Phonologie Phonetik - Zusammenfassung Grundlagen der Sprachwissenschaft PDF

Title Phonologie Phonetik - Zusammenfassung Grundlagen der Sprachwissenschaft
Course Grundlagen der Sprachwissenschaft
Institution Universität Koblenz-Landau
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Phonologie...


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Erste systemlinguistische Ebene

Phonologie Phonetik Unterschied: Naturwissenschaftlich orientiert:



PHONETIK Welche physikalische Beschaffenheit hat Sprachschall? (akustische Phonetik)  Wie wird Sprachschall wahrgenommen? (auditive Phonetik)  Wie werden Laute gebildet? (artikulatorische Phonetik) a. Sie ermittelt, auf welche Art und Weise Sprachlaute konkret gebildet werden b. Sie ermittelt, an welcher Stelle die Sprachlaute gebildet werden c. Sie untersucht sprachrelevante Klänge (Vokale), Klänge und Geräusche (stimmhafte Konsonanten) oder Geräusche (stimmlose Konsonanten) -befasst sich mit materiellen Seiten des Sprechens und Hörens (#Gesiteswissenschaften) -wie sprachliche info in schallenergie rezepiert,übertragen wird

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Geisteswissenschaftlich, (jedoch unter Zuhilfenahme naturwissenschaftlicher Methodik) PHONOLOGIE Welche Funktion haben Sprachlaute im Sprachsystem? Welche kleinsten funktionalen (d.h. die Bedeutung unterscheidenden) Einheiten gibt es im Sprachsystem (Langue) des Deutschen? („funktionale Phonetik“) (Bedeutungsunterscheidende Funktion)

Phonologie (arbeitet Langue bezogen) orientiert – was man auszusprechen gedenkt (N.Trubetzkoy)

Phonetik (arbeitet Parole bezogen) - was man ausspricht  Phonologie als Funktionelle Phonetik Phon: Lautsegment, auf der Ebene der Parole, das noch nicht einem Phonem zugeordnet Phonem: kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit auf der Ebene der Langue /a:/ in /ma:s/ >maß< Allophon: Varianten eines Phonems /a:/= [a:], [oa],  Maß vs. Bayerisch Moaß. Im vorliegenden Fall: freie Variante. Ebene: Parole Graphem: mit dem Phonem korrespondierende, kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit auf der Ebene der Schrift Phoneme /r/ /o/ /t/ bauen Morpheme (kleinste bedeutungstragende Einheiten) auf (rot) Morpheme (wenn ein Signifikant und Signifikat vorliegt) Metasprache: Mit sprachlichen Ausdrücken über die Sprache selbst sprechen Metasprachliche Begriffe: Phonem, Graphem, Morphem, Phrase, Satz etc

Wie erfolgt menschliche Lautproduktion? 1) Respiration: Erzeugung eines Luftstroms durch die Atmungsorgane 2) Phonation: Stimmgebung durch die Stimmbänder am Kehlkopf 3) Nasalierung: Öffnen oder Senken der Nasenhöhle durch Heben oder Senken des Gaumensegels (Velum) 4) Artikulation (Bildung der Laute durch Veränderungen des Mund- oder Rachenraumes)

Artikulation der Konsonante (Hindernislaute) Konsonanten Hauptkriterien: 1. Artikulationsart – dh. der Art in ihrer Hervorbringung  Stimmbeteiligung oder Stimmhaftigkeit  Sonorität -Stimmhaft/los (Mitschwingen der Stimmbänder an der Stimmritze des Kehlkopfes: Stimmhaft) Artikulationsart: Typ der Etablierung des Hindernisses, z.B. Reibung, Enge  Plosive [b] [p] [k] [t] [d] [g] [ʔ]  Afrikate [pf] [ts] [t ʃ] [kx] (bestehen aus frikativ und plosive -> 2Phoneme!! Monophonematisch (ein Phonem) >< Biphonematisch (zwei Phoneme)  Frikative [f] [s] [ʃ ] [ç] [x] [h] [ʁ]  Nasale [m] [n] [ŋ]  Laterale [l]  Vibranten [r][R]

2. Artikulationsstelle/Ort, Stimmhaftigkeit -Die Stelle im Mundraum, wo sie gebildet werden Artikulationsort oder -stelle Dem Luftstrom aus der Lunge wird im Ansatzrohr an verschiedenen Stellen je nach Laut ein Hindernis entgegengebracht Diese Hindernisstellen haben anatomische Bezeichnungen        

Bilabial = 2Lippen Labiodental = Schneidezähne gegen Innenrand der Unterlippen Alveolar = Schneidezähne und Zungenspitze Post-alveolar = Palatal =Zungenrücken gegen Hochgaumen Velar= Hinterzunge +weicher Gaumen uvular = Hinterzunge gegen Velum und Zäpfchen glottal=

Koartikulation ohhh, mmmm – kontinuierlicher redestrom-Artikulationsbewegungen überlappen sich

Phonetische Umschrif Die phonetische Umschrift IPA (international phonetic association) oder API (KARDINALVOKALE)besteht aus Symbolen und diakritischen Zeichen. Damit lassen sich alle Laute einer Sprache transkribieren  Warum nicht die Schriftzeichen unserer Orthographie?  Diese garantieren kein sicheres Erkennen der Lautwerte. Vgl. die Schreibung von in Garage. Oder die Aussprache von /ks/ in sechs, Hexe  Es gibt ferner zu wenig Schriftzeichen um alle phonetischen Phänomene des Deutschen darzustellen 

Artikulation der Vokale (Öffnungslaute) Vokale: Öffnungsgrad des Mundes, Zungenhöhe, Zungenlage und Lippenrundung

 Luft kann unbehindert(laminar) durch den Kanal des Ansatzrohres fließen.    

Öffnungsgrad des Mundes Zungenhöhe (vertikale) Zungenlage (horizontal) Lippenrundung

Minimalpaar:  Zwei Wörter, die sich lediglich in einem Lautsegment (Phon) unterscheiden:      



o Mein – Pein Dein – Sein Nein – Rein (paradigmatische Opposition) Die Unterscheidungen können in unterschiedlichen Umgebungen auftreten: Im Anlaut (Beginn eines Wortes) Im Inlaut (Mitte eines Wortes) Im Auslaut (Ende eines Wortes) /m/ - /p/ bzw. /d/ - /z/ in paradigmatischer Opposition /m//ae//n/ syntagmatisch in Kontrast, sie sind als bedeutungsunterscheidende Einheiten horizontal voneinander abgrenzbar. Beispiele ÜBEN !

Die Phoneme stehen zueinander in Syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen:  Syntagmatisch: Phonotaktik. Regelt, welche Phonemkombinationen in einer Sprache erlaubt sind und welche nicht  Im Deutschen möglich: 3 Konsonaten vor dem Silbenkern: [ʃpriçst] CCCVCCC  Im Deutschen nicht möglich: 4 Konsonanten vor dem Silbenkern: *CCCCVCCC  Paradigmatisch: Ermittlung der Phoneme durch Opposition in Minimalpaaren

Allophone 

Freie Varianten: [a:] in rot,rOt,Rot -Andere Aussprache. -> Bedeutung gleich  dialekten, aspirirte Th)



Kombinatorische Varianten/Gebundene Allophone: Zwei Laute sind lautlich ähnlich, sie kontrastieren aber nicht, lassen sich nicht in Opposition bringen. Im Deutschen [ç], [х] NichtNacht Man spricht von komplementärer Verteilung oder komplementärer Distribution.  x kommt in: a,o, u  c kommt in: i, e ,ä,ö,ü



Nicht alle komplementär verteilten Laute sind auch zugleich Allophone: Kriterium ist die lautliche Ähnlichkeit. So kontrastieren /ŋ/ und /h/ im Deutschen nicht. Sie sind aber nicht lautlich ähnlich und damit keine Allophone

 Alle Phoneme haben mindestens ein artikulatorisches Merkmal, das andere nicht haben (distinktiv)  /z/ hat das Merkmal +stimmhaft, /s/ hat das Merkmal -stimmhaft  Jede Sprache hat ein anderes Phoneminventar D.h.  Jede Sprache trifft aus einer Anzahl distinktiver Merkmale eine begrenzte Auswahl

Verhältnis von Phonologie und Orthografie   

Alphabetschriften notieren meist die Phoneme, nicht die Allophone. In Alphabetschriften wird versucht, konventionelle Zuordnungen zwischen Phonemen und Graphemen vorzunehmen Daraus folgt für unsere Orthographie das so genannte Phonographische Prinzip, nach dem etwa 2/3 unserer Schreibungen erfolgen

Suprasegmentalia/Prosodisch: (Quantiät, Sprechtempo, Rhythmus,Ton,Akzent,Lautstärke,Stimqualität)

Das sind dem einzelnen Lautsegment übergeordnete Größen:

        

Akzent: Betonung von Silben Intonation: Wort- und Satzmelodie Ton: Tonhöhe innerhalb eines Wortes Silbe Gewöhnlich besteht die Silbe aus einem : Anfangsrand (auch: Kopf genannt) dem vokalischen Kern Und dem Endrand (auch Koda genannt) Kern und Endrand werden als Reim bezeichnet o o o o o o o o o

Die Silbe ist offen (Silbe ohne Endrand) Die Silbe ist geschlossen (endet auf Konsonant) Die Silbe ist nackt (Silbe ohne Anfangsrand) Die Silbe ist bedeckt (Silbe mit Konsonant am Anfangsrand Die Silbe ist einfach (ein Element im Endrand ) Die Silbe ist komplex (zwei oder mehr Elemente im Endrand) Artikulatorisch sind Silben Grundeinheiten der Lautsprache, koartikulatorische Abfolgen von Öffnen und Schließen des Mundes: är-ger Silben sind leicht: offene Silbe mit Kurzvokal: mach-te Silben sind schwer: z.B. ber in: a-ber

Artikulation: zwischen Zunge und Gaumen Sprechbewegung der Artikulationsorgane Periodischer Schall – Rausch – Impuls (Knall) Periode/Summe=Frequenz Amplitude (Höhe der Lautstärke) Sigmatismus :Sprachfehler Diphthonge- Zwielaute eu ,au

AUFGABEN 1. Transkribieren Sie die folgenden Wörter in IPA Umschrift:  sechs [zoǫks ]  Fälle [foǫlə]  krank [kȐaŋk]  ich [ʔǺç]  Bach [baх]  Held [ hoǫlt]  Frosch [fȐǤʃ]  drohen [dȐoən]  möblieren [møbliȐən]  Pferdebahn [pfeAǠǠdəbɑn]

2. a) b) c) d)

Notieren Sie das phonetische Symbol für die folgenden Konsonanten: stimmhafter labio-dentaler Frikativ v uvularer Vibrant R velarer Nasal n_ stimmhafter, velarer Plosiv g...


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