Title | VL 5 Oberflächen- und Tiefenstrukturen der Unterrichtsqualität |
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Course | Lehren und Lernen I/Lehren und Lernen/Reflexions- und Handlungsfeld Lernarrangements. Lehren und Lernen I: Vorlesung Lernarrangements/Unterrichtsqualität |
Institution | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
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Dozent: Thilo Kleickmann
VL 5 von Lehren und Lernen 1: Unterrichtsqualität
Thema: Oberflächen- und Tiefenstrukturen der Unterrichtsqualität...
VL: Unterrichtsqualität
5
Oberflächen- und Tiefenstrukturen der Unterrichtsqualität (Unterricht beschreiben & analysieren) Typische Merkmale der Unterrichtssituation: 1. Mehrdimensionalität viele Personen mit versch. Zielen interagieren miteinander auf versch. Ebenen) 2. Simultanität viele Ereignisse laufen gleichzeitig ab 3. Unmittelbarkeit Unterricht im ständigen Fluss, erfordert schnelles Handeln 4. Nichtvorhersagbarkeit begrenzt die Planbarkeit, Lösungen oft nicht auf andere Situationen übertragbar 5. Öffentlichkeit Handeln der LK ist meist in der Klasse öffentlich 6. Geschichtlichkeit LK & SuS teilen eine gemeinsame Geschichte Ziel der Unterrichtsforschung: Komplexität in präzise beschreibbare Teildimensionen einteilen
Oberflächen- bzw. Sichtstrukturen: können „direkt“ durch das Betrachten des Unterrichts erkannt werden z.B. Sozialformen (Gruppen- oder Einzelarbeit), Methoden, Organisationsformen (Klassen-, Förderunterricht) Tiefenstrukturen: stärkere Interpretation des Unterrichtsgeschehens erforderlich z.B. Wie kognitiv anregend ist der Unterricht? / „Fehlervermeidungskultur“ z.B. Basisdimension kognitive Aktivierung oder Klassenführung
Zwei zentrale Befunde: 1. Sichtstrukturen & Tiefenstrukturen variieren weitgehend unabhängig voneinander (Bsp. Gruppenunterricht) 2. ob Unterricht erfolgreich ist, hängt weniger von Sicht- als von Tiefenstrukturen ab ( Dimensionen der Unterrichtsqualität)
Bsp.: Frontalunterricht / Lehrerzentrierter Unterricht (Sichtstruktur) Was sollte berücksichtig werden? (Tiefenstruktur)
Sinnvoll-rezeptives Lernen nach Ausubel (1960): inhaltliche Verknüpfung mit dem Vorwissen Aktivierung der Lernenden Advance organizer
Vier Grundformen des Lernens nach Ausubel: Rezeptiv (fertig dargeboten)
Entdeckend (selbst erarbeitend)
mechanisch dargebotene Informationen werden wortwörtlich gelernt & nicht mit Vorwissen verknüpft ein v. dem Lernenden entdeckter Sachverhalt wird wortwörtlich gelernt & nicht mit dem Vorwissen verknüpft
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sinnvoll dargebotene Informationen werden inhaltlich/konzeptuell gelernt & mit Vorwissen verknüpft ein v. dem Lernenden entdeckter Sachverhalt wird inhaltlich/konzeptuell gelernt & mit Vorwissen verknüpft
Elemente der direct instruction: 1. Einführung Zusammenfassung & Wiederholung bereits gelernter Inhalte 2. Darbietung Darstellung der neuen Lernziele & Lerninhalte durch einen Lehrervortrag, o.Ä. 3. Übungsphase in der Gruppe gemeinsames, angeleitetes Üben mit vielen Fragen, der Beteiligung aller SuS & direktem korrigiertem Feedback 4. individuelle Übungsphase individuelles Üben mit Anleitung & korrigierten Feedback Zusammenfassung: -
klare Ziele & Leistungserwartungen / Verknüpfungen von Vorwissen ausrichten / advance organizer / gute Strukturierung / Reduktion auf zentrale Konzepte bzw. wichtige Informationen (Arbeitsgedächtnis) / ausgiebige, aktivierende Übungsphasen / Überprüfung des Verständnisses & detailliertes Feedback...