Title | Augsburger Skript - Zusammenfassung Examenskurs Schulpädagogik |
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Course | Examenskurs Schulpädagogik |
Institution | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Pages | 179 |
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Augsburger Skript zur Vorbereitung auf das EWS Examen in Schulpädagogik ...
x Sc hulpädagogik (au s L P O) 1.
Theorie des Unterrichts,
2.
Planung und Gestaltung von Lernumgebungen,
3.
Bilden und Erziehen in Schule und Unterricht.
E rgänzungen dur c h K ultusministe rium zu 1.: aktuelle didaktische Theorien, mediendidaktische und psychologische Konzepte, sach-, fach- und adressatenbezogene Planung von Unterricht zu 2.: Gestaltung schüleradäquater Lernsituationen, Verstehens- und Transferprozesse, Förderung von selbstbestimmtem, eigenverantwortlichem und kooperativem Lernens zu 3.: pädagogische Theorien über die Entwicklung und die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, Werte und Normen und Reflexion selbstbestimmten Urteilens und Handelns, Gestaltung von Bildungs- und Erziehungsprozessen unter besonderer Berücksichtigung der interkulturellen Dimensionen
Formales: Zu jedem Themenbereich eine Aufgabenstellung Æ 2 davon müssen bearbeitet werden Bearbeitungszeit: 4 Stunden Anrechnung: 40% Studienleistungen, 60% Staatsexamen nicht bestanden: Staatsexamen schlechter als mangelhaft Kombination Studium + Staatsexamen 4,5 oder schlechter
L aut H e r rn W iat e r noc h wichtige B egriffe Medienpädagogik Sozialisation Lernumgebung Persönlichkeitsbildung
Lehrplan – Das Gymnasium in Bayern Gymnasium = lange, erfolgreiche Bildungstradition Bildungsverständnis = Wissensvermittlung + Persönlichkeitsbildung + Ganzheitlichkeit - Kulturelle Identität - Werteerziehung - Selbstsicherheit - Gesicherte Urteilsbildung Bayerische Verfassung: - Schulen … nicht nur Wissen und Können vermitteln, … Herz und Charakter bilden - Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl, Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt - Schüler … erziehen: o Im Geiste der Demokratie o In der Liebe zur bayrischen Heimat/ deutschen Volk o Im Sinne der Völkerversöhnung Gymnasium = Breite Wissensbasis + Fähigkeit zum Transfer = Tradition + Fortschritt
Profil und Anspruch des bayrischen Gymnasiums Schülerpotential - Geistig besonders beweglich - Phantasievoll - Lernfähig - Gutes Gedächtnis - Fähigkeit zu Abstraktion und flexiblen Denken - Eigenständiges Problemlösen - Zielgerichtete Zusammenarbeit in der Gruppe - Vertieftes Grundlagenwissen o Analyse o Reflexion o Gelerntes in neue Zusammenhänge übertragen o Neugier auf Unbekanntes o Einsicht in die Notwendigkeit lebenslangen Lernens Gymnasium - Wertorientierung - Suche nach Sinn und Orientierung - Wahrnehmung der religiösen Dimension des menschlichen Lebens - Ästhetische Bildung - Differenziertes Wahrnehmen, Erleben, Gestalten - Verantwortung + Achtung + Respekt + Rücksichtnahme Persönlichkeitsentwicklung beim Schüler (gymnasialer Bildungsauftrag) - Ganzheitliche Bildung
-
Breites kulturelles, ethisch-religiöses, ökonomisches Wissens- und Wertefundament - Ästhetische Maßstäbe - Förderung personaler Kompetenzen ! Schüler sollen dazu befähigt werden, später den Beitrag zu leisten, den Staat und Gesellschaft von ihnen erwarten dürfen
Unterricht und Lebensbezug Fächerkanon = unterschiedliche Fächer + ganzheitlicher Ansatz " interdisziplinär Unterrichtsqualität - Methodenvielfalt - Lebensnah - Erfahrungsnah - Eigenständigkeit Grundwissen - Nachhaltig - Spezifische Kenntnisse + modellhafte Vorstellungen - Anwendungsbezug (v.a. in immer neuen Zusammenhängen) - Permanentes, variantenreiches Üben und Wiederholen (+ Leistungserhebungen) Mitgestaltung durch Schüler - Schüler als eigenständige Persönlichkeiten - Mit wertvollen Leistungspotentialen - Ziel: Interesse, Gemeinschaftsgeist, gegenseitige Rücksichtnahme Soziale Lernformen - Bedingungen und Vorzüge von Teamarbeit kennenlernen - Selbstständigkeit - Eigeninitiative - Fähigkeit, sich mit den Vorstellungen anderer auseinandersetzen zu können sich abzustimmen
Fächerübergreifendes lernen und überfachliche Kompetenzen Komplexe Sachverhalte + Problemstellungen Fächerübergreifende Themen - Projekte, Studien - Kooperation, Zusammenarbeit - Fächerübergreifende Themen - Beispiele: Eine Welt, Europa, Welt, Deutschland/ Bayern, Frieden, Gesundheit, Politik, Technik, Umwelt, Religion,… Kooperative Arbeitsfelder - Informationen (Recherche, Analyse, Aufbereitung) - Modernen Medien - IT - Präsentation, Dokumentation
Überfachliche Kompetenzen - Selbstkompetenz o Leistungsbereitschaft o Ausdauer o Konzentrationsfähigkeit o Verantwortungsbereitschaft o Selbstvertrauen - Sozialkompetenz o Kommunikationsfähigkeit o Teamfähigkeit o Konfliktfähigkeit o Toleranzbereitschaft o Gemeinschaftssinn o Hilfsbereitschaft - Sachkompetenz o Wissen o Urteilsfähigkeit - Methodenkompetenz o Informationsbeschaffung o Präsentationstechniken o Fachspezifische Arbeitsmethoden
Aufgaben und Möglichkeiten der Mitglieder der Schulgemeinschaft Schulleitung - Soziales Klima - Leistungsmaßstäbe - Qualitätsentwicklung - Maßnahmen zur Schaffung einer stabilen Lernumgebung/ Weiterentwicklung - Kontakte zu außerschulischen Partnern initiieren/ pflegen Erziehungsberechtigte - Verpflichtung, Schule bei Erfüllung des Bildungsauftrages zu unterstützen - Vertrauensvoll mit Lehrern zusammenarbeiten - Mitarbeit in der Schulgemeinschaft Lehrkräfte - Aufgabe o Wissenschaftlich fundierter, methodisch durchdachter und weitgehend an der Lebenswirklichkeit der Schüler orientierter Unterricht o Vorbildfunktion für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler o Abstimmen der Bildungs- und Erziehungsarbeit aufeinander o Immer am Wohl der Schüler ausgerichtet o Begabungspotentiale erkennen und gezielt fördern (Intensivierungsstunden) o Orientierung geben (Studium, Beruf) o Unterrichten und Erziehen o Vermittlung von Wissen und Können o Individuelle Förderung der Persönlichkeit o Orientierungshilfen für spätere berufliche Weiterbildung - Enge Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten - Integration behinderter Kinder " besonderes Augenmerk
-
Nachhaltiger Erwerb, kontinuierliche Wiederholung, Anwendung, Vertiefung des Grundwissens - … über die Jahre hinweg Schüler - Sollen motiviert sein, die vielfältigen Lernangebote zu nutzen - Sollen ihren schulischen Pflichten nachkommen - Ziel: interessierter, aufgeschlossener, leistungsbereiter junger Mensch - Eigene Leistung kritisch reflektieren, erkennen - Schulleben mitgestalten - Verantwortung übernehmen - Einsatz im Unterricht (der dann auch honoriert werden muss/ Ermutigung) Außerschulische Partner - Konkrete Einblicke ins Arbeitsleben - Frühzeitige berufliche Orientierung
Qualitätsentwicklung am Gymnasium Gymnasium = lernende Organisation ! Umfassende Qualitätsentwicklung ! Kontinuierliche Beobachtungen ! Optimierungsmaßnahmen Lehrplan: - Lehrer usw. haben viele Freiheiten/ Gestaltungsmöglichkeiten - Möglichkeiten zur eigenen Schwerpunktsetzung
Lehrplan – Fachprofil Englisch
Bedeutung des Faches Englisch -
Mutter-/ Nationalsprache + Zweit-/ Amtssprache ! mehr als eine Milliarde Menschen
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Lingua Franca (weltweit führende Verkehrssprache)
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Herausragende Rolle als Mittel der Verständigung
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Schlüsselrolle
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Ziel: differenzierte Sprachkompetenz ! Voraussetzung für die Ausbildung und die Studierfähigkeit der Abiturienten
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Kultursprache ! in der Schule: Zugang zur englischsprachigen Welt in ihrer kulturellen Vielfalt
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UK und USA (+ exemplarische Einblicke in weitere Länder)
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Historische und aktuelle Entwicklungen
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Durchdringung unserer Alltagswelt durch die englische Sprache! ! Jugendkultur, Haltungen und Einstellungen der Schüler
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Sensibilität im Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt ! Nachdenken über die eigenen Situation und Lebensweise ! Persönlichkeitsbildung
Ziele und Inhalte
Englisch als erste FS -
Modellfunktion für das Erlernen weiterer Fremdsprachen
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Vermittlung grundlegender Sprachlernkompetenz
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Schaffung von Sprachbewusstsein
-
Förderung positiver Grundeinstellungen für das interkulturelle Lernen
Englisch als zweite FS
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Auf Vorkenntnissen aufbauen
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Transfermöglichkeiten
Unterricht -
Lernen von Kompetenzen
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Mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen bewältigen können
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Aussprache + Intonation + Grammatik + Wortschatz (Kollokationen + Idiome)
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Orientierung an der Standardsprache
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Regionale und soziale Varianten des Englischen ! Hörverstehen
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Erwerb von Sprachzertifikaten
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Vielfalt von Themen, Situationen, Sprechanlässen ! möglichst unbefangen in der FS äußern können
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Themen und Texte, die die Schüler persönlich ansprechen ! Raum für eigenständige Äußerungen ! Ausdrucksfreude fördern
Soziokulturelle Kenntnisse und interkulturelle Einsichten -
Verständnis anderer Lebensweisen
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Reflexion eigener Verhaltensnormen anregen
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Stereotypen Vorstellungen kritisch gegenübertreten
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Anderen Wertvorstellungen gegenüber offen und unvoreingenommen begegnen
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Internationale Kontakte knüpfen (Email, Austausch,…)
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Nutzung elektronischer Medien ! begünstigt interkulturelles Lernen
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Sach- und Gebrauchstexte
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Englischsprachige Literatur
-
Musik, Theater, Film, Rundfunk, Fernsehen
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Authentisches Bild englischsprachiger Kulturen
-
Freude am Lesen wecken und aufrechterhalten
-
Tieferes Literaturverständnis fördern
GLIEDERUNG: Theorie des Unterrichts
Allgemein(
(
(
(
((1(Seite(
I.(DIDAKTIK(
(
(
(
15(Seiten(
II.(KONZEPTIONEN(
(
(
11(Seiten(
III.(PRINZIPIEN( (
(
(
29(Seiten(
IV.(QUALITÄT( (
(
(
24(Seiten(
V.(FORSCHUNG((
(
(
(7(Seiten(
VI.(LEHRPLAN( (
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(6(Seiten(
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93(Seiten(((plus(1(Ergänzungsseite(zum(Lesen)(
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- I. DIDAKTIK ²
1.Allgemeines! Begriffsklärung1 2!ŐƌŝĞĐŚŝƐĐŚĚŝĚĂƐŬĞŝŶс;ďĞͿůĞŚƌĞŶƵŶƚĞƌƌŝĐŚƚĞŶнďĞůĞŚƌƚǁĞƌĚĞŶůĞƌŶĞŶÆ!es!geht!um!Lehren!und!Lernen! -!Fachbegriff!seit!dem!16.Jhd.!! -!Definition!(nach!Wiater):!Didaktik!ist!die!wissenschaftliche!und!praktische!Beschäftigung!mit!dem! Zusammenhang!von!Unterricht!und!Lernen.! -!Allgemeine!Didaktik!befasst!sich!mit!den!Fragen:! ! Wie!müssen!Informationen!aufbereitet!werden,!damit!sie!von!einer!bestimmten!Zielgruppe!! verstanden!und!angeeignet!werden!können?! Wie!können!Erfahrungen,!Handlungen!und!Äußerungen!des!Lernenden!aufgefasst!werden,!damit! daraus!bei!diesem!ein!Lernzuwachs!entstehen!kann?! Welche!Hilfs-!und!Lernangebote!sollten!gemacht!werden,!damit!Lernende!ihre!persönlichen! Kompetenzen!entfalten!und!neue,!notwendige!Kompetenzen!aufbauen!können?! -!Fachdidaktik!(nach!Wiater):!Die!Fachdidaktik!analysiert!die!spezifischen!Unterrichts-!und!Lernmöglichkeiten!in! den!einzelnen!Fächern!oder!Fächergruppen!der!Schule!und!befasst!sich!mit!allen!Fragen!der!Vermittlung!der! Fachwissenschaften!in!den!Schulfächern.!
Geschichtlicher1Hintergrund1 -!Beginn!der!Didaktik:!Johannes!Amus!Comenius!(1592-1670)! -!ƵĐŚŝĚĂŬƚŝŬĂDĂŐŶĂ! -!seine!Prinzipien;!Frontalunterricht,!weg!vom!Einzel-!hin!zum!Gruppenunterricht,!in!kleinen!Schritten,! Veranschaulichung!(nah!zu!fern,!Bild!zu!Begriff,!konkret!zu!abstrakt)!
Erweitertes1Didaktisches1Dreieck1(nach!Herbart)! 1
Gesellschaft!
1
Schule!
1 Inhalt!
1 1
Lehrer!
Unterricht!
Schüler!
1 1 1 Was1ist1ein1didaktisches1Modell?! -!keine!klare!Abgrenzung!zu!didaktischer!Theorie!(siehe!unten),!aber!oft!geringerer!Abstraktionsgrad! -!zwei!Funktionen:!-!Heuristische!Funktion!=!Vorarbeit!und!Impulse!für!Theorie! ! ! !!!-!Aufklärende!pragmatische!Funktion!=!Veranschaulichung1
1
2.1Didaktische1Theorien1 Was1ist1eine1didaktische1Theorie?1(nach!Wiater)! 1.Didaktisches!Tun!ist!immer!interpersonales!Handeln!und!Verhalten! 2.Als!Theorie!einer!Praxis!muss!die!Theorie!praxisfähig!und!die!Praxis!theoriefähig!sein! 3.Von!einer!didaktischen!Theorie!werden!qualitative!Aussagen!über!den!Unterricht!erwartet! 4.Basistheorie!der!Didaktik!gilt!nur!unter!Vorbehalt! 5.Didaktische!Theorien!sind!nur!Modelle! !
Funktionen1didaktischer1Theorien1für1Lehrer!(nach!Peterßen,!Handbuch!Allgemeiner!Didaktik)! 1.!Orientierungsfunktion!(Orientierung!!darüber,!wo!ihr!professionelles!Aufgabenfeld!lokalisiert!ist!und!worin! dort!ihre!Aufgaben!bestehen)! 2.!Strukturierungsfunktion!(Hilfe!für!die!systematische!Bewältigung!ihrer!professionellen!Aufgaben)! 3.!Legitimationsfunktion!(Rechtfertigung!des!didaktischen!Handelns,!das!von!der!Theorie!jeweils!vorgeschlagen! wird)!
2.1.1Die1bildungstheoretische1bzw.1kritisch2konstruktive1Didaktik1 -!Begründer:!Wolfgang!Klafki!(*!1927)! -!1950er!Jahre:!Bildungstheoretische1Didaktik! ! !
-!Grundlagen:!! ! !
! !
! !
! ! ! ! !
!
-!ŝĚĂŬƚŝƐĐŚĞŶĂůLJƐĞ;ĞƌŶĞŶ von!unterschiedlichen!Umgebungsfaktoren!abhängig!ist.!Eine!Lernumgebung!besteht!aus! einem!Arrangement!von!Unterrichtsmethoden!und!-!techniken,!sowie!Lernmaterial!und! Medien.!Sie!stellt!aber!gleichzeitig!aber!auch!die!aktuelle,!zeitliche,!räumliche!und!soziale! >ĞƌŶƐŝƚƵĂƚŝŽŶĚĂƌƵŶĚƐĐŚůŝĞƘƚůĞƚnjƚůŝĐŚĂƵĐŚĚĞŶũĞǁĞŝůŝŐĞŶŬƵůƚƵƌĞůůĞŶĞŚƌĞŶĚĞƉůĂŶƚhŶƚĞƌƌŝĐŚƚƐĞŝŶŚĞŝƚĞŶĂůƐWƌŽũĞŬƚĞZĞĐŚĞƌĐŚĞŶŽĚĞƌhŶƚĞƌƐƵĐŚƵŶŐĞŶǀŽƌďĞƚĞŝůŝŐƚ dann!aber!die!Schüler!mit!ihren!Ideen!und!Vorschlägen!an!der!Gesamtplanung,!Durchführung!und! ƌŐĞďŶŝƐƐŝĐŚĞƌƵŶŐ;ŶĂĐŚtŝĂƚĞƌͿ! "!ŝĞůŝƐƚĚĞƌƌǁĞƌďǀŽŶ^ƚƌĂƚĞŐŝĞŶĚĞƌtŝƐƐĞŶƐŶƵƚnjƵŶŐĚĞƌůĞďĞŶƐŶĂŚĞŶƌĞĂůŝƚćƚƐŶĂŚĞŶtŝƐƐĞŶƐŐĞŶĞƌŝĞƌƵŶŐ und!der!Entwicklung!eher!eigenständigen!Frage"!ƵŶĚŶĂůLJƐĞŬŽŵƉĞƚĞŶnj;ŶĂĐŚtŝĂƚĞƌͿ! "!Beispiel:!Projektunterricht1! ! ! !
"!Geschichte:! ! ! ! !
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"!William!Rogers:!führt!Projektbegriff!in!amerikanische!Pädagogik!ein! "!John!Dewey:!erstes!Konzept,!was!wir!heute!Projektunterricht!nennen! ;learning!by!doingĞŵŽŬƌĂƚŝĞĂůƐ>ĞďĞŶƐĨŽƌŵĚĞŶŬĞŶĚĞƌĨĂŚƌƵŶŐͿ! 1.Projektgedanke!ist!eine!Reaktion!auf!sich!rasch!wandelnde!gesellschaftliche! Verhältnisse!Æ!Lernen!wie!man!Probleme!aufgreift!und!löst,!wenn!sie!auftauchen! 2.Projektidee!ist!eingelagert!in!ein!grundlegendes!Verständnis!von!Demokratie! (Selbstorganisation!+!Selbstverantwortung)! ϯĞŶŬĞŶĚĞƌĨĂŚƌƵŶŐĂůƐtĞŐĚĞƐDĞŶƐĐŚĞŶƐŝĐŚƐĞůďƐƚƵŶĚĚŝĞtĞůƚnjƵ verändern!Æ!ƌŬĞŶŶĞŶƵŶĚdƵŶƐŝŶĚƵŶƚƌĞŶŶďĂƌ;>ĞĂƌŶŝŶŐ!by!doingͿ! "!Reformpädagogik:!G.!Kerschenstein,!G.!Petersen,!G.!Reichwein!
"!Begründung!(nach!Wiater)! ! "!Der!Pragmatismus!! (Der!im!praktischen!Tun!ermittelte!Sinn!entscheidet!über!richtig,!falsch!oder!gültig)! "!Die!Aneignungstheorie!(Wygotski,!Leontjew,!Galperin)! (Beim!Erkenntnisprozess!des!Menschen!kommt!es!auf!Grund!des!handelnden!Umgangs!mit! ĚĞŶŝŶŐĞŶnjƵĞŝner!individuellen,!mit!persönlichem!Sinn!verbundenen!Abbildung!dieser! Dinge!im!Bewusstsein!des!Menschen!(Denken!ist!verinnerlichtes!Tun))! "!Die!sozialisationstheoretische!Begründung! (Die!veränderten!Bedingungen!des!Aufwachsens!von!Kindern!und!Jugendlichen!heute!haben! bei!vielen!Kindern!!zu!einer!Entsinnlichung,!zum!Verschwinden!der!Wirklichkeit,!njƵŵ>ĞƌŶĞŶ ĂƵƐnjǁĞŝƚĞƌ,ĂŶĚ,!zu!Konsumverhalten!und!Rezeptivität!geführt,!Verlust!an!notwendiger,! gesellschaftlicher!Wirklichkeitserfahrung)! "!Die!lernpsychologische!Begründung! (Beim!Selbertun!sind!beim!Schüler!die!Motivation,!die!Behaltenswerte!und!Sinnhaftigkeit!des! Lernens!eindeutig!besser!ausgeprägt;!doppelte!Codierung)! "!Die!didaktisch"methodische!Begründung! (Vorzüge!des!exemplarischen!Lernens,!genetischen!Lernens,!selbstentdeckenden!Lernens,! experimentellen!Lernens,!mehrkanaligen!und!ganzheitlichen!Lernens,!Individualisierung!und! Differenzierung,!Fächerverbindenden,!vernetzten!Lernens!genutz t)! "!Definition!(nach!H.!Meyer):!Ein!Projekt!stellt!den!gemeinsam!von!Lehrern!und!Schülern!! unternommenen!Versuch!dar,!Leben,!Lernen!und!Arbeiten!derart!zu!verknüpfen,!dass!ein! gesellschaftlich!wichtiges!und!den!Interessen!der!Beteiligten!entgegenkommendes!Problem! gemeinsam!bearbeitet!(=Prozess)!und!zu!einem!Ergebnis!(=Produkt)!geführt!wird,!das!für!die!! Beteiligten!Gebrauchswert!hat.!Dabei!wird!ein!angemessenes!Verhältnis!von!Kopf"!und!Handarbeit! Angestrebt.! "!Definition!(nach!Wiater):!Projektorientiertes!Lernen!und!Projektunterricht!ist!ein!ůĞĂƌŶŝŶŐďLJĚŽŝŶŐ ;ĞǁĞLJͿĚĂƐnjƵĚĞŶŬĞŶĚĞŶƌĨĂŚƌƵŶŐĞŶĨƺŚƌƚƵŶĚďĞŝĚĞŵƐŝĐŚ^ĐŚƺůĞƌŵŝƚĂůůĞŶ^ŝŶŶĞŶŶĂĐŚĞŝŶĞŵ selbst!überlegten!Plan!zielgerichtet!ein!sie!sich!selbst!besonders!interessierendes,!gesellschaftlich! relevantes!Problem!fächerübergreifend!einer!(praktiscŚͿǀŽƌnjĞŝŐďĂƌĞŶ>ƂƐƵŶŐzuführen.! "!Ziel:! !
Erwerb!von!Strategien!der!Wissensnutzung,!Wissensgenerierung!(in!lebensnahen!Situationen)! Eigenständige!Frage"!und!Analysekompetenz!entwickeln!(siehe!Definition!Wiater)!
"!!Unterscheidung!(nach!Wiater):! ! "!fachbezogene!Projekte! ! "!fächerübergreifende!Projekte! ! "!Projekttag(e)! ! "!Projektwoche!(Großprojekt)!
"!Voraussetzungen:! ! "!Arbeitstechniken,!soziales!Verhaltensweisen,!Grundkenntnisse! ! "!Mitbestimmungswillen!und!Mitbestimmungsrechte!der!Schüler! ! "!Zeit!und!Räume! ! "!Kooperation!mit!Kollegen! "!Schritte!und!Merkmale!eines!Projekts!(nach!H.!Gudjons):! !
!!!!!"!1.Schritt:!Eine!für!den!Erwerb!von!Erfahrungen!geeignete,!problemhaltige!Sachlage!auswählen! ! "!1.Merkmal:!Situationsbezug!! (Schüler!schon!Erfahrung!damit,!aber!nicht!zu!viel?!Können!sie!neue!Erfahrungen!machen?,!! Fragestellung!sollte!mit!dem!richtigen!Leben!zu!tun!haben)! !
"!2.Merkmal:!Orientierung!an!den!Interessen!der!Beteiligten!! (Verständigung!über!Schüler"Lehrer"Interessen;!Interessen!der!Schüler!wecken,!da!diese! meist!nicht!auf!einmal!da!sind;!Beachten:!Interessen!können!sich!während!Projekt!ändern)! "!3.Merkmal:!Gesellschaftliche!Praxisrelevant! (Korrektiv!zu!Orientierung!an!Schülerinteressen:!Projekt!ist!nicht!gruppenweise!Hobbypflege,! sondern!muss!gesellschaftliche!Relevanz!haben;!Dewey:!Selbst"!und!Weltveränderung)!
! ! ! !
!!!!!"!2.Schritt:!Gemeinsam!einen!Plan!zur!Problemlösung!entwickeln! ! "!4.Merkmal:!Zielgerichtete!Projektplanung! ! (Planung:!Abfolge!von!Arbeitsschritten,!einzelne!Tätigkeiten,!Verteilung!von!Aufgaben,!! ! Zeiteinteilung,!Erstellung!von!Endprodukten,!Auswertung!des!Projektunterrichts;!Trotzdem:!! manches!ist!nicht!planbar!(Informationslücken,!neue!Interessen,!Organisationspannen,...)!! Æ!Planung!als!organisierende!Mitte)! "!5.Merkmal:!Selbstorganisation!und!Selbstverantwortung! (Vorplanung!des!Lehrers,!dann!Schüler:!J.!Bastian!Ğƌ>ĞŚƌĞƌŚĂƚĚŝĞsĞƌĂŶƚǁŽƌƚƵŶŐĨƺƌĚŝĞ WůĂŶƵŶŐĚĞƌ^ĞůďƐƚƉůĂŶƵŶŐĚĞƌ^ĐŚƺůĞƌ;!Lehrer!macht!Vorschläge!für!sinnvolles!Arbeiten!und! stoppt!unfruchtbare!!Fehlentwicklungen!rechtzeitig)!
!
!!!!!"!3.Schritt:!Sich!mit!dem!Problem!handlungsorientiert!auseinandersetzen!
! !
! !
"!6.Merkmal:!Einbeziehen!vieler!Sinne! (Kopf,!Hand,!Gefühle,!Sinne!Æ!,ĞƌƐƚĞůůĞŶǀŽŶ'ĞŐĞŶƐƚćŶĚĞŶƐnjĞŶŝƐĐŚĞ...