VL Theorien und Methoden der Literaturwissenschaft-2 (1) (1) (1) final PDF

Title VL Theorien und Methoden der Literaturwissenschaft-2 (1) (1) (1) final
Author Steven Härtig
Course VL Theorien und Methoden der Literaturwissenschaft
Institution Universität des Saarlandes
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Summary

Hatte ne 1,0, Thema im SS20 war Pole Poppenspäler, aber das spielt für die Klausur überhaupt keine Rolle...


Description

1. Vielfalt der Zugänge zu Literatur   



Desinteresse Hedonistischer Genuss Literaturkritik  Empfehlung oder Ablehnung einzelner Texte auf der Grundlage von Geschmackskategorien Wissenschaftliche Analyse und Interpretation von Literatur

Wissenschaftlichkeit Kriterien der Wissenschaftlichkeit:  Wissenschaftliche Aussagen sind intersubjektiv kommunizierbar  Kommunikation in rationaler Art und Weise  Diskutierbar und falsifizierbar  In einer transparenten Terminologie formuliert  mit Begriffen zu beschreiben  Legen ihre Vorannahmen offen  Drei Elemente: Thesen, Argumente, Theorien und Methoden  wissenschaftliche Aussagen formulieren Thesen (Behauptungen)  um die Behauptung zu belegen folgen Argumente (Belege/Beweise)  Theorien und Methoden Wichtig bei der Betrachtung eines Textes: Aus welcher Perspektive nähere ich mich dem Text?  Intentionen des Autors sind in der Literaturwissenschaft genauso wichtig und gültig wie die anderen Perspektiven  es gibt nicht „die eine“ Interpretation  alle Interpretationen müssen die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen  mehrere Interpretationen sind nebeneinander gültig Zugriffe diverser Theorien 

Text: Strukturalismus, Poststrukturalismus, Dekonstruktion



Kanal:  Intertextualität: Verbindung zu anderen Texten?  Medienwissenschaften: Einfluss der medialen Rahmenbedingungen



Sender (Autor/in): biographische Ansätze, Literaturpsychologie



Empfänger (Leser/in): Rezeptionsästhetik (Wirkung), Leseforschung



Historischer Kontext: Sozialgeschichte, Gender Studies, Kulturwissenschaften, Diskursanalyse  Kultur, Gesellschaftsordnung, politische Geschehnisse

2. Sozialgeschichtliche Literaturwissenschaft:    

Völkische Literaturwissenschaft baut auf Rassen und Volkskunde auf Nationalsozialismus Unterschiedliche stammesgebende Eigenschaften hätten Auswirkungen auf die Literatur (meisten Verbreitete Theorie) Joseph Nadler

Folge: Entstehung der Werkimmanenz:   

Nicht Sozial/Biografischen Kontexte betrachten, sondern Werke an sich auf Ästhetik des Textes als Kunstwerk Hielt ca 20 Jahre an Studentenrevolte 1968: Kritik an Werkimmanenz (Weil aus „völkischer LW“ hervorgegangen)

Folge: Aufkommen der Sozialgeschichte der Literatur:  

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Anfänglich: Gegenbewegung zur Werkimmanenz Ziel: Bestimmtheit der Literatur durch zeitgenössische soziale Verhältnisse, Untersuchung inwiefern und wo in Literatur historische Ereignisse verarbeitet werden Autoren + Werke gelten als Repräsentant der Gesellschaft, bestimmter Gruppen und ihrer Weltanschauung Historische Konstellationen und Regierungsformen werden miteinbezogen Politische Ideologien Historische Persönlichkeiten Gesellschaftliche Prozesse Rahmenbedingungen einer Epoche Historische Kämpfe zwischen versch. Gesellschaftsgruppen (Zb Faschismus vs Kommunismus) Werte+ Normen bestimmter Gruppen Einbettung in gesellschaftlichen, politischen, ideologischen, historischen Kontext

Untersuchungsebenen:       

Sprache Gattungen (zb Bürgerliches Trauerspiel) Figurenkonstellation Figurencharakterisierung Handlungselemente Erzählerkommentare Form der Bezugnahme auf historische Personen, Ereignisse und Prozesse

Entstehungsbedingungen:   

Aus welcher Schreibsituation heraus Die materielle Grundlage des Schreibens (wie Beruf des Schriftstellers entstanden) Verlagsgeschichte



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Zensurgeschichte ( Wie werden Texte durch Zensur verändert, dürfen Texte durch Zensur überhaupt erscheinen, Wurde der Text aufgrund von Zensur extra so verfasst?) Geschichte des Literaturbetriebs und der literarischen Öffentlichkeit Literarische Gruppenbildung ( Wann, warum, wo, bilden sich Gruppen von Autoren?) Wechselwirkung mit Geschichte

Veränderter Literaturbegriff:  Nicht mehr nur ästhetischer Gegenstand  Nicht nur das geniale Geistesprodukt eines einzelnen Autors  Vielmehr: Produkt gesellschaftlichen Handelns innerhalb einer bestimmten hist. Situation  Geprägt von diversen daran beteiligten Personen  Text somit ein Werk eines Künstlers, dass erst durch die Zusammenarbeit mit anderen ein stimmiges Endprodukt darstellt BSP: Pole Poppenspäler           

Paul Paulsen (Binnenerzähler): Bürger des höheren Mittelstandes, Handwerker der im Stadtrat ist Rahmenerzähler: Studierter, gehobenes Bürgertum, Drechselt in seiner Freizeit Text von Bürger für Bürger und behandelt eine bürgerliche Thematik Annäherung der beiden Figuren zur jeweils anderen Schicht des anderen Beide loben sich gegenseitig: S. 3,14, 18, 5 (Z.8), S. 72 (prächtige Leute) Klassische bürgerliche Werte: Fleiß, Tüchtigkeit, Gründlichkeit, Affektkontrolle (Wut bei Namensäußerung), Geduld, Pünktlichkeit, Wohlgeachtet (S. 53) Gefährdung dieser Werte durch: LISEI (S. 61) ABER: Lisei arrangiert und integriert sich, zeichnet sich durch ihre große Liebe (S. 4) und ihren Zusammenhalt aus, „ehrlicher Leute Kind“ (S. 49) Ihre Famile ist zwar „fahrendes Volk“, aber „gleicht“ dies durch bürgerliche Werte aus Familie: sparsam (S. 40), mäßig, Zahlt die Zeche, pünktlich Geschichte Liseis eine einer gelungenen Integration ins Bürgertum! Preis? – Aufgabe des Puppenspielens und des Vagabundenlebens

ANTAGONISTISCH ZU DIESEN WERTEN:  Der schwarze Schmidt und seine beiden Söhne  Konkurrent von Paul, ebenfalls Handwerker  S. 64, z. 11: schlecht gearbeitet Spieler, Neid, Verschwender – Degeneration der bürgerlichen Werte  Sohn verbleibt für immer im Gesellenrang und reißt umher  Somit Exaktes Gegenteil von Liseis Familie (Bürger die die Werte nicht erfüllen)

3. REZEPTIONSÄSTHETIK -

Klausur am 13. Juli

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Zunehmende Kritik an der werkimmanenten Theorie Erste Gegenbewegung in den 60er Jahren: Etablierung der Sozialgeschichte Diese Theorie heißt Rezeptionsästhetik In den Mittelpunkt rückt nun der Wandel der Deutung eines Textes in seiner Wirkungsästhetik -> Wie wird ein Text immer wieder neu und anders gelesen und gedeutet bei den verschiedenen Lesern? -> Sie interessiert sich nicht für den Text selbst, sondern den Text im Prozess der Kommunikation Der Textbegriff wandelt sich damit Text somit niemals „abgeschlossen) Erst dadurch, dass der Text gelesen wird, wird er überhaupt erst zu einem Text (Durch die aktive Lektüre) -> Durch Lesen wird dem Text eine Interpretation; eine Bedeutung gegeben Inwiefern wandelt sich der Text, weil er immer neu gelesen wird? Ein Text wandelt sich so lange, wie er gelesen wird (weil er immer neu und anders gelesen wird) Die Instanz der Sinnkonzeption ist nur der Leser – nicht der Autor -> Jeder Leser konzeptuiert einen neuen Sinn Es gibt nicht die eine Deutung eines Textes Es gibt Leerstellen, die vom Leser mit Deutungen gefüllt werden können Die Texte fordern sogar dazu auf, die Leerstellen immer wieder neu zu füllen Z.B. „Ein Mann läuft über die Straße, summt ein Lied vor sich hin und stolpert dann.“  Was wird nicht gesagt; was sind die Leerstellen? Z.B. Was für ein Lied summt er; wie sieht der Mann aus; wo ist er unterwegs; wer ist dabei; usw. -> Wir werden aufgefordert, den Text auszumalen -> In jedes Werk ist ein Leser bereits miteingeschrieben: an ihn wird appelliert, die Leerstellen auszufüllen -> Der IMPLIZITE LESER

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Leserbegriffe -

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Wirklicher, historischer Leser: Produktiver Leser: Liest einen Text und nimmt den gelesenen Text als Basis für einen anderen, größeren Leser Fiktiver Leser: Der Leser, der in einem literarischen Text auftaucht; der angesprochen wird (Du, günstiger Leser, wirst mir nicht übel nehmen, dass….) Leser wird angesprochen Impliziter Leser: in jedes Werk ist ein Leser bereits miteingeschrieben: an ihn wird appelliert, die Leerstellen auszufüllen

Erwartungshorizont: -

Produktion und Rezeption eines lit. Textes stehen immer einem Bezugssystem Es gibt zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Kultur immer ein bestimmtes Publikum und dieses hat bestimmte Erwartungen an den Text Also was ist ein guter Text etc. Diese Erwartungen in ihrer Gesamtheit sind der Erwartungshorizont Jeder Autor kennt den Erwartungshorizont einer zeit Autoren schreiben in diesen EH hinein Rekonstruierbar aus Rezeptionszeugnissen Erwartungen können erfüllt aber auch gebrochen werden Man kann also auch gegen den EH anschreiben (Bsp. Naturalismus, Sturm und Drang) Kann sein, dass der Text abgelehnt wird (Ggf Marquise von o..) Wenn man damit Erfolg hat, wird das auch teil des EH der Zukunft

Bezug EH auf Pole P. -

Erwartungen an die Gattung: Was für Erwartungen an die Novelle werden erfüllt? o Rückgriff auf reale Begebenheiten, die wirklich passiert sind o Erzählender Text in Prosa mittleren Umfangs o Unerhöhrte Begebenheit (nicht standesmäßige Heirat) o Eindimensionale Figuren, die sich nicht ändern o Es gibt einen Wendepunkt-> dramentechnischer Bezug o Klares Leitmotiv (Falkenmotiv) o Die Rahmenhandlung

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EH an DAMALIGE Jugendliteratur o Kindliche Figuren und kindliche Erzähler o Vermittlung von Moral und Werten o Einfache Sprache o Heterosexualität

Bezug Leerstellen auf Pole P. -

Geschlecht des Liebespartners nicht genannt Warum nimmt Lisei den Heiratsantrag an Wir müssen Paulsen alles glauben, da es keine andere Erzählinstanz gibt; kein Korrektiv -> wir können immer Zweifel über das Gesagte anbringen Warum haben alle Protagonisten nur ein Kind?

4. Gender Studies       

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Befassen sich mit bestimmten Imaginationen von Weiblichkeit, die als biologische Merkmale dargestellt werden, obwohl es sich um kulturelle Zuschreibungen handelt Untersucht Zuschreibung von Geschlechterrollen in literarischen Werken Ziel: Aufdeckung patriarchalischer Strukturen und die Rolle der Frau in diesem, brechen der eingespielten Rollen Ausgangspunkt: Zeit der Studenten- und Frauenbewegung Politische Ziele Frage nach den Geschlechterrollen Abgrenzung sex und gender  sex: biologisches Geschlecht  gender: kulturelle Zuschreibungen Gender Studies untersuchen wie Geschlechterrollen in Literatur aufrecht erhalten werden Oft bestätigung pat. Strukturen in Literatur

Untersuchungsebenen      

Erzählerrede  Wie äußert sich der Erzähler? Figurenrede  Wie äußern sich die Figuren? Figurencharakterisierung  Welchen Charakter weisen die Figuren auf? Handlung  Scheitert Person durch Ausbruch aus Geschlechterrollen? Bildlichkeit  Wie wird mit Geschlechterrollen umgegangen? Diverse rhetorische Techniken und Stilmittel

Traditionelle Zuschreibungen  

Mann: kraftvoll, selbstständig, aktiv, gewalttätig, verstandsorientiert Frau: häuslich, zart, abhängig, unselbstständig, passiv, gefühlvoll, schamhaft

Imaginationen von Weiblichkeit  

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Heilige: erfüllt positives Muster, passiv, leidend Femme Fatale: oft gestaltete Frauenfigur, verführerisch, Gegenteil zur Heiligen, aktiv, rational, ausgeklügelte Taktik, intelligent, stark, verstößt gegen viele klassische Muster Hexe: Außenseiterin, nicht häuslich, aktiv, rational, verstößt gegen Rollenmuster Das böse Weib, die Stiefmutter, die sexbesessene Jungfrau etc.

Pole Poppenspäler  

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Klassische Rollenverteilung in den verschiedenen Haushalten Frauen sind für den Haushalt zuständig  S. 17, Z.6 „das meine gute Mutter mir warm gestellt hatte.“  S. 37, Z.18 „Meine Mutter kam aus ihrer Küche“  S. 40, Z. 18 „entweder bei meiner Mutter in der Küche“ Mann verdient Geld, höchster im Haus Männer erzählen die Weltsicht und die Frauen kommen nur kurz zu Wort Darstellung Lisei  klassische, weibliche Passivität  Unterordnung  emotional schwach (weint oft)  Köpfchen, Ärmchen... (Verniedlichung) Gesellschaftliche Machtverhältnisse werden in der Anrede deutlich (ihr/du) Ganz klare, klassische Genderzuschreibungen Ausnahme: Familie Tendler  umgekehrte Rollen bei dem Ehepaar; ABER deshalb: oft Streit

5. Literaturpsychologie     

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Ende der 60er/70er Jahre Aufstieg der akadem. Psychologie John Lemon Wiederentdeckung von Sigmund Freud Def: LP ist ein Sammelbegriff für Zugänge von Literatur, die sich mit psychischen Strukturen und Prozessen (des Autors, aber auch in 2. Instanz mit dem Leser) beschäftigt Das, was im Autor passiert, wenn er einen Text schreibt, warum schreibt Autor so und wieso genau das? Viele unterschiedliche Facetten der LP die sich unterscheiden 1. Bsp: Man sucht nach einer psychischen Störung eines Autors im Text 2. Bsp: Inwiefern wird im Text eine psychische Störung behandelt 3. Bsp: Beim Lesen werden im Rezipienten Prozesse ausgelöst 4. Verarbeitung menschl. Kollektivprobleme in Literatur

Empirische LP:  Untersucht auf Grundlage äußerlicher Merkmale oder beobachtbarer Daten das Verhalten von Menschen – Blutdruck/Pulsmessung  - Schließt dabei auf psychisches Verhalten  Methoden: Beobachtung/Befragung, EEG, Puls, Blutdruck  man schließt auf psychische Prozesse bei der Lektüre eines Textes  BSP: Vergleich der o.g. Werte bei Lektüre von Arie, Zeitungsartikels und eines Gedichts  Wie reagieren Menschen auf unterschiedl. Arten/Gattungen von Texten  Erfassung kognitiver Prozesse  Erfassung emotionaler Prozesse

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Unterschiedl. Gruppen werden beobachtet NICHT genaues eingehen auf lit. Texte

Hermeneutische LP:  Untersuchung sprachlicher Äußerungen im Text auf psychische Vorgänge  Klassische Geisteswissenschaft  Gründungsvater: Sigmund Freud: Psychoanalytische LW  Thesen Freuds:  4 Phasen, die korrekt bewältigt werden müssen, ansonsten können Süchte oder Krankheiten bei Nichtbewältigung entwickelt werden.  1. Orale Phase – Fresssucht Rauchen  2. Anale Phase – Geiz, Sammelsucht  3. Ödipale Phase- schwere Personenkonflikte, begehren älterer Sexualpartner  4. Genitale Phase Freuds Instanzmodell:   

ES: Wünsche, Affekte, Begierde, moralisch nicht legitimes/ realisierbares ÜBER-ICH: Speicher der Normen, das was einem anerzogen wird (Kein Mord, nicht stehlen) ICH: Bewusstsein als Vermittlungsinstanz (das tatsächliche ich) Kompromiss zwischen Über-Ich und Es

Erziehung: Entwicklung vom Lustprinzip zum Realitätsprinzip: Lust von Es bleibt jedoch immernoch bestehen. Basale Theorie:  Sexualtrieb (Eros), der ganz andere Richtungen annehmen kann  Todestrieb (Thanatos): Aggression, Zerstörungssucht, Vernichtungswillen, Gewalt – bis hin zu Suizid „FREIE ASSOZIATION“ (Couch-Gespräch)  1. Ansatz: Äußerungen werden „aus der Seele“ gedeutet  Versuch: wo liegen verdrängte wünsche, welche Phasen wurden nicht richtig verarbeitet         

2. Ansatz: „Traumtheorie“ nach Freud 1. Fkt: Tagesreste aufarbeiten 2. Fkt: Wünsche, Träume, das Fiktive wird erfüllt, alles was real nicht ausgeführt werden kann ( ES) Strategien: 1. Verschiebung 2. Verdichtung: aus 2. Personen im Real wird im Traum 1 (zb. Geliebte hat im Traum Züge der Mutter) Literatur hat parallelen zum Traum - in der Literatur können die Wünsche des Es fiktional ausgelebt werden BSP: Kafka: Vatermord, Sex mit Schwester erwünscht, Karl May: homoerotisch

Oft in Texten:  Würstchen, Stangen : Phalloi  Vasen, Höhlen, Gefäße: Vaginen



Keller – Unterbewusstsein

LP im Falle Pole Poppenspäler:          

Theodor Storm: Pedophil (zu präpubatären Mädchen) PP: Lisei (Mädel von ca 10 Jahren) Anspielungen an die Frau, die im Kind zu sehen ist. (S. 32, Z. 26) Traum über Kasper: S. 17, Z. 26 Kasperl hackt mit Nase in Nase von Pole NASE: wichtigstes Leitmotiv! „Groß wie eine Wurst“, „Zipfel schlenkert hin und her“ Kasper führ Pole in Genitale Phase! GLOCKE: 2. Leitmotiv: weibliches Geschlechtsorgan PEITSCHE: 3. Leitmotiv: Bändigung der Animalischen Leidenschaft TEXT: lebende Begierde, die als Kind entsteht, wird als Erwachsene Begraben ( Begrabungsszene)

Sitzungen bis 6. Juni – 13. Juli Klausur - 8:30-12.00 Uhr - B3.1, HS III _ R. 012 - 5 Termine: 8.30, 9.15, 10.00, 10.45, 11.30 - Dauer 10-15 min - Mit Mund-Nasen-Schutz - Für Termin anmelden (!!!)

5. Intertextualitätstheorie       

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Berühmter Stoff: Romeo und Julia Text-Prätext-Bezug Z.B. Parodie vom Erlkönig Textsystem-Bezug Bezug von Texten auf anderen Texten Kommentare/Parodien/Zitate von bestimmten Texten Literarische Texte sind immer auf andere bezogen und stehen nicht allein – weisen Beziehungen zu anderen Texten auf (Goethes Ossiam, Goethes Werther [liest Klopstock und Homer im Werk]; die neuen Leiden des jungen W.) Gerad Genett -> „Palimpseste“: umfassende IT; klare Klassifikation „Jeder Text ist ein palimpsest“ Durch Übereinanderschreiben von Handschriften (Papier war teuer im MA) entstehen Textbezüge; das sind palimpseste Paratexte setzen eine Brille auf, noch bevor man das Buch anfängt (Z.B., wenn da steht, dass es sich um eine Novelle handelt – ich mag aber gar keine Novellen etc.) -> Beeinflussen die Lektüre extrem stark, weil wir sie bereits einordnen, bevor man mit der Lektüre beginnt; PRÄGEN die Lektüre

5 Formen von Intertextualität: 1. Einfache Intertextualität: Bezug eines Testes auf einen anderen Text (direkter TextPrätext-Bezug z.B. wenn jemand sagt ich möchte ihnen nicht mit dem Goetz-Zitat kommen! 2. Paratextualität: Paratexte sind das Beiwerk zum eigentlichen Text; also z.B. Klappentext, Cover, Werbung für anderes Buch: Alles was im Umfeld eines Textes steht, aber nicht der eigentliche Text ist a. Peritexte (z.B. Untertitel, Widmung, Motto, Vorrede, Werbetext, …) b. Epitexte: Werkexterne Beitexte (z.B. Interwiews mit Autor, …) 3. Metatextualität: Der Kommentar eines Textes (z.B. bei Übersetzungen Sprach- und Sachkommentar) 4. Hypertextualität: Transformation eines ganzen Textes in einen neuen Texxt (man nimmt sich einen Text und macht einen neuen daraus a. Parodie: Text wird neu geschrieben und in dabei humoristisch gebrochen, häufig durch Herabsetzung (Form bleibt i.d.R. gleich) b. Travestie: Ebenfalls humoristische Brechung; Inhalt wird beibehalten ABER Form wird geändert in unangebrachte sprachliche Form (z.B. Friedrich Hebbel hat Tragödie geschrieben aus Judith Stoff – Johann Lestoi hat Komödie daraus gemacht; unglaublich lächerliches Lustspiel) c. Kontrafaktur: Neuschreibung eines Textes ohne Humor/Herabsetzung (z.B. Aktualisierung an aktuelle Zeitumstände, ohne ursprünglichen Text herabzusetzen) 5. Architextualität: Gattungsreferenzen; man schreibt einen Text unter Berücksichtigung von bestimmten Gattungsmerkmalen – Textsystembezug Bezug auf Pole Poppenspäler: 

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Paratextualität: Explizit auf Novelle bezogen, Vorwort von Storm, Originaler Publikationsort (Zeitschrift „Deutsche Jugend“) o Epitexte: Briefl. Äußerungen durch Storm selbst, Rezensionen Architextualität: Schreiben in der Tradition der Novelle Einfache Intertextualität: Nachtwächterlied (S. 17) – dt. Volkslied aus dem 17. Jhd (allerdings leichte Abwandlung also schon leichte Form von Hypertextualität in zwei Versen) Hypertextualität: Puppenspiel bietet die Möglichkeit, das Erzählte zu reflektieren; wir erfahren von 4 Stoffen: > Faust, Heilige Genoveva, Der verlorene Sohn, Die schöne Susanna > Die (letzteren 3) Stoffe reflektieren die Bedrohungen der bürgerl. Existenz und die Bedrohung der Frau durch Wanderschaft/Verlassen der Heimat/des Hauses (Verlassen/Verlust der Heimat, Verlassen/Verlust der Frau, Ehebruch etc.) > Pole macht alles richtig: Geht auf (Arbeits)reise und heiratet erst dann; die Tändlers machen hingegen alles falsch, weil sie immer auf Wanderschaft sind

> Faust: Bedrohung durch falschen Glauben (Lisei macht alles richtig, weil sie vom falschen Glauben, also dem Katholizismus, abfällt und sich dem Protestantismus zuwendet)

6. Strukturalismus      

Strukturalismus nicht hermeneutisch Interessiert an den internen Strukturen...


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