Skript Barock - Zusammenfassung PDF

Title Skript Barock - Zusammenfassung
Course Examen NDL Epochenzusammenfassungen
Institution Universität Regensburg
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Zusammenfassung ...


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Barock (ca. 1620-1720) 1. Barockforschung – Barockbegrif - Keine übereilten Feststellungen, was barock ist - Fest steht: Wichtig in dieser Zeit: Gegensätze, dualistisches Denken, Antithesen, - Auch hinsichtlich historischer Gegebenheiten: 30-jähriger Krieg, Prunk und Reichtum der -

1.1. -

1.2. -

Könige, … Nebeneinander von Altem und Neuem  teilweise sehr widersprüchlicher Charakter Teilweise sehr große Strenge in der Literatur, dann wiederum große poetische Neuerungen Barockliteratur als einheitlich bestimmbar? o Einerseits ja, andererseits nein o Barockliteratur muss sowohl in ihrem systematischen Charakter, als auch durch die strengen Vorgaben erst ermöglichten Spielräume und Gegensätze, in ihrer Vielschichtigkeit und Polyspektivität gesehen werden  dann erscheint sie keineswegs unaktuell, langweilig und popmpös

Barockforschung Barockliteratur gehört zweifellos zum Kanon der deutschen Dichtung Solche Bewertung war Anfang des letzten Jahrhunderts nicht üblich Z.B. Adolf Bartels im 17. Jahrhundert: Sieht erst in der Frühaufklärung eine geistige Mündigkeit Deutschlands. Heute: kaum eine Leseliste/Curriculum (Universitäten, höhere Schulen) ohne Gryphius, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (Simplicissimus), Martin Opitz Außerdem: Ausbau von universitären Forschungszentren, intensive Erforschung der Barockliteratur: Zentrum ist  Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel o Großer Buchbestand, Ausstellungen, Tagungen,

Barockbegrif Fruchtbare Diskussion des Barockbegriffs in den vergangenen Jahrzehnten: trug auch zur Wiederentdeckung der Epoche bei Periodisierungsprobleme wurde sichtbar, Grundsätzliches Problem: er lässt sich nicht aus der Semantik der geschichtlichen Selbstverständigung der Epoche ableiten o Wurde lange mit „“ benutzt  Fraglichkeit des Begriffes o Im 17. Jahrhundert spricht kein Mensch über eine Barockepoche, Barockliteratur etc. (dies war in anderen Epochen schon der Fall  Humanismus, Renaissance, Aufklärung und Empfindsamkeit sind auf zeitgenössische Redewendungen zurückzuführen) Geschichte des Begriffs:

1 Barock

Portugiesisch barocco (franz. baroque) für schräg, unregelmäßig (von Perlen) Im 18. Jahrhundert eher abwertender Begriff, kritisch (wunderlicher, seltsamer Geschmack, schwülstig,  gegenteilig zur Aufklärung, Rationalismus) In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert: Stil- und Formbegriff

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Zuerst in Kunstgeschichte verwendet Ende des 19. Jahrhunderts: Übertragung auf Literatur und Musik Schlüsseltext für die Einordnung der barocken Kunst: Heinrich Wölfflins Studie „Renaissance und Barock“ (1888) o Kunst des 18. Jahrhunderts ist barock, auch wenn man nicht nur an Schwulst und Überladung denkt, sondern auf die tieferen Prinzipien der Gestaltung zurückgeht Prägend für literaturwissenschaftliche Verwendung des Begriffs außerdem: Franz Stich „Lyrischer Stil des 17. Jahrhunderts“  Barockliteratur o Antithetisches Verfahren, Kritik des Begriffs: Benedetto Croce (1925): hielt Begriff für ungeeignet,

Klärungsversuch:

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In der germanistischen Literaturwissenschaft ist mit dem Begriff Barock, die Literatur in Deutschland zwischen etwa 1600 und 1720 Im wissenschaftlichen Bereich ist die abwertende Konnotation des Begriffs verloren gegangen

Frühe Neuzeit?

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Weiter gefasst: mehrere Epochen umfassender Begriff 16.-Ende des 18. Jahrhunderts Aber Barock: wesentliche Phase! Mittlere Phase Mögliche Binnengliederungen: o Frühbarock (Opitz)/Hochbarock (Gryphius)/Spätbarock (Hoffmannswaldau) o Weiterer barock (Opitz)- engerer Barock (Gryphius)

o 1. Schlesische Schule (Opitz) – 2. Schlesische Schule (Lohenstein)

2. Gesellschaft, Politik und Kultur - 17. Jahrhundert wird in der Geschichtsschreibung, bildenden Kunst und Literatur mit

2 Barock

Gewaltexzessen, Seuchen, Endzeitvorstellungen und verheerenden Kriegen in Verbindung gebracht Zum einen 30-jähriger Krieg, aber auch andere kriegerische Aufstände, barbarische Verbrechen in ganz Europa dafür verantwortlich —> 17. Jahrhundert —> Jahrhundert des immerwährenden Krieges Aber auch positive Seiten: Barockzeit als zentrale Konstitutionsphase der Frühen Neuzeit o Wichtig für den Weg zur Modernisierung der Gesellschaft und des Staates

o Westfälischer Friede —> positiv für nachfolgende Zeit o Kulturation mit der eigenen Sprache, Etablierung von Zeitungen, Reformen des Bildungssystems, Entdeckungen (Blutkreislauf, Luftpumpe, Teleskop, …)

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Gegensätzlichkeit wird hier wieder deutlich o Einerseits düstere Bestandsaufnahmen, wie die ersten Zeilen des Trauerspiels Leo Armenius von Gryphius (1650)  Indem unser ganzes Vaterland sich nuhmehr in seine eigene Asche verscharret… bin ich geflissen, die Vergänglichkeit o Andererseits Johannes Bruno 1640 (Mitten im Krieg!) 

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Glückseligkeit der Menschen sei hoch und kräftig, die Kultur habe einen hohen Stand erreich

Antipodisches Denken o Deutlich wird dies unter anderem am Gedicht „Betrachtungen der Zeit“ von Andreas Gryphius: Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen. Mein sind die Jahre nicht / die etwa möchten kommen. Der Augenblick ist mein / und nehm' ich den in acht So ist der mein / der Jahr und Ewigkeit gemacht.

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2.1. 3 Barock

Typischer Alexandriner: Mittelzäsur, kann antithetische Bewegung gut nachbilden Menschliche Augenblickhaftigkeit vs. Göttliche Ewigkeit Blick zurück, Blick nach vorne, Anthithese erweist sich durch die Anapher „Mein sind die Jahre nicht…“ als Homologie Carpe Diem —> Augenblick: steht die Ewigkeit Gottes gegenüber Durch sinnvolle Gestaltung erreicht das ich eine Teilhabe an der Ewigkeit Gegensätze: Gott/Mensch; Diesseits/Jenseits,Augenblick/Ewigkeit, Vergangenheit/Zukunft, Besitz/Verlust, Dasein/Vergänglichkeit, Anspruch/Realität, —> wichtig für barocke Weltbild! Damit korrespondieren lebensweltliche Merkmale (arm/reich, krank/Gesund, ) Passt insgesamt gut in eine spannungsreiche Kultur in Deutschland auch geprägt von: o Konfessionellen Gegensätzen o Politischen (kaiserlich/ständisch) o Gesellschaftlich (höfisch, bürgerlich) o Patriotisch (national/regional) Antipodische Struktur kann eine Verstehenshilfe für eine komplizierte Epoche sein „Teuschland“ im 17. Jahrhundert In 17. Jahrhundert existiert noch kein deutscher Staat im modernen Sinn Seit dem Westfälischen Frieden: Land war eine lose Föderation einzelner Länder Aber: starkes Bewusstsein von geistigem Zusammenhalt: von den zeitgenössischen Autoren auch selbstverständlich als „Teutschland“ bezeichnet Das Deutsche setzt sich als Kultursprache ab dem 17. Jahrhundert durch Es gibt dann auch die Vorstellung einer Kulturnation Gottfried Wilhelm Leibniz: Mitte des 17. Jahrhunderts. „Ermahnung an die Teutschen, ihren Verstand und ihre Sprache besser zu üben“

o Er stellt in seiner Schrift eine blühende deutsche Kulturnation dar, die nur aus ihrem Schlaf geweckt werden müsste

o Betonung der produktiven Pluralität in Deutschland —> gegen zentralistische

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Nachbarländer im Vorteil: Kleinstaaterei und regionale Kultur ist für Leibniz ein Vorteil o Gängige Auffassung damals: gute klimatische Bedingungen in Deutschland, wenig Krankheiten, fruchtbarer Boden, Bodenschätze (Metalle) o Ehrlich kräftiger und mutige Deutsche Vorurteil: Hauptlaster sei das saufen o Wo kommt das her? —> Tacitus Germania o In der Renaissance wurde die Schrift wieder entdeckt, Vorurteile dann in den Ländern der Romania wieder aktuell o Aber: es gab bald Richtigstellungen (Melanchton) Auch Leibniz nimmt Differenzierungen vor und unterscheidet durchaus vom „tummen Volck“ und den freien Geistern (aber nicht nur Gelehrte, sondern das Konzept der Teuschgesinnten gesellschaft“ soll auch allen Standesgruppe hin offen sein

Reichsstruktur

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Politische Verfassung der deutschen Länder war sehr kompliziert Es gab immer noch überregionale Institution: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation —> aber kein eigener Staat mehr o Metaphysische Größe, wichtigstes Merkmal war allerdings die deutsche Sprache (Seit Martin Luthers Bibelübertragung), auch wenn es mächtige Regionalsprachen gab Sondern: Entwicklung zu heterogener masse von deutschen Kleinstaaten mit unterschiedlichen Verfassungen, differenzierter Selbstständigkeit und Regierungsformen Teil der Staaten kommt absolutistischer Herrschaftsform nahe Reich verliert zentrifugal seine Macht: (vom Zentrum zur Peripherie) Aber Einzelstaaten entiwckelten sich zentripetal (von Peripherie zum Zentrum) Es gab keine festen Grenzen Es entstanden neue politische Organisationsformen, die die mittelalterlichen langsam ablösten: Konzentration der Macht in fürstliche Herrscher, weg von den Ständen Juristen organisierten die Bürokratie

Duale Struktur

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Dem Kaiser standen im Reichstag die Reichstände gegenüber, genauso wie dem Fürsten auf den Landtagen die Landesstände Reichstag in Regensburg als Reichsorgan: verabschiedete Reichsgesetzte Reichskammergericht in Speyer später Wetzlar : für Gerichtsfälle Reichskreise: für regionale Landesverteidigungen

Kritik Samuel Putendorf (1632-1694)

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Staat als Zwitterform von Föderation selbstständiger Staaten und einheitlicher Monarchie

Der Dreißigjährige Krieg

4 Barock

Wichtig für viele bedeutende Texte aus dem Barock

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Konflikte, die zum Krieg führten, hatten ihre Wurzeln in der konfessionellen Auseinandersetzung nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) Verhärtung der Fronten zwischen evangelisch und katholisch: Behinderung der Reichsorgane Zwei Fronten Anfang des 17. Jahrhunderts: o Schutzbündnis evangelischer Fürsten: Spitze war pfälzischer Kurfürst o Katholische Liga unter der Führung von Maximilian I. Von Bayern  Auseinandersetzungen Zuspitzung: Prager Fenstersturz, als Auslöser des 30-jährigen Krieges o König verbot einen Protestantentag in Prag o Daraufhin wurden zwei kaiserlich-katholische Statthalter aus dem Fenster der Prager Burg geworfen Aber: Krieg war nicht nur ein Krieg zwischen zwei Konfessionen, sondern auch zwischen den Ständen und dem Kaiser Später auch Eingreifen von Frankreich auf der Seite der protestantischen Schweden in den Krieg gegen den katholischen Kaiser ein o Ab da ging es nicht mehr um katholische Kontroversen, sondern um die Macht in Mitteleuropa

Weitreichende soziale Folgen:

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In vielen Regionenen: Hungersnöte, Seuchen, Bevölkerungsverlust von bis zu 70%, Allgemeine Verwilderung: Räuberwesen, Roheiten, Vergewaltigungen, nahmen zu Öffentliche Ordnungsmächte waren oft überfordert Handelswege, Handwerkstraditionen wurden zerstört/gestört Obdachlosigkeit, Krankheiten, Feuerausbrüche, Ernteausfälle etc waren die Folge

Finanzieller Schaden - Immens groß - Versorgung der Heere, Beseitigung der Kriegsschäden Also:

 Jenseitsorientierung, Begünstigung der religiösen Konjunktur (teilweise auch Extrem) Westfälischer Friede 1648: Regelung von 3 Hauptkomplexen

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Festschreibung der konfessionellen Grenzen, Calvinismus als Religion Einschränkung der Befugnisse des Kaisers, war an die Zustimmung der Reichsstände gebunden, musste ihnen Hoheitsrechte in ihren Ländern überlassen Einige Gebiete des Landes gingen an Frankreich und Schweden. Schweiz und Niederlande wurden selbstständig

Ein Söldnertagebuch im Dreißigjährigen Krieg (ediert von Jan Peters 1993)

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5 Barock

Wichtige Quelle zur Sozialgeschichte, Egodokument, mit dessen Hilfe man einen Blick auf die Kriegsjahre von unten bekommt Beschwerlicher Alltag wird klar, Perspektive eines teilnehmeden Beobachters, mehr Täter als Erleidender

2.2. -

Gesellschaft Bedeutung der bürgerlichen Gesellschaft im Sinne der franz. Société noch nicht gebräuchlich Niklas Luhman: stratifikatorische (= geschichtete) Gesellschaft o Interne vertikale Differenzierung der Ranggruppen (Adel, Bürger, Bauern) Aber es gibt auch erste Anzeichen für eine gesamtgesellschaftliche Evolution im Übergang von einer stratifikatorischen zu einer funktionalen Systemdifferenzierung Es heißt: es gibt schon Anzeichen/Merkmale eines Wandels von einer hierarchisch zu einer funktional organisieretn Gesellschaft Nichtadelige Gelehrte und Verwaltungsleute übernehmen so schon Aufgaben, die nicht zur vertikalen Gliederung passen

Ständische Ordnung

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Barockes Sozialsystem ist also noch ein ständisches Dies ist wichtig für das Denken allgemein, es macht sich auch in anderen Bereichen bemerkbar: Schul- und Bildungssystem, Kunst und Literatur Standesgrenzen erst im Jenseits aufgehoben, Ständische Gesellschaft garantiert – so war die Vorstellung- Sicherheit, Frieden, Ordnung

Soziale Ordnung im 17. Jahrhundert 1. Adel 2. Bürger (Kaufleute, Handwerker, Gelehrte) 3. Bauern - Aber die Dreiteilung verliert im Laufe der zeit an Bedeutunng - Allein der Adel ist durch Titel, Wappen und Brief genau abgrenzbar, die anderen Gruppen haben weniger scharfe Trennlinien

Einteilung in 3 hierarchisch geordnete Gruppen als universelles Prinzip des Barockdenkens (vgl. Auch Dreistillehre in der Rhetorik, Klassifizierung poetischer Texte (Tragödie, Schäferspiel, Komödie), Strukturierung beim Militär oder der Geistlichkeit

Unterteilung des Adels in 3 Gruppen: 1. Fürsten 2. Grafen und Herren 3. Ritter Mit Lebensmöglichkeiten: 1. 2. 3. 4.

Offizier im Militär Aufgaben ziviler Verwaltung Landwirtschaft Kirche

Uneinheitliches Bild der mittleren ständischen Gesellschaft:

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Unterschieden wurden aber immer: Einwohner mit oder ohne Bürgerrechte

Gilde und Zünfte prägten das städtische Leben

6 Barock

Organisation der Handwerker und Kaufleute Bestimmte Bedingungen: männlich, ehrlicher und ehelicher Abkunft, richtige Konfession der Stadt, Regelung der Arbeitszeit, Arbeitsverhältnissen, Preis und Qualität

Stadt/Land

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Zwischen 80 und 90% der Einwohner lebten auf denm Land (Dorf, Martflecken, Weilern…) Bauern waren keine homogene Gruppe (frei/unfrei)

Patriachalisches Verhältnis zwischen Fürsten und Adel

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Spiegelte sich auch im Verhältnis des Hausvaters in der eigenen Familie wieder Klar markierte hierarchische Beziehungen Gehorsam als Basistugend Insgesamt: genaue Ordnungsvorstellungen, wichtiges Prinzip für zeitgenössische Wahrnehmung in den verschiedenen Bereichen

Die Höfe

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Höfische Gesellschaft und höfische Kultur: Selbstdarstellung und Domestizierung des Adels im Dienste der jeweiligen Fürsten und Könige Seit dem Ende des 30-jährigen Krieges: Versailles als Vorbild (Frankreich, Ludwig XIV) o Kopien des Schlosses Beispiel Nymphenburg Hofleben war durch und durch französisch geprägt Schlossanlage war Ort der Repräsentation, Festumzüge, Opern, Schauspiele Höfe als geistige Zentren (auch fur nicht adelige Gelehrte) Bestimmtes Verhalten war gefordert (gutes Reden, Komplimente richtig verteilen, Ettikette genau einhalten) Gemeinsame Sprache des Adels und die verwandschaftlichen Beziehungen vernetzten die europäischen Höfe miteinander Verschiedenen Höfe in Deutschland sind Ausdruck einer Polyzentrisch wirkeden Kultur Hof war immer Gegenstand der Hofkritik: auch und insbesondere im 17. Jahrhundert! o Ziel der barocken Hofkritik war allerdings nicht die Abschaffung des Hofes, sondern seine zeitgemäße Modernisierung im Sinne des Absolutismus o Ordnung eines Hofes als Indiz für den Zustand eines Landes

Ökonomie

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7 Barock

Kein einheitliches Wirtschaftssystem i 17. Jahrhundert Nach dem Krieg nahm die Vernetzung der Wirtschaftsregionen allerdings zu o Handelswege mussten wieder aufgebaut werden, waren durch den Krieg nicht mehr benutzbar Kolonien in Übersee Einfluss auf Hafenstädte und Handelsnationen Export: Getreide, Holz, Halbfabrikate aus Metall Import: Fertigprodukte, Luxuswaren Rohstoffe: Bodenschätze, Holz, Aber auch: durch einseitige und intensive Ausbeutung der Rohstoffe: ökologische Folgen! o Abholzung der Wälder o Durch einzelne Gewerbezweige(Färbereien, Seifensiedereien) Gewässerverschmutzung Insgesamt: in erster Linie ein Agrarstaat o Bäuerliche Wirtschaft bildete Grundlage der Ökonomie Fisch und Fleisch gehörte nicht nur bei den Reichen Menschen zum Speiseplan!!

Unterscheidung von 4 Produktionsweisen

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Handwerk o Handwerk in den Städten nach Zünften organisiert o In den Dörfern meist nicht nach Zünften geordnet, Heimgewerbe Gewerbe im Verlagssystem o Nutzt vorhandene billige Arbeitskräfte vom Land und produzierte von zu Hause aus als Nebengewerbe o Verleger stellten die Rohstoffe und verkauften das Produkt/Halbfabrikat zur Weiterverarbeitung o Protoindustrialisierung! Manufakturen o Nur in bestimmten Branchen (Büchsenmacherei, Textilgewerbe, Glasproduktion, später Porzellan) o Zentralisiert, arbeitsteilig,

ökonomische Krisen durch den 30-jährigen Krieg:

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Entvölkerung und Verwüstung ganzer Landstriche Kriegsbedingte Seuchen, Erhöhte Steuern zur Deckung der Kriegskosten  enorme Probleme für Handel und Landwirtschaft  Getreidepreise explodierten in den Kriegsjahren 1620-1623: Inflation

Nach dem Krieg: Umdenken

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Jeder Haushalt (Staat, Fürstentum, Hof, Gewerbe, privat etc.) muss wirtschaftlich verfahren  verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen Reichtum kann nur erworben werden, wenn andere von ihrem Besitz etwas abgeben

Auf diese beiden Prinzipien beruht eine idealtypische Denkweise des Merkantilismus

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Gezielte Handelspolitik des Staates: Einfuhrbestimmungen, Zölle, Exportpolitik, Damit sollte das Reich finanziell gefördert werden

und Kameralismus

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Mehr auf die Besteuerung im eigenen Land ausgerichtet Gute Haushaltspolitik,

Beide Systeme: weitreichende Lenkung des Staates im Wirtschaftsleben Kontrollmaßnahmen liegen in den Händen der Regierung

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Wirtschaft nach 1648 gesundete zwar, entwickelte sich aber nicht frei

Körperlichkeit, Erotik, Kleidung

8 Barock

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Spezifische Entdeckung der Erotik, der Kosmetik in der adeligen Welt gehörte zum Prozess der Zivilisation im 17. Jahrhundert Überwindung des rein körperlichen Daseins Krankheit stellte eine viel größere Gefahr für den Menschen dar, Vorstellungen von Hygiene begannen sich erst allmählich zu entwickeln o Abdichtung der Latrinen und verbindliche Bestimmungen zum Schutz des Trinkwassers im 18. Und 19. Jahrhundert Erotik Kultivierte und codierte Erotik als spezifische Umgangsform Zielte aber anders als die Liebe nicht auf Transzendenz, Innerlichkeit oder Ewigkeit sondern auf Diesseitigkeit Augenblickhaftigkeit der Erotik und Sexualität Erotik ging als Kulturgut in die Poesie und Malerei des Höfischen ein, die Wollust allerdings wurde als Inbegriff des Animalischen gesehen Wollust: Triebbefriedigung Erotik: sinnliche Verfeinerung Erotik ein Gegengewicht zum Schrecken des Körpers (Krankheit, Kriegsverletzung…) 

 Kulturfördernde Funktion Objekt der Erotik in erster Linie der Körper, das Äußere des Menschen, die Schönheit

Kleidung

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Ausweis des Ranges : komplexes Zeichensystem Geschlechter (Haube der verheirateten Frau) Alter, Beruf, Stand, Religion (dunkle Kleidung für Priester) gesellschaftliche Außenseiter (Judenhut, Klapper der Aussätzigen, Schleier der Prostituierten) politische Gesinnung (Bundschuh, Sansculotten)

Mode  in erster Linie Vorbild Frankreich Motiv des Gender-crossings

2.3. -

9 Barock

gender Vorst...


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