Qualitative Forschungsmethoden Vorl. 10 PDF

Title Qualitative Forschungsmethoden Vorl. 10
Course Qualitative Forschungsmethoden
Institution Hochschule Fresenius
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Qualitative Forschungsmethoden Vorl. 10...


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Qualitative Forschungsmethoden Vorl. 10 Quantitative Inhaltsanalyse - ermöglicht Analyse großer Massen ! - standardisiertes Vorgehen! - geschlossener Forschungsprozess! - rein deduktives Vorgehen: aus vorgegebenen Codes ! - Daten werden nur ausgezählt ! - Beispielmethode von Brosius! Überblick der drei Methoden Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring)! - qualitative Inhaltsanalyse stammt aus der quantitativen Inhaltsanalyse ! - Kombination aus deduktiven und induktiven Vorgehen beim Codieren! - Daten werden interpretiert und können gezählt werden! - Beispielmethoden von Mayring oder auch Kuckartz! - Vorteil:! - Vielzahl von Fällen können analysiert werden ! - keine Limitation hinsichtlich des Datenkorbus —> zB auch Bilder möglich! - Grenzen: ! - verhältnismäßig oberflächliche Analyse, da nur Inhalte quasi zusammengefasst werden ! Grounded Theory! - komplexes Auswertungsverfahren! - ermöglicht mittlere Anzahl an Fällen! - induktives Vorgehen beim Codieren! - Kodierparadigma ermöglicht die Analyse von Zusammenhängen ! - Beispielmethoden von Glaser & Strauss/Strauss & Corbin! - kommt aus dem Pragmatismus (Wie handeln Menschen?) ! - Handlungsvorgänge werden rekonstruiert - im Gegensatz zu Mayring (Inhaltsanalyse) wird das Handlungsschema gesucht ! - Grenze: dennoch eher oberflächliche Analyse - dafür müsste hermeneutisches Verfahren genutzt werden ! Hermeneutische Wissenssoziologie ! - komplexes Auswertungsverfahren! - wenige Analysefälle! - sequenzanalytisches Vorgehen, kein Codieren! - abduktives Vorgehen! - Beispielmethoden von Soeffner, Hitzler, Knoblauch !

Qualitative Inhaltsanalyse

- kategoriegeleitetes Vorgehen! - es wird hier kategorisiert nicht codiert (dies gehört zu Hermeneutik)! - Kategorien = Ergebnis der Klassifizierung von Einheiten/reduziert das Material! - Kategorienbildung ist ein kognitiver Prozess ! - über Kategorie werden Inhalte verdichtet ! - von vielen Texten wird durch die Kategorisierung ein kleines Abbild davon erzeugt! - die gleiche Stelle aus einem Text darf nicht mehreren Kategorien zugeordnet werden —> wichtig ist, dass diese trennscharf und eindeutig nur einer Kategorie zugeordnet werden !

- wichtig ist das nur ein Kategoriensystem für alle Texte entwickelt wird - nicht pro -

Interview ein Kategoriensystem ! jede Kategorie muss auf die Forschungsfrage hin gebildet werden! Kategorien können mehr oder weniger eng am Text liegen ! Kategorien müssen trennscharf und eindeutig sein ! Kategorien können im Laufe des Kategorisierens weiterentwickelt und hierarchisch organisiert werden —> es bildet sich sukzessive ein Kategoriensystem aus ! es müssen Regeln zu Anwendung der Kategorien expliziert werden (Memos)! - Memos = Gedanken, Ideen, Vermutungen und Hypothesen, die dem Forschenden im Forschungsprozess kommen, werden notiert !

Codierprozess - Fragen die man sich stellen sollte: ! - Was sind Kriterien für „gute“ Kategorien?! - Wie viele Kategorien benötige ich?! - Wie werden Kategorien gebildet?! - Kategorien hängen von Forschungsfrage und dem eigenen Vorwissen ab ! - theoretisches Vorwissen und gehaltvolles Alltagswissen! Inter-Coder-Reliabilität - wenn man in Gruppen codiert gilt es bei der Formulierung von Kategorien eine InterCoder-Reliabilität herzustellen ! - z.B. können zwei Gruppen unabhängig denselben Text codieren und anschließend die Ergebnisse vergleichen! - in Gruppen codieren bedeutet auch, die gewählten Stellen zu diskutieren ! Kategorien - Arten:! - Fakten Kategorien: vermeintlich objektive Klassifikationen zB Beruf: Bäcker! - inhaltliche Kategorien: Inhalte und Themen zB Konsumverhalten! - analytische Kategorie: ist das Ergebnis einer Interpretation und entfernt sich von der reinen Beschreibung zB die Kategorie „Kosten-Nutzen-Kalkül“ wird aus den thematischen Kategorien „Umweltverhalten“ und „Mobilitätsverhalten“ formuliert! - natürliche Kategorie: Kategorie, die von den handelnden selbst verwendet wird (InVivo-Code) zB ein Befragter bezeichnet eine Person als „Öko-Tante“ —> Kategorie dann „Öko-Tante“! - evaluative Kategorie: besitzen Ausprägungen und werden zB ordinalskaliert „niedrig“, „mittel“, „Stark“! - Kategorienbildung ist entweder:! - deduktiv: Akt des Subsummierens ! - Beispiel: vor einer Inhaltsanalyse der Themen in einer Tageszeitung werden folgende Kategorien deduktiv, also aus dem eigenen Vorwissen, festgelegt zB Sport, Wirtschaft, Politik! - deduktive Kategorienbildung verhindert das Auffinden „neuer“ Themengebiete! - induktiv: kreativ-schöpferischer Akt! - Beispiel: während einer Inhaltsanalyse der Themen in einer Tageszeitung interpretieren Sie einen Ausschnitt und weisen induktiv eine Kategorie zu ! —> so deduktiv wie nötig, so induktiv wie möglich!

verschiedene Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse - Zusammenfassung:! - (1) Zusammenfassung —> hier wird Paraphrasiert ! - (2) induktive Kategorienbildung! - Explikation (man macht etwas konkret was vorher nur schwammig dargestellt war):! - (3) enge Kontextanalyse: ! - versucht eine Stelle zu verstehen, indem andere Stellen des Interviews hinzugezogen werden um die eine Stelle verstehen zu können! - (4) weite Kontextanalyse: ! - sucht in externen Zusatzinformationen nach Erklärungsmodellen (hier ist Vorsicht geboten)! - Strukturierung (deduktive Kategorienanwendung):! - (5) formale Strukturierung: eher linguistisch ! - (6) inhaltliche Strukturierung ! - (7) typisierende Strukturierung (jedoch eher konträr, da Deduktion und Typenbildung sich nahezu widersprechen ) ! - (8) skalierende Strukturierung ! —> für Mayring sind verschiedene Mischformen der Analysearten denkbar ! (2) Induktive Kategorienbildung - durch Abstraktion einen überschaubaren Korpus schaffen, der immer noch ein Abbild des Grundmaterials ist! - Ziel: Material so reduzieren, dass die wesentlichen Inhalte erhalten bleiben ! - ist ein Kurztext des Ausgangsmaterials —> Kategorien werden direkt am Material herausgebildet! - die gebildeten Hauptkategorien geben über relevante Themen Auskunft! - Vorteil: ! - erfüllt am ehesten qualitative Kriterien! (6) Inhaltliche Strukturierung - filtert bestimmte Aspekte aus dem Datenkorpus nach zuvor festgelegten Kriterien ! - deduktives Vorgehen —> Kategorien werden im Vorfeld definiert! - Ziel: theoriegeleitetes Herausfiltern und Zusammenfassen von Kategorien und Unterkategorien! - wichtig: ! - prägnante Ankerbeispiele und exakte Codierregeln formulieren ! - Zwischenschritt der Paraphrasierung notwendig! - Vorteile:! - erfüllt zu hohem Grad das Kriterium der Nachvollziehbarkeit! - Nachteile:! - äußerst aufwendig und folgt strengen deduktiven Vorgaben! - kaum offen-interpretativ! Exkurs: Logische Schlussfolgerungen - Deduktion:! - aus Vorwissen logische Schlüsse ziehen! - Regel —> Fall —> Ergebnis! - Induktion:! - aus einer endlichen Zahl an Beobachtungen wird eine allgemeine Aussage getroffen! - Fall —> Ergebnis —> Regel!

- Hypothese/Qualitative Induktion:! - anhand von bestimmten Merkmalen wird in einem Einzelfall ein bereits bekannter Fall erkannt!

- Regel —> Ergebnis —> Fall!

- Abduktion:! - vom Resultat auf Regel und Fall schließen! - wir formulieren mit unserer Beobachtung eine Regel und überprüfen diese laufend -

—> die Erfindung ist diese neue Regel! Ergebnis —> Regel —> Fall !...


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