Übungszettel Sprachwissenschaft PDF

Title Übungszettel Sprachwissenschaft
Author Florian Kroker
Course Einführung in die Sprachwissenschaft
Institution Universität Paderborn
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L.067.31008 Einführung in die Sprachwissenschaft Übungszettel 1 1. Zu welcher Sprachfamilie gehört Deutsch? Deutsch gehört zur Sprachfamilie der indoeuropäischen Sprachen. 2. Was ist die „Benrather Linie“? Die „Benrather Linie“ grenzt das das Hochdeutsche vom Niederdeutschen und anderen germanischen Sprachen ab. Der charakteristischen Lautverschiebung k - ch nach wird die Benrather Linie auch als „maken-machen-Linie“ bezeichnet. 3. Lesen Sie in Lindner den Abschnitt 1.4 (S. 47 f.): Auf Grund welcher Aspekte können Sprachen miteinander verglichen werden? (Lindner nennt 3 - können Sie diese identifizieren?) Erstens: aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sprachfamilie (indoeuropäisch, hamitosemitisch, Turksprachen); Zweitens: aufgrund von Sprachkontaktsituationen, also meist grammatischen Merkmalen, die durch räumlichen Kontakt entstehen Drittens: vorhandene grammatikalische Muster ohne jeglichen Kontakt (Bsp: Rhythmus, Syntax […]), Universalien 4. Können Sie den Unterschied zwischen „Idiolekt“ und „Dialekt“ charakterisieren? Der Idiolekt bezeichnet die individuelle Sprache eines Menschen beruhend auf Wortschatz, Ausdrucksweise und Aussprache. Der Dialekt hingegen ist eine regionale oder lokale Sprachvarietät, welche sich in allen Sprachbereichen von der Standardsprache (Schriftsprache) und anderen Dialekten unterscheiden kann.

Übungszettel 2 1. Berichten Sie von einem Sprachritual aus Ihrem Alltag. Wenn jemand niest, sagt man: „Gesundheit“. Sagt man dies nicht, fragen sich Kinder, ob man sich wünschen würde, dass sie krank werden. Es ist eine Erwartungshaltung entstanden, die befriedigt werden soll. 2. Lesen Sie in Lindner, Abschnitt 1.3.3 und schreiben Sie eine Lösung zu Übung 15 (S. 47) Haste nen Euro? Kann ich nen Euro bekommen? Gib mal Knete. 3. Welche individuellen Unterschiede hinsichtlich Gruppenwahrnehmung gibt es? ASS, ADHS, SSES 4. Nennen Sie 3 Merkmale der Bildungssprache. Bildungssprache ist wie Fachsprache. Merkmale von Bildungssprache sind u.a. referenzielle Eindeutigkeit, inhaltliche Komplexität und argumentative Klarheit.

Übungszettel 3 1. Recherchieren Sie nach „common ground“ und fassen Sie Ihre Ergebnisse zusammen! Common Ground beschreibt das gemeinsame Sprachwissen von Gesprächspartnern. Je größer dieses ist, desto einfacher ist die Verständigung, da weniger Missverständnisse vorhanden sind. 2. Wie sind Schwierigkeiten im Verstehen erkennbar? Wenn mit einem Kind kommuniziert wird, kann dieses Schwierigkeiten haben eine Frage zu beantworten oder einer Aufforderung nachzugehen. Es kann sich allein durch Wörter, Aussagen und Fragen kein Bild davon machen, wie es zu reagieren hat. Also antwortet oder tut es etwas nicht passendes oder reagiert gar nicht, da es verunsichert ist. 3. Was ist eine „Reparatur“? Bringen Sie ein Beispiel (anders als in den Folien) für eine fremdinitiierte Selbstreparatur an. Eine Reparatur bedeutet, dass eine zuvor getroffene Aussage oder Frage nochmals korrigiert werden muss. Es müssen mehr Informationen hinzugefügt werden, damit der Gesprächspartner in der Lage ist dies zu verstehen und darauf entsprechend zu reagieren. Eine fremdinitiierte Selbstreparatur bedeutet, dass der Gegenüber noch einmal nachfragt, weil ihm zum Verstehen notwendige Informationen fehlen, die der andere dann selbst nochmal in seine Aussage oder Frage mit einbaut. Beispiel: A: Das war lustig B: Was war lustig? A: Das Video, das wir vorhin geguckt haben, war lustig.

Übungszettel 4 1. In welchen Konstituenten lässt sich eine Silbe einteilen? Eine Silbe lässt sich in Onset (Anlaut) und Reim (Auslaut) einteilen. Der Reim lässt sich nochmals in Nucleus (Kern der Silbe) und Coda unterteilen. Onset und Reim können noch in eizelne Phoneme unterteilt werden. Bsp.: BLATT Bl Onset a Nucleus tt Reim 2. Welche Bedeutung hat phonologische Bewusstheit für welche schulischen Kompetenzen? Die phonologische Bewusstheit ist die Vorläuferfähigkeit des Orthographieerwerbs. Erste Leseerfahrungen sind im gerade im Vorschulalter entscheidend und gehen mit der Unterstützung der Weiterentwicklung der phonologischen Bewusstheit einher. In dieser Zeit steht die schulische Lesekompetenz im Fokus. Kurz nach Schulbeginn ist die PB ein Prädikator für die Schreibfähigkeit in der zweiten Klasse. 3. Formulieren Sie diesen Abschnitt auf S. 39 im Buch von Schnitzler um, indem Sie sowohl Zitate als auch eigene Wörter verwenden: "Manipulationsaufgaben, wie beispielsweise das Wiederholen eines Wortes mit der umgekehrten Silbenreihenfolge („Zie-ge“ wird „Ge-zie“, s.u.), die eine hohe explizite phonologische Bewusstheit für Silben verlangen, wurden mit Kindern dieser Altersgruppe nicht durchgeführt. Es ist aber zu erwarten, dass Vorschulkinder mit solchen Aufgaben überfordert wären“

Es wäre zu erwarten, dass Vorschulkinder mit „Manipulationsaufgaben, […], die eine hohe explizite phonologische Bewusstheit für Silben verlangen“ (Schnitzler 2008: 39) überfordert wären, z.B. mit dem Erstellen eines Wortes in umgedrehter Reihenfolge. Mit Kindern dieser Altersgruppe wurden diese Aufgaben noch nicht ausgeführt.

Übungszettel 5 1. Welche zwei Haupttypen von Wortbildungsmustern können voneinander unterschieden werden? Als Haupttypen von Wortbildungsmustern können Derivation (Ableitung) und Komposition (Zusammensetzung) unterschieden werden. 2. Ordnen Sie die folgenden Wörter einem der beiden Wortbildungsarten zu: Feldmaus – Beschuldigung – häuslich – Burgmauer Komposition: Derivation:

Feldmaus, Burgmauer Beschuldigung, häuslich

3. Was ist ein „freies Morphem“? Nennen Sie ein Beispiel. Freie Morpheme können alleine in Äußerungen stehen und ein Wort bilden, z.B. Haus, Tisch oder Buch.

Übungszettel 6 1. Bei welchen Wortarten handelt es sich um flektierbare und bei welchen um unflektierbare? Pronomen – Modalverben – bestimmte Artikel – Konjunktionen flektierbar: Pronomen, Modalverben, bestimmte Artikel unflektierbar: Konjunktionen 2. Was verbirgt sich unter der Vorstellung des dualistischen Pluralsystems, d.h. von welchen Annahmen gehen die Vertreter aus? Für welche Annahmen sprechen die durchgeführten Untersuchungen? Die Vorstellung der Vertreter des dualistischen Systems besteht darin, dass sie das deutsche Pluralsystem zu einem dualistischen System erklären, indem sie die Formen mit der Endung -s zu Regelmäßigkeiten erklären und die anderen Formen zu Unregelmäßigkeiten. Die Vertreter (zum Beispiel Clahsen) gehen davon aus, dass Kinder diese Regelmäßigkeiten und Unregelmäßigkeiten erlernen und durch die Übergeneralisierung zum korrekten Sprechen gelangen. Szagun geht im Gegensatz zu Clahsen von einem System multipler Regelhaftigkeiten aus. Damit besagt er, dass Kinder schon von Anfang an das Pluralsystem mit seinen Differenzierungen kennenlernen. Dabei orientieren sie sich an dem was sie hören. Diese Annahme wurde auch durch empirische Untersuchungen belegt. 3. Wie viele Werte hat Genus Verbi? Er hat zwei Werte: Aktiv und Passiv

Übungszettel 7 1. Wie viele Argumentstellen lässt das Wort verneinen zu? „Er verneinte!“ → Anhand dieses Beispiels sieht man, dass das Verb „verneinen“ mit einem Subjekt alleine stehen kann. Dieser Satz benötig kein Objekt, daher hat das Verb „verneinen“ eine Argumentstelle. 2. Was unterscheidet die syntagmatische Betrachtungsebene von der paradigmatischen? Die Sprache lässt sich auf unterschiedliche Ebenen betrachtet. Auf der einen Seite auf der syntagmatischen Ebene, die die Beziehung zwischen den Wörtern betrachtet. Hier lassen sich unterschiedliche Wörter in einem Satz kombinieren. Es geht aber allgemein um die Sinnhaftigkeit zwischen den Wörtern. Zum Beispiel: Ich gehe in die erste Klasse. Und die erste Klasse lässt sich beliebig durch die zweite, dritte usw. Klasse tauschen und es ergibt einen ähnlichen Sinn, wie der Anfangssatz. Auf der paradigmatischen Ebene geht es um die Ersetzung von sprachlichen Einheiten. Es geht allgemein um die Vertauschung der Wörter. Jedes Element in einem Satz ist austauschbar. 3. Nennen Sie zwei Faktoren des lexikalischen Wandels. Auf der einen Seite des Wandels ist der Weg der Verarbeitung zu nennen, der zum Beispiel durch die verschiedenen Persönlichkeiten oder Gruppen beeinflusst wird. Jeder Sprecher wird durch seine Umwelt in der Sprache beeinflusst, übernimmt Wörter usw. Auf der anderen Seite ist die Entstehung neuer Wörter durch die Wortbildung, die Bedeutungsveränderung oder der Fremdwortübernahme zu nennen. Es entstehen neuen Wörter, werden verändert oder auch aus anderen Sprachen übernommen.

Übungszettel 8 1. Was versteht man unter Graphem-Phonem-Korrespondenz? Die Laut-Buchstaben-Zuordnung (oder Phonem-Graphem-Korrespondenz) beschreibt den Zusammenhang zwischen gesprochenen Lauten und geschriebenen Schriftzeichen. Jede Orthographie legt mitunter komplexe Regeln fest, nach denen Grapheme als Phoneme gelesen bzw. umgekehrt geschrieben werden können. Zum Beispiel: Das stimmlose plosive Phonem /p/ wird jedes Mal erzeugt, wenn das Monographem angezeigt wird, zum Beispiel in „Papa“, „Pause“, „Preis“, etc. Diese Graphem-Phonem-Korrespondenz ist aber in der deutschen Sprache nicht in allen Fällen vorhanden. Hätte man das Bigraphem wie in „Phonem“, dann muss der Laut /f/ erzeugt werden. Die Graphem-Phonem-Korrespondenz dient somit nur bedingt als eine Lesehilfe.

2. Bringen Sie 3 Beispiele für unterschiedliche Prinzipien der Verschriftlichung. -

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-

Homonymisches Prinzip: Gleichlautende Wörtern werden unterschiedliche Schreibweisen zugeordnet, damit deren unterschiedliche Bedeutungen erkennbar sind (zum Beispiel Saite Seite). Dies ist auch nur in manchen Fällen umgesetzt worden. Grammatisches Prinzip: Großschreibung → am Satzanfang → weist im Satz auf Nomina hin Kommasetzung Pragmatisches Prinzip: Anredepronomina wie „Sie“ werden nach wie vor groß geschrieben, auch um sie von anderen Pronomina zu unterscheiden (aus Höflichkeit). Anredepronomina wie „du“ können klein geschrieben werden.

3. Nennen Sie 3 Symptome der Rechtschreibstörung. -

hohe Fehlerzahlen in ungeübten wie geübten Diktaten sowie beim Abschreiben Probleme, Fehler zu erkennen und zu korrigieren Fehlerinkonstanz: Wechsel von richtig – falsch – richtig - etc. häufig unleserliche Handschrift

Übungszettel 9 1. Mit Hilfe welcher Tests lassen sich die Präpositionalobjekte und Adverbiale im folgenden Satz unterscheiden: Lisa hängt an ihrem Hund vs. Lisa hängt an einem Seil? Mit Hilfe des Fragetests. Man fragt: Woran hängt Lisa? an ihrem Hund → Präpositionalobjekt Wo hängt Lisa? An einem Seil → Adverbial 2. Bestimmen Sie das Vorfeld / Mittelfeld und die 1. wie auch 2. Satzklammer in folgenden Sätzen: a) Lisa hat alle Erdbeeren aufgegessen. b) Wird er heute noch kommen? Vorfeld Lisa

1. SK hat Wird

Mittelfeld alle Erdbeeren er heute noch

2. SK aufgegessen kommen

Nachfeld

3. Was ist an dem Satz falsch? (Analysieren Sie die Verbstellung): Der hat gegeben ihr ein Buch. Die Satzklammer wurden nicht korrekt besetzt. Das infinite Verb „gegeben“ muss eigentlich in die rechte Satzklammer.

Übungszettel 10 1. Was ist eine Ellipse? Eine Ellipse ist eine Auslassung. Ein Teil von lexikalischen Informationen wird nicht explizit genannt. Allerdings ist dieses oft nicht notwendig, da man das Topik trotzdem versteht. Bsp.: Nina trinkt Wasser und Lena × Apfelschorle.

2. Was ist Perlokution? Innerhalb der Sprechakttheorie ist die Perlokution die Wirkung einer Aussage auf den Zuhörer. 3.Was besagt die Diskontinuitätshypothese? (Welchen Bereich der Entwicklung hat diese Hypothese im Fokus? Welche Aussage macht sie hinsichtlich der Entwicklung? Wie lautet die Gegenhypothese?) Die Diskontinuitätshypothese beschreibt, dass Sprache zu komplex sei, als dass sie durch eine Geste wiedergegeben werden kann. Das heißt, dass frühkindliche Gesten nicht zu linguistischen Einheiten werden. Es wird also Bezug auf die präverbalen Fähigkeiten der Kinder genommen, die allerdings aus dieser Position keine Vorläuferfähigkeiten für spätere linguistische Fähigkeiten sind. Im Kontrast steht die Kontinuitätshypothese, in der angenommen wird, dass proto-imperative und proto-deklarative (wie bspw. Zeigegesten) Äußerungen des Kindes Vorläufer für die linguistischen Einheiten der Sprache sind.

Übungszettel 11 1. Erklären Sie die Begriffe: Inferenz und Kohärenz. Als Inferenz kann das Wissen gefasst werden, welches der Hörer durch logisches Schlussfolgern gewinnt bzw. sich selbst erschließt. Die Kohärenz beschreibt den inhaltlichen Zusammenhang von Sätzen. Der Text umschreibt ein Thema und das Thema birgt hier den Anker, der ausgeworfen wird, um die einzelnen Textteile zusammen zu halten. Ein Text kann auch nicht kohärent sein, indem unterschiedliche Textteile zusammenstehen, die vom Kontext gar nicht zusammenpassen. 2. Schildern Sie die Ergebnisse der Studie von Bishop & Donlan (2005). Kinder sollten Bildergeschichten nacherzählen, nach einer halben Stunde wurden sie noch mal nach der Geschichte gefragt. Ausgewertet wurde die Anzahl der Propositionen. Heraus kam, dass Kinder mit SSES-R Schwierigkeiten, Geschichten zu erzählen und sich daran zu erinnern. Diese Kinder produzierten weniger Propositionen, hatten weniger Ideen und nutzten weniger kognitiven Ausdrücke.

Übungszettel 12 1. Was verstehen Sie unter "Referenz"? Hauptbedeutung: die Beziehung eines sprachlichen Ausdrucks (z. B. eines Zeichens) zu dem von dem Ausdruck Bezeichneten. Stattdessen spricht man auch von (Gegenstands-)Bezug oder Gegenstandsbeziehung. 2. Charakterisieren Sie kurz "Tiefe" des Wortschatzes! Vernetzung von Wortwissen, ermöglicht es Wörter zu definieren, in unterschiedlichen Kontexten zu verwenden und Beziehungen zwischen anderen Wörtern festzustellen. 3. Geben Sie ein Beispiel für "Unterdehnung" einer Wortbedeutung! Ein Wort wird in einer engeren Bedeutung verwendet als in der Erwachsenensprache üblich, z.B. wird das Wort „Haus“ nur für das Haus verwendet, in dem man selber lebt....


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