VL Liebeslyrik-Vorlesungsmitschrift PDF

Title VL Liebeslyrik-Vorlesungsmitschrift
Course VL Liebeslyrik von Klopstock bis Peter Fox
Institution Universität Mannheim
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Sämtliche Vorlesungsmitschriften vom Kurs Liebeslyrik von Klopstock bis Peter Fox aus dem FSS 2019...


Description

VL-Liebeslyrik Zusammenfassung VL1: Grundlagen - Allg.: Wann muss Liebe artikuliert werden? Liebe entsteht erst in der Rede→ Wann erklärt man seine Liebe und wie ist die Art der Liebeserklärung? Vorstellung: Liebe hat Geschichte und ist individuell → Liebe als Einzigartigkeit kommt im 18 Jhrdt. neu auf. Durch Musik kann man eine Situation wiederherstellen / im 18 Jhrdt. Musik höchste der Kunst, sie ist unmittelbar und man kann sich ihr nicht entziehen → Klopstockszene: Stimmung mit Musikstück vergleichbar. Die Theorie, das es ein Gegenstück von dir gibt, ist um 1750 entwickelt worden. - Sprache der Liebe: Aus dem begrenzten Set an Begriffen (Herz,Natur etc.) etwas neu zu gestalten/zu arrangieren. Zu Roland Barthe (Fragmente einer Sprache der Liebe): Es geht nicht um objektive, sondern subjektive Wahrnehmung über Sprache der Liebe. Wie artikuliert der Liebende seine Liebe / welche dramatische Methode nutzt er, wie schreibt und bildet er die Liebe nach → Es gibt einen Code wie über Liebe zu sprechen ist. - Unterscheidung Luhman: Sammelt Schlagworte (Figur) und setzt sie zentral und sammelt dazu Assoziationen → Zusammenstellung dessen was Liebe ist / man folgt den kulturellen Skripten. - Gattungsfragen: Es gibt nur drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama. → Epos: Brief, Mären, Verserzählungen, Aphorismen, Sprichwörter / Lyrik:Ballade, Hymne, Ode, Lieder, Minnesang, Prosagedicht, Sonett / Drama: Operette, Versdrama, Tragödie, Singspiel - Lyrik: Die Adjektivform lyrisch wird innerhalb der literaturwissenschaftlichen Fachsprache auf zweierlei grundlegend verschiedene Weisen gebraucht: 1. Um terminologische Verwirrungen zu vermeiden, geht der eine Wortgebrauch von der Entscheidung aus, die Ausdrücke lyrisch, Lyrik und Gedicht heute nicht mehr zur Bezeichnung verschiedener Gegenstandsbereiche zu verwenden. Das Adjektiv lyrisch bezeichnet demzufolge nichts anderes als die Zugehörigkeit eines Textes oder einer mündlichen Rede zur Gattung lyrik. Die Lyrik umfaßt in diesem Falle alle Gedichte, also sämtliche Texte in Versen, die kein Rollenspiel vorsehen (d. h. Nicht auf szenische Aufführung hin angelegt sind) und keine längeren Erzählungen (z. B. Versepen) sind. Demnach sind alle Gedichte lyrisch, und auf den Doppelbegriff ,lyrisches Gedicht‘ kann bei dieser Begriffsverwendung verzichtet werden. 2. Dem steht die begriffliche Tradition gegenüber, als lyrisch eine Eigenschaft nicht aller, sondern nur vieler Gedichte zu kennzeichnen, die zuweilen auch in anderen Textsorten auftreten kann. Am präzisesten expliziert ist dieser Wortgebrauch durch Lampings terminologische Trennung der Begriffe ,lyrisch‘ und ,Lyrik‘ einerseits, Gedicht andererseits, sowie durch seine Definition des ,Lyrischen Gedichts‘ als „Einzelrede in Versen“ (Lamping, 63). Einzelrede nennt er eine Rede, die (a) monologisch, (b) nicht situationsgebunden und (c) strukturell einfach ist. Damit ist einerseits das Lyrische Gedicht von dramatischen und epischen Verstexten klar abgegrenzt (89 f.). Andererseits werden so auch Gedichtformen, die herkömmlicherweise zur Lyrik gezählt werden, aufgrund ihrer dialogischen Struktur aus dem Bereich des Lyrischen Gedichts ausgeschlossen (z. B. das Rollengedicht, die Ballade und das Epigramm in Figuren- oder Wechselrede), während Texte als lyrisch bezeichnet werden, die keine Gedichte sind (z. B.Monodramen) und damit nicht zur ,Lyrik‘ als „Inbegriff aller lyrischen Gedichte“ (Lamping, 81) gehören. - Was ist Liebe: Literatur Niklas Luhmann → Liebe als Passion (Zur Codierung von Intimität) :Wie können Menschen miteinander kommunizieren und wie ist der Code? → 3 Schritte der Entwicklung der Gesellschaft: I. Segmentielle Differnzierung (Höhlemenschen), II. Stratifikatorische Differenzierung (Antikes Mittelalter/Stände Hierachien), III. Funktionale Differenzierung (17./18. Jhrdrt. → Weiterentwickelte Gesellschaft nach Subsystemen). Liebesbezug Luhmann: Liebe um der Liebe Willen → nicht mehr auf Stand bezogen → Liebe als autonomes System → Gesellschaften differenzieren sich, Liebe als eigener Code, Segment etabliert. Fazit: a.) Autonomieanspruch von Liebe, b.) Unabhängigkeit von anderen Bereichen, c.)Entwicklung eigener

Kommunikationscodes. - Warum Lyrik: Ist es etwas marginales oder etwas alltägliches? 3 Punkte zu Lyrik: 1. Lyrik will berühren, 2. Lyrik ist fremdes Sprechen, keine Alltagssprache, will nicht verstanden werden, Tendenz zur Hermetik (religiös-philosophische Offenbarungslehre), 3. Literatur als Dialog mit den Toten(H. Müller)/Erfahrungsspeicher. VL2: Klopstock (1724-1803) - Essentieller Wandel: Liebe wird zu etwas höchst persönlichem → unabhängig von Familie, Nation etc. → Codes der Liebe werden vergeben(literarische Texte,Roman, oder heute auch Filme). - Klopstock: Klopstockzirkel, heute vielfach rezipiert → Klopstock wird bekannt durch Veröffentlichung „Messias“, arbeitet daran fast 40 Jahre daran → Daneben: Arbeiten zu „Liebe,Gott,Natur“→ Hauptbestandteil der Epoche Empfindsamkeit, neues Verständnis von Autorenschaft (ungleich Rollenrede), sondern z.B durch Oden an seine Partnerin; Erzählinstanz wird fast immer mit Klopstock gleichgesetzt; Zurschaustellung/Darstellung des eigenen Genies, in deren Fußstapfen auch Goethe später tritt → Bereits Klopstock versuchte Deutsche Dichtung auf internationales Niveau zu heben - Gedicht Frühlingsfeier: Gott erleben: Vergleich von zwei Fassungen zwischen denen 12 Jahren liegen: 1. Fassung: Strophen mit versch. Verszahlen; 2. Fassung: Strophen in 4 Verse geregelt und strukturiert. → Analyse: I. Exposition: Positionierung der Sprechinstanz (ungleich) Kosmos verneint überirdische Sphären, verweißt auf Erde → menschlicher Kosmos wird hier nochmal das ganz kleine, Profane: Tropfen auf Eimer. II. Lob des Unscheinbaren: Wiederspiegelung des großen Ganzen im kleinen Tropfen → Gott im kleinsten Teil seiner Schöpfung. III. (Problem-) Würmchen, IV. Zweifel, V. Preislieder Harfenmagie, VI. Auftritt Gott, VII. Das Würmchen, VIII. Gewitter Show, IX. Finale: Einrodnung → Gnädiger Gott der Menschen verschont. - Bezug zu Fensterblick von Lottezitat: Setting des Gewitters, für Zeitgenossen ist Klopstock sehr präsent → Emotionales Moment auf Individuum bezogen, nicht auf Gott → Nicht Gott-Musen sonder Individuum-Individuum → Goethe deutet Klopstock um: Liebe zu Gott aus Schöpfungserkenntnis vs. Liebesgedicht. (Gedicht Rosenband ausgelassen) - Zusammenfassung: Entwicklung Liebeslyrik; jeweilige Nachahmung und Fortführung: Anakreontik (1744 Gleim) → Klopstock → Goethe; Klopstock wird mit seinem Werk „Messias“ und seiner Versform berühmt, jedoch ist es Goethe und nicht Klopstock der die Deutsche Literatur auf Weltliteraturniveau anhebt; 2. Fassung Gedicht „Frühlingsfeier“ wirkt unruhiger,impulsiver,direkter und individuell → daran schließen die Stürmer und Dränger an → Finale „Frühlingsfeier“: Das Bild der Göttlichkeit haben auch Werther und Lotte vor Augen → Klopstock! Bedeutet wir beide gehören zusammen; In Gedichten kann man Klang anschauen aber auch Parallelismus in Struktur von Versen etc. erkennen; Sprachlosigkeit: Sprache kunstvoll verschlungen,Gegensatz was Gedicht sagt und praktiziert. Klausurfrage: Klopstock markiert Übergang von anakreontischer Lyrik und bekanntestes Werk ist „Messias“ VL3: Goethe (1749-1832) - Goethe: In werken spricht Individuum, persönliche Erfahrungen, Emotion überwältigt in Sprache dargestellt, Gleim und Goethe 15-20 Jahre außeinander; In Lyrik: Von Jugend bis alter eröffnete er neue Felder in Lyrik; Goethe ist Lyriker schlechthin und hier werden seine Balladen angesprochen - Ur-Ei. Die Ballade als Problem: Ballade → Das Geheimnisvolle der Ballade entspringt aus der Vortragsweise. Der Sänger nämlich hat seinen prägnanten Gegenstand, seine Figuren, deren Taten und Bewegung so tief im Sinne, daß er nicht weiß, wie er ihn ans Tageslicht fördern will. Er bedient sich daher aller drei Grundarten der Poesie, um zunächst auszudrücken, was die Einbildungskraft erregen, den Geist beschäftigen soll; er kann lyrisch, episch, dramatisch beginnen und, nach Belieben die Formen wechselnd, fortfahren zum Ende hineilend oder es weit hinausschieben. Der

Refrain, das Wiederkehren ebendesselben [!] Schlußklangs, gibt dieser Dichtart den entschiedenen lyrischen Charakter→ Balladen sind allen Völkern verständlich. Ballade im 18 Jhrdrt. → Ballade verbindet alle drei Gattungen, ist gedacht um direkt vor Publikum vorzutragen; Man kann alles in der Ballade machen, hat jedoch lyrischen Charakter; Neben Gattungsdiskussion Frage: Inwiefern gibt es Formen die transkulturell sind? Goethes These → Balladen sind allen Völkern verständlich. Zwei wichtige Punkte Ballade: 1. Literatur und Menschheit zusammenbringen und 2. Zeigen das es keine 3 Gattungen gibt. Literatur und Gesellschaft: Ballade als Volksdichtung → Zugang ohne Bildung → Sozialgeschichte: Schriftsteller begreift sich zunehmend als öffentlich diskutierende Person und will auch in den öffentlichen Diskurs eingreifen. Dabei muß aber das Problem der Buchorientiertheit der überholten Gelehrtenpoesie offensichtlich werden. Der sozialgeschichtliche Umbruch wird begleitet vom Gespür für die Konsequenzen des medialen Umbruchs. Popularisierung des Buches durch die im Prozeß der Aufklärung zunehmende Lesefähigkeit braucht neue Legitimationen für die kulturelle Elite. → Daher Ballade als Mittel Literatur zu popularisieren. - Die Braut von Korinth: I.Exposition: Problemstellung in Athen/Braut und Bräutigam/interreligiöser Konflikt in Korinth (war unchristliche Gemeinde und Korinth war sinnesfreudige Stadt), Frage: 1.Funktioniert Eheversprechen,2.Heidentum vs. Religiösität in Beziehung; II.Formale Aspekte: Hebungen mitten in der Strophe stecken im Gedicht → interpretative soll-bruch Stellung, Gastrecht als wichtiges zivilisatorisches Gut(In Antike sehr wichtig), Weißer Schleier: Erst unschuldig sittsam → Sittsamkeit: Figur spricht, fühlt Scham; III. Paarbildung: Locke/Haar: Ein Teil von ihm, kann ihn beeinflussen laut Aberglaube, Paarbildung wird aufgerufen vor der Folie eines religiösen Ritus; IV. Vollzug und Konfrontationen: Mutter kommt/Tochter große Rede und im Finale wird der Bund im Tod erfüllt. V. Skandal und Fazit: Vorbildfunktion wird infrage gestellt; Christentum als sinnesfeindliche Religion, Heidentum triumphiert; Funktion Partnerschaft: Durchkreuzen Pläne von Mutter und Blutsbund wird triumphierend dargestellt; Vampirismus: Spezifische Geschlechterrollen/Einziger Mythos der Moderne seit 18 Jhrdrt., Frau als gefährliches Objekt, penetriert den Mann → monströse Weiblichkeit/Frauen die Leben nehmen kann und nicht Leben spendet → Liebe und Sexualität wird zusammengedacht - Der Gott und die Bajadere: I.Exposition: Experimentalanordnung → Gott prüft Menschen; ist von Rhythmus her ähnlich komponiert wie Braut von Korinth, Ballade ist Tanzlied, weil Bajadere eine Tänzerin ist. Bajadere ist Tänzerin mit sexuellen Gefälligkeiten, sie verführt ihn → Weib ist mmer Verstellung ( passt hier gut zur Bajadere); Modell Liebe: Je mehr ich fordere, desto besser werden die Liebeskünste; Sie weint→ ihr Innerstes/ihre Seele kommt zum Vorschein; II. Skandal und Fazit: Prostituierte wird ins Zentrum gerückt und Himmel; Am nächsten Morgen ist er Tod, erneut Liebe/Tod → Jetzt antwortet sie mit „Ich bin seine Frau“/ nicht mehr Bajadere nach ihrer gemeinsamen Nacht; Happy End – Jedoch seltsames Bild von Liebe wegen Unterwerfung und Erziehung der Frau; Legende dient als Untertitel von Schutzfunktion → Geschlechterrollen max. Machtgefälle; Sie bereut nicht das sie Bajadere ist, kommt nicht über Buse in den Himmel, sondern über Liebe, wichtig im Kontrast zu Maria Magdalena die Buße tat; III. Forschung: Unterwerfung vs. Neue bzw. spezielle Liebesform → Brecht: Kapitalistische/patriarchalische Gesellschaft, hatte bösen Blick auf Goethe VL4: Eichendorff (1788-1857) -Allg.: Neues Modell von Liebe etabliert sich mit Modell der Kernfamilie (2 neue Gesellschaftsmodelle), Epoche: Romantik; Eichendorff kommt aus adligem Haus, muss seinen Abschluss machen weil sein Vater das Eigentum verspielt hat; Um 1825 Biedermeyer relevanter, nächster Bruch 1850 zum System Realismus; Eichendorff erinnert an gute alte Zeit bei seinen Zeitgenossen → Vorstellung prägt das Eichendorff-Bild; Vorwurf an ihm ist, das seine Texte trivial sind.

- Gedicht „Mondnacht“: Wenn Himmel Erde küsst → Intertext: Vergewaltigung, jemand wird still geküsst. Letzter Absatz „flöge“ ist ein als-ob, Konjunktiv → es gibt es nicht mehr; Autoren sind nicht naiv, er wusste das man nicht zu dieser Konstruktion des einfachen Lebens zurück kann (Veränderung Religion/Gesellschaft → existentielle Ängste) - Eichendorff Formel: Mit der Bezeichnung Formel hat man das Moment des Schlichten, Prägnanten und auch das der Wiederholung und Wiederholbarkeit recht treffend gekennzeichnet. Zugleich wird mit diesem Begriff auch etwas über die tiefere Bedeutung solcher (oft wörtlich) repetierter Strukturen ausgesagt. Der formelhaft wiederholten Wendung haftet etwas Magisches an […], sie stellt die Verbindung zu archetypischen Schichten her, wie wir sie aus Mythen und Träumen kennen […]. Darüber hinaus kann der Wiederholungseffekt auch ästhetische Funktionen annehmen. Einzelne Bilder werden zu Leitmotiven […]. Wenn daher das derart Wiederholte beim Leser als „Altbekanntes“, schon immer Gewußtes aufscheint, so ist dies vom Dichter so gewollt, es ist nicht ästhetischer Mangel, sondern bereits wesentliche Aussage. (→ Hat übrigens auch immer selben Wortschatz etc.) - Gedicht „Lockung“: Titel → Form der Verführung. Wird im Text aufgegriffen; Nixen als Wesen locken den Mann (Hylas und die Nymphen → ist eine Figur der griechischen Mythologie); Frauen lösen Haar → ist in Literatur klar konnotiert; Addressiert: „Bäume rauschen-stille Rund“ → Sich selber ansprechen oder ein imaginäres Gegenüber bzw. den Leser (Gegenwärtigkeit lyrischer Rede); Klang/Zauberwort: „Bäume rauschen“ → Man kann was erkennen wenn man genau hinhört; Vertikalen im Gedicht: Blick von oben nach unten → Formal fallende Bewegung,Zeitsprünge und Strukturen haben überall fallende Bewegung → Wohin fallen? Am Ende ist ein Punkt, davor Gedankenstrich trennt und endet mit Lockung, Natur wird vermenschlicht, Verzauberung der Welt zieht durch Gegenwärtigkeit der lyrischen hinein; These: Blick in die Tiefe treibt Romantik an, Romantik beschäftigt sich mit dem Unbewussten und den abgründen menschlicher seele; in Tiefe schauen → Das Verdrängte ist ganz unten; Spannungsverhältnis zwischen Aufklärung und Romantik → Aufklärung rational, Romantik hat Augenmerk auf dem Unbewussten; Idee: Mensch keine Maschine sondern dynamisches Modell der Psyche,- Konnex von Mensch-Natur-Seele-Ich; Hinabschauen→ in Tiefe lauer das tiefe Begehren und da lauern die Nixen und die Lockung → Modell: Begehren das sas Ich zerstören kann, Gegenbild ist dagegen „An Luise“ - Gedicht „An Lusie“: Widmungsgedicht von 1816, Idealbild der Frau wird entworfen, seine Frau heißt Luise; Literatur konstruiert Frauenbilder → vor 18 Jhrdrt. Wollen Frauen Sex und Männer Liebe, danach anders herum; 1816 Männer kommen vom Krieg zurück und sind halb verwildert und traumatisiert vom Krieg; Frau steht für Liebende und Heilende → spezielles Bild von Weiblichkeit, Musenkonstellation; Marienbildnis und Ikonographie wird aufgerufen; Modell von Weiblichkeit im Gegensatz zu Nymphen: Religiös transformierte Weiblichkeit und der Gegensatz Mutterschaft bei Luise vs. Attraktivität bei Nymphen + Christlich gezähmt vs. In den Untergang ziehende Nymphe → Eichendorff baut Gegensätze auf: Gattinliebe und Kernfamilie vs. Lockung (typisch für Romantiker)→ Einerseits Ideal haben und andererseits Ausbruch aus dem Ideal fokussieren….. Zusammenfassung: Texte Gedichte von E. Haben bestimmten Sound/Ton, ist ein paradigmatischer Autor der Romantik; Vorwurf an ihn ist, dass er zurückgewandt sei, er reflektiert Ideen der Romantik; Nach Goethes tot in 1820ern Orientierungslosigkeit in Literatur, vielen haben sich daraufhin radikal von ihm abgesetzt oder ihm angeschlossen, wie Mörike der die antikezeit behandelt hat. VL5: Droste-Hülshoff und Eduard Mörike - Kunstperiode: Goethes tot war Zäsur für Zeitgenossen → 2 Strömungen: 1. Modell: Droste/Mörike/Stifter mit Bildungskanon; 2. Modell: Junges DE/Vormärz mit literarisch progressiven Autoren die sich mit ihrer Literatur in der Öffentlichkeit positionieren (mit Formen wie Reportagen, Essays,Programmlyrik → funktionale, tagesaktuelle Literatur→ Autoren werden Vielschreiber). Gegensatz ist das 1. Modell: Begeben sich nicht in politisch gegenwärtige Themen, Visieren das überzeitliche an; Was ist Berechtigung für Lyrik in dieser Zeit? → Rückzug:

Reflektion und Versuchung im Werk; Durch diese Strömungen entsteht ein Spannungsfeld!!! -–-------I. Lyrik nach dem Ende der ‚Kunstperiode‘ –ambivalenter Status: Lyrik muß sich im 19. Jahrhundert gegen die zeitgenössische literarästhetische Absage an die Gattung behaupten, die unter Primitivitätsvorbehalt gerät und als eine im Niedergang begriffene literarische Form betrachtet wird (z. B. Gervinus, Mundt, Gutzkow, Scherer u.a.). Mehr noch als die anderen Gattungen steht Lyrik unter Epigonalitätsverdacht, nicht zuletzt, weil im Laufe des 19. Jahrhunderts Goethe, durchaus mit Schwierigkeiten, als zentrales Vorbild für Nachahmung, Überwindung oder Überbietung installiert wird. Zugleich aber bleibt Lyrik weiterhin Paradigma des Dichterischen und Poetischen schlechthin. II. Massenmedium: Lyrik ist das massenhaft verbreitete literarische Kommunikationsmedium des 19. Jahrhunderts. Auf allen Ebenen der Gesellschaft (von der Panegyrik bis hin zur ‚Arbeiterlyrik‘) und in allen Segmenten des alltäglichen Lebens (von der Familie über die Vereinslandschaft bis zur Staatspolitik) diente sie als Ferment einer im Umbruch befindlichen Kultur, die bis in ihre grundlegenden Ordnungsmuster irritiert ist. […] Lyrik übernimmt spezifische Orientierungsleistungen für die Reorganisation der Gesellschaftsstruktur, für die Verschiebung der Wissensbestände insbesondere in Folge naturwissenschaftlicher Innovationen, für die politischen Einschnitte oder die veränderten Wahrnehmungsformen im medienhistorischen Wandel. III. Formalia: Drostes späte Lyrik [unterliegt] den beiden wichtigsten Tendenzen der Lyrik im 19. Jahrhundert: der Prosaisierung durch Verzicht auf Reim, Metrum und konventionelle rhetorisch-poetische Mittel gegenüber der strikten Formalisierung. Auf den sozialund wahrnehmungsgeschichtlichen Wandel am Ende der Kunstperiode reagiert Lyrik im Übergang zur Moderne demnach mit zwei Selektionsstrategien, nämlich durch Lockerung der Form hin zur Prosa-Nähe oder durch Erstarrung der Form hin zum hermetischen Gedicht.----------→ Auflösung von Formen einerseits, strickte Formalisierung andererseits. - Büßen lassen: Gedicht „Lebt wohl“: I. Biografischer Hintergrund: Jugendkatastrophe → Droste verliebt sich in Bürgerlichen und auch in dessen Freund, passiert in halböffentlichem Raum und sie lebt fortan allein,ihre Hauptaufgabe ist Pflege von Kindern/Alten, Zu Levin Schücking entwickelte sich eine Art Beziehung und auch entwickelte sich dadurch ihre Produktivität, da er sie motivierte und inspirierte; Winter 1841/42: Sie schreibt nahezu jeden Tag ein Gedicht. Dann heiratete Schücking eine Andere und Droste wurde sauer → er machte einen Antrittsbesuch mit seiner Braut, waren schlimme 3 Wochen, und genau hier entsteht das Widmungsgedicht „Lebt Wohl“; das Gedicht wird beiden nach ihrer Abreise nachgeschickt; Beachte: „Lebt Wohl“ ist Schlusswort auf Iphigenie auf Tauris von Goethe → Thoas erlaubt Iphigenie zu gehen; Thoas setzt seinem Haus ein Ende, „Lebt Wohl“ ist daher etwas seltsam und vielleicht nicht tatsächlich so gemeint. II. Analyse: 1.A.: Schloss → sitzt man drauf fest, Gegensatz zwischen weiter Offenheit / Bewegung und Einsamkeit; 2.A.: Jetzt Konstellation Sonnenstrahl → Schücking wird alleine angesrpochen, zuvor ihr/ich; 3.A.: Übergang 2. Teil „meines Sees Bord“ → Trias ist Zäsur, 1. Teil Melancholie und 2. Teil souveräner; 4.5.6.A.: Ich hat einen Kommunikationspartner, nicht allein „Äther streckt“ letzter Vers eine Art Viktoriapose/ Souverenitätspose und auch wild → Selbsterhöhung ermöglicht durch Literaturproduktion / Literatur kann das Leid in Kultur übertragen → Bild des Künstlers im 19 Jhrdrt. Männer, heutzutage 80/20 Verh...


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