VL Verstehen Mode&Wissenschaft PDF

Title VL Verstehen Mode&Wissenschaft
Author Sebastian Sebastian
Course Wissenschaft lehrt Verstehen. (fächerübergreifend)
Institution Leuphana Universität Lüneburg
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Summary

Mitschrift zur Vorlesung ...


Description

03.11.2017 Vorlesung Modul V

Dieter Friedrichs - Moden des Wissens / Mode & Wissenschaf (I)

Allgemeine Überlegungen:

Kann man Mode wissenschaftlich erforschen? Ist Wissenschaft Mode? – Was fördert und hemmt Mode / Wissenschaft? Mode wird durch „wissenschaftliche“ Studien in Produktwerbung „promoted“ (Bsp.: Dr. Oetker, Dr. Best, „Laut wissenschaftlichen Studien …“, usw.) Aber: die eigentliche Intention von Wissenschaft ist Geltungsanspruch durch Logik/Erkenntnis der Wahrheit Wissenschaftsgeschichte: Konflikt zwischen Kirche (=Glauben: Gott=Schöpfer) und Wissenschaft Jeder Gegenstand bekommt eine facon (Art/Form) durch den Betrachter, der durch seinen jeweiligen Hintergrund beeinflusst ist René König (Soziologe aus Köln in den 1970ern): Buch 1971: „Macht und Reiz der Mode: Verständnisvolle Betrachtung eines Soziologen“: 



Erwartung an Wissenschaft ist Verständnis (=/= Unverständnis) -> Wissenschaft muss allem gegenübertreten, wenn nicht verständnisvoll, dann zumindest mit Skepsis oder leichter Ignoranz Künstliches, modehaftes = natürlicher Teil des Menschen

Gesellschaftliches Gefälle: Herrschaft -> Armut, Not  Abzeichenfunktion in Mode: Suche nach Sicherheit in Sippe/Stamm oder eben scientific community  Abseitige sind sozial verrufen Mode in den Methoden Harold Morowitz: „Fashion of Science“: Mode & Wissenschaft als Inkarnation der Realität Emanuel Wallerstein 1971: Vorherrschaft der Weltherrschaftstheorie o Aber: mit Fall der Sowjetunion: Modernisierung  Moden können ausgegraben & wiederbelebt werden Durch Errichtung geeigneter Kommunikationsforen können Anhänger generiert werden  Möglichkeit der Entwicklung einer Forschungsniesche zur wissenschaftlichen Methode Popper: Theorien müssen nicht widerlegt werden, um sie zu verlassen Thomas Kuhn: Glauben für die Geltung eines neuen Paradigmas nötig  Starker Zusammenhang mit wissenschaftlicher Praxis

03.11.2017 Vorlesung Modul V

! Wissenschaf und deren Modekonjunkturen sind Ergebnis gesellschaflicher Auseinandersetzung Wissenschaft = verschiedene Ansichten in einer Diskursgemeinschaft -> beinhaltet Redundanz (II)

Ockham: Wahl der einfachsten Methode zum Erklären - Rest „abrasieren“ Geschichte: „Epidemische Katastrophe“ – Syphilis als Modemacher des Barock

Syphilis wurde vermutlich von den Entdeckern Amerikas eingeschleppt Carl der VIII. (15. Jhdt.): Multiplikator durch Feldzug (Verbreitung der Syphilis durch die Armee) Krankheitssymptom Haarausfall Geschwüre überall am Körper Gerötetes Gesicht

Maßnahme Perücken Handschuhe & Kniestrümpfe Puder

Ursprung der Modeentwicklung des Barock: Verhüllen der Krankheitssymptome der Syphilis  Wird zur Mode, nachdem die Krankheit nicht mehr verbreitet ist (III)

Post-histoire / Theorie vom Ende der Geschichte

Francis Fukuyama 1992: „The End of History and the Last Man“: - These: In der Welt geschieht nichts Neues mehr  Annahme wird zur Mode Lutz Niehammer: „Symptomatisches Gefühl“ – keine Erklärung für die Herkunft der Annahme ! Substanzielle Grundlagen für eine facon / Art werden nach deren Verblassen zur Mode Mittelalter: Gefühl des Ausgeliefertseins -> passiver Modus des Ertragens -> Erwartung des Endes Renaissance: Beendung der Geschichte -

   

3 Utopien (Romane/gr. U topos – der Nicht-Ort): 1. Utopia (Thomas Morus, 1516) 2. La città del Sole (Tommaso Campanella, 1602) 3. Nova Atlantis (Francis Bacon, 1624) Abschirmung der Bürger Geschlossene Gemeinschaften, die sich nicht entwickeln sollen Status soll beibehalten werden Keine Veränderung! = Ende der Geschichte

19. & 20. Jhdt.: Dystopien & Utopien (dystopisch – Antiutopien / Schreckensbilder der Zukunft)

03.11.2017 Vorlesung Modul V

- geben zwar räumliche Geschlossenheit auf, aber nicht die inhaltliche Kritik: Phantasiegebilde 20. Jhdt.: Realutopie – Adolf Hitler: „Nazis als letzte Geschichtsverfasser Deutschlands“ Durch Kanonisierung der (…)  Legitimationsbasis eines Herrschaftssystems  Andere Bedeutungen, als eigentlich gedacht

 Moden vom Denken des Endes der Geschichte sind sinnlos, aber nie zwecklos! (Bsp.: Modernisierungstheorie – Weiterentwicklung nach dem 2. Weltkrieg durch einen Modernisierungsschub Weltstrukturformel  Theorie muss mehr Material haben, als das, wofür sie angewandt wird -> taucht wieder auf, kann immer neu entdeckt werden Frage nach dem Vorhandensein von Zyklen der Moden in Wissenschaft: „Ja, anscheinend“...


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