Sparta Zusammenfassung VL SS17 PDF

Title Sparta Zusammenfassung VL SS17
Course Sparta: Geschichte - Verfassung - Gesellschaft
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Pages 9
File Size 195.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 111
Total Views 146

Summary

Zusammenfassung der Vorlesung...


Description

Dreher, M.: Athen und Sparta, 2012. und Vorlesung Prof. Dr. Stavrianopoulou (SS17)

Quellen        

(zweite Hälfte 7. Jh) frühester Schriften: Tyrtaios (politisch, militärisch), Alkman (ziviler Bereich, Kultur) (Mitte 6. Jh.) Herodot Historien (4. Jh.) Xenophon Staat der Spartaner (5. & 4. Jh.) Aristoteles & Platon: Spartanische Verfassung im Vergleich (200-120) Polybios Universalgeschichte (Vergleich Sparta und Rom) (45-120 n.Chr.) Plutarch Rezeptionen von griech. Quellen (geringer Quellenwert) (2.Jh. n. Chr.) Pausanias: geographische Beschreibungen (60 v. - 23 n.) Strabon: geographische Beschreibungen

→ Spartaner behielten ihre Kenntnisse über Politik eher für sich (Thuk. 5,68,2) dadurch: viele Idealisierungen und legendenhafte Überlieferungen

Archäologische Funde besonders wichtig: Stadt Sparta mit Apollonheiligtum (Amyklaoin), Menelaion, Demeterheiligtum, Athenatempel

Das dorische Sparta: Die Rückkehr der Herakleiden und die dorische Wanderung (→ apologetische Funktion der göttlichen Abstammung schafft Legitimation) unter Historikern sehr umstritten 



Herakleidensage: Einwanderung (Rückkehr) und Landnahme von Argolis, Messenien, Lakonien durch die Nachkommen von Herakles bzw. seines Sohnes Hyllos Lakonien: Prokles und Eurysthenes

Spartaner hießen in der Antike Lakedaimonier → Besiedlung des Lakedaimon (heute Laconia) am Fluss Eurotas Geographische Lage: 3 Gebirgshügel umgrenzen den südlichen Peloponnes: Parnon (Osten), Skiritis (Nordern), Tygetos (Westen)

2000-1900: Einwanderung griechisch-sprachiger Indogermanen aus dem Norden; Sparta war kein Zentrum mykenischer Palastkultur 950-900: GRÜNDUNG Spartas → Dörfer: Limnai, Kynosura, Mesoas, Pitane mit einer Agora, einer Akropolis und gemeinsamem Kult

Das archaische Sparta: vom Dorf zum Flächenstaat (Homer, Tyrtaios, Pausanias)  

  



Aufteilung von Land (klároi) →bearbeitet von privaten Sklaven (Heloten) Helos (fruchtbares Gebiet) 7.Jh.: Helotensystem auf Messenien ausgedehnt (hatte bereits bestanden) → am ehesten wurden die vordorischen/nachmykenischen Bevölkerungsgruppen helotisiert ab 8. Jh.: Bevölkerungswachstum in ganz Griechenland → auch Lakonische Expansionsbestrebungen in die südlichen Eurotas-Ebene mit Helotisierung 700: Koloniegründung: Tarent in Süditalien 600: Eroberung Messeniens (Siedlung jenseits des Taygetos) → 1/3 Vergrößerung → gravierende soziale Probleme drängen die Spartaner nach außen Tyrtaios‘ Beschreibungen können nicht als exakt, sondern literarische gedeutet werden

500: „Nationalgefühl“ der Messenier gegen die Unterdrückung der Spartaner

Unterschiedlicher Besitz schaffte eine soziale Einteilung in Phylen und Oben  

Periöken (Herumwohnende) → keine politischen Rechte aber „Spartaner“ um 400 gibt es etwa 100 Periökenstädte (Landwirtschaft und Fischfang)



Spartanischer Staat ist Sklavenhalter aber Heloten sind einzelnen Spartiaten zugewiesen (keine Kaufsklaverei wie in Rest-Griechenland) → messenische Heloten mussten 50% Abgaben leisten (Tyrtaios beschreibt dies mitleidsvoll)

1. Messenischer Krieg: (700-680) 2. Messenischer Krieg: (635-610) → Erhebung der Messenier; Schlacht am „großen Graben“, Flucht einiger Messenier; Einführung der Phalanx (Hoplitenstaat)

Die ersten politischen Institutionen (Xenophon, Plutarch

Lykurg → (Plutarch: sehr umstrittene Person; Xenophon: Lykurg und seine Zeit reine Konstruktion) Große Rhetra → keine geschriebenen Gesetze Tyrtaios: „Eunomie-Gedicht“ Aristoteles: Große Rhetra als Antwort auf soziale Missstände (Messenischen Kriege und eine Neuverteilung des Grundbesitzes)  

erste Könige: Eurysthenes (Eurypontiden) und Prokles (Agiaden) Tyrtaios: Könige tragen besondere Veranwortung → dann Gerusia → dann Bürger (Elegien) → zusammen in eunomia „guter Ordnung“

750-650: spartanische Staatswerdung  Doppelkönigtum = spartanische Besonderheit → basileus/archegeten = König/Monarch? fügt sich in die Gerusia (28+2) mit ein → Machtteilung → also nur primi inter pares? Herodot: Ehrenrechte der Könige → zwei Priesterämter (Zeus Lakedaimon, Uranios) Herodot: wählt zwei Gesandte (Pythier); nehmen am Rat der Ältesten teil (Gerusia); Rechtssprechung; Einsetzung von Erben bei kinderlosem kleros; Einsetzung eines Spartiaten zum proxenos (Gastfreund/“Außenminister“); doppelte Mahlzeiten bei syssitien; im Todesfall müssen alle (Periöken, Heloten ebenfalls) 10 Tage trauern, Xenophon: Heerführer (gegen jedes Land dürfen sie Krieg führen); monatlicher Eid zwischen Ephoren und Königen

wirkliche Besonderheit: beides Heerführer, lebenslanges Amt, erblich innerhalb 2 Familien, große Ehre

Zwischenfazit: Sparta war in der archaischen Zeit (7./6. Jh) eine weltoffene Polis mit zahlreichem Handel → kaum Unterschiede zu den anderen griechischen Poleis! Reichtum der Spartiaten beruhte auf den von Heloten bebauten Ländereien und ihrer völligen Fokussierung auf die Kriegsführung.

Gerusie (Plutarch, Xenophon)

 

„Tüchtigste und Verständigste der über 60-jährigen“ Wahl durch das Volk auf Zuruf (mit Vermerk auf Schreibtafeln)

Kompetenzen der Gerusie: Richterliche Funktion (Strafprozesse über Todesstrafe, Verbannung und Ächtung); Politische Funktion (Vorbereitung von Beschlüssen); Aristoteles: Bedenken wegen des Amtes auf Lebenszeit (Altersschwäche schützt auch den Geist nicht)

Ephorat (Ephoros „Aufseher“) ca. vor 750? oder 650/630 (Plutarch, Lykurg 7) Ephoren als Vertreter der Bürger den Königen gegenüber? Ephoren als Vertreter der Bürgschaft im Dienste von Königen und Gerusie? Aufseher der ursprünglichen 5 Phylen? Kompetenzen des Ephorats: Überwachung der spartanischen Gesellschaft → Jährliche Kriegserklärung gegen die Heloten, um Ermordung zu legitimieren; Überwachung der Sitten (Furcht als größter Zusammenhalt?); Aufsicht über Vollbürger und der sich in der Agoge befindlichen Jungen (Xenophon); Kontrolle über Amtsträger; Gewalt der Exekutive (Entscheidung über Feldzüge, Verhandlungen führen, Gesandte empfangen; Einberufen und Vorsitz der Volksversammlung) Königtum schwächer? → „Nein, stärker, weil dauerhafter!“ Aristoteles: Bedenken wegen der „Käuflichkeit“ der Ephoren, weil sie aus dem gesamten Demos gewählt werden

Apella Plutarch; Ekklesia Thukydides, Xenophon (Volksversammlung) Teilnahmekriteria: Volles Bürgerrecht, „volle“ Abstammung von spartanischen Bürgern, erfolgreicher Durchlauf der Agoge (über 30 Jahre alt), Mitglied zu den Gemeinschaftsmählern syssitia, ausgeschlossen: Frauen, Spartiaten minderen Bürgerrechts, Periöken, Heloten Aufgaben: Entscheidung über Krieg und Frieden, Ernennung des Oberbefehlshabers, Entscheidungen über Anträge und Abmachungen anderer Staaten, Leitung der Wahl von Geronten und Ephoren, Freilassung von Heloten; lediglich eine Abstimmung über Beschlüsse von Gerusia und Königen! Thukydides: bei schwieriger „Zuruf-Auswertung“ in der Volksversammlung, entscheidet das Stellen an verschiedenen Stellen über Sachverhalte

Aristoteles: Vergleich der Volksversammlungen zwischen Kreta, Karthago und Sparta → Lykurg mit Verwandtschaft auf Kreta (deshalb Einfluss auf seine Gesetzgebung und Ordnung in Sparta); hebt die Erblichkeit der Königswürde als großen Fehler in der spartanischen Verfassung hervor;

Vorlesung 6 Die Apella: -

Volksversammlung des antiken Sparta

-

Teilnahme berechtigt sind alle Spartiaten über 30 Jahren

-

Heloten, Periöken und Frauen sind ausgeschlossen

-

Vorsitz ging im 6. Jhd. an Ephoren über

-

Abgehalten monatlich, von Ephoren einberufen

-

Abgestimmt nach Lautstärke

-

à im Zweifelsfall „Hammelsprung“ (Durchschreiten Tür)

-

Volksversammlung wählten Geronten und Ephoren

Die Ephoren: -

Urspr. Himmelsbeobachter (Plutarch)

-

Vertreter der Bürgerschat den Königen gegenüber

-

Aufseher der usrpr. Fünf Phylen

-

Einführung des Ephorats 6. Jhd. v. Chr.

-

Wahl aus dem gesamten Demos möglich (Aristoteles)

-

Überwachung der spartanischen Gesellschaft

-

Jährliche Kriegserklärung an Heloten (Plutarch)

-

Überwachung der Sitten (Plutarch)

-

Aufsicht über Vollbürger (Xenophon)

-

Kontrolle über Amtsträger

-

Gewalt der Exekutive

-

àEntscheidung über Feldzüge, Mobilisierung

-

àVerhandlungen führen, Gesandte empfangen

Vorlesung 7 Die Bürger: -

Homoioi= Die Gleichen

-

Hypomeion= Bürger minderen politisch- rechtlichen Status

-

àMothax(-kes)= Überbegriff für jene, trotz fremder Herkunft Agoge genossen

-

ààTrophimos= urspr. fremder Herkunft

-

ààNothos= Spartiaten illegitimer Abstammung

-

à Neodamodes= Freigelassene Heloten die in Armee dienten

-

à „Zitterer“= Spartiaten die durch Versagen im Kampf volles Bürgerrecht verloren haben

Qualifikationskriteriaen für Bürgerrecht: -

Durchlauf der Agoge

-

Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten

-

Besitz eines Landstückes

-

Abstammung von spartanischen Eltern

-

Legitime Abstammung

Die Agoge: -

Quellenlage: Xenophon und Plutarch

-

Kollektive Ausbildung

-

Organisation oblag dem Staat

-

Durchlaufen der Agoge unabdingbar für Bürgerschaft

-

Außergewöhnlich lange Dauer

-

Unterschiedliche Erziehungsstufe

-

à 0-6 Jahre Kontrolle bei Geburt, Erziehung bei Mutter

-

à 7-12 Jahre Aufteilugn in 10er Gruppen, Führung durch 18-jährige

-

à 12-20 Jahre Einteilung in Gruppen und Untergruppen à Intensivierung des Trainings, Bescheidenheit, Kontrolle über Körper und Emotionen

-

à 20-30 Jahre Zuspitzung des Konkurrenzgeistes, Beteiligung am Krieg, Vorbereitung auf das politische Leben

-

Erzieherische Prinzipien wie Disziplin, Ausdauer, Ehrgeiz und Uniformität

Vorlesung 8

Gemeinschaftsmähler: -

Syssitia (Plutarch)

-

à jeder muss nach Kopfzahl festgesetzte Betrag entrichten, tut er es nicht wird er von politischen Rechten ausgeschlossen (Aristoteles)

-

Ins Freie verlegt, Kost wurde so gewählt, dass niemand Hunger leiden musste oder sich übersättigt fühlte, auch kein unnötiges Trinkgelage (Xenophon)

Keros (Landbesitz): -

Lykurgische Landeinteilung wegen 9000 Landlosen (Plutarch)

-

à Maßnahmen zur Erhaltung der sozialen Gleichheit (Xenophon)

Vorlesung 9 Die Heloten: - Ursprünge der Helotie: unterworfene Bevölkerung (messenisch/lakonisch) - ursprünglich freie Bauern die durch Prozesse zuerst an Boden gebunden waren und anschließend unfrei wurden (Lykurg) - ehemalige Bürger die politische Rechte verloren haben (Strabon) - Heloten waren Staatssklaven à Verbot von Kauf und Verkauf (Strabon) àFreilassung nur durch den Staat möglich -

Mussten Land bewirtschaften

-

àAbgabepflicht

-

àkonnten eigenes Vermögen ansammeln

-

Ende der messenischen Helotie: 371 v. Chr. Schlacht bei Leuktra, Gründung von Messene durch thebanischen Strategen

Vorlesung 10 Die Periöken:

-

„Umwohner“ „die in der Peripherie Wohnenden“

-

Poleis der Periöken vorwiegend im Küstenbereich

-

Gelten nach außen als Bürger Spartas wie Spartiaten

-

Hatten Rechte wie Landbesitz, Waffentragen, höhere Positionen im Heer

-

Mussten wirtschaftlichen Beitrag leisten

-

Selbstverwaltung unter Oberaufsicht Spartas

Die Frauen: -

Dominanz über Männer (Plutarch)

-

Zügellosigkeit (Aristoteles)

-

Vermögend (Aristoteles)

-

Ausbildung der Mädchen wie bei Jungen (Xenophon)

-

Keine Beschränkung in Sachen Mitgift

-

Erbtochter ist Erbin des väterlichen Vermögens als einzig überlebendes Kind...


Similar Free PDFs