Spanisch Sprachwissenschaft Zusammenfassung PDF

Title Spanisch Sprachwissenschaft Zusammenfassung
Author Pascal Herten
Course Einführung in die spanische Sprachwissenschaft
Institution Universität Siegen
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Summary

Einführungsthemen (Sprachgeschichte, Phonetik, Morphologie usw.)...


Description

Spanisch Sprachwissenschaft Zusammenfassung    

Sprachen und Sprachfamilien: Divergierende Angaben (Über die Anzahl) durch Unterschied zwischen Definition Sprache und Dialekt 6417 Sprachen weltweit und ca. 193 Staaten Regel: Staaten sind mehrsprachig Ausnahmen: Island, Kuba, Uruguay, Nordkorea (Einsprachige Länder)

Die Sprachen der Welt lassen sich in Sprachfamilien oder PHYLA unterscheiden Es gibt ca. 20 Sprachfamilien weltweit Was ist eine Sprachfamilie? …der Klassifizierung in Sprachfamilien liegt die Annahme zugrunde, dass die Sprachen eines Phylums strukturell und genetisch zusammengehören, also ähnliche Strukturen aufweisen, weil sie aus gleichen Ursprungssprachen entstanden sind.



Isolate sind Sprachen, die man keiner Sprachfamilie zuordnen kann (z.B. das Baskische)

Die Indoeuropäische Sprachfamilie: -Sir William Jones entdeckte Gemeinsamkeiten zwischen Sanskrit, Latein und Griechisch -Gemeinsame Basissprache -Erkannt durch die Methode der Rekonstruktion

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Sie hat eine besondere Stellung unter den Sprachfamilien der Welt Sie ist die am längsten und besten erforschte Sprachfamilien Zu ihr gehören 430 lebende Sprachen Sie verfügt über die meisten Sprecher (ca. 2,6 Milliarden)

Die Romanischen Sprachen gingen von der Basissprache des Vulgärlateins aus. Sie sind der italische Zweig der indoeuropäischen Sprache (also von Italien/Rom/Latein ausgehend). Die Angaben zu der Anzahl der romanischen Sprachen divergieren zwischen 6 und 47.

-Italienisch -Sardisch -Rätoromanisch -Rumänisch -Portugiesisch galizisch

Die Romanischen Sprachen -Kastilisch (Spanisch) -Katalanisch -Französisch -Provenzalisch -Frankoprovenzalisch

Die Romania – Gliederungen Romania=Gebiet auf dem die (aus dem Latein hervorgegangen) romantischen Sprachen gesprochen werden. Gliederung: 1. Gliederung der Romania nach Tagliavini: Geographisch-historische Kriterien Iberoromania (Spanien); Galloromania (Region Frankreich), Italoromania (Italien) Balkanromania(Rumänien)

2. Gliederung in Romania continua, Romania submersa und Romania nova: geographisch historische Kriterien

Romania continua:

Romania submersa:

Romania Nova

-ehemals römisches Gebiet -Herausbildung romanischer Sprache -heute noch romanischsprachige Gebiete Beispiele: Frankreich, Italien, Spanien

in ehemaligen römischen Gebieten haben sich keine romanischen Sprachen entwickelt (z.B. Großbritannien, Afrika) oder sie sind wieder untergegangen (Moselromanisch)

Kolonialzeit (ab 15. Jh.) romanische Sprachen außerhalb Europas Beispiele Südamerika

3. Gliederung in Ost-und Westromania nach Walter von Wartburg: phonetische Kriterien

Gliederung nach Ost-und Westromania Westromania

Ostromania

1.Lat. –s bleibt erhalten

Lat. –s fällt auch

LAT: LUPUS Französisch: les loups Spanisch: los lobos

Italientisch: i lupi Rumänisch: lupii

2.Konsonanten [p,t,k] zwischen VokalenSonorisierung LAT: AMICAM spanisch: amiga

Keine Sonorisierung

Italienisch: amic[k]a

4. Gliederung in Rand-und Zentralromania nach Gerhard Rohlfs: lexikalische Kriterien

Gliederung nach lexikalischen Kriterien Politisch-Kulturelles Zentrum Rom Manche Länder haben die lexikalische Veränderung übernommen, andere nicht = Zentralromania und Randromania Spanisch als Weltsprache Sprecherzahlen: ca.350-415 Mio. Erstsprachler Funktionsprofile nach Hispanisierungsgrad: - Spanisch als Nationalsprache (Venezuela) - Spanisch als dominante Sprache(deckt nicht das ganze Sprachgebiet ab) - Spanisch als Minderheitensprache(Kommunikation innerhalb einer Volksgruppe USA) - Spanisch als Gruppensprache (kleine Bevölkerungsgruppe z.B. Philippinen)

Sprachenpolitik in Spanien:

Spanien = einsprachiger Staat mit territorialer Zweisprachigkeit. El castellano es la lengua española oficial del Estado. Todos los españoles tienen el deber de conocerla y el derecho a usarla. Los demás lenguas españoles serán también oficiales en las respectivas Comunidades Autónomas de acuerdo con sus Estatutos. La riqueza de las distintas modalidades lingüísticas de España es un patrimonio cultural que será objeto de especial respeto y protección. Es gibt also Regionalsprachen in Spanien mit kooffiziellem Status -Galicisch (eng verwandt mit dem Portugiesischen, kooffizieller Status in Galicien) -Baskisch (isolierende Sprache/Isolat, älteste Sprache der iberischen Halbinsel, Kooffizieller Status) -Katalanisch (Kooffizieller Status in Katalonien, auf den Balearen und in der Region Valencia) Diktatur Francos (1939-1975). Unterdrückung und Verbot der Regionalsprachen -Nach dem Tode Francos (1975): Demokratisierung  Konzept der autonomen Regionen  Möglichkeit der regionalen Sprachenpolitik  Anerkennung der Regionalsprachen  Offizieller Status Normalisierung:  

„Wiedereinsetzung der bislang unterdrückten Sprache in alle Bereiche des öffentlichen Lebens“ Normalisierungsgesetze in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts: Zusätze zu den Regionalverfassungen und Konkretisierung der sprachenpolitischen Bestimmungen

Sprachgeschichte: Warum Sprachgesichte?  Weil Sprache sich ständig wandelt…  Weil viele sprachliche Phänomene nur durch den Rückgriff auf die sprachliche Entwicklung erklärt werden können Synchronie: Betrachtung von sprachlichen Phänomenen zu einem bestimmten Zeitpunkt Diachronie: Betrachtung von sprachlichen Phänomenen über verschiedene Zeitpunkte hinweg Externe Sprachgeschichte

Interne Sprachgeschichte

sprachinterne (sprachkulturelle/-systematische) sprachextern motivierte sprachliche Veränderungen aufgrund von Sprachkontakt Veränderungen (z.B. Lautwandel; syntaktischer und Sprachmischung bedingt durch Wandel; Bedeutungswandel etc.) Migrationsbewegungen, politischen und gesellschaftlichen Wandel, kulturelle Austauschprozesse

Klassisches Latein vs. Vulgärlatein gesprochene Varietät des Lateins (Sprechlatein) Die Variation des Lateinischen spielt eine entscheidende Rolle bei der Herausbildung der romanischen Sprachen Sie stammen nicht vom kodifizierten KLASSISCHEN LATEIN ab, sondern von der DIATOPISCH; DIASTRATISCH und DIAPHASISCH geprägten Umgangssprache DIATOPISCHE VARIATION: die Variation einer Sprache (z.B. Latein) im Raum (Latein in Gallien, Latein in Hispanien)

DIASTRATISCHE VARIATION: die Variation einer Sprache (z.B. Latein) in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht

DIAPHASISCHE VARIATION: die Variation einer Sprache in Abhängigkeit von der kommunikativen Situation (im Senat, im Familien-und Freundeskreis)



In altlateinischer Zeit überwiegend diatopische Differenzierung urbanitas (Rom) vs. rusticitas (umliegende Gebiete)

 

Herrschaftsausdehnung (v.a. ab 3.Jhd. v. Chr.); Starker griechischer Einfluss ab dem 2. Jhd. V. Chr.

Entwicklung eines neuen kulturellen Ideals (elegantia) Klassisches Latein  1.Jhd. v. Chr. Gefüge von sprachlichen Varietäten das gesprochene sowie stilistisch anspruchslose geschriebene Latein vs. das kultivierte, literarische, rhetorische Latein (=Klassisches Latein) Das Vulgärlatein hat sich nicht aus dem klassischen Latein entwickelt, sondern das klassische Latein aus dem Vulgärlatein. Das Vulgärlatein setzt sich in ungebrochener Kontinuität das Altlatein fort, das klassische Latein hat sich davon entfernt.

Kl.-lat. IGNIS  Vulgärlatein: focus > Spanisch: fuego / italienisch: fuoco /kat. Foc / frz. Feu Kl.-lat. LOQUI Vlt. parabolare > frz. parler, ital. parlare Vlt. fabulare > span. hablar, port, falar

DIGLOSSIE: Bedeutet, die Verwendung von zwei oder mehreren funktional unterschiedlichen Sprache. Eine Sprache wird als hoch (übergeordnet) eingestuft und die andere(n) als niedrig Quellen des Vulgärlateins:  Literarische Werke (besonders Theaterstücke) (z.B. Plautus oder Petronius)  Die Appendix Probi (3. -6 Jhd. n. Chr.) Sammlung von 227 „Fehlern“ bzw. als inkorrekt ausgesehene Ausrücke, die als Anhang zu einer Abhandlung überliefert ist.  Lateinische Glossare Glossare sind Schriftstücke, die Erklärungen von Wörtern und Ausdrücken enthalten (Wörterbücher) Reichenauer Glossen  Technische Abhandlungen Fachtexte zu z.B. Landwirtschaft, Architektur, Kochkunst etc.  Romanische Sprachen Erschließung vulgärlateinischer Foremn durch Rekonstruktion ausgehend von romanischen Sprachen Vorrömische Völker auf der Iberischen Halbinsel   

Iberische/Iberer (Osten der Halbinsel) Keltiberisch/ Keltiberer (Zentrum und Westen) Baskisch/Basken (in etwa im heutigen Gebiet)

218 v. Chr. – 19. v. Chr.  Sprachliche und kulturelle Assimilation  i. ii. iii. iv.

Faktoren!! Römische Urbanisierung Römisches Militär Römische Verwaltung, Handel, Straßennetz Römische Schulen

Substrat: Substrat ist der Einfluss, den die untergehende Sprache eines unterliegenden Volkes auf die dominierende Sprache der Eroberer ausübt. Substratsprachen sind Sprache, die in Italien und im späteren Imperium Romanum vor der Romanisierung gesprochen und durch das Latein verdrängt wurden. Dennoch haben sie zuvor Einfluss auf das Latein genommen.

1) Iberisch 2) Keltiberisch (Lautung, Wortschatz) 3) Baskisch (Substrat/Adstrat)  Lautung Adstrat: Zwei Sprachen beeinflussen sich gegenseitig oder die eine beeinflusst die andere einseitig. Der Begriff des Adstrats ist kein historischer (anders als Substrat und Superstrat). Er setzt nicht voraus, dass eine Sprache siegreich bleibt und die andere untergeht. Man spricht also von Adstrat, wenn eine Berührung und Beeinflussung nicht zu einem Dominanzverhältnis wird, bei dem die Sprache mit der Zeit aufgegeben wird, bei dem die eine Sprache mit der Zeit aufgegeben wird.

Was markiert das Ende des Römischen Reiches? Völkerwanderung!    

Anfang des 5. Jhd.: Einfall der Germanen im Zuge der Völkerwanderung 409: Sueben und Vandalen auf der Iberischen Halbinsel 410: Westgoten (Plünderung Roms) Anfang 6. Jhd.: Gründung eines westgotischen Reiches auf der iberischen Halbinsel

Historischer Sprachkontakt: Superstrat Superstrat ist der Einfluss, den die untergehende Sprache der Sieger auf die weiterbestehende Sprache des unterlegenden Volkes ausübt. Germanische Elemente im Spanien: 1.) Germanisch als ADSTRAT: früher (seit ca. 1. Jhd. v. Chr.) Sprachkontakt durch kriegerische Beziehungen und Handelsbeziehungen 2.) Germanisch (Westgotisch) als Superstrat: späterer Sprachkontakt als Folge der Völkerwanderungen (ab. 5. Jhd.) Germanisch also gleichzeitig als Adstrat und Superstrat (Germanisch zu Spanisch, Aufnahme einzelner Elemente) Zwei Betrachtungsweisen innerhalb der Sprachwissenschaft Diachron: „durch die Zeit“, Untersuchung der Sprache über eine größere Zeitspanne; vlg. Sprachwandel Synchron: „gleichzeitig“ Untersuchungen eines Sprachzustandes zu einem bestimmten Zeitpunkt

ZENTRALER ASPEKT: Sprach ist ein auf Konventionen beruhendes Zeichensystem. „Unnatürliche“ Einheit zwischen willkürlich gewähltem Symbol und dem Bezeichneten.

Sprache ist ein Zeichensystem: „ein in sich geordnetes Ganzes, in dem alle Teile eine Relation zueinander und zum Ganzen haben, zu einer Struktur(des Systems) verknüpft sind und dabei bestimmte Funktionen innehaben.“ Sprache als System von Oppositionen: „So ist jedes einzelne Element eines Sprachsystems negativ zu beschreiben als das, was sämtliche anderen nicht sind.“ Sprache = Zeichensystem Wörter = sprachliche Zeichen Zeichenprozesse werden innerhalb der Semiotik untersucht SEMIOTIK: Die Semiotik untersucht als Wissenschaft von den Zeichenprozessen alle Arten von Kommunikation und Informationsaustausch zwischen Menschen, zwischen nichtmenschlichen Organismen und innerhalb von Organismen. Sie umfasst also zumindest teilweise die Gegenstandsbereiche der meisten Geistes und Sozialwissenschaften sowie der Biologie und Medizin. Was ist ein Zeichen? Etwas steht für etwas (anderes) Stellvertreterfunktion Zeichen  Bezeichnetes Zeichentypen: 1.Index (indexikalisches Zeichen) 2.Ikon (ikonisches Zeichen) 3.Symbol

1. Das Indexzeichen geht gewissermaßen als Folge des Bezeichneten; wenn ein Zeichen etwas indiziert, kann man aus dem Auftreten dieses Zeichens eine Ursache erschließen, z.B. Rauch als Folge von Feuer. Aufgrund der Erfahrung und des Wissens, das man hat, kann man auf diese Ursache schließen. Indexzeichen werden auch als „Anzeichen“ gesehen. Jeder visuelle Index teilt aufgrund eines Systems von Konventionen oder eines Systems von erlernten Erfahrungen etwas mit. 2. Ein ikonisches Zeichen beruht immer auf einer Ähnlichkeit zwischen dem Gegenstand und dem Zeichen. Zu solchen abbildenden Zeichen zählt man z.B. Zeichnungen, Graphiken, Bilderschriften, Fotos etc., die Eigenschaften des realen Objekts oder Sachverhalts abbildhaft imitieren. 3. Symbole stehen zwar auch in einer Beziehung zum Gegenstand, im Gegensatz zu Index oder Ikon ist diese Beziehung jedoch willkürlich und unmotiviert, beruht lediglich auf Konventionen.

Das sprachliche Zeichen Ferdinand de Saussure war der Begründer des Strukturalismus. 1. Aus welchen Teilen besteht das Zeichenmodell von Saussure? 2. Was versteht man unter der reziproken Evokation? 3. Welche Eigenschaften besitzt das Zeichen nach Saussure? Ein Zeichen hat nach Saussure zwei Seiten: 1.)Ausdrucksseite (frz. signifiant/dt. Signifkikant/sp.significante) 2.)Inhalts-oder Bedeutungsseite (frz. signifié/dt. Signifikat/sp. Significado)

 Reziproke Evokation= Die beiden Seiten des sprachlichen Zeichens rufen sich gegenseitig hervor; sind untrennbar miteinander verbunden  Signifikat/signifié = Eine psychische Größe; eine abstrakte Vorstellung, die in unserem Gedächtnis verankert ist.  Signifikant/signifiant= Psychisch abstrakte Vorstellung; Verschiedenheiten z.B. in der Aussprache eines Wortes werden abstrahiert.

1) Aus welchen Teilen besteht das Zeichenmodell von Ferdinand de Saussure? Das Zeichenmodell von Saussure besteht aus zwei Seiten die untrennbar miteinander verbunden sind. Diese sprachlichen Zeichen sind unterteilt in die Ausdrucksseite (Signifikant) also das Lautbild und die andere die Inhalts-oder Bedeutungsseite.(Signifikat) Signifikant ist das Bild (die Vorstellung) der Lautung, das im Kopf des Sprechers gespeichert wird, der signifié demgegenüber die Vorstellung des dem Zeichen entsprechenden Lebewesens, Gegenstands oder Sachverhalt der realen Welt. 2) Was versteht man unter der reziproken Evokation? Bezogen auf das Zeichenmodell von Ferdinand de Saussure versteht man unter der reziproken Evokation das gegenseitige Sich-Hervorrufen: Denkt ein Sprecher an den Inhalt „Orange“, assoziiert er damit sofort das Lautbild und denkt ein Sprecher an das Lautbild, assoziiert er damit sofort den Inhalt „Orange“.

3) Welche Eigenschaften besitzt das sprachliche Zeichen (nach Saussure)? Das sprachliche Zeichen hat viele grundlegende Eigenschaften. Dazu gehören die Arbitrarität und die Konventionalität: Das sprachliche Zeichen ist willkürlich, weil nichts von vornherein die Lautkette dazu prädestiniert, dass man ihr gerade die Bedeutung Orange zuordnet. Es besteht also kein Zusammenhang zwischen den beiden Seiten des Zeichens. Dabei besteht aber eine Relation zwischen Signifikant und Signifikat, da wenn sie historisch fixiert ist, ermöglicht das sprachliche Zeichen immer neu zu verwenden. Zwei Einschränkungen: 1) Bei lautmalerischen Wörtern (Onomatopoetika), ahmen den natürlichen Laut nach, sie „malen“ den Laut. Damit besteht doch ein gewisses Verhältnis zwischen den beiden Seiten. 2) Manchmal ist ein sprachliches Zeichen von einem anderen abgeleitet ist. Korkenziehen = Mischung aus Korken und ziehen. Die Bedeutung geht logisch aus den beiden einfachen Zeichen hervor und ist damit ableitbar 1.Linearität: Das sprachliche Zeichen ist an den linearen Ablauf der Zeit gebunden; man kann nur einen Laut nach dem anderen artikulieren und sie aneinanderreihen zu einer Lautkette (chaine parlée) 2.Arbitrarität: Zuordnung von Ausdruck (Signifikant) und Inhalt (Signifikat) ist willkürlich (nicht motiviert) 3.Konventionalität: Zuordnung von Ausdruck und Inhalt ist konventionell festgelegt. Welche Phänomene innerhalb einer Sprache schränken die Arbitrarität des sprachlichen Zeichens ein? Lautmalerische Sprachzeichen: Onomatopoetika: Bsp.: Kikeriki, platschen, klatschen, gurren Eines Sommers, als eine schwere Dürre in Norwegen herrschte, wurde der folgenden Satz in einer Toilette aufgehängt: „Ziehen Sie die Spülung nicht für bimmelim, sondern nur für bummelum. Ikonisches Quantitätsprinzipnachsehen Motiviertheit(Durchsichtigkeit) Bsp.: dt. Sonnenuntergang, sp. sacacorchos Bedeutung ist anhand der Einzelkomponenten erschließbar

Das semiotische Dreieck

Das Kommunikationsmodell von Karl Bühler

Begründer des Organonmodells; Sprache = Werkzeug zur Kommunikation

Organonmodell Im Kapitel zur Semantik haben wir bereits das semiotische Dreieck kennengelernt. Der Sprachpsychologe und Sprachtheoretiker Karl Bühler entwickelte ein umfassenderes Zeichenmodell, das er in Anlehnung an Platons Kratylos Organonmodell (griech. organon für Werkzeug) nannte. Während das semiotische Dreieck nur die Darstellungsfunktion des sprachlichen Zeichens, d.h. den im engeren Sinne semantischen Aspekt der Sprache erfasst, bezieht Bühlers Modell ein, dass Sprache als Mittel und "Werkzeug" zugleich Handlung bzw. Teil der Handlung ist. Sie wird von bestimmten Sprechern verwendet, die bestimmte Absichten haben und die Zeichen sind an Empfänger gerichtet, bei denen irgendetwas bewirkt werden soll. Also entwickelte Bühler folgendes Organonmodell:

Der Kreis mit dem Z steht für das sprachliche Zeichen und stellt eine Äußerung dar. Das Zeichen hat im Bezug zum Sender, Empfänger und den Gegenständen, auf die damit referiert werden kann, jeweils andere Funktionen, die simultan wirken. Der Sender will mit dem Zeichen etwas zum Ausdruck bringen. Das Zeichen erhält also eine Ausdrucksfunktion und wirkt insoweit als (wenn auch willentlich beeinflussbares) Symptom. Das Zeichen soll beim Empfänger etwas bewirken oder eine Handlung auslösen. Es hat dann eine Appellfunktion und wirkt als (mehr oder weniger gezieltes) Signal. Schließlich bleibt die Funktion, die das semiotische Dreieck näher beschreibt. Das Zeichen steht in einer Verbindung zur außersprachlichen Welt. Es soll etwas darstellen bzw. auf Gegenstände oder Sachverhalte referieren, die in der Welt existieren. Insoweit ist das Zeichen Symbol - dies bezeichnet Bühler als die Darstellungsfunktion. Anhand dieses Modells kann man nachvollziehen, wieviele Funktionen ein Zeichen gleichzeitig erfüllen kann. Ein anderes Modell der Sprachfunktionen stammt von Roman Jakobson. Er legt 6 Funktionen zugrunde. Eine emotive (Ausdrucksfunktion), konative (Appellfunktion), referentielle (Darstellungsfunktion), poetische (Betonung bewusst eingesetzter sprachlicher Ausformungen wie Reime), phatische (Sprache soll Kontakt aufrechterhalten, z.B. durch small-talk) und metasprachliche (Sprache als Instrument, um über Sprache selbst zu reflektieren) Funktion. Ergänzung zum Kommunikationsmodell des Organon-Modells: -Prinzip der abstraktiven Relevanz: nicht alles am materiellen Träger ist für Zeichenfunktion relevant (z.B. Sprechgeschwindigkeit oder Schriftart) -Prinzip der apperzeptiven Ergänzung: Wenn materielle Träger fehlerhaft ist, kann der Empfänger Defizite ausgleichen Wichtige Grundbegriffe des Strukturalismus Dichotomien:  diachron-synchron  präskriptiv-deskriptiv  syntagmatsich-paradigmatisch  langue-parole  diachron: „durch die Zeit“ ; Untersuchung der Sprache über eine größere Zeitspanne; vgl. Sprachwandel  synchron: „gleichzeitig“ ; Untersuchung eines Sprachzustandes zu einem bestimmten Zeitpunkt  langue: Sprache im Sinne von Nationalsprache, gemeinsamer „Code“; Zeichenvorrat  Sprachsystem  parole: individueller Sprechakt; Akt der Sprachverwendung (des Äußerns) und Produkt dieses Aktes  Sprechakt

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