Title | Hausarbeit ZivilR 2 |
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Course | Kleine Übung ZivilR |
Institution | Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg |
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Hausarbeit ZivilR Klein ...
Sachverhalt Alfons (A) studiert Jura in Heidelberg. In seiner Freizeit unternimmt er Mountainbike-Touren im Odenwald. Um seinen Aktionsradius zu erweitern erwirbt er ein neues Fullsuspension EMountainbike. Für den Kaufpreis von 6000 € wendet er seine gesamten Ersparnisse auf, darunter seine Einkünfte aus seinem Job als Kellner in einem Biergarten. Stolz führt A das neue Rad bei der nächsten Arbeitsschicht seinem Freund und Kommilitonen Bertold (B) vor, der ebenfalls in dem Biergarten jobbt und weiß, dass A seine Einkünfte lange für das Rad aufgespart hat. Auch B überlegt, sich ein solches Rad anzuschaffen, zögert aber noch wegen des hohen Preises. Um sich die Entscheidung zu erleichtern, bittet B A, ihm das Rad über das Wochenende zu einer Probefahrt in seinen Heimatort im Odenwald und zurück zu überlassen. A trennt sich zwar nur ungern von seinem neuen Rad. Doch kann er seinem guten Freund B den Wunsch nicht abschlagen, zumal B ein umsichtiger Fahrer ist. A schärft B aber ein, das Rad nur selbst zu fahren und nicht andere damit fahren zu lassen. B fährt am Wochenende mit dem Rad des A nach Hause in den Odenwald. Auf dem Rückweg trifft sich B mit seinem WG-Mitbewohner Carl (C), um mit diesem gemeinsam die Strecke bis Heidelberg zurückzulegen. Auch C möchte das E-Bike ausprobieren. B hat zwar die Worte des A noch im Ohr, kennt aber C als erfahrenen Mountainbiker und meint, es werde schon nichts passieren. B und C tauschen die Räder, um gemeinsam ein paar Kilometer bis zum nächsten Ort zu fahren. Wegen eines Bremsfehlers überschlägt sich C in voller Fahrt. Während er von einem Strauch aufgefangen wird und unverletzt bleibt, rutscht das Rad weiter, stürzt über einen Vorsprung einige Meter in die Tiefe und zerschellt auf einem Felsen.
Aufgabe 1: Kann A von B wegen der Zerstörung des E-Bikes Schadensersatz verlangen? Abwandlung: A fährt mit seinem neuen E-Mountainbike auf den Königstuhl. Bei der Auffahrt begegnet er seinem Kommilitonen Dieter (D) auf einem konventionellen Mountainbike. D möchte As neues Rad unbedingt ausprobieren, mit einem E-Bike habe er schon immer einmal fahren wollen. Er bittet A, ihn nur „ein paar Meter nebenherfahren“ zu lassen. A zögert, sein wertvolles Rad aus der Hand zu geben, lässt sich schließlich aber doch dazu überreden. Er schärft D ein, vorsichtig zu fahren. Das Bike habe 6000 € gekostet, die er sich „vom Munde abgespart“ habe. A vergisst, D darauf hinzuweisen, dass das E-Bike wegen eines Softwarefehlers der Antriebssteuerung plötzlich stark beschleunigen kann und dann nur schwer zu beherrschen ist. A hat sich mit dem Hersteller-Update zur Fehlerbeseitigung bisher Zeit gelassen. Denn er bekommt das Rad in dieser
Situation mittlerweile gut in den Griff, wie sich auch kurz vor der Begegnung mit D gezeigt hat. A und D tauschen die Räder und fahren weiter bergauf. Als das E-Bike unvermittelt stark beschleunigt, reagiert der mit einem E-Bike nicht vertraute D mit einer hektischen Bewegung, verliert wegen dieses Fahrfehlers die Kontrolle über das Rad und prallt gegen einen Baum. Rahmen und Motor des E-Bikes werden derart stark beschädigt, dass das Rad ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Aufgabe 2: Kann A von D wegen der Zerstörung des E-Bikes Schadensersatz verlangen?
Literaturverzeichnis I. Lehrbücher, Monographien Abend, Tobias
Das Gefälligkeitsschuldverhältnis – Geschichte und Dogmatik Heidelberg 2014 (zitiert: Abend)
Brox, Hans (Begr.)
Schuldrecht Allgemeiner Teil
Walker, Wolf-Dietrich
42. Auflage, München 2018 (zitiert: Brox/Walker SchuldR AT)
Brox, Hans (Begr.)
Schuldrecht Besonderer Teil
Walker, Wolf-Dietrich
42. Auflage, München 2018 (zitiert: Brox/Walker SchuldR BT)
Emmerich, Volker
Das Recht der Leistungsstörungen 6. Auflage, München 2005 (zitiert: Emmerich)
Huber, Peter
Schuldrechtsmodernisierung – Einführung in das neue Recht
Faust, Florian
München 2002 (zitiert: Huber/Faust)
Löhnig, Martin
Schuldrecht II Besonderer Teil 1 –
Gietl, Andreas
Vertragliche Schuldverhältnisse 2. Auflage, Stuttgart 2018 (zitiert: Löhnig/Gietl SchuldR II BT 1)
Medicus, Dieter
Bürgerliches Recht
Petersen, Jens
26. Auflage, München 2017 (zitiert: Medicus/Petersen BürgR)
Medicus, Dieter
Schuldrecht I Allgemeiner Teil
Lorenz, Stephan
21. Auflage, München 2015 (zitiert: Medicus/Lorenz SchuldR I)
Medicus, Dieter
Schuldrecht II Besonderer Teil
Lorenz, Stephan
17. Auflage, München 2014 (zitiert: Medicus/Lorenz SchuldR II)
Oetker, Hartmut
Vertragliche Schuldverhältnisse
Maultzsch, Felix
4. Auflage, Berlin 2013 (zitiert: Oetker/Maultzsch)
Tonner, Klaus
Vertragliche Schuldverhältnisse 4.Auflage, Baden-Baden 2016 (zitiert: Tonner Vertragliche SV)
Looschelders, Dirk
Schuldrecht Allgemeiner Teil 16. Auflage, München 2018 (zitiert: Looschelders SchuldR AT)
Weiler, Frank
Schuldrecht Allgemeiner Teil 4.Auflage, Baden-Baden 2017 (zitiert: Weiler SchuldR AT)
II. Kommentare Bamberger, Heinz Georg
Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch
Roth, Herbert (Hrsg.)
Band 1 §§ 1-610 3. Auflage, München 2012 (zitiert: Bamberger/Roth/Bearbeiter)
Dauner-Lieb, Barbara
Bürgerliches Gesetzbuch
Langen, Werner (Hrsg.)
Band 2 Schuldrecht §§ 241-853 3. Auflage, Baden-Baden 2016 (zitiert: Dauner-Lieb/Langen/Bearbeiter)
Jacoby, Florian
Bürgerliches Gesetzbuch: BGB Studienkommentar
von Hinden, Michael
16. Auflage, München 2018 (zitiert: SK-BGB/Bearbeiter)
Palandt, Otto (Begr.)
Bürgerliches Gesetzbuch
77.Auflage, München 2018 (zitiert: Palandt/Bearbeiter) Säcker, Jürgen
Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch
Rixecker, Roland
Band 2 §§241-432
Rebmann, Kurt (Hrsg.)
7. Auflage, München 2016 (zitiert: MüKo/Bearbeiter)
Säcker, Jürgen
Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch
Rixecker, Roland
Band 5 §§
Rebmann, Kurt (Hrsg.)
7. Auflage, München 2016 (zitiert: MüKo/Bearbeiter)
Schmoeckel, Mathias
Historisch-kritischer Kommentar zum BGB
Rückert, Joachim
Band II Schuldrecht: Allgemeiner Teil §§ 241-304
Zimmermann, Reinhard
Tübingen 2007 (zitiert: Hkk/Bearbeiter)
Schulze, Reiner (Schriftleiter)
Bürgerliches Gesetzbuch – Handkommentar 9.Auflage, Baden-Baden 2017 (zitiert: Hk-BGB/Bearbeiter)
Soergel, Theodor (Begr.)
Bürgerliches Gesetzbuch Band 2: Allgemeiner Teil 2 §§ 104-240 13. Auflage, Stuttgart 1999 (zitiert: Soergel/Bearbeiter)
Soergel, Theodor (Begr.)
Bürgerliches Gesetzbuch Band 8: Schuldrecht 6 §§ 535-610 13. Auflage, Stuttgart 2007 (zitiert: Soergel/Bearbeiter)
von Staudinger, Julius (Begr.)
Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch Buch 1: Allgemeiner Teil §§ 90-124; §§ 130-133
Berlin 2017 (zitiert: Staudinger/Bearbeiter) von Staudinger, Julius (Begr.)
Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch Buch 2: Recht der Schuldverhältnisse §§ 241-243 Berlin 2015 (zitiert: Staudinger/Bearbeiter)
von Staudinger, Julius (Begr.)
Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch Buch 2: Recht der Schuldverhältnisse §§ 249-254 Berlin 2017 (zitiert: Staudinger/Bearbeiter)
von Staudinger, Julius (Begr.)
Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch Buch 2: Recht der Schuldverhältnisse §§ 581-606 Berlin 2018 (zitiert: Staudinger/Bearbeiter)
III. Aufsätze, Urteilsanmerkungen, Festschriften Canaris, Claus-Wilhelm
Die Reform des Rechts der Leistungsstörungen Juristische Zeitung 2001, S. 499-529
Dölle, Hans
Außergesetzliche Schuldpflichten Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 103, S. 67-102
Gsell, Beate
Entscheidungsanmerkung Beschädigung
durch
– einen
Gefälligkeitsverhältnis Dritten
nach
und
unerlaubter
Gebrauchsüberlassung Zeitschrift für das Juristische Studium 2010, S. 665-666 Maier, Dieter
Gefälligkeit und Haftung – LG Kiel, NJW 1998, 2539 Juristische Schulung 2001, S. 746-751
Petersen, Jens
Gebrauchsüberlassung an Dritte bei der Leihe Juristische Ausbildung 2015, S. 154-155
Reichenbach, Sandy Bernd
Das Tatbestandsmerkmal der Pflichtverletzung im neuen
Leistungsstörungsrecht Juristische Ausbildung 2003, S. 512-520 Schreiber, Klaus
Haftung bei Gefälligkeiten Jura 2001, 810-814
Schwab, Martin
Grundfälle zu culpa in contrahendo, Sachwalterhaftung und Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte nach neuem Schuldrecht Juristische Schulung 2002, S. 773-778
Stieper, Malte
Die
Haftung
für
Nicht-
und
Schlechterfüllung
der
Rückgabepflicht infolge vertragswidrigen Gebrauchs der Mietoder Leihsache Zeitschrift für Vertragsgestaltung, Schuld- und Haftungsrecht 2011, S. 557-565 Thiele, Wolfgang
Leistungsstörung und Schutzpflichtverletzung Juristen Zeitung 1967, S. 649-657
Willoweit, Dietmar
Schuldverhältnis und Gefälligkeit – Dogmatische Grundfragen Juristische Schulung 1984, S. 909-916
Abkürzungsverzeichnis Die Bedeutungen der verwendeten Abkürzungen können den Abkürzungen in „Kirchner, Hildebert (Begr.)/Böttcher, Eike (Bearb.) –Abkürzungsverzeichnis der Rechtssprache, 8. Auflage, Berlin 2015“ entnommen werden.
Gliederung Aufgabe 1: Anspruch des A gegen B auf Schadensersatz wegen Zerstörung des E-Bikes..................1 A. §§ 280 I, III, 283 BGB................................................................................................................1 I. Schuldverhältnis........................................................................................................................1 1. Vertrag..................................................................................................................................1 2. Abgrenzung der Gefälligkeit zum Vertrag............................................................................1 a) Rechtsbindungswillen des A............................................................................................3 b) Rechtsbindungswille des B..............................................................................................3 3. Zwischenergebnis.................................................................................................................4 II. Pflichtverletzung......................................................................................................................4 1. Pflichtverletzung liegt in Herbeiführung der Unmöglichkeit..............................................5 2. Pflichtverletzung ist die Nichtleistung.................................................................................5 3. Stellungnahme......................................................................................................................5 III. Vertretenmüssen.....................................................................................................................6 1. Haftungsprivilegierung § 602...............................................................................................6 2. Vertragswidriger Gebrauch als Bezugspunkt.......................................................................7 3. Zurechnung nach § 278........................................................................................................7 IV. Rechtsfolge.............................................................................................................................9 B. Ergebnis.......................................................................................................................................9 Aufgabe 2: Anspruch des A gegen D auf Schadensersatz wegen Zerstörung des E-Bikes................10 A. §§ 280 I, III, 283........................................................................................................................10 I. Schuldverhältnis......................................................................................................................10 1. Rechtsbindungswille..........................................................................................................10 2. Zwischenergebnis...............................................................................................................11 II. Ergebnis.................................................................................................................................11 B. §§ 280 I, 241 II..........................................................................................................................12 I. Schuldverhältnis......................................................................................................................12 1. Gefälligkeit.........................................................................................................................12 2. Vorliegen eines Gefälligkeitsschuldverhältnisses..............................................................12 a) Gefälligkeitsschuldverhältnis durch Rechtsgeschäft......................................................12 b) Gefälligkeitsschuldverhältnis durch Gesetz...................................................................13 c) Kein Gefälligkeitsschuldverhältnis möglich..................................................................14 d) Stellungnahme................................................................................................................14 3. Zwischenergebnis...............................................................................................................16
II. Pflichtverletzung....................................................................................................................16 III. Vertretenmüssen...................................................................................................................16 IV. Rechtsfolge...........................................................................................................................16 V. Mitverschulden gemäß § 254 I..............................................................................................17 1. Mitverschulden des A.........................................................................................................17 2. Kausalität............................................................................................................................18 3. Haftungsprivilegierung.......................................................................................................18 4. Abwägung der Verursachungsbeiträge...............................................................................19 VI. Ergebnis................................................................................................................................20 C. Endergebnis...............................................................................................................................20
Gutachten
Aufgabe 1: Anspruch des A gegen B auf Schadensersatz wegen Zerstörung des E-Bikes A. §§ 280 I, III, 283 BGB1 A kann einen Anspruch gegen B auf Schadensersatz gemäß §§ 280 I, III, 283 wegen Zerstörung des E-Bikes haben. I. Schuldverhältnis A und B müssen gemäß § 280 I 1 ein Schuldverhältnis begründet haben. 1. Vertrag Es kann ein Vertrag zwischen A und B zustande gekommen sein. Ein Vertrag besteht aus zwei korrespondierenden Willenserklärungen im Sinne der §§ 145 ff., Angebot und Annahme. 2 Dieser kann ein Mietvertrag gemäß der §§ 535 ff. sein. A und B haben sich zwar über die Gebrauchsüberlassung des E-Bikes für das gesamte Wochenende geeinigt. Sie haben aber keinen Mietzins nach § 535 II vereinbart. Es liegt also kein Mietvertrag zwischen A und B vor. Weiterhin können sie einen Leihvertrag gemäß §§ 598 ff. geschlossen haben. Nach § 598 gewährt der Verleiher dem Entleiher den unentgeltlichen Gebrauch der Leihsache. A überlässt dem B das E-Bike unentgeltlich. Bei der Einigung zur Gebrauchsüberlassung wird aber nicht deutlich, ob sie sich rechtlich binden wollten oder ob der A dem B eine Gefälligkeit erweist. 2. Abgrenzung der Gefälligkeit zum Vertrag A kann B durch die Gebrauchsüberlassung des E-Bikes lediglich eine Gefälligkeit erwiesen haben. Eine Gefälligkeit zeichnet sich durch uneigennütziges Tätigwerden des Gefälligen aus. 3 In einem solchen Gefälligkeitsverhältnis werden keine Leistungs- und Nebenpflichten begründet.4 Ein Schadensersatzanspruch des A aus §§ 280 I, III, 283 1 2 3 4
Alle folgenden nicht anders gekennzeichneten Paragraphen sind solche des BGBs. Palandt/Ellenberger, vor §145 Rn.1. Schreiber Jura 2001, 810 (810). Abend, S.10; Schreiber Jura 2001, 810 (811).
würde
mangels
Schuldverhältnisses
ausscheiden.
Durch
den
Leihvertrag gemäß der §§ 598 ff. entstehen Leistungspflichten nach § 241 I. Ein Schadensersatzanspruch des A aus §§ 280 I, III, 283 wäre dann möglich. Die Unentgeltlichkeit von Gefälligkeiten ist zwar ein Merkmal, aber kein taugliches Abgrenzungskriterium zwischen einer Gefälligkeit und einem Vertrag. Das wird dadurch deutlich, dass im BGB unentgeltliche Schuldverträge wie die Leihe (§§ 598 ff.), die Schenkung (§§ 516 ff.) und die unentgeltliche Verwahrung (§ 690) als Gefälligkeitsverträge normiert sind. Ob ein Gefälligkeitsvertrag oder ein
reines
Gefälligkeitsverhältnis
vorliegt,
wird
durch
den
Rechtsbindungswillen der Parteien bestimmt. 5 Es wird nicht deutlich, ob A und B mit Rechtsbindungswillen gehandelt haben. Der Parteiwille ist daher mittels objektiven Empfängerhorizonts nach §§ 133, 157 auszulegen.6 Beim Leihvertrag verpflichtet sich der Verleiher nach § 598 dem Entleiher den Gebrauch unentgeltlich zu gestatten. Der Entleiher verpflichtet sich nach § 604 I zur Rückgabe der Leihsache nach Zeitablauf. Beim Entleiher wiegt die Pflicht mehr, weshalb es sich um einen unvollkommen zweiseitigen Vertrag und nicht um ein Synallagma handelt.7 Vor allem der unentgeltlich Leistende wird durch eine rechtliche Bindung belastet wird, weshalb dessen Erklärung besonders bedeutsam ist. Es kommt bei der Auslegung aber nicht nur primär auf dessen Rechtsbindungswillen an. Es ist vor allem wichtig, ob der Begünstigte aus dem Verhalten des Leistenden nach Treu und Glauben
und
mit
Rücksicht
auf
die
Verkehrssitte
einen
Rechtsbindungswillen annehmen musste.8 Der Rechtsbindungswille der Parteien lässt sich durch bestimmte Kriterien ermitteln. 9 Indizien für einen Rechtsbindungswillen sind die Gefälligkeitsart, die Interessenlage der Parteien, der Anlass und der Zweck der 5 6 7 8 9
BGH NJW 1985, 313; MüKo/Häublein, §598 Rn.5; Abend, S.19. MüKo/Häublein, §598 Rn.5; Staudinger/Singer, vor §§ 116 ff. Rn.29. MüKo/Häublein, §598 Rn.2; Staudinger/Illmer, §598 Rn.15. MüKo/Häublein, §598 Rn.5. Medicus/Petersen BürgR, Rn.367.
Überlassung des Gebrauchs, sowie die wirtschaftliche und rechtliche Bedeutung.10 Dabei wird vor allem darauf geachtet, wie sich das Verhalten des Leistenden für einen objektiven Dritten aus der Sicht des Begünstigten darstellt.11 a) Rechtsbindungswillen des A A muss mit Re...