Hausarbeit 2. Staatsexamen Lehramt Fach Sonderpädagogik PDF

Title Hausarbeit 2. Staatsexamen Lehramt Fach Sonderpädagogik
Author Anonymous User
Course Schulqualität: Was ist eine gute Schule?
Institution Leuphana Universität Lüneburg
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Summary

Hausarbeit zum Zweiten Staatsexamen; Lehramt für Berufsschulen, Fach Sonderpädagogik; Die Hausarbeit bearbeitet ein Modul, dass an einer Berufsschule mit Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitung zum Thema Medien und Umgang mit inszenierten Wirklichkeiten behandelt hat....


Description

Schriftliche Hausarbeit zum Zweiten Staatsexamen gemäß § 13 der Landesverordnung über die Ordnung des Vorbereitungsdienstes und die Zweiten Staatsprüfungen der Lehrkräfte (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Lehrkräfte II)APO Lehrkräfte II vom 22. Juni 2009 In dem Fach Sonderpädagogik

Medienkompetenz in der Berufsvorbereitung – Inszenierte Wirklichkeit im Internet erkennen und bewerten

Inhaltsverzeichnis 0

1.

Einleitung................................................................................................. 2

2.

Begriffsanamnese................................................................................... 3

3.

Problemstellung sowie Ziel- und Leitfragen........................................ 4

4.

Theoretische Einordnung der Hausarbeit............................................ 5 4.1 Modulbezug......................................................................................... 5 4.2 Bezug zu den Ausbildungsstandards/ …..Lehrerkompetenzerweiterung………………………………………...… 6 4.3 Curriculare Einordnung........................................................................ 8

5.

Unterrichtspraxis.................................................................................... 5.1 Bedingungsanalyse ............................................................................ 5.2 Angestrebter Kompetenzzuwachs der Unterrichtssequenz................ 5.3 Beschreibung der Evaluationsverfahren.............................................. 5.3.1 Häkel-Kurs-Experiment................................................................ 5.3.2 Grafiz........................................................................................... 5.3.3 Fragebogen................................................................................. 5.3.4 Beobachtungen des laufenden Unterrichts……………..……..... 5.3.5 Auswertung eines Musikvideos.................................................... 5.4 Zur Struktur der Unterrichtssequenz.................................................... 5.5 Ausgewählte Inhalte und Ablauf der Unterrichtssequenz....................

8 8 9 10 10 10 11 11 11 11 13

6.

Reflexion und Evaluation ……………………………............................... 6.1 Reflexion ausgewählter Aspekte der Unterrichtseinheit....................... 6.2 Evaluation des Fragebogens und Kompetenzerweiterungen der Lerngruppe…………………………...… 6.3 Auswertung der Grafiz und des Musikvideo-Analyse…………....…….

15 15 17 20

7.

Schlussfolgerungen................................................................................ 20

8.

Literaturverzeichnis………………………………………………………… 23

Anhang 1 Fragebogen zur Mediennutzung…..……………………………. Anhang 2 Modulraster ………………………………………………….…….. Anhang 3 AB zur Facebooknutzung………………………………………... Anhang 4 AB Cross-Media BTN und Facebook…………….………....…... Anhang 5 AB Schein und Sein Profilspiel..…………………………...……. Anhang 6 Ergebnis Profilspiel…………….…………………………………. Anhang 7 AB Workshop………………………………………………….…… Anhang 8 AB Analyse eines Musikvideos………………………………….

9.

25 26 27 28 29 30 31 32

Erklärung ……………………………………………………………………… 34

1

Ausgewählte Schülerzitate1zu Beginn der Unterrichtssequenz „Ich bin durch mein Handy 24 Stunden bei Facebook online.“ „Berlin Tag und Nacht ist voll cool. Ich mag Fabrizio am liebsten.“ „JJ schreibt ihre Einträge bei Facebook selber.“ „Ich guck Berlin Tag und Nacht nur im Internet.“

1. Einleitung Wenn man sich den Alltag von Jugendlichen anguckt, so ist dieser geprägt von der Allgegenwärtigkeit von Medien. Neben den klassischen Printmedien, die laut statistischen Zahlen in der Gruppe der Jugendlichen zwar stabil aber im Vergleich zu den anderen gering sind, nehmen digitale Medien und deren Nutzung immer mehr an Bedeutung zu 2. Mit dieser Tatsache geht für mich die Frage einher, inwiefern diesem Trend in der Schule Rechnung getragen wird und der Umgang und die Nutzung dieser Medien zum einen von den Lehrkräften praktiziert wird und zum anderen diese als vierte Kulturtechnik (neben den klassischen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen) angesehene Medienkompetenz 3 Bestandteil von curricularen Verordnungen ist. In der vorliegenden Hausarbeit und dem dazugehörigen Unterricht habe ich eben jene Medienkompetenz zum Inhalt genommen. Dabei stand für mich die Bearbeitung eines entscheidenden Teilaspektes im Vordergrund. Durch die vermehrte Verbreitung von mobiler Telekommunikation und die Omnipräsenz von Sozialen Netzwerken (z.B. Facebook) unter den Jugendlichen, wollte ich im Rahmen eines Moduls zur Medienkompetenz in der Berufsvorbereitung mit meinen Schülern die Generierung von Realitäten im Internet bearbeiten. Da besonders im sonderpädagogischen Kontext dem Lebensweltbezug der Schüler meines Erachtens eine der größten Rollen im Bezug auf Lernerfolg zukommt, war es mein Bestreben, diese Sequenz an dieser Stelle anzusiedeln. Im Vorfeld habe ich mit den Schülern die Inszenierung von Realität im Fernsehen thematisiert und mit ihnen gemeinsam verschiedene Fernsehformate dahingehend bearbeitet. Sehr schnell kristallisierte sich die Serie „Berlin Tag und Nacht“4 als eine von der Mehrheit der Klasse gesehene Scripted Reality TV Show 5 heraus. Somit war der Aufhänger für die Unterrichtssequenez gefunden und die Tatsache, dass die Serie einen Vorreiter im Bereich der Cross-Media-Phänomene 6 darstellt, kam meiner Planung zugute. Doch bevor ich im weiteren Verlauf dieser Arbeit darauf genauer eingehen werde, möchte ich zunächst den Aufbau dieser erläutern. Im ersten Teil werde ich zunächst Begrifflichkeiten klären und einen Bezug zum aktuellen, wissenschaftlichen Diskurs geben. Anschließend gehe ich auf die Problemstellung und die daraus resultierende Leitfrage ein, indem ich ausgewählte Aspekte des Themas verdeutliche und einen inhaltlichen Bezug zu den Ausbildungsstandards und Modulen gebe. 1

aus Gründen der Lesbarkeit wähle ich in der vorliegenden Arbeit die männliche Form

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vgl. JIM 2012 - Jugend, Information, (Multi-)Media, Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland; S.12f

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vgl. Medienkompetenz als Kulturtechnik; Jahresbericht der Bundesregierung 2009/2010 4 im weiteren Verlauf aus Gründen der Kürzung BTN genannt. 5 Sendeformate im vorwiegend privaten Fernsehen, bei denen dem Zuschauer Realität durch die Verwendung diverser Stilmittel vorgegaukelt wird. 6 Terminus technicus u.a. für die Verbindung von Sozialen Netzwerken mit Sendeformaten des Reality-TV, wie z.B. BTN.

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Im zweiten Teil behandle ich die konkrete Unterrichtspraxis. Ich werde auf die Unterrichtsplanung, auf die Bedingungsanalyse, die curriculare Einordnung und auf den konkreten Unterrichtsverlauf eingehen. Im anschließenden dritten Teil werde ich dann auf die Reflexion eingehen und die erhobenen Daten der Fragebögen und anderer Methoden auswerten und in einen Zusammenhang mit den genannten Zielen setzen. Den Abschluss dieser Hausarbeit bildet dann die Schlussfolgerung mit den gewonnenen Erkenntnissen und deren Bedeutung für mein weiteres unterrichtliches Handeln.

2. Begriffsanamnese „Medienkompetenz“ Um das Verständnis und die Übersichtlichkeit meiner Ausführungen zu unterstützen, möchte ich zunächst eine Begriffsanamnese vornehmen. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Baacke führte den Begriff der Medienkompetenz erstmals in den 1970ern ein und beschrieb ihn wie folgt: "Medienkompetenz meint grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen."7 Damit verknüpfte er den Begriff mit dem Menschenbild eines selbstbestimmten und gesellschaftlich handelnden Subjekts, eine These, die bis heute ihre Gültigkeit bewahrt hat. Während Baacke den Begriff in 4 Unterkategorien ordnete 8, vollzog Professorin Helga Theunert 1995 eine Dreiteilung 9. Die Reihenfolge der Darstellung entspricht einer Zusammenführung beider Modelle: Kompetenzen Sensibilisierungskompetenz Sachkompetenz Rezeptionskompetenz Partizipationskompetenz Interaktionskompetenz

Ziel Erkennen und Aufarbeiten Medieneinflüssen Verstehen und Bewerten Medienbotschaften Auswählen und Nutzen Medienangeboten Eigenes Gestalten und Verbreiten Medien Analyse und Einflussnahme gesellschaftlichen Kontext

von von von von im 10

Betrachtet man nun diese differenzierte Auflistung, so wird deutlich, dass Medienkompetenz nicht den bloßen Umgang mit Medien und das Erlernen von deren Handhabung bedeutet, sondern weit darüber hinaus geht. Prof. Gerhard Tulodziecki fasst das Dilemma, in dem sich die Debatte um Medienkompetenz befindet, wie folgt zusammen:

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Baacke, D.: Medienkompetenz: Begrifflichkeit und sozialer Wandel, 1996, S. 119 vgl. Baacke, D. u.a. (Hg), Handbuch Medien: Medienkompetenz - Modelle und Projekte, Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) 1999, S.31 f 9 vgl. Schell, F.; Stolzenburg, E. Theunert, H. (Hg): Medienkompetenz: Grundlagen und pädagogisches Handeln, S. 50 f 10 Willers, Peter.: Skript zum Wahlmodul „Medienpädagogik – Methoden und Projektideen“; S. 1; besucht am 30.01.2013

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„Hinsichtlich der Bedeutung dessen, was Medienkompetenz ausmacht, scheint es jedoch einige Auffassungsunterschiede zu geben. Mindestens liegt dieser Verdacht angesichts der Tatsache nahe, dass der Begriff von Bildungspolitikern und Wirtschaftsführern benutzt wird, um eine Grundqualifikation zu beschreiben, die - fast schon im Sinne einer Zauberformel - Deutschlands Weg in die Zukunft sichern soll, während er im pädagogischen Zusammenhang eher als eine Schlüsselkompetenz bzw. als Element allgemeiner Bildung verstanden wird.“11 Dies wiederum spiegelt sich in den Forderungen der Kultusministerkonferenz vom 08. März 2012 wider: " (Medienbildung) ... Sie zielt auf den Erwerb und die fortlaufende Erweiterung von Medienkompetenz, also jener Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebenswelt ermöglichen. Sie umfasst auch die Fähigkeit, sich verantwortungsvoll in der virtuellen Welt zu bewegen, die Wechselwirkung zwischen virtueller und materieller Welt zu begreifen und neben den Chancen auch die Risiken und Gefahren von digitalen Prozessen zu erkennen. Da Medienkompetenz weder durch familiale Erziehung noch durch Sozialisation oder die individuelle Nutzung von Medien in der Freizeit allein erworben werden kann, ist eine grundlegende, umfassende und systematische Medienbildung im Rahmen der schulischen Bildung erforderlich. Zudem ist zeitgemäße Bildung in der Schule nicht ohne Medienbildung denkbar; sie ist als wichtiger Beitrag zu Lernprozessen zu sehen, die aus Wissen und Können, Anwenden und Gestalten sowie Reflektieren, Bewerten, Planen und Handeln erwachsen. Medienkompetenz leistet einen Beitrag zu persönlichen und beruflichen Entwicklungsperspektiven und kann mit Blick auf Medienwirkungs- und Mediennutzungsrisiken präventiv wirken." 12 Diese Forderung berücksichtigend ergaben sich für mich die folgenden Ziele.

3. Problemstellung sowie Ziel und Leitfragen Ausgehend von dem aufgeführten Verständnis einer vielschichtigen Medienkompetenz und der Forderung nach einer Implementierung im Unterricht habe ich mich im Rahmen meiner Hausarbeit dazu entschlossen, einigen ausgewählten Aspekten nachzukommen und diese bei meinen Schülern zu fördern. So standen für mich die Sensibilisierungs-, Sach- und Rezeptionskompetenz im Vordergrund. Nachdem ich bei meinen Schülern eine Kurzumfrage 13, nach der Verbreitung von Facebook-Accounts und über die Sehgewohnheiten im Fernsehen gemacht hatte, stand für mich fest, dass eine Bearbeitung dieser Themen gerade bei dieser Klasse enorm wichtig zu sein scheint. Gerade die Forderung nach einem verantwortungsvollem Umgang mit und in virtuellen Welten und die Aufklärung sowohl über Chancen, als auch Risiken, die in der Vorstellung der Schüler oftmals zu kurz kommen, haben mich dazu bewogen, diesen Hausarbeitsunterricht zu planen.

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Tulodziecki, G.: Entwicklung von Medienkompetenz als Erziehungs- und Bildungsaufgabe, S. ??? http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_03_08_Medienbildung.pdf S. 3, abgerufen am 14.05.2013 13 vgl. Anhang 1 12

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Ziel der Unterrichtssequenz war es, durch die Auseinandersetzung mit Sozialen Netzwerken und der Bearbeitung des Phänomens des „Cross-Media“ eine Steigerung der Medienkompetenz bei den Schülern zu erreichen. Hieraus ergaben sich für die geplante Unterrichtseinheit folgende Leitfragen:  

Ist das vorliegende Modul dafür geeignet Chancen und Risiken von digitalen Prozessen zu erkennen und somit die Medienkompetenz zu steigern? Können die Schüler mithilfe des Moduls inszenierte Wirklichkeiten im Internet erkennen und bewerten und persönliche Schlussfolgerungen daraus ziehen?

4. Theoretische Einordnung der Hausarbeit 4.1 Modulbezug In den von mir besuchten Pflichtmodulen wurde Medienpädagogik, genauer gesagt Medienkompetenz, nicht explizit zum Inhalt gemacht. Da mein Interesse an dieser Thematik sowohl aus sonder- als auch aus sozialpädagogischer Sicht besteht 14, wurde ich sehr schnell auf das Wahlmodul „Medienpädagogik – Methoden und Projektideen“ des IQSH15, in Kooperation mit dem Offenen Kanal Kiel, aufmerksam. Im Rahmen dieses Moduls wird den angehenden Lehrkräften sehr eindringlich erläutert, wie wichtig eine aktive Medienarbeit im schulischen Rahmen ist. Peter Willers, Leiter des OK Kiel, vertritt die Auffassung, dass die Vermittlung von Medienkompetenz (Mediendidaktik) sich an wesentlichen Kriterien entlang orientieren sollte. Eines der Kriterien, auf die ich mich bei der Ausarbeitung der Unterrichtssequenz gestützt habe, ist die Einschätzung der Lernenden und deren Lebenswelten16. So standen auch für mich das Interesse der Schüler und ihre Bedürfnisse, ihre individuellen Medienerfahrungen und ihr Vorwissen an erster Stelle. „Diese ‚Anamnese’ steht am Anfang eines jeden Medienlernprozesses und wird deshalb sinnvoller Weise mit ersten Mediennutzungen verbunden.“ 17 Peter Willers unterteilt darüber hinaus die Mediendidaktik in 6 Bereiche, wobei ich mich in meiner Arbeit auf zwei davon konzentriert habe: 1. Verifizieren, wonach die Rezipienten erkennen können müssen, welchen Wahrheitsgehalt ein Medienangebot hat 2. Realitätsnähe, in deren Zuge die Rezipienten erkennen sollten, ob und wie sich Realität und Medien unterscheiden. 18 „Wo ist die wahre Welt hinter den Medien?“ 19 Einen weiteren Modulbezug stellen die Seminare im Fach Sonderpädagogik dar. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Seminar vom 29.08.2012 20, in dem es um die Relevanz eines sprachsensiblen Unterrichts ging. Neben der dort gewonnenen Erkenntnis, dass nicht die Sprache allein einen gelungenen Unterricht kennzeichnet, hat mich die Auswertungsmethode Grafiz 21 nachhaltig beeindruckt, die ich im Rahmen meiner Hausarbeit zur Evaluation benutzt habe. 14

Ich unterrichte in der BFS III angehende Sozialpädagogische Assistenten im Fach Medienpädagogik. W-BB-SOZ-0013 16 vgl. Willers, Peter.: Skript zum Wahlmodul „Medienpädagogik – Methoden und Projektideen“; S. 3; besucht am 30.01.2013 17 ebd. S. 3 18 vgl. ebd. S.3 19 ebd. S. 3 20 A-BB-SOP-0003 21 Methode zur individuellen Ergebnissicherung nach Andreas Müller, bei der die Schüler die Informationen sowohl graphisch (GRAF-) als auch schriftlich (Notizen –IZ) festhalten. 15

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4.2 Bezug zu den Ausbildungsstandards/ Lehrerkompetenzerweiterung Für die Ausbildung von Lehrkräften hat das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins (IQSH) allgemeine und fachspezifische Ausbildungsstandards erarbeitet, die die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst begleiten. Bei der Planung und Durchführung dieser Unterrichtssequenz wurden alle 5 Qualitätsbereiche22 berücksichtigt und einbezogen. Im Zusammenhang mit den Inhalten dieser Hausarbeit sehe ich die Schwerpunkte in den Standards: 2, 4, 5, 7, 11, 21, 29 23, auf die ich im Folgenden genauer eingehen werde. 2.

„Die Lehrkraft i. V. plant Unterricht im Kontext von Unterrichtseinheiten“ Der Unterricht zu dieser Hausarbeit fand zwischen den Oster- und Maiferien statt. In einem Zeitraum von 3 Wochen beinhaltete diese Unterrichtseinheit 6 Doppelstunden, die der Vertiefung eines bereits vorher bearbeiteten Themas dienten. Bereits vor den Osterferien bearbeitete die Klasse das Thema Medien im Allgemeinen (Klassifizierung, Kategorisierung, Medienwirkung) und darüber hinaus Sendeformate des Reality-TV (Generierung von Realität im Fernsehen) im Speziellen. Darauf aufbauend entwickelte ich das Modul „Medienkompetenz in der Berufsvorbereitung – Inszenierte Wirklichkeit im Internet erkennen und bewerten“ 24, das seinen curricularen Bezug in der Verortung der Module hat. 25 Die geplanten Doppelstunden bestanden aus chronologischen und sinnzusammenhängenden Elementen mit theoretischen und praktischen Anteilen. 4.

„Die Lehrkraft i.V. gestaltet Unterricht entsprechend der Lernkompetenz (Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz) (…).“ In dieser Unterrichtseinheit standen die Selbst- und Sozialkompetenz 26 im Vordergrund. Zur Steigerung der Medienkompetenz war es unabdingbar, die Schüler in unterschiedlichen Sozialformen arbeiten zu lassen. Dadurch sollten sie unter anderem dazu angeregt werden, ein Medium, das sich vornehmlich durch den virtuellen Kontakt zu anderen Personen auszeichnet (Internet) mit der realen Zusammenarbeit mit Mitschülern zu verbinden. 5.

„Die Lehrkraft i. V. fördert die Selbstständigkeit der Lernenden durch eine Vielfalt schüleraktivierender Unterrichtsformen, insbesondere durch Vermittlung von Lern- und Arbeitsstrategien. Kooperative Unterrichtsformen, wie zum Beispiel Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Galleriegang sowie Denken-Austauschen-Bearbeiten (D-A-B) unterstützten vor allem in Bezug auf persönliche Fragestellungen die Ergebnisfindung. Da sich jedoch das Tempo und der Weg der Ergebnisfindung nicht exakt vorhersagen lassen, konnten die Schüler stets Einfluss auf die Art und das Tempo der Aufgaben nehmen. 7.

„ Die Lehrkraft i. V. berücksichtigt unterschiedliche Voraussetzungen und Kompetenzen der Lernenden. “ Der sonderpädagogische Aspekt dieser Unterrichtssequenz drückt sich unter anderem in den unterschiedlichen Kompetenzen und Voraussetzungen der Schüler 22

vgl.: IQSH (Hg.): Der Vorbereitungsdienst in Schleswig-Holstein. Hansadruck, Kiel 2009, S.13-15 vgl. ebd. 24 vgl. Anhang 2 25 vgl.: Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (2011): Lehrplan für die Berufsvorbereitung, S.14 26 dies beinhaltet auch den fachspezifischen Ausbildungsstandard für Sonderpädagogik Nummer 5 23

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aus. Die Heterogenität der Lerngruppe stellte für mich die Herausforderung dar, eine möglichst weitreichende Differenzierung zu gestalten. Dies versuchte ich u.a. durch Lernpartnerschaften, in denen die Schüler sich gegenseitig unterstützen und somit in einem individuellen Tempo arbeiten konnten. Die Bearbeitungstiefe der Aufgaben stellte dabei einen weiteren Aspekt zur Differenzierung dar. 11. „Die Lehrkraft i.V. setzt Medien funktional ein.“ Im Rahmen des Unterrichts wurden verschiedene steckergebundene Medien (Computer, Internet, Beamer, Overheadprojektor) eingesetzt, wobei die Lernprozesse durch diese angeregt und rund um diese organisiert wurden. Der hohe Technikeinsatz sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese lediglich Transportmittel für Inhalte sind. Es war von Beginn an klar, dass nicht alles was technisch möglich ist auch inhaltlich Sinn macht. Es war mein Bestreben, den Schülern eine große Bandbreite von Medien für ihre Lernprozesse zur Verfügung zu stellen und diese funktional einzusetzen. 21. „Die Lehrkraft i.V. vermittelt demokratische Werte und Normen.“ Bei der Bearbeitung von Sozialen N...


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