Staatsexamen Grundschulpädagogik PDF

Title Staatsexamen Grundschulpädagogik
Author Laura Scheungrab
Course Einführung in die Grundschulpädagogik
Institution Universität Passau
Pages 93
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Summary

Themenbereich: GanztagsschuleGliederung: Ganztagsschule Geschichtlicher Hintergrund Definitionen Aktueller Stand der Ganztagsschulen Päd. und bildungspolit. Begründungsansätze für Ganztagsschulen Ziele der Ganztagsschulen Ziele (Holtappels, 2009) Ziele (Coelen & Stecher, 2014) Grundmodelle u...


Description

Themenbereich: Ganztagsschule

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Gliederung: Ganztagsschule

1. Geschichtlicher Hintergrund 2. Definitionen 3. Aktueller Stand der Ganztagsschulen 4. Päd. und bildungspolit. Begründungsansätze für Ganztagsschulen 5. Ziele der Ganztagsschulen 5.1. Ziele (Holtappels, 2009) 5.2. Ziele (Coelen & Stecher, 2014) 6. Grundmodelle und Formen der Ganztagsschule 6.1. Modelle 6.2. Organisationsformen 6.3. Zusammenschau der Modelle, Formen und Merkmale von der GTS 6.4. Andere Kriterien, nach denen Ganztagsformen unterschieden werden können 6.5. GTS in 4 Clustern 7. Gestaltungsmerkmale 7.1. Zieldimensionen 7.2. Konkrete Umsetzung von Tagesablauf 8. Aufgaben und Anforderungen für Ganztagslehrkräfte 9. Hausaufgaben in der Ganztagsschule? 10. Vor- und Nachteile Ganztagsschule 11. Empirische Befunde

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Ganztagsschule Mit dem gesellschaftlichen und kulturellen Wandel ändern sich die Erwartungen an die Schule und ihren Bildungsauftrag. Eine moderne Schule ist dabei mehr als ein Ort der Wissensvermittlung. Sie ist eine Stätte der Begegnung von Kindern aus untersch. Lebenskontexten, Generationen und Kulturen. Sie braucht Möglichkeiten für grundlegende Erfahrungen, für soziale Interaktionen und für die Teilhabe der S an Entscheidungen über Unterricht und Schulleben sowie Aktivitäten außerhalb des Unterrichts (Holtappels, 2014). „Stundenschulen“, also Schulen, in denen sich S und L nur für best. Stunden in der Schule aufhalten, werden dem heutigen Bildungsauftrag nicht mehr gerecht. Kinder brauchen heute Schulen, die ihnen genügend Zeit und Handlungsspielraum für ihre Entwicklung geben und dabei päd.inhaltlich sinnvoll ausgestaltet sind. Spätestens seit dem besseren Abschneiden anderer Länder in PISA 2000 lag der Blick auf Ganztagsschulen zur Effektivierung des deutschen Bildungssystems (Kielblock & Stecher, 2014). Zwischen 2003 und 2009 wurden so 4 Milliarden Euro von der Bundesregierung in die Ganztagsschulen investiert (Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung IZBB). Seitdem zählt die Ganztagsschule zum festen Bestandteil des deutschen Bildungssystems.

1. Geschichtlicher Hintergrund (Coelen, 2014) • 19. Jhd.: Verteilung des Unterrichts auf Vor- und Nachmittag •

Wende 19./20. Jhd.: Manifestierung der Halbtätigen Schulreform



nach 2. WK: Ganztagsschulentwicklung knüpft sich an die in der Reformpädagogik entwickelten Ideen an ◦ BRD: geringere Frauenerwerbsquote, kaum Betreuungsmöglichkeiten ◦

• •

DDR: Frauen als benötigte Arbeitskräfte, Betreuungsgarantie

1990er Jahre: Verbesserung Betreuungssituation (Krippen, KiTas, Hausaufgabenhilfen, Horte, einzelne Ganztagsschulen) 2000: politische Debatten nach PISA-Studie ◦

Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB): 4 Milliarden Euro für den Aufund Ausbau von GTS zur Verfügung gestellt

2. Definitionen Kultusministerkonferenz, 2014: = Unter Ganztagsschulen werden Schulen verstanden, bei denen im Primar- oder Sekundarbereich I •

an mind. 3 Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot für die S bereitgestellt wird, das täglich mind. 7 Zeitstunden umfasst,



an allen Tagen des Ganztagsschulbetriebs den teilnehmenden S ein Mittagessen bereitgestellt wird,



die Ganztagsangebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert und in enger Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt werden sowie in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Unterricht stehen.

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Ganztagsschulverbandes GGT e. V.: = Eine Ganztagsschule gewährleistet, dass •

allen S ein durchgehend strukturiertes Angebot in der Schule an mind. 4 Wochentagen und mind.



7 Zeitstunden angeboten wird, Aktivitäten der S am Vormittag und am Nachmittag in einem konzeptionellen Zusammenhang



stehen, erweiterte Lernangebote, indiv. Fördermaßnahmen und Hausaufgaben/Schulaufgaben in die Konzeption eingebunden sind,



die gemeinsame und indiv. Freizeitgestaltung der S als päd. Aufgabe im Konzept enthalten ist,

• •

ihre Angebote altersgerechte Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen fördernd aufgreifen, alternative Unterrichtsformen wie z.B. Projektarbeit ermöglicht werden,

• •

das soz. Lernen begünstigt wird, die Schule den S an allen Schultagen ein warmes Mittagessen anbietet,



eine ausreichende Ausstattung mit zusätzlichem päd. Personal mit einem erweitertem



die Organisation aller Angebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schule steht.

Raumangebot und mit zusätzlichen Lehr- und Lernmitteln vorhanden ist,

3. Aktueller Stand der Ganztagsschulen

In Deutschland gesamt (KMK): •

2006/07: 9690 GTS



2014/15: 16488 GTS  laut KMK bereits mehr als die Hälfte aller Schulen GTS

4. Päd. und bildungspolit. Begründungsansätze für Ganztagsschulen (Appels, 2009) •

Zeitfaktor ◦ „Mehr Zeit für Kinder“ ◦



in Ruhe Lernprozesse anzubahnen und sich entwickeln lassen

◦ Möglichkeiten der Vermeidung oder Reduzierung von Stresssituationen ◦ Verbesserung des Unterrichts durch Intensivierung von Zuwendung Unterrichtsplanung ◦ ◦

flexible Unterrichtsplanung Einbau zusätzlicher Unterrichtsangebote

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SMV (Schülermitverantwortung) ◦ Verantwortung tragende Arbeit einer gut beratenden Schülerselbstverwaltung, die für das Erlernen demokratischen Verhaltens unerlässlich ist indiv. Förderung ◦ ◦

adäquate Förderung einzelner S Förderung nicht von erzieherischen, zeitlichen oder finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig  Chancengleichheit



• •

Hausaufgaben ◦ Ersetzung durch integrierte Übungs- und Ergänzungsaufgaben innerhalb des Unterrichts (somit wiederum Chancengleichheit aufgrund prof. Hilfe) Verzicht auf Nachhilfeunterricht Freizeit ◦ Bemühung einer freizeitpäd. Erziehung in Kohärenz mit Konsum- und Medienerziehung ◦

• •

ganztägige Schule als Ort selbstgewählter Freizeitbeschäftigungen

Lebensstätte ◦ Schule als Ort der Gemeinschaft Demokratieerprobung ◦

S als Mitentscheider, Mitgestalter und Mitverantwortlicher

◦ ◦

Förderung der Identifikation mit der Schule als Gemeinschaftsintuition Erlernen von Akzeptanz und Toleranz

5. Ziele der Ganztagsschulen zentrale Zielsetzung: S mehr und ganzheitliche Bildungschancen anzubieten und durch ein erweitertes Betreuungsangebot die Familie zu unterstützen/entlasten 5.1. Ziele (Holtappels, 2009) • differenzierte Lernkultur im Unterricht entwickeln •

indiv. Förderung und Lernchancen



Gemeinschaft, soz. und interkulturelles Lernen

• •

Öffnung der Schule zu Lebenswelt und Schulumwelt Freizeit-, medien- und spielpäd. Ziele

• •

Partizipation und Demokratie lernen erweiterte Lerngelegenheiten für fachl. und fächerübergreifendes Lernen  jede einzelne Schule setzt ihren Schwerpunkt hinsichtlich der Bedürfnisse vor Ort

5.2. Ziele (Coelen & Stecher, 2014): • Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit (s. StEG-Studie) ◦ Wandel familiärer und soz. Lebensformen und den daraus resultierenden Entwicklungen (u.a. spätere Familiengründung, Doppel-Verdiener-Haushalt, berufstätige Alleinerziehende, Kinderarmut) macht GTS notwendig (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) ◦



Ziel durch Entlastung:

• Anstieg der Frauenerwerbsquote • Stabil-Bleiben bzw. mögl. Anstieg der Geburtenrate (2010: 1,4 Kinder pro Frau) individuelle Förderung von S ◦ ◦

mehr indiv. Förderung, auch aufgrund der Heterogenität Verbesserung des Lernens durch mehr Differenzierung und Umsetzung versch. päd. Konzepte 5



bessere Begleitung und Förderung von leistungsschwachen und -starken S



Ausbau der Potenziale und Neigungen aller S durch indiv. Unterstützung



Hausaufgaben: •

Integration in Schulalltag  keine HA zu Hause  Entlastung der Eltern



z.T. anstelle HA: Förder- und Lernzeiten  selbstgesteuertes u. Indiv. Lernen

◦ GTS bietet Settings zur Förderung von:

◦ •



informelles Lernen (z.B. Tischregeln, gesunde Ernährung)



soz. Lernen (z.B. gegenseitiger Austausch, Rücksichtnahme)

weitere Förderung in untersch. Bereichen: z.B. im soz.-emotionalen, kogn., motorischen oder

musischen Bereich  neue Lerngelegenheiten ergeben sich Partizipation und Demokratiebildung ◦ Beteiligungsmöglichkeiten (mehr als an Halbtagsschulen) bieten sich durch: •

vielfältigere Lern-Settings

• •

soz. Interaktionskontexte außerschul. Kooperationen



Professionsvielfalt der Fachkräfte

◦ GTS als ganztägiges Bildungskonzept  Lern-Settings über den ganzen Tag sinnvoll verteilt ◦ Partizipation von Kindern kann nur gelingen, wenn sie in allen schul. Bereichen gelernt,



gelehrt und gelebt wird (Wunder , 2006)  es bedarf vielfältiger Entwicklungsarbeit und schul. Konzeptarbeit mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem

◦ immer noch hohe Abhängigkeit zw. soz. Herkunft und Chance auf qualifizierten Bildungsabschluss (Dravenau & Groh-Samberg, 2008; PISA 2015)

◦ Beeinträchtigung der Bildungschancen durch 3 Risikolagen (Nationaler Bildungsbericht, 2010): • Erwerbslosigkeit der Eltern •

geringes Familieneinkommen



geringes Ausbildungsniveau der Eltern (2008: etwa 29% der unter 18-Jährigen in mind. 1 Risikolage; 2010: ca. 3,5% der Kinder von 3 Risikolagen betroffen)

◦ Kinder aus soz. belasteten Lebenslagen erfahren bessere Unterstützung durch Personal und Mitschüler als evtl. durch zuhause (Appel, 2008) ◦

Ziele: bessere Fördermöglichkeiten und Einbindung außerschul. Kooperationspartner; Kompetenzen der S zu stärken; S und ihre Familien zu unterstützen; Ungleichheiten zu



kompensieren bzw. abzubauen Öffnung der Schule besonders in Stadtteilen mit hohen Anteilen soz. belasteter Familien

6. Grundmodelle und Formen der Ganztagsschule 6.1. Modelle (Holtappels, 2011)  Einteilung nach Zeitstruktur, basiert auf wissenschaftl. Theorie additives Modell

integriertes Modell

täglich gleichbleibende, geregelte Schulzeiten bis

täglich feste und erweiterte Schulzeiten

mittags (oder als Ganztagsangebot bis nachmittags) Teilschülerschaft; freiwillige Nutzung der Lern- und

voll- oder teilgebundene Organisationsform für alle

Freizeitangebote

Kinder der Schule (bzw. eines Zuges)

6

wenig Bezug zum Lern- und Interaktionsgeschehen Verzahnung von Unterricht, erweiterten des schul. Pflichtbereiches; Konzentration auf Spiel, Lernangeboten und Fördermaßnahmen, Spiel und Sport, Freizeit und Hausausgabenhilfe

Freizeit; Rhythmisierung durch Wochenstrukturplan

sozialpäd. Personal

päd. Personal arbeitet in gemeinsamer Verantwortung

 Schultag zerfällt in Unterrichts- und Freizeitteil

 ganzheitl. päd. Konzept Kritik

weniger intensive Kooperation von Lehr- und soz.- „gezwungene“ Anteilnahme der S päd. Personal Probleme der effektiven Lernförderung bei unzureichender Kenntnis der Lernentwicklung des Kindes vom abgekoppelten Personal Vorteile wegen Freiwilligkeit höhere Akzeptanz

flexible Organisation der Lernprozesse Differenzierung der Lernzugänge und Lernformen soz. Integration mehr offene Lernansätze möglich Kooperation (s. GO-Studie) Inhaltl.-päd. Zusammenhang von Freizeit und Unterricht

6.2. Organisationsformen (KMK, 2004)  Einteilung nach Verbindlichkeit der Teilnahme, Umsetzung in Schulpraxis voll gebundene Form

teilweise

offene Form

gebundene Form alle S sind verpflichtet, an den ganztägigen Angeboten der Schule teilzunehmen

der ganztägige Aufenthalt ist verbunden ein Teil der S verpflichtet sich, an mit einem geregelten Bildungs- und den ganztägigen Betreuungsangebot in der Schule für die S freiwillig möglich (Teilnahme meist Angeboten der von Eltern für mind. ein Schulhalbjahr Schule teilzunehmen

zugestimmt)

Vorteile: - Möglichkeit, Unterricht und außerschul. Angebote frei über den Tag zu verteilen

Vorteile: - Schule bleibt weiterhin „familienergänzende Bildungsanstalt“

und beides den bio-physischen

und nicht „familienersetzend“

Bedürfnissen der S anzupassen

- die Teilnahme an außerschul.

- Auflösung des Unterrichtsvormittags 

Angeboten von S positiver eingeschätzt,

neue Ordnung von Phasen der

wenn sie freiwillig ist  Motivation;

Anspannung und Entspannung

positiver für Schulentwicklung, je besser

- neue Rhythmisierung

die Qualität von den S eingeschätzt wird 7

 schul. Leistungssteigerung und Verbesserung der kogn. Entwicklung der S - bessere Verbindung von Unterricht und außerschul. Angeboten  Gestaltung mit Bezug aufeinander möglich - alle S werden von der Breite des Angebots erreicht und profitieren von den Fördermöglichkeiten und Unterstützungsleistungen - soz. Lernen ist verstärkt möglich - die partizipative Einbindung der S ist leichter und weitreichender umzusetzen - umfassendere indiv. Förderung  in der schul. Praxis sind zunehmend Varianten und Mischformen entstanden wichtig jedoch: Merkmale der Schul- und Lernkultur hängen nicht systematisch mit dem Organisationsmodell des Ganztagsbetriebes zusammen. (s. GIM-Studie) 6.3. Zusammenschau der Modelle, Formen und Merkmale von der GTS

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6.4. Andere Kriterien, nach denen Ganztagsformen unterschieden werden können •

vier Prozess-Faktoren (Rauschenbach, 2011) ◦ Ausgestaltung der Angebote •



Breite des Angebots im Bereich Leistungsförderung, Freizeit und Betreuung und soz.



Lernen und Mitbestimmung Ausprägung der innerschul. professionellen Kooperation zw. L und weiterem päd. Personal



päd. Zielvorstellungen des Personals



Zeitmuster der Stundenabfolge (45 Minuten oder 90 Minuten,...)

vier analytische Größen (Kamski, 2011) ◦

päd. Gestaltungsbereich • •

Partizipation Öffnung der Schule



Förderung von Gemeinschaft und soz. Lernen

• •

Unterricht und Lernkultur Förderung von Lernchancen



Freizeit



erweiterte Lerngelegenheiten



Organisationsmerkmale • Koordination



zentrale Aspekte der GTS





Management



Personal



Kooperation mit außerschul. Partnern

• Beteiligung der Eltern und S GTS-Konzepte •

Raum-, Ernährungs-, Kooperationskonzept

6.5. GTS in 4 Clustern ( Rauschenbach et al., 2012) Angebotsschule

herkömml. Schule kooperative Schule rhythmisierende Schule

Betreuungs- und

überdurchschnittl.

unterdurchschnittl. wenig Freizeit-

Freizeitangebote

häufig

breit

überdurchschnittl.

und Betreuungsangebote

Kooperation und

deutlich

deutlich

Austausch im

unterdurchschnittl. unterdurchschnittl.

relativ intensiv

überdurchschnittl.

Besonders hoch ausgeprägt

überdurchschnittl.

Kollegium indiv. Förderung

gering

gering

 veränderte Stundentaktung

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7. Gestaltungsmerkmale (Holtappels, 2005) • Lernförderung

◦ Ausschöpfung von Begabungen aller S sowie Lernhilfen für Lernschwächere •

erweiterte Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten ◦ in Form von Projekten und Arbeitsgemeinschaften zur Anreicherung der unterrichtl. Bildungsprozesse und zur Entdeckung von Lernpotentialen



Freizeitbereich ◦ offen-selbstbestimmten Formen von Erholung, Spiel und Bewegung und gebundenen Neigungsangeboten als Anregungen zur Selbstentwicklung, zum selbstständigen Gebrauch



von freier Zeit und Mediennutzung Entwicklung von Gemeinschaftsleben ◦ Gelegenheiten und Erfahrungsfelder für soz. und interkulturelles Lernen zugunsten des Erwerbs soz. Kompetenzen und verbesserter Sozialbeziehungen



Partizipation und Demokratielernen ◦ als Feld für S- und Elternmitwirkung, Übernahme soz. Verantwortung und Schüleraktivierung für die Gemeinschaft

7.1. Zieldimensionen ( Dollinger, 2014): 1. Rhythmisierung (nach Burk, 2005)



„mehr Zeit erfordert Struktur“ im „zeitlich ausgewogenen Wechsel von“ ( Scheuerer, 2013): ◦ Anspannung und Entspannung ◦ ◦

Anstrengung und Erholung Bewegung und Ruhe



kogn. und praktischen Arbeitsphasen



Aufnehmen und Besinnen



gelenktem Arbeiten und Selbstständigkeit



Konzentration und Zerstreuung

◦ indiv. Arbeiten und Arbeiten in der Gruppe ◦ Lernarbeit und Ziel  ganzheitliches Konzept •

Rhythmisierungsformen:

◦ äußere Rhythmisierung







schuleinheitlich festgelegte Zeiten für Erholung und Anspannung

• • •

Wechsel der Sozialformen und der Lehr- und Lernformen durch L und Schulleitung durch Gestaltung von Lernsituationen und Stundenplänen

innere Rhythmisierung: •

Steuerung von L



Wechsel von Lehr- und Lernformen (z.B. Wochenplanarbeit, Projektarbeit,...)



Setzen best. Phasen (z.B. Bewegungsphasen, Morgenkreis,...)

• erfordert indiv. Beobachtung der Kinder durch gesamtes Personal individuelle Rhythmisierung: •

Steuerung der eigenen Lernprozesse der S



eigenen Rhythmus finden (z.B. Lernstrategien entwickeln, Lernhilfen wahrnehmen,



Kontakte zu anderen Kindern aufnehmen, Entspannungsphasen bewusst gestalten) erfordert Reflexionskompetenz der S

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Empfehlung anstelle 45min-Stunden längere Phasen (z.B. Doppelstunden oder 60-MinutenBlöcke) Anpassung an biolog. Rhythmus  Aussetzen der Schulglocke für mehr Ruhe im Schulalltag und innere Rhythmisierung



ganzheitliches Konzept (Unterricht und Erziehung, Spielen und Lernen, Arbeits-, Spiel- und Erholungsphasen Bezug aufeinander)

2. Freizeitgestaltung • Element zur Rhythmisierung •

Bedürfnis nach Bewegung, Freizeit und Erholung muss beachtet werden, um Überforderung und Überlastung entgegenzuwirken



gebundene Freizeit ◦ verbindliche Anmeldung für best. Zeitraum ◦



möglichst vielfältige Gestaltung (vielfältige Neigungen und Interessen)

ungebundene Freizeit ◦ Freiräume und Zeiten zur freien Nutzung und Gestaltung ◦

im Primarbereich: Option für das gemeinsame Spiel, Rückzug, Möglichkeit des Ausruhens



besonders nach dem Mittagessen als besonders erfreulich

3. Mi...


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