution Universität Stuttgart
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Propädeutik Germanistik NDL/ Sitzung 1

17.Oktober 2019

Definition Propädeutik: = Vorunterweisung, Einführung in die Vorkenntnisse Das Mittelalterliche Propädeutikum setzt sich zusammen aus den sieben Künsten Trivium: 1. Grammatik 2. Rhetorik 3. Dialekt bzw. Logik

Quadrim: 4. Arithmetik 5. Geometrie 6. Astronomie 7. Musik

Literaturwissenschaftliches Propädeutikum = Zusammensetzung aus: - Propädeutikum Teil 1 ( Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) - Propädeutikum Teil 2 ( Ältere Deutsche Literaturwissenschaft)

Eine Klausur. Prüfungsnummer: 315916 Termin: Dienstag 04.02.2020 12 Uhr Hörsaal 1+2 Anmeldung: bis zum 01.02.2020 Multiple-Choice-Fragen Was ist Literaturwissenschaft? Die Fragen: – Was ist Literatur? – Was ist Literaturwissenschaft sind Kernaufgabe der Lerntheorie – – Nachdenken über den eigenen Gegenstand + das eigne Tun sind Grundvoraussetzungen für das wissenschaftliche Arbeiten . – Die Theorie sorgt dafür das unreflektierte Alltagswissen zu verunsichern und somit ermöglicht die Theorie erst die Wissenschaftlichkeit Was ist Literatur? Weiter Literaturbegriff: = alle Formen sprachl. Äußerungen Weiter Literaturbegriff: = Schriftlichkeit 1. Fiktionalität 2. Literarizität 3. Polysemie

Propädeutik Germanistik NDL/ Sitzung 1

17.Oktober 2019

1. Fiktionalität

Gegensätzlich

faktuale Rede: – Authentische Rede aus Aussagesätzen, die von einem realen Sprecher mit behauptender Kraft geäußert werden – schriftlich oder mündlich – behauptet etwas über die reale Welt – Verifikation (Bestätigung) / Falsifikation möglich fiktionale Rede: – – –

Schriftliche oder mündliche Rede aus Aussagesätzen, die von einem realen Autor als authentische Behauptungen eines von ihm erfundenen Sprechers [Sprechinstanz] imaginiert werden erzeugt eine fiktionale Welt Fiktionsvetrag/pakt zwischen dem Autor und dem Leser

Fiktionssignale:

Propädeutik Germanistik NDL/ Sitzung 1

– – – – – –

17.Oktober 2019

fiktionale Rede kann reale Figuren und Orte beinhalten, faktuale Rede kann auch fiktive Figuren und Orte enthalten Bei literarischen „Fiktionen“ muss mit Frank Zipfel unterscheiden werden: a) „Fiktivität“ (Ebene des Dargestellten) b) „Fiktionalität“ (Ebene der Darstellung) Texte haben in aller Regel Marker (Fiktionssignale), die anzeigen, ob es sich um faktuale oder fiktionale Texte handelt sind jedoch nicht an und für sich fiktional, sie werden erst durch die Rezeptionshaltung zu solchen: fiktional wird ein Text erst in Abhängigkeit von bestimmten historischen und sozialen Kontexte („Fiktionalitätsinstitution“)

2. Literarizität = Wahrnehmung der Sprache als Sprache – – – – – –

– –

Grundannahme: Literarische Verwendung von Sprache folgt analysierbaren Strukturen und Gesetzen Literatur anders wahrgenommen durch unterschiedliche Wahrnehmung oder Kontext Literatur wird erst durch die Entscheidung des Lesers zur Literatur Abweichung von der Sprachnorm; Ziel ist die ‚Entautomatisierung‘ der Wahrnehmung Die poetische Funktion der Sprache lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sprache als Material selbst Literatur ist nicht-pragmatischer Diskurs

Literatur wird erst zur Literatur durch die Entscheidung des Lesers, den Text als Literatur zu lesen; diese Entscheidung hängt maßgeblich vom Literaturbegriff des Lesers und dem Rezeptionskontext/Rezeptionssituation ab Die Entscheidung, den Text in diesem Sinne als Literatur anzusehen, setzt einen bestimmten historischen, kulturellen und sozialen Kontexten!

3.Polysemie/Bedeutungsoffenheit Ambiguität (Doppeldeutigkeit) Leerstellen = semantische Unbestimmtheit im literarischen Text, die eine Sinnerzegung durch den Leser aktiviert – dies kann von Leser zu Leser variieren – Leser muss selbst kombinieren/vorstellen –

Propädeutik Germanistik NDL/ Sitzung 1

17.Oktober 2019

Literatur = Geschichte – Literatur ist keine fixe, sondern eine sich historisch und kulturell verändernde Größe; Literatur ist das, was eine bestimmte Gesellschaft jeweils für Literatur hält – Zusammenspiel aus formalen Eigenschaften, kulturellen und sozialen Kontexten sowie Rezeptionshaltungen...


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