Title | Sozialisation & Identität |
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Course | Soziologische Grundlagen |
Institution | Fachhochschule Münster |
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Sommersemester 2019...
Zusammenfassung – Sozialisation & Identität – 07.05.19
Was ist Sozialisation? SozialarbeiterInnen müssen Klient verstehen, wie er sozialisiert wurde & daher so ist, wie er ist Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen, Handlungskompetenzen beeinflusst von körperlichen/ psychischen & sozialen Bedingungen Sozialisation ist ein Prozess (Hurrelmann) von biologisch genetischer Ausstattung zu sozial handlungsfähiger Persönlichkeit Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen gesellschaftliche/ soziale Werte, Normen zu individuellen Gewissheiten (Andere Selbst) Dritte Person Perspektive: „So einer soll ich sein?“ Gegenstände der Sozialisationsforschung Sozialisationsinstanzen Teilbereiche der Sozialisation Sozialisationsstadien primäre Sozialisation: Kind wird Mitglied einer Gemeinschaft (Enkulturation) sekundäre Sozialisation: Individuum wird durch Rollen in Ausschnitte der Gesellschaft eingeführt (Akkulturation) Auswirkungen von Sozialisationsbedingungen Ältere & neuere Sozialisationsforschung Ältere Sozialisationsforschung Heteronomie (Wie gelingt es Gesellschaft Werte, Normen etc. an Generationen weiterzugeben?) egoistisches, asoziales Individuum (Fremdkontrolle soll zur Selbstkontrolle werden) Neuere Sozialisationsforschung Autonomie (Wie gelingt es Individuum seine Sozialisation mitgestalten?) Individuum ist teilweise Subjekt seiner Selbst, eignet sich Gesellschaft aktiv an (Individuierung, Individualisierung, Selbstbestimmung) Dialektische Spannung Selbstbestimmung vs. Einbindung, Freiheit vs. Sicherheit Sozialisation, Erziehung, Bildung Erziehung & Bildung = Teilmengen der Sozialisation Sozialisation = unbeabsichtigter, ungeplanter Prozess Erziehung = „bewusste“ bzw. „methodische Sozialisation“ (Durkheim) zielt eher auf Personalität & Individualität Bildung = Selbstverwirklichung des Menschlichen im Menschen (Neuhumanistisch) zielt auf Subjektivität & Individualität
Sozialisationsstadien (Berger/ Luckmann)
Primäre Sozialisation Kind wird zum Mitglied einer Gemeinschaft (Enkulturation) Grundlegendes Lebens-, Selbst-, & Wertewissen wird vermittelt Sekundäre Sozialisation über Rollen in immer weitere Ausschnitte der Gesellschaft eingeführt (Akkulturation) Unterteilung in „sekundär“ (Kindergarten, Schule, Peers) & „tertiär“ (Beruf, Studium, Ausbildung) Adoleszenz kann als starke Gefährdung der erfahrenen Sicherheit erlebt werden
Ungleiche Sozialisationsbedingungen Unterschiedlicher Zugang zu Sprach- und Wissensvorrat Männlichkeit & Weiblichkeit (doing gender) Soziologie ist Lehre von Kontingenz, ist Aufklärung
Was ist eine Identität? Mensch lässt sich als derselbe über Zeit & Raum hinweg erleben Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Wo liegen meine Ziele? Das Erleben von Mit-Sich-Selbst-Gleich-Sein (Ich-Kohärenz, Ich-Kontinuität) Anders-Als-Andere-Sein (Def. In Anlehnung an Paul Ricoer) Erste Person Perspektive: „So bin ich!“
Wie kommt man zu seiner Identität? Orientierungswissen (primäre S.) enthält auch Wissen über sich selbst („looking glass self“: Mead; „Ich bin, was man mir gibt“: Erikson) Erwartungen, die andere an uns richten: „Wir Form des Ichs“ (H. Plessner) Je mehr Erwartungen, desto mehr Balanceakt bei Identitätsbildung (H. Keupp) Identität als Kompass zum Handeln Identität ist und bleibt eine Aspiration (I. als Entwurf) (Zielke/ Straub) I. wird durch Erzählungen generiert, pendeln zwischen Selbstfindung & Selbsterfindung (narrative Konstruktion)
Identitäts-/ Biographiearbeit in der Sozialen Arbeit Als aneignende Vermittlung & Aufschichtung von 1. Objektiven Fakten, 2. Subjektiven Erlebnissen, 3. Deutungen Schafft Kontinuitäts- und Kohärenzgefühl...