Title | 6.VL Lektürekurs - Zusammenfassung der Sitzung |
---|---|
Course | Lektürekurs: Kinder- und Jugendliteratur |
Institution | Universität Passau |
Pages | 3 |
File Size | 105.6 KB |
File Type | |
Total Downloads | 66 |
Total Views | 139 |
Zusammenfassung der Sitzung ...
6. VL: Realistisch-problemorientierte Kinderjugendlektüre/Inklusion Maar: Neben mir ist noch Platz Realistisch-problemorientierte Kinderjugendlektüre/Inklusion Realismus $ die lit. Epoche (KJL des Realismus) Modell von Welt, was unseren Wahrscheinlichkeitsvorstellungen entspricht In KJL Darstellung eines bestimmten Ausschnitts von „Wirklichkeit“: o Darstellung des alltäglichen Lebens von KuJ o besonders der sozialen Wirklichkeit o Realistisch-problemorientiert: nicht nur Darstellung von „Realität“ (≈ Sachbuch) o sd. problematische Seiten: sozialkritischer Realismus! Problemorientierte Literatur der 70er und 80er: „Themenbücher“: „Themenwellen“ o Arbeitslosigkeit, Aussteiger, Umwelt ... o Jugendliche Hauptperson erlebt Thema das im Hintergrund steht auch noch in den 90ern: o Rechtsradikalismus, Missbrauch, Modedrogen ... ab 2000: o Mobbing, Internetkriminalität, Migration ... aufklärerische Intention: o Einstellungsänderung in klare Richtung, „didaktischer“ Anspruch o knüpft an Tradition der Aufklärung an -> man will Kinder in bestimmte Richtung erziehen Personen als exemplarische Fälle, Typik o Bsp. Rolltreppe abwärts, verschiedene Cover, verschiedene Interpretationen der Personen Entwicklung ab den 90ern: Psychologisierung: → Psychologischer Roman Maar, Neben mir ist noch Platz (1996) Problemorientierte Literatur in der Grundschule?
Realistisch-problemorientierte Literatur neueren Typs Thematisierung der eigenen Beziehung zu dem Fremden Thema für die Kinder wirklich erfahrbar keine Lösung für die Probleme in Aishas Land, sondern auf der Ebene des eigenen Verhaltens ⇒ Orientierung am lesenden Subjekt Paul Maar „Neben mir ist noch Platz“ – Textvergleich Fassung von 1988 - Ulla, Karin, Christine - Mark - Briefe schreiben
Fassung von 2015 - Lisa, Chris, Carla - Euro - mit dem Handy telefonieren
Kommen aus dem Libanon
Kommen aus Syrien, Zwischenstation im Libanon
Asylstatus wird nicht thematisiert
Thematisierung des Asylverfahrens
Familie kehrt nach fremdenfeindlichen Attacken in den Libanon Zurück
Familie zieht in eine andere Aufnahmeeinrichtung nach Bielefeld um.
Nachwort: - Anpassung der Erzählung an jüngste Ereignisse - Keine Kausalität Fremdfeindlichkeit Rückreise Literatur wandelt sich mit gesellschaftlichen Zuständen mit
Nachwort: Tatsachenbericht aus der damaligen Zeit
Schwierigkeitsgrad? 1. Explizite Führung des Lesers, wo es darum geht, die andere Seite zu verstehen: die andere Kultur: z. B. dass der Bruder A. immer begleitet die andere Religion: z. B. dass sie kein Schweinefleisch essen Überwindung des Egozentrismus als wichtige Entwicklungsaufgabe der GS (nach Piaget). Jeder denkt das was er macht ist normal, was andere machen somit nicht normal 2.
Einige „Botschaften“ müssen im Laufe der Geschichte selbst erkannt werden: Gedankenlose Ausgrenzung Aishas – Gewalt gegen Asylanten Aishas „gute Tat“ – Akzeptanz, die man sich nicht erst verdienen muss Steffis kleine Probleme mit der Peer-Group – Aishas große Probleme mit der gesellschaftlich-politischen Situation eines Asylantenkindes Freundschaft: Marie-Luise – Aisha Heimatlosigkeit Aishas: in Deutschland – im Libanon – in Syrien
Illustration: 2 verschiedene Mädchen (verschiedenen Haarfarbe) Mauer auf dem Cover spielt im Buch so keine Rolle Illustrierte Mauer im Buch öfter vorhanden Mauer = symbolische Mauer: Kulturen und gesellschaftlichen Verflechtungen der Mädchen beide oben drauf/ Kinder durch Mauer getrennt
Thema „Inklusion“: In der 2009 beschlossenen „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, ein inclusive education system (inklusives Bildungssystem) zu errichten, in dem der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung der Regelfall ist. „Menschen mit Behinderungen“ wird in Artikel 1 Satz 2 der UN- Behindertenrechtskonvention definiert: Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeintr;chtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.
Beschulung von Behinderung - Behinderung als Problem? Form von Beeinträchtigung wird als Problem empfunden
Das Thema Behinderung in der KJL Buch Wunder? Thema „Normalit;t“ Kapitel, S. 9f. = Augusts Gedankeng;nge Ergänzendes Material: Bereits in der Präambel der UN-Behindertenrechtskonvention wird auf den Begriff „Behinderung“ Bezug genommen. Dort wird beschrieben, dass sich das Verständnis von Behinderung ständig weiterentwickelt und dass Behinderung aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren entsteht, [...]. Diese Erläuterung verdeutlicht, dass ein Verständnis von „Behinderung“ nicht als fest definiertes Konzept verstanden wird, sondern von gesellschaftlichen Entwicklungen abhängig ist.
Thema „Beziehungsarbeit“
das Verhältnis von Jack und August das Verhältnis von Via und August
Thema „Wertevermittlung“ die Rede des Schulleiters (S. 360-364): Wertevermittlung Gewöhnung Thema: „Augusts Maxime“ „Jeder Mensch auf der Welt sollte zumindest einmal Standing Ovations bekommen, denn wir alle überwinden die Welt“. (S. 380) Vergleiche: „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1. Johannes 5,4). Lit.: Glasenapp, Gabriele von: Simple Stories? Die Darstellung von Behinderung in der KJL. In: kjl&m 14.3 (2012) S. 3-15 „Und so evozieren die Erzählungen immer auch ein Selbstbild der Gesellschaft, der die Verfasser, die Vermittler und die Leser entstammen – ein fast ausschließlich positives Selbstbild, dessen utopischer Charakter nach Möglichkeit nicht erkennbar werden soll. Die Lektüre von kinder- und jugendliterarischen Texten konfrontiert die Leser daher weniger mit behinderten Akteuren, sondern vorrangig mit sich selbst bzw. den eigenen Sehnsüchten, einer solchen Gesellschaft anzugehören. Der Erfolg der Erzählungen beruht aus diesen Gründen weniger auf ihrer vorgeblichen Realitätsabbildung, als vielmehr vorrangig auf Textstrategien – unter denen der utopische Gesellschaftsentwurf ohne Zweifel die wichtigste Rolle spielt.“ (S.15)
Thema: „Erz;hlverfahren“ Blick in Gedanken und Gefühle der Personen: psychologischer Roman Perspektivenwechsel Sicht des gleichen Ereignisses aus verschiedenen Perspektiven: Außensicht, Innensicht Schwergewicht auf Beziehungen der Personen zueinander, weniger auf Action Warum wird Julians Sicht nicht geschildert? Literatur: Müller, Karla: Inklusion und Heterogenität in Raquel J. Palacios Jugendroman „Wunder“. In: Literatur im Unterricht 1 (2016) S. 77-86....