Zusammenfassung Histologie: Verstehen - Lernen - Nachschlagen - Harnorgane PDF

Title Zusammenfassung Histologie: Verstehen - Lernen - Nachschlagen - Harnorgane
Author Ulrike Servos
Course Mikro Anatomie
Institution Universität zu Köln
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Summary

Zusammenfassung - Buch "Histologie: Verstehen - Lernen - Nachschlagen" - Harnorgane...


Description

Harnorgane Inhaltsverzeichnis Niere (Nephros)....................................................................................................................................1 mikroskopische Bauelemente.......................................................................................................... 1 Nierenkörperchen (Malphigi-Körperchen, Corpuscolum renale)...............................................2 Funktion..................................................................................................................................5

Niere (Nephros) •

Gewicht: ~150g



umgeben von bindegewebiger Kapsel und Fettkapsel



Sinus renalis: Bucht der Niere im Hilumbereich, mit Fettgewebe ausgefüllt



Nierenbecken: eingebettet in Fettgewebe des Sinus renalis



Lobi renales: ~6-8 gleichartige Einheiten die in Mark und Rinde gegliedert sind



Mark (Medulla) ◦ Form einer Pyramide (Markpyramide), deren Spitze (Papille) in einen Kelch des Nierenbeckens ragt ◦ freie Oberfläche der Papillen von Mündungen der Nierenkanälchen durchsetzt → Ort der Entlassung von Endharn in Nierenbecken



Rinde (Cortex) ◦ bedeckt als ~1cm breiter Streifen Basis der Markpyramiden ◦ Fortsetzung als Columnae renales zwischen Pyramiden ◦ Markstrahlen erstrecken sich von Basis jeder Pyramide in Rinde ◦ Rindengebiete, die nicht von Markstrahlen eingenommen werden, bilden insgesamt Rindenlabyrinth

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mikroskopische Bauelemente Hauptstrukturen: Nierenkörperchen + Nierenkanälchen (Tubuli renales) + Blutgefäße im Interstitium •

Bau- und Funktionseinheit: Nephron, besteht aus ◦ Nierenkörperchen und sich daran ◦ anschließende Segmente des unverzweigten Tubulus, der in ◦ Sammelrohr mündet: nimmt Harn von ~11 unverzweigten Tubuli auf ◦ Ductus papillares: wiederholte Fusion mehrerer Sammelrohre zu größeren Gängen, münden auf Papillenoberfläche



Entwicklung: Vorniere → Urniere → Nachniere: Ureterknospe wächst in metanephrogene Blastem ein: liefert Hautptteil der ableitenden Harnwege

Nierenkörperchen (Malphigi-Körperchen, Corpuscolum renale) Bowman-Kapsel + Glomerulus + Mesangium •

liegen am Beginn des Nephrons

Glomerulus •

Endothel der glmoerulären Kapillaren von 70-100nm weiten Poren (keine Diaphragmen) durchbrochen



Poren halten Blutzellen zurück, aber kein Hindernis für andere Blutbestandteile einschließlich Proteine



an Lumen grenzende Membran der Endothelzellen trägt negativ geladene Glykokalyx (bedeckt auch Endothelporen)

Glomeruläre Basalmembran (GBM) •

spezielle Basallamina unter Endothel → besonders dick (wahrscheinlich Verschmelzung Basallaminae Endothel und Podozyten); verhindert Übertreten von Makromolekülen aus Blut in Primärharn



~250-350nm dick



Lamina rara interna: unmittelbar unter Endothel



lamina densa: in der Mitte



Lamina rara externa: unter Podozyten



Anteil des glomerulären Ultrafilters: Typ IV-Kollagen, Laminin, Heparansulfat, Fibronectin



Heparansulfat sorgt für elektr. negative Ladung → Barriere für negativ geladene Proteine 2/5

Mesangium •

Raum zwischen Kapillaren: schmaler Bindegewebsraum mit Mesangiumzellen + spezielle Matrix (enthält Mikrofibrillen, Kollagen IV/V/VI, Proteoglykane, Fibronectin)



hilft Kapillarwänden des Glomerulus hohem intrakapillären Druck standzuhalten



Mesangiumzellen ◦ perizytenähnlich ◦ kontraktil ◦ können phagozytieren ◦ sezernien biologisch aktive Substanzen (z.B. Prostaglandine) ◦ können Blutfluss durch Glomerulus beeinflussen ◦ beteiligt am Umsatz der glomerulären Basallamina ◦ enthalten Lysosome und oft Lipofuszingranula ◦ Produzent der Mesangialen Matrix

Bowman-Kapsel •

Gliederung in ◦ inneres (viszerales) Blatt: liegt Kapillarknäuel auf ◦ äußeres (parietales) Blatt: bildet äußere Begrenzung der Nierenkörperchen



zwischen Blättern: Kapselraum (Filtrationsraum, Harnraum) → nimmt Ultrafiltrat auf



Doppelwandigkeit: durch Einstülpung an einer Stelle eines Blutgefäßknäuels



Gefäßpol: Bereich der Einstülpung → Ineinanderübergehen inneres/äußeres Blatt



äußeres Blatt öffnet sich ggü. Der Einstülpungsstelle → Harnpol: Übergang in proximalen Tubulus → Kapselraum und Lumen der Harnröhrchen verbunden

Basallamina •

auf ihr liegen äußeres und inneres Blatt (einschichtige Epithelien)



Basallamina des äußeren Blattes nach außen gerichtet



Basallamina des inneres Blattes gegen Blutkapillaren des Glomerulus gwandt → verschmilzt mit Basallamina des Endothels

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Äußeres Blatt •

parietales Blatt besteht aus einfachem Plattenepithel

Inneres Blatt •

Epithelzellen differenzieren sich zu Podozyten = Epizyten = Deckzellen: sternförmige Zellen, deren Fortsätze Glomeruluskapillaren umgreifen



von kräftigen primären Fortsätzen gehen zahlreiche feinere sekundär Fortsätze aus → Pedicellen = Füßchenzellen



Fortsätze der Podozyten liegen glomerulären Basallamina auf



Pedicellen sind mit entsprechenden Fortsätzen benachbarter Podozyten verzahnt: in diesen Fortsätzen besitzen Podozyten gut entwickeltes Zytoskelett mit Aktin, Myosin, v.a. dort wo Basallamina aufsitzt



Zytoplasma Podozyt: unterhalb des Kerns großer Golgo-Apparat, viele Lysosome, zahlreiche Zisternen des rauen und glatten endoplasmatischen Retikulums



Membran sekundärer Fortsätze: elektrisch stark negativ geladen: Vorkommen Sialoglykoprotein Podocalyxin



Eigenschaft der Glykokalix beeinflussen Filtrationseigenschaften des Raumes zwischen Podozytenfortsätzen mit



Podozyten können sich nach Ausdifferenzierung nicht mehr teilen; nach Schädigung die zum Absterben führt nicht mehr ersetzbar

Schlitzmembran •

schmaler (20-30nm) freier Spaltraum zwischen Podozytenfortsätzen



Spalt überdeckt von dicker extrazelluärer Schicht → Schlitzmembran



zum Teil Merkmale einer Zonula adhaerens



Membranprotein: Nephrin → Adhäsionsmolekül der Immoglobulin-Superfamilie ◦ intrazellulär über verschiedene Proteinmoleküle am filamentären Aktin befestigt ◦ extrazellulären Anteile reichen wahrscheinlich bis zur Mitte der Schlitzmembran, überlappen hier und lassen ~2-5nm weite Poren frei



P-Cadherine als weitere Komponente

Blut-Harn-Schranke •

Endothel + glomeruläre Basallamina + Podozyten mit ihrer Schlitzmembran

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1. Kapillarendothel: Fenster ohne Diaphragm, anionische Glykokalyx → kein Durchgang Blutkörperchen, aber Blutplasma mit Zellen 2. Basalmembran (GBM): Molekulare Filzmatte, doppelter Schild aus Negaitv-Ladungen, von Endothel und Podozyten → kein Durchkommen Proteine 3. Podozyten mit Schlitzdiaphragmen: mit molekularen Filtrationsporen → Ultrafilter •

Aufgabe des Filters: ◦ Wasser, kleine gelöste Moleküle aus Blutplasma ungehindert durchzulassen ◦ Plasmaproteine, Blutzellen zurückzuhalten (z.B. Albumin, Molekulargewicht 69.000Dalton, gelangt nur in Spuren durch Filter, wird durch proximalen Tubulus endozytisch rückresorbiert) ◦ ab Molekulargewicht von 70.000D (z.B. große Proteine): gar kein Durchkommen ◦ bis Molekulargewicht 10.000D (z.B. Vitamine, Aminosäuren): glomerulär frei filtriert → in gleichen Anteilen auffindbar ◦ Molekulargewicht 10.000-70.000D: teils durchlässig



Faktoren Filtrierbarkeit: Größe, Form, elektrische Ladung



Teilchen treten durch verfügbare Poren → extrazelluläre Komponenten für Selektivität verantwortlich



molekulares Netzwerk der Lamina densa und Poren der Schlitzmembran zuständig für Sortierung nach Größe und Form



Ladungsselektivität: anionische Teilchen schlechter filtrierbar als neutral/kationisch bei gleicher Größe und Form → Abstoßung durch anionischen Bestandteile des Filters



Kraft der Ultrafiltration: hydrostatischer Druck in glomulären Kapillaren; steht entgegen osmotischem Druck in Kapillaren, hydrostatischem Druck im Kapselraum

Proteine und Blutzellen verbleiben beim Gesunden immer im Blut und werden nicht filtriert!

Funktion Ultrafiltration des Blutes → erster Schritt der Harnbildung •

~140-180l Flüssigkeit täglich



Extrazellulärflüssigkeit passiert 10-mal täglich Blut-Harn-Schranke



Blutplasmavolumen passiert fast 60-mal täglich Blut-Harn-Schranke



filtrierte Flüssigkeit wird mit fast allen Elektrolyten und niedermolekularen Komponenten in Tubuli zu 99% rückresorbiert

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