Sozialpsychologie: Lernziele Kapitel 6 bis 11 PDF

Title Sozialpsychologie: Lernziele Kapitel 6 bis 11
Author Nadine Erzer
Course Sozialpsychologie I
Institution Universität Bern
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Sozialpsychologie 1: Lernziele Kapitel 6 bis 11Kapitel 6: Einstellungen Sie können „Einstellungen“ definieren. Einstellung: - Eine positive, negative oder gemischte Reaktion auf eine Person, ein Objekt oder eine Idee. - Einstellungen sind wichtig, um Dinge möglichst schnell beurteilen zu können (gut...


Description

Sozialpsychologie 1: Lernziele Kapitel 6 bis 11 Kapitel 6: Einstellungen 1. Sie können „Einstellungen“ definieren. Einstellung: - Eine positive, negative oder gemischte Reaktion auf eine Person, ein Objekt oder eine Idee. - Einstellungen sind wichtig, um Dinge möglichst schnell beurteilen zu können (gut oder schlecht?) - Sie entstehen oft schnell, automatisch und implizit 2. Sie wissen, wie Einstellungen gemessen werden – incl. Selbstbericht, verdeckte Techniken und die Messung impliziter Einstellungen. Selbstbericht/ Fragebögen: - Je nach Wortwahl, Kontext und Reihenfolge gibt es andere Ergebnisse und manchmal reicht eine einzelne Frage nicht aus, um eine Einstellung genau zu erfassen - Weiteres Problem: Falsche Antwort, weil man gemocht werden will → Lösung: Bogus Pipeline Technik; angeblicher Lügendetektor misst den Wahrheitsgehalt der Antworten Verdeckte Techniken: - Aspekte, die nicht kontrolliert werden können, wie Gesichtsausdruck, Stimmlage, Körpersprache, ..., werden beobachtet/ gemessen (z.B. nickt jemand zustimmend bei einer Aussage oder schüttelt er den Kopf) - Problem: Bei äusseren Faktoren kann man nicht 100% sicher sagen, was damit genau ausgedrückt werden soll - Lösung: Physiologische Messungen; Gesichts-Elektromyographie (EMG), misst die Veränderung der Gesichtsmuskeln → zeigt jedoch nicht, ob die Einstellung positiv oder negativ ist, sondern nur wie stark ausgeprägt Impliziter Assoziationstest: - Jeder Mensch hat implizite Einstellungen (unbewusst und ausserhalb der Kontrolle), die mit dem impliziten Assoziationstest gemessen werden - Einen Knopf so schnell wie möglich drücken und dabei etwas positiv oder negativ bewerten → implizite Einstellungen/ Vorurteile aufgrund Geschwindigkeit des Knopfdrückens 3. Sie können die Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten diskutieren. -

Einstellungen und Verhalten gehen nicht immer Hand in Hand Einstellung ist oft ein schwacher Anhaltspunkt für das zu erwartende Verhalten → man kann es nur unter bestimmten spezifizierbaren Bedingungen hervorsagen Menschen neigen dazu, sich entsprechend ihrer Einstellungen zu verhalten, wenn sie gut informiert sind (z.B. bei Wahlen)

4. Sie können erklären, welche Arten von Einstellungen Verhalten am besten vorhersagen können und unter welchen Umständen. Ist das Verhalten spontan oder überlegt? - Spontan: Einstellungen erlauben nur dann eine Vorhersage des spontanen Verhaltens, wenn sie sehr gut zugänglich sind (stark bewusst, Stärke der Verbindung von Objekt und seiner Bewertung, Erfahrungen etc.)

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Überlegt: Bei überlegtem Verhalten, wie wichtige Entscheide, spielt die Zugänglichkeit zu den Einstellungen keine grosse Rolle, da man solange darüber nachdenken wird, dass auch schwer zugängliche Einstellungen bewusst werden

Theorie des geplanten Verhaltens: - Die Theorie, bei der der beste Prädiktor für geplantes Handeln die Verhaltensabsicht ist, die wiederum von Einstellungen zum Verhalten, subjektiven Normen und wahrgenommener Verhaltenskontrolle bestimmt wird. - → Absicht ist der beste Prädiktor für das Verhalten der Menschen, wenn sie Zeit haben, zu überlegen - Je spezifische die Frage, je besser man die Normen kennt, desto einfacher ein Verhalten der Person vorkommt, desto besser ist das Verhalten vorhersagbar (muss alle drei Faktoren miteinbeziehen, um Verhalten vorhersagen zu können) 5. Sie können die periphere und die zentrale Route der Überzeugung definieren und unterscheiden. Periphere Route: - Prozess, bei dem man von eher oberflächlichen Hinweisreizen in einer Kommunikation beeinflusst wird - Zuhörer werden von Faktoren bewegt, die nur zur Peripherie der eigentlichen Botschaft gehört, wie Aussehen, Status, etc. Zentrale Route: - Prozess, bei dem man von der Stärke der Argumente in einer Kommunikation beeinflusst wird - Menschen sind unter bestimmten Bedingungen dazu motiviert, den Fakten in einer Botschaft Aufmerksamkeit zu schenken Überzeugung/ Überredung/ Persuasion: - Einstellungsänderung durch Informationsverarbeitung in Reaktion auf eine Botschaft 6. Sie können Faktoren nennen, die bestimmen, welche Route gewählt wird. -

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Wenn Leute fähig, aufmerksam und motiviert sind, spielt vor allem der Inhalt (zentrale Route) einer Rolle, sind Leute jedoch müde, unfähig und unaufmerksam ist die periphere Route von Bedeutung. Position und Status des Sprechers haben ebenfalls einen Einfluss

7. Sie können erklären, wie und unter welchen Umständen die Quelle einer Nachricht beeinflusst, ob Menschen überzeugt werden. Glaubhaftigkeit: - Überschrift «Ärzte finden Heilung für Aids» wird eher geglaubt, wenn es in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen wird, als in einem Klatschheft - Kompetenz wird jemandem zugeschrieben, der klug, weise, wortgewandt oder ein Experte in einem Bereich ist - Vertrauenswürdigkeit wird bis zu gewissem Grad durch Stereotype eingeschätzt. Hängt ebenfalls davon ab, inwiefern der Quelle ein Vorteil (im selbst Interesse) durch erfolgreiche Persuasion zugeschrieben werden kann Sympathie: - Ähnlichkeit: Gemeinsame Interessen führen eher zur Persuasion, vor allem dann, wenn die gemeinsamen Interessen das Zielobjekt betreffen (auch sonst, einfach schwächer) - Schönheit/ Attraktivität: Selbst, wenn Verkaufspersonen offensichtlich etwas verkaufen wollen, verkaufen attraktive Menschen mehr

8. Sie sind in der Lage, die Gründe für den Sleeper Effekt zu erläutern Sleeper-Effekt: - Eine zeitverzögerte Steigerung der Überzeugungskraft einer nicht glaubwürdigen Quelle. - Einstellungsänderung durch vertrauenswürdige Person nimmt über die Zeit ab, Einstellungsänderung durch nicht vertrauenswürdige Person nimmt zu - Bei Erinnerung an die Quelle verschwindet der Sleeper-Effekt und die Einstellungsänderung nimmt auch bei einer nicht vertrauenswürdigen Quelle ab 9. Sie können erklären, wie der Inhalt einer Nachricht beeinflusst, ob Menschen überzeugt werden können oder nicht. Sie können erläutern, wie der kognitive und emotionale Inhalt sowie die Nachrichtenreihenfolge die Überzeugungskraft einer Nachricht beeinflussen. -

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Wichtiger Unterschied; ob die zentrale oder die periphere Route verwendet wird o Wenn eine Botschaft persönliche Relevanz für jemanden hat, ist er involvierter, aufmerksamer und denkt kritischer über die Botschaft, die Argumente und die Implikationen nach → in diesem Fall, bestimmt die Stärke des Arguments (zentrale Route) über die darauffolgende Einstellung (nach der Persuasion) o Ist ein Thema für jemanden irrelevant, bestimmt die Expertise des Senders (periphere Route) Reihenfolge ist wichtig; o «Primacy effect» (zuerst = besser) oder «recency effect» (zuletzt = besser)? o Hierbei spielt die Zeit eine Rolle (wie viel Zeit bis zum Abruf der Informationen vergeht) Die Länger der Message; o Ist der Empfänger aufmerksam und es werden viele gute Argumente präsentiert, ist länger besser. o Sind aber viele Argumente schwach, so schwächt dies die Stärke der Gesamtmessage. Angst (z.B. Schockbilder zeigen): o Löst Antrieb zur Einstellungsänderung aus (wenn sich die Menschen nicht vollkommen dagegen streuen) o Die Wirkung ist abhängig von der Stärke der Argumente und davon, ob eine Instruktion zur Einstellungsänderung enthalten ist ➔ Ohne Instruktion und zu viel Angst fühlen sich die Menschen hilflos, panisch und blenden die Botschaft aus ➔ Mit Instruktion sind hohe Angsteinflüsse wirksam Positive Emotionen: o Menschen stimmen etwas eher zu, wenn sie gute gelaunt sind, als wenn sie traurig oder schlecht gelaunt sind → bei guter Laune werden wir sozialer, treffen Entscheidungen schneller und ohne grosses Nachdenken. 3 Gründe dafür: 1. Ablenkung: Positive Stimmung lenkt und ab → Gedanken wandern und es ist schwieriger, Infos kritisch zu hinterfragen 2. Faulheit: Alles ist gut, Leute lassen Schutzschild runter und werden kognitiv fauler 3. Beibehalten der Stimmung: Man ist glücklich und will das nicht versauen, indem man kritisch denkt, deshalb tut man es nicht Subliminale Botschaften: (lösen nicht einfach so ein Verhalten aus) o Priming: Effekte sind kurzzeitig und beziehen sich auf einfache Urteile und Handlungen o Subliminale Persuasion: Menschen nehmen subliminale Hinweise auf, aber Persuasion findet erst statt, wenn sie auch dazu motiviert sind, sich danach zu verhalten (z.B. bei Durst führt eine subliminale Präsentation einer bestimmten Getränkemarke zur Bevorzugung des Getränks dieser Marke)

10. Sie können erklären, wie Charakteristika des Publikums (inklusive kultureller Aspekte) beeinflussen können, wie stark es von einer Nachricht überzeugt wird. Beschreiben Sie Strategien, die ein Publikum anwenden kann, um Überzeugungsversuchen zu widerstehen. Kognitionsbedürfnis: - Menschen unterscheiden sich darin, wie sehr sie anstrengende, kognitive Aktivitäten geniessen - Hohe Ausprägung → suchen gerne Hinweise und analysieren Selbstüberwachung: - Leute mit hoher Selbstüberwachung regulieren ihr Verhalten von Situation zu Situation (wollen sich vor anderen möglichst gut präsentieren) - Leute mit niedriger Selbstüberwachung verhalten sich entsprechend den eigenen Überzeugungen, Werten und Vorlieben Promotions- /Präventions-Orientiertheit: - Menschen werden eher von einer Botschaft überzeugt, wenn sie zu ihrer Haltung passt o Promotions-Orientiertheit; Vorteile, Erfolge, Ideal in einer Botschaft bewirken die Überzeugung (Fokus auf das Positive) o Präventions-Orientiertheit; beschützende, defensive Wörter bewirken die Überzeugung (Fokus auf das Negative) Kollektivistische Kulturen (v.a. Asiatische Kulturen): - Werbung legt Fokus auf kollektive Werte, wie Integration, Wohlergehen und Erfolge der Eigengruppe Individualistische Kulturen (v.a. westliche Kulturen): - Fokus auf die Individualität (den eigenen Weg gehen, Selbstbestimmung, …) Psychologische Reaktanz: - Menschen wollen Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln → haben sie das Gefühl/ die Vermutung, dass jemand versucht, ihre Einstellung zu ändern, sträuben sie sich umso mehr dagegen (egal welche Position der Sprecher vertritt; kann auch die eigene sein) → Hauptsache Gegenposition - Darauf folgt die Inokulationshypothese: Das Aussetzen von schwachen Argumenten/ die Position des Sprechers im Vorhinein zu wissen, steigert die spätere Resistenz gegenüber der Persuasion Strategien gegen Überzeugungsversuche: - Einstellung stärken; Sich daran erinnern (Fakten), warum man einen guten Grund für die eigene Einstellung hat - Dagegen argumentieren; Für sich selbst Argumente gegen die persuasive Information suchen - Soziale Validierung; Sich durch andere bestärken lassen - Selektive Aussetzung: Ignorieren, was den eigenen Einstellungen widerspricht - Quelle bemängeln; Fehler in der Person suchen, die versucht zu überzeugen 11. Sie können die Elemente der klassischen Version der kognitiven Dissonanztheorie aufzeigen und können die Wichtigkeit dieser Theorie für das Verständnis von Einstellungsänderungen erklären. Kognitive Dissonanztheorie: - Theorie, dass inkonsistente, widersprüchliche Kognitionen Unbehagen hervorrufen, das man beseitigen will - Gegründet von Leon Festinger → 3 Arten, um Dissonanz zu verkleinern: 1. Verhalten ändern, um es mit der dissonanten Kognition in Einklang zu bringen 2. Bedeutung des Konflikts verringern, um das Verhalten als weniger schlimm darstellen zu können

3. Konsonante Kognitionen hinzufügen, um das Verhalten zu rechtfertigen

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Laut Festinger kommt es nur zur Änderung, wenn man keine externalen Gründe findet Unzureichende Rechtfertigung: o Ein Zustand, in dem Menschen freiwillig ein einstellungsdiskrepantes Verhalten ausüben, ohne hierfür eine grosse Belohnung zu erhalten. o Wird man für ein Verhalten, das für einen selbst Einstellungs-diskrepant ist, von aussen ermutigt (z.B. durch Geld), empfindet man keine Dissonanz o Hat man aber keine Rechtfertigung/ keinen Grund für sein Verhalten, so empfindet man Dissonanz, die man reduzieren möchte Ungenügende Abschreckung: o Ein Zustand, in dem Menschen davon absehen, eine erwünschte Tätigkeit auszuüben, auch wenn nur eine milde Bestrafung droht. o Auch hier ist die Einstellungsänderung umso grösser, je weniger schlimm eine drohende Bestrafung für ein bestimmtes Verhalten ist Aufwand rechtfertigen: o Je mehr man für eine Aufgabe gibt/ leidet, desto mehr erwartet man ein gutes Ergebnis (z.B., wenn man etwas peinliches machen muss) Entscheidungen rechtfertigen: o Hat man eine schwere Entscheidung hinter sich, rechtfertigt man seine Wahl, indem man positive Aspekte der Entscheidung und negative Aspekte der nicht gewählten Alternative jeweils überhöht

12. Sie können den „new look“ der kognitiven Dissonanz und wie sie über die originale Theorie hinausgeht erklären. Braucht vier Schritte, damit es zur Änderung der Einstellung aufgrund von Dissonanz kommt: - Das diskrepante Verhalten muss ungewollte negative Konsequenzen produzieren - Persönliche Verantwortlichkeit fühlen → besteht aus 2 Faktoren: o Freiheit der Wahl; wenn man glaubt, man hätte keine andere Wahl, fühlt man sich nicht verantwortlich und es gibt es keine Änderung o Konsequenzen müssen «voraussehbar» gewesen sein (tut man etwas und erfährt erst im Nachhinein, was für Konsequenzen es hat, fühlt man sich nicht dafür verantwortlich) - Person muss physiologische Erregung fühlen - Das eigene Verhalten muss als Attribution für diese Erregung gesehen werden 13. Sie sind in der Lage, kulturelle Einflüsse auf die kognitive Dissonanz zu diskutieren. Westliche Kultur: - Erwartung, dass Menschen konsistent mit ihren Einstellungen und unabhängig von äusseren Einflüssen entscheiden - Rechtfertigung, wenn man eine persönliche Entscheidung trifft, aber nicht, wenn man für jemand anderen entscheidet Asiatische Kultur: - Erwartung, dass Menschen das Wohlergehen anderer miteinbeziehen und Entscheidungen treffen, die der Eigengruppe Vorteile bringen

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Rechtfertigung, wenn man für andere entscheidet

→ Kognitive Dissonanz ist also universell, aber die Kultur entscheidet, unter welchen Umständen sie ausgelöst wird 14. Sie können alternative Routen der Selbstüberzeugung erläutern, wie beispielsweise die Selbstwahrnehmungstheorie, die Impression-Management Theorie und Selbstwerttheorien. Sie können erklären, wie sich die Prozesse, die von diesen Theorien postuliert werden, von denen der kognitiven Dissonanztheorie unterscheiden. Selbstwahrnehmungstheorie (Self-Perception): - Man hat nicht immer diskretes Wissen über die eigenen Einstellungen → indem wir uns selbst und die Umstände unseres Verhaltens beobachten, leiten wir ab, wie wir uns fühlen - Ruhiger und rationaler Prozess, um ambivalente Gefühle zu interpretieren (ist nicht durch die Spannung oder das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, motiviert) - Diese Theorie stimmt in Situationen, wo kein stark diskrepantes Verhalten auftritt (tritt ein stark diskrepantes Verhalten aus, stimmt die Dissonanztheorie) Impression-Management Theorie: - Es ist nicht wichtig, ein Motiv zu haben, um konsistent zu sein, sondern um vor anderen konsistent zu erscheinen (um sich vor anderen zu präsentieren) - Man vermittelt ein Bild von sich, welches nicht unsere wahre Identität ist (damit man so gesehen wird, wie man gesehen werden möchte) Selbstwerttheorie/ Selbstbestätigung (Self-Affirmation): - Verhalten, welches eine Dissonanz auslöst, tut dies, weil sich die Person im Selbstkonzept bedroht und schuldig/ unehrlich fühlt - Rechtfertigung von Verhalten, das das Selbstkonzept bedroht (einstellungsdiskrepantes Verhalten, schwierige Entscheidungen, …) - Diese Selbstbestätigung kann auf unterschiedliche Weise stattfinden, z.B. durch kompensierte Handlungen, die den Selbstwert wieder steigern (z.B. Geld spenden, jemandem helfen, …) - Wenn Selbstbestätigung durch etwas anderen nicht möglich ist, finden Dissonanz statt und löst eine Einstellungsänderung aus Zusammenfassend:

Kapitel 7: Konformität 1. Sie können den Prozess und Zweck der Nachahmung (mimicry) erklären. Sie können die Bedeutung der Nachahmung im Hinblick auf die Frage der Automatizität (Wirkungen ohne bewusste Kontrolle, Aufmerksamkeit oder Bewusstsein) des sozialen Einflusses diskutieren. -

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Nachahmung findet oft unbewusst in Konversationen statt, aber auch Babys fangen an, Erwachsene nachzuahmen → wichtiger Lernprozess und soziale Funktion Ahmen andere nach, um akzeptiert zu werden; wenn wir eine Situation nicht automatisch erkennen können und nicht wissen, was zu tun ist, versuchen wir uns an den Verhaltensweisen der anderen zu orientieren und ahmen diese nach Menschen, denen man gefallen möchte, ahmt man stärker nach Menschen, die subtil nachgeahmt werden, finden ihren Konversationspartner sympathischer und Persuasion erfolgt einfacher Aber: Nachahmung von negativem/ antisozialen Verhalten führt trotzdem dazu, dass man unvorteilhaft wahrgenommen wird

2. Sie können Konformität, Einwilligung (compliance) und Gehorsam (obedience) definieren, vergleichen und voneinander abgrenzen. Konformität: - Veränderung von Wahrnehmungen, Meinungen oder Verhaltensweisen, um mit den Gruppennormen übereinzustimmen Einwilligung: - Verhaltensänderung, die durch direkte Aufforderung ausgelöst wird Gehorsam: - Verhaltensänderung, die durch die Befehle von Autoritäten hervorgerufen wird 3. Sie sind in der Lage normativen und informationellen Einfluss zu erklären und voneinander abzugrenzen. Normativer Einfluss: - Einfluss, der Konformität dadurch bewirkt, dass eine Person die negativen sozialen Folgen fürchtet, wenn sie als Abweichler erscheint. - Angst vor Ausgrenzung Informationaler Einfluss: - Einfluss, der Konformität erzeugt, wenn eine Person glaubt, dass andere in ihren Urteilen korrekt sind. - Bedürfnis, richtig zu urteilen 4. Sie können beide Formen des sozialen Einflusses im Kontext der Studien von Sherif und Asch und im Verhältnis zu öffentlicher und privater Konformität erläutern. Studie von Sherif: - Gruppe von Männern in einem dunklen Raum, auf einer Leinwand leuchtet mehrfach ein Punkt auf. Die VP werden gefragt, wie viel er sich bewegt hat → der Punkt hat sich eigentlich gar nicht bewegt, doch trotzdem sahen die VP eine Bewegung - Die Gruppe neigte dazu, mit der Zeit einen gemeinsamen Mittelwert/ gemeinsame Norm zu finden → orientierten sich an den anderen → Informationaler Einfluss Studie von Ash: - Konformitätsexperiment mit Linien; Der Gruppe wurde eine Linie gezeigt, neben dieser Referenzlinie zusätzlich drei unterschiedlich lange Linien → Aufgabe der Person war es, zu sagen, welche Linie die gleiche Länge hat wie die Referenzlinie. In der

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Experimentalgruppe war nur eine Versuchsperson, die anderen waren Komplizen, welche absichtlich alle dieselbe falsche Antwort gaben. Teilnehmer sehen ganz offensichtlich, welche die längere Linie ist, passen sich dennoch der Mehrheit, die etwas anderes behauptet, an → normativer Einfluss

Private Konformität/ Anpassung: - Die Änderung von Überzeugungen, die dann auftritt, wenn eine Person auch privat die Position annimmt, die von anderen eingenommen wird. - → Informationaler Einfluss (man ist überzeugt vom Urteil der anderen) - Hält viel länger an als öffentliche Anpassung Öffentliche Konformität/ Anpassung: - Eine oberflächliche Veränderung des offenen Verhaltens ohne entsprechende Meinungsänderung, die durch realen oder imaginären Gruppendruck hervorgerufen wird. - → Normativer Einfluss 5. Sie können die Beziehung zwischen Forschung zu sozialer Ausgrenzung (ostracism) und dem Konzept der Konformität beschreiben. -

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Im Verlauf der Geschichte waren wir immer auf andere Menschen angewiesen, um zu überleben. Das Bedürfnis, sich mit anderen zu verbinden ist so primitiv, dass sich Ausgrenzung wie physischer Schmerz anfühlt Menschen, die von einer Gruppennorm abweichen, tendieren dazu, nicht gemocht, ausgeschlossen und ausgelacht zu werden Wenn Menschen ausgeschlossen, ignoriert oder abgewiesen werden, verspüren sie Stress ausgelöst durch Trauer oder Wut Um das zu verhindern, verhalten sie sich konform; sozialer Schmerz dient als Motivation, sich wieder anzuschliessen Wie stark das Gefühl ist, hängt vom kulturellen Kontext ab und von wem m...


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