Title | Zusammenfassung Histologie: Verstehen - Lernen - Nachschlagen - Thymus |
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Author | Ulrike Servos |
Course | Mikro Anatomie |
Institution | Universität zu Köln |
Pages | 8 |
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Zusammenfassung - Buch "Histologie: Verstehen - Lernen - Nachschlagen" - Thymus...
Thymus Primäres lymphatisches Organ des T-Zell-Systems
Lokalisation/Allgemeines •
Im oberen Mediastinum vor dem Herzbeutel
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absolutes Höchstgewicht im Kindesalter: 20-30g
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Altersinvolution: Rückbildung mit zunehmendem Alter: Thymusgewebe wir durch Fettgewebe ersetzt
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Thymusepithel stammt aus ventralem Endoderm
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Grundgewebe: epitheliales Retikulum
Aufbau Pseudoglobulärer Bauch, Thymusrinde, Mark •
Thymusparenchym gegliedert ◦ Rinde: dicht gepackte Thymozyten1 ◦ Mark: Epithelzellen → blassere Erscheinung
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überzogen von dünner bindegewebiger Kapsel ◦ gefäßführende Septen: ziehen bis zur Rinde-Mark-Grenze und unterteilen Parenchym unvollständig in Pseudoläppchen ◦ Mark bildet durchgehenden Kern, nurRinde durch bindegewebige Septen eingekerbt
Epitheliales Grundgerüst des Thymus (ohne Thymozyten); blau: alle Epithelzellen einschließlich subkapsulären Zellen: (A) "Ammenzellen"; (HK) Hassall-Körperchen; braun: Makrophagen (MP); geld: dendritische Zellen (DZ); ro: Myoidzellen (My); grün: extrathymisches Bindegewebe; (PVR) perivaskuläre Räume in Bindegewebssepten
1
Lymphozytenvorstufe
Thymusepithelzellen •
Besitzen Zytokeratinfilamente
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durch Desmosomen untereinander verbunden
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tragen MHC-I- und MHC-II-Moleküle2 auf Oberfläche
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Abgrenzung intra-/extrathymischer Raum: geschlossene subkapsuläre Schicht von Epithelzellen mit nach außenweisender Basallamina
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übrigen Epithelzellen bilden in Rinde und Mark mit langen Ausläufern dreidimensionales Netz → Aufenthaltsort der Thymozyten („umhüllt“ von Epithelzellen)
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können im Mark eosinophile Aggregate bilden, durch zwiebelschalenartiges umeinander legen → Hassall-Körperchen ◦ entstehen schon während Fetalzeit, später Wachstum ◦ evtl. Bedeutung für Bildung natürlich regulatorischer T-Zellen
andere Zellen
2 3 4
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Makrophagen: Abräumung misslungener Thymozyten
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dendritische Zellen im Mark: Antigen-Präsentation
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myoide Zellen3 mit Myofilamenten: evtl. Bedeutung bei Entstehung Myasthenia4 gravis
Antigen-präsentierende Proteine Quergestreifte muskuläre Zellen, gehäuft in kortikaler Übergangszone, besitzen überwiegend nur einen Zellkern, Querstreifung meist unregelmäßig oder fehlend Neuromuskuläre Übertragungsstörung
Blutgefäße Durchblutung von außen •
Treten an Rinden-Mark-Grenze von Bindegewebssepten in Thymusparenchym ein
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kortikale Kapillaren werden von Epithel umgeben (Fortsetzung subkapsulärer Epithelschicht)
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Kapillaren ziehen von der Rindenoberfläche ins Mark
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Epithelscheide + geschlossenes Kapillarendothel = Korrelat zu Blut-Thymus-Schranke
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Gefäße des Marks nicht eingescheidet, Einstieg der reifen T-Zellen ins Blut
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Abfluss über Sammelvenen
Funktion •
Liefert Milieu für Proliferation und Reifung der Thymozyten zu immunkompetenten, selbst-toleranten T-Lymphozyten ◦ Ziel der T-Lymhozyten: immunologische Zelloberflächenmerkmale als eigen erkennen; Dysfunktion: Autoimmunerkrankung ◦ gesteuert durch Zyto-/Chemokine der Thymusendothelzellen unreifsten Thymozyten in äußerer Rinde; mit zunehmender Reifung Wanderung der Zellen ins Mark, durch Venolenwände in den Blutstrom → Ansiedlung in sekundären lymphatischen Organen
Differenzierung T-Lymphozyten Aus undefferenzierten Vorläuferzellen (Thymozyten, syn. Prä-T-Lymphozyten) •
wichtig: enger Zellkontakt
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Vorbedingungen für Überleben ◦ Rezeptor für Fremd-Antigene (Selbst-Toleranz) ◦ Rezeptoren müssen von zugehörigen Co-Rezeptoren CD4/CD8 begleitet sein ◦ müssen körpereigene MHC-Moleküle erkennen ◦ sobald Lymphozyten sich in der Blutbahn befinden findet keine Reifung mehr statt
Selektion Prägung der T-Lymphozyten: unvollständige/unreife, falsch entwickelte T-Lymphozyten werden phaozytiert Nur die Thymozyten überleben, die Selbst-MHC-Moleküle und Selbst-Antigenpeptide mit niedriger Affinität (positive Selektion) binden •
alle anderen Thymozyten gehen unter; Beseitigung durch Makrophagen/Phagozytose
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zu hohe Affinität: negative Selektion (in Rinde oder Mark): Tod durch Apoptose
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nur 3 – 5% der Thymozyten überleben und gelangen als reife T-Zellen in Blutzirkulation
einige mit Selbst-Antigen reagierenden Zellen entgehen negativer Selektion: Entwicklung zu regulatorischen T-Zellen unreife T-Lymphozyten können gegen andere Zellen aggressiv werden Epithelzellen im Mark besitzen zusätzlichen Mechanismus zur Absicherung der Selbst-Toleranz
Altersinvolution Rückbildung des Thymus; Zeitraum: Ende Pubertät – 5. Lebensdekade •
kleine Reste von echtem Thymusgewebe bleiben bis ins hohe Alter bestehen → weiterhin Reifung undifferenzierter T-Zell-Progenitoren5
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ganzes Organ verliert an Masse ◦ Rinde am stärksten betroffen ◦ Mark bleibt als dünner, zusammenhängender Strang erhalten
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Fettgewebe dehnt sich im extrathymischen Raum aus Zellen des intrathymischen Kompartiments bleiben bestehen
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a) Thymus eines Kindes b) Thymus eines Erwachsenen: Septen verbreitert, Rinde stark reduziert, Thymusgewebe von Fettgewebe (FG) umgeben, Hassall-Körperchen (HK) größer (R) Rinde, (M) Mark, (Sep) gefäßführende Bindegewebssepten, (Pfeile) Hassall-Körperchen
5
Vorläufer somatischer Zellen, gehen aus asymmetrischer Zellteilung multipotenter Stammzellen hervor
Blut-Thymus-Schranke Behindert Eindringen von Fremdantigenen •
nur in der Rinde ausgebildet, Kapillaren/Venolen des Marks durchlässig für Antigene
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kontinuierliches Endothel der Kapillarwände + dünnere kappiläre Bindegewebsschit + geschlossene Schicht Thymuseptihelzellen (kontinuierliche Verbindung zur Organoberfläche) = spezielle Hülle um Rindenkapillaren
1. Thymuskapsel 2. Thymus-nurse-cells 3. Bindegewebssepten mit Blutgefässen 4. subkapsuläres Epithel (Blut-Thymusschranke) 5. kortikale Epithelzellen 6. medulläre Epithelzellen 7. Dendritische Zellen (aus Knochenmark) 8. Hassall'sches Körperchen 9. Makrophagen (vom Knochenmark) 10. Kortex 11. Medulla...