Protokoll Einführung in die Erziehungswissenschaften (bei Koller) PDF

Title Protokoll Einführung in die Erziehungswissenschaften (bei Koller)
Course Einführung in die Erziehungswissenschaft: Vorlesung
Institution Universität Hamburg
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Julia Kloppe, Matrikelnummer 5313167, [email protected] Universität Hamburg Fachbereich Erziehungswissenschaft Vorlesung: Einführung in die Erziehungswissenschaft Vorl.-Nr.: 41-000 WS 2017/2018 Leitung: Prof. Dr. Hans-Christian Koller Tutorium 16 bei Henning Grabbert Datum: 21.01.2018

Protokoll zur Vorlesung am 07.11.2017

Inhalt der heutigen Vorlesung Die Anfertigung von Protokollen, Exzerpten und Essays / Das Disziplinproblem; Lektüre zur Vorbereitung: Bernhard Bueb: Zur Wiederentdeckung der Disziplin. In: Pädagogik 59 (2007), Heft 1, S. 11-14 und Ulrich Herrmann: Lob der Disziplin? Lob der Ermutigung! In: Pädagogische Führung 18 (2007), Heft 1, S. 15-18

Gliederung der heutigen Vorlesung 1. Organisatorisches: Einteilung der Tutorien 2. Infos zu den schriftlichen Arbeiten 3. Zum Disziplinproblem: Drei private Beispiele des Dozenten und die Kernaussagen von Bueb und Herrmann Zum Start der Vorlesung wird die Anmeldung in EduCommSy erneut erläutert, für die Anmeldung im Raum brauchen wir einen Code, dieser entpricht der Vorlesungsnummer (41000). Der Kurztest am 22.11 wird um eine Woche auf den 29.11 verschoben, Gegenstand der Kurztests sind immer die Texte der zwei vorangegangenen Vorlesungen.

1. Organisatorisches: Tutorien Die Tutorien beginnen pünktlich zur vollen Stunde, der erste Termin ist verpflichtend, die Teilnahme an allen weiteren Terminen wird empfohlen. Im Anschluss findet die Wahl der Tutorien statt.

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Julia Kloppe, Matrikelnummer 5313167, [email protected]

2. Zum Erstellen von schriftlichen Arbeiten 2.1.

Das Protokoll

Ein Protokoll hat die Funktion eines zusammenfassenden Berichts über das, was in einer Veranstaltung (hier: in einer Vorlesung) gesagt wurde. Der Verfasser erstellt es entweder für sich selbst, zum Beispiel um sich an Details zu einem Thema zu erinnern, zum Nachlesen für jemanden, der nicht anwesend war oder als Leistungsnachweis im Rahmen des Studiums. Beim Schreiben sollte man sich verständlich ausdrücken (ausformulierte Sätze, die in einem logischen Zusammenhang stehen) und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Darüber hinaus sollte das Protokoll gegliedert sein. Im Plenum wird diskutiert, ob das Protokoll zu einer Vorlesung ein Verlaufs- oder ein Ergebnisprotokoll sein sollte. Gemeinsam kommen wir zu dem Schluss, dass eine gesunde Mischung aus beiden Formen Sinn macht. Prof. Koller weist darauf hin, dass es - wie bei allen wissenschaftlichen Arbeiten - auch bei einem Protokoll unabdinglich ist, die Aussagen verschiedener Personen auseinanderzuhalten und zu bewerten: Wer hat was gesagt und mit welchem Geltungsanspruch? Direkte Rede und Zitate müssen eindeutig gekennzeichnet werden.

2.2.

Das Exzerpt

Ein Exzerpt ist die zusammenfassende Wiedergabe der wesentlichen Inhalte eines Textes zum eigenen Gebrauch oder für andere. Beim Verfassen sollte man sich fragen, was (wirklich) das Wesentliche ist, wenn man den Text unter einer bestimmten Fragestellung zusammenfassen will, muss man diese Fragestellung benennen. Dennoch sollte man neben der zentralen Frage nicht die wichtigen allgemeinen Gesichtspunkte des Texts außer Acht lassen. Das Exzerpt sollte in Abschnitte gegliedert und diese mit Überschriften versehen werden. Im Plenum wird diskutiert, ob man größere Teile des Textes wörtlich wiedergeben oder auf eigene Formulierungen setzen sollte, mit dem Ergebnis, dass die Verfasser möglichst eigene Formulierungen verwenden und nur zentrale Sätze und Begriffe zitieren sollten. Zitate müssten interpretiert werden und die eigene Argumentation untermauern, sonst haben sie keinen Sinn bzw. keine Berechtigung. Die Aussagen des Textes sollten nicht nur aneinandergereiht, sondern ihre Funktion im argumentativen Zusammenhang deutlich gemacht werden (zum Beispiel: Begründung einer These). Der Status des Gesagten muss gekennzeichnet werden, zum Beispiel durch den Konjunktiv. Und auch hier gilt, dass ganze Sätze formuliert werden sollten, u.a. zur Selbstkontrolle: Habe ich alles verstanden?

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Julia Kloppe, Matrikelnummer 5313167, [email protected] 2.3.

Der Essay

Der Essay ist die anspruchsvollste schriftliche Aufgabe und wird von Prof. Koller ausdrücklich empfohlen, da er eine hervorragende Vorbereitung für längere Hausarbeiten im Laufe des Studiums ist. Der Essay versteht sich im Allgemeinen als Diskussionsbeitrag zu einem Thema, in dem auch eigene Meinungen der VerfasserInnen vorgebracht werden können. Für diese Vorlesung verstehen wir unter einem Essay die Kommentierung einer pädagogischen Problemsituation aus der Perspektive einer in der Vorlesung behandelten Theorie. Beim Kommentieren der Problemsituation muss darauf geachtet werden, dass die Situation hinreichend beschreiben wird, bevor sie kommentiert wird. Gleiches gilt für die Theorie, auch sie muss zuerst wiedergeben werden, bevor sie angewendet wird. Dabei sollte sich der Verfasser/die Verfasserin fragen, auf welche Weise man mit der Theorie die Problemsituation „lösen“ kann und an welche Grenzen man mit der Theorie im wahren Leben stößt. So können sowohl Problemsituation als auch Theorie Gegenstand von Kritik werden. Prof. Koller ermutigt uns an dieser Stelle ausdrücklich, bestehende Theorien kritisch zu prüfen – dennoch nicht im ersten Semester bereits Kant „auseinander zu nehmen“. Auch beim Essay muss die Wiedergabe von Fremdaussagen und die eigene Meinung klar voneinander getrennt werden.

3.1.

Was sind Disziplinprobleme?

Als Ausgangspunkt zum Disziplinproblem bringt Prof. Koller drei persönliche Beispiele an, die drei unterschiedlichen Gesichtspunkte von Disziplin wiedergeben:

1. „Den Willen brechen“: Prof. Kollers Großmutter hatte den Ratschlag für seine Mutter, dass man die Kinder schreien lassen, ihren „Willen brechen“ muss - zum Beispiel in Bezug auf das Stillen. => Stichwort Selbstbeherrschung. 2. „Guten Morgen, Herr Haas.“ Das zweite Beispiel stammt aus Prof. Kollers Grundschulzeit. Der Rektor der Schule war nicht damit einverstanden zur Begrüßung „Herr Haas“ genannt zu werden, sondern bestand auf ein „Guten Morgen, Herr Direktor!“ => Stichwort Höflichkeit. 3. Das dritte Beispiel zum Thema Disziplin betrifft das Zuspätkommen zu den Lehrveranstaltungen, das ein (ärgerliches) Dauerthema für Dozenten und Gastredner ist. => Stichwort Pünktlichkeit.

Disziplinprobleme treten in allen Lebensbereichen auf und haben mit der Durchsetzung bestimmter Normen und Werte der jeweiligen Gesellschaft zu tun, die sich ständig weiterentwickelt.

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Julia Kloppe, Matrikelnummer 5313167, [email protected] 3.2.

Zwei Positionen zum Disziplinproblem

Laut Prof. Koller könnten die Positionen von Bernhard Bueb und Ulrich Herrmann nicht unterschiedlicher sein, jedoch in einem sind sie sich einig: Disziplin ist immanent wichtig für das (erfolgreiche) Zusammenleben mit anderen. Bueb, Jahrgang 1938, ehemaliger Schulleiter der Schule Schloss Salem, glaubt an den konservativen Ansatz, dass Erziehung Führung bedeutet und Disziplin Unterordnung. Die Gründe, warum fremdbestimmte, autoritäre Disziplin in Verruf geraten ist, liegen seiner Meinung nach im Nationalsozialismus und seien überholt. Er fordert, dass diese autoritäre Form der Disziplin wieder „selbstverständlich“ und „vorbehaltlos“ gelten soll. Fremdbestimmung zugunsten einer funktionierenden Gesellschaft sei das Fundament jeder Erziehung. Dabei müssten die Wünsche und Triebe der Heranwachsenden gezügelt und durch obligatorische Nächstenliebe und Zwangsbeglückung ersetzt werden. Ulrich Herrmann, Erziehungswissenschaftler aus Tübingen, trennt den Disziplinbegriff in „positive Disziplin“ und „negative Disziplin“, wobei letztere die Disziplin beschreibt, die Bueb fordert. Unter positiver Disziplin versteht er die Selbstdisziplin, die er für die einzig erfolgversprechende Form von Disziplin hält. Er ist überzeugt, dass Kinder und Jugendliche, die wissen, „warum und mit wem und wozu sie etwas erarbeiten sollen“, keinen äußeren Zwang brauchen. Selbstdisziplin folge aus der Förderung der Interessen, aus der Motivation zum Selberlernen und nicht aus autoritärem Verhalten. Nach Bueb sollen Pädagogen konsequent kontrollieren und bestrafen, kulturelle und gesellschaftliche Tätigkeiten müssen seiner Meinung nach verpflichtend und nicht nur Angebote sein und würden dadurch zu geliebten Ritualen werden. Der Erfolg der Schülermitverantwortung setze „in hohem Maße Disziplin und Selbstdisziplin voraus“. Herrmann setzt auf weniger Autorität und mehr Mitbestimmung und fordert Pädagogen auf, zu beraten, zu motivieren und sich und ihre Beurteilungen und Leistungsüberprüfungen zurückzunehmen, um Raum für Entfaltung, Selbstgestaltung und echten Teamgeist im Klassengefüge zu ermöglichen. Bei Rückschlägen sollen die Kinder nicht autoritär diszipliniert, sondern an ihre fehlende Selbstdisziplin erinnert werden.

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Julia Kloppe, Matrikelnummer 5313167, [email protected]

Literatur Prof. Dr. Ulrich Herrmann : Lob der Disziplin? Lob der Ermutigung! In: Pädagogische Führung (18) 2007, Heft 1, S. 15-18 Bernhard Bueb: Zur Wiederentdeckung der Disziplin. In: Pädagogik 59 (2007), Heft 1, S. 11-14

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