Title | Zusammenfassung Bildungspolitik Bildungsrecht und Bildungsorganisation |
---|---|
Author | Jasmin Rowe |
Course | Bildungspolitik Bildungsrecht und Bildungsorganisation |
Institution | Universität Regensburg |
Pages | 13 |
File Size | 469.7 KB |
File Type | |
Total Downloads | 103 |
Total Views | 131 |
Prof. Dr. Hans Gruber Lehrstuhl für Pädagogik III...
Bildungspolitik, Bildungsrecht und Bildungsorganisation Gruber Das deutsche Bildungssystem Struktur der Bildungssystems Elementarbereich: Kindergarten/-hort Primarstufe: Grundschule Sekundarstufe I: Qualifizierende Schulabschlüsse Sekundarstufe II: Hochschulreife Tertiärer Bildungssektor: Hochschulen Quartärer Bildungssektor: Weiter-/Fortbildungen
Funktionen: Weitergabe gesellschaftlicher und kultureller Errungenschaften Eingliederung von Individuen in das Beschäftigungssystem Realisierung von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit Gerechte Verteilung begehrter Positionen Förderung der Entwicklung von Individuen Erzeugung von Unterschieden Ermöglichung einer individuellen Entwicklung einer Lern- und Bildungsbiographie - Vertikale Durchlässigkeit (zwischen den Stufen) - Horizontale Durchlässigkeit (zwischen Strängen innerhalb einer Stufe) - Adressatenorientierter Unterricht Inhalt Lehrpläne beschreiben das allgemeine Bildungsgut Inhalte resultieren aus komplexen Verhandlungen (Kultusministerien) Umsetzung der Lehrpläne als Verantwortung der Lehrer Grundzüge der Entwicklung seit 1945 BRD: Gegliedertes Schulsystem - Modernisierung seit den 60er - „Bildungsexpansion“ - Föderales Prinzip DDR: Einheitsschulsystem - Grundsatz der Gleichheit der Bildungschancen - Polytechnische Oberschule & Erweitere Oberschule - Starke Betonung der Elementarstufe
Nach der Vereinigung: - Radikale Übernahme des westlichen Schulsystems nach 1990 - Länderspezifische Entwicklungen (neue/alte Bundeländer) - Variationen der Dreigliedrigkeit des Schulsystems (Haupt- und Realschule und Gymnasium) - Fokussierung auf Unterricht, „Output“-Evaluation und Effizienzkontrolle
Hochschulen Größere Autonomie als allgemeinbildende Schulen Einfluss des Bundes und der Länder differenzierter Resultat: größere bundesweite Ähnlichkeit, dennoch größere Binnendifferenz Aktuell: Orientierung an supranationalen Merkmalen Allgemeine Aktuelle Prinzipien Output-Orientierung - nicht Gegenstände und konkrete Inhalte werden festgelegt, sondern die an ihnen zu erwerbenden Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bereitschaften und Kompetenzen - inspiriert von Weiterbildung und beruflicher Bildung - steigender Einfluss ökonomischer Kräfte auf Bildungsinstitutionen - Ökonomische Orientierung der Institutionen - Effizienzkontrolle, Sparzwänge - Bildungsstandards Professionalisierung Internationale Erfolgsmodelle Institutioneller Rahmen des deutschen Bildungssystems Kultusministerkonferenz - Ständige Konferenz der Kultusminister der Bundesländer - Gründung 1949 - Ab 1990: Neue und alte Bundesländer - Überregionale Fragen von kultur- und Bildungspolitik - Zusammenarbeit mit DAAD (Dt. Akademischer Austauschdienst) und internationalen Organisationen (UNESCO, OECD) - Grundstruktur der organisatorischen und curricularen Ausgestaltung des Bildungssystems Bund-Länder-Kommission - BLK = Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung - Koordinierung der Bildungspolitik und -planung seit 1970 - Ursprungsidee: Entwicklung eines Rahmenplans für das gesamte Bildungswesen - Wichtigste Tätigkeit: Förderung von Modellversuchen, Initiierung von Innovationsideen - Aktuell: Steigerung der Effizienz inm Unterricht (TIMSS-Konsequenz) Deutscher Bildungsrat (1966-75) - Zwei Kammer: Regierungskommission & Bildungskommission - Vorschlag eines integrierten Bildungswesen - Ausbau des Elementarbereichs - Ausgleich sozial ungleich verteilter Startchancen - Verzahnung berufsbezogener und allgemeiner Bildung - ABER: Differenzen innerhalb des Gremiums Wissenschaftsrat - Wissenschaftsorganisationen und Personen des öffentl. Lebens - Verwaltungskommission seit 1957 - Pragmatische Vorschläge zur Veränderung der Forschungsinstitute und der Hochschullandschaft - Beratende Funktion: Hochschulneubau, forschungsorganisation/-finanzierung
Internationaler Vergleich: Das finnische Bildungssystem Grundzüge des Bildungssystems: „Finnish lessons“ „Teach less, learn more“ – „Test less, learn more“ Perspektivenwechsel im Bildungssystem (70er) - Von zentralistischen zu marktwirtschaftlichen Prinzipien Idee der Flexibilität - Wettbewerb zwischen Schulen - Differenzierung des Lehrangebots - Größere Entscheidungsspielräume - Stärkung elterlicher Entscheidungsgewalt Erhöhtes Qualitätsmanagement - Überprüfung der Effektivität der Ausbildung - Fortwährende Evaluation auf allen Ebenen - Geringe Leistungsunterschiede zwischen Schulen Schule als Unternehmen, Schulleitung als Management, Eltern & Kinder als Kunden Einheitsschule mit Förderpädagogik Die Rolle von Evaluation Jakku-Sihvonen: „Evaluation and outcomes in Finland 1995-2002” - Großer Evaluationsbericht über das gesamte Bildungssystem - Untersuchung des Wechsels zum wettbewerbsorientiertem Schulsystem - Freiheit in der Gestaltung von Bildungsbemühungen (Curricula, Unterrichtsform, Schulraumgestaltung) - Überprüfung der Ergebnisse der Bildungsbemühungen - Evaluation als Feedback Effekte auf Schulebene - Freiheiten beim Schulcurriculum und Schülerwahl - Qualitätsmanagement Effekte auf Familien/Individualebene - Freie Schulwahl - Wahlmöglichkeiten - Individuelle Lernpläne Finnisches Schulsystem Basic Education - 9 Jahre Pflichtschule - 6 Jahre Unterricht bei einem Lehrer; dann 3 Jahre Unterricht bei Fachlehrern - Keine Anwesenheitspflicht, kein „Durchfallen“ (Verantwortung der Eltern) - 99,7% erreichen den Primarschulabschluss - Hervorragende Lernergebnisse im internationalen Vergleich - Kostenfreie Schulbildung, Verpflegung, Transport - Bereitstellung von Erziehungsberatung für die Eltern - Nationales Kerncurriculum: Fördererziehung, Schüler-Fürsorge, Evaluation, Kooperation mit Eltern - Lehrplan: Muttersprache, zweite Landessprache, Fremdsprache, Umweltkunde, Gesundheitserziehung, Religion, Geschichte, Sozialkunde, Mathe, Physik, Chemie, Bio, Geographie, Sport, Musik, Kunst, Handwerk, Privat-Ökonomie - Zusätzlich: einjähriges Früherziehungsjahr; freiwilliges 10. Schuljahr; Aktivitäten am Morgen & Nachmittag - Erhalt aller Voraussetzungen für die höhere Sekundarschule
Höhere Sekundarschule - Aufteilung in zwei Zweige - Allgemeine Sekundarstufe (gymnasiale Oberstufe): Vorbereitung auf Reifeprüfung o Landesweit einheitliches Bewerbungs- und Aufnahmesystem o Lehrplan für 3 Jahre (aber auch 2/4 Jahre möglich) o Auch für Erwachsene o o
Ziel der weiteren höheren Ausbildung landesweit einheitliche Reifeprüfung
vier Test in Muttersprache und/oder zweite Landessprache, Fremdsprache, Mathematik, Natur-/Humanwissenschaft o Mehr als 50% bestehen die Reifeprüfung Berufssekundarschule: Vermittlung beruflicher Kompetenzen o
-
Lehramts-Ausbildung Ausdrücklich forschungsbasierte Ausbildung Verpflichtende Aufnahmeprüfung (renommiertes Studium) - 1. Phase: Auswahl durch Multiple-Choice-Test - 2. Phase: Gruppeninteraktionsaufgabe und mathematisch-naturwissenschaftlicher Test - 3. Phase: Vergabe der Studienplätze (85 in Turku) Primarschul-Lehramt - Test der akademischen Fertigkeiten - Eignungsgespräch am Department of Teacher Education Fachlehrer - Eingangsprüfung im jeweiligen Fach - Eignungsgespräch Master-Niveau von Lehrkräften “researcher Workshop” - Theoretische Grundlagen o “teacher-as-a-researcher”-Forschung o o
Problembasiertes lernen Kollaboratives Lernen
o Expertiseforschung - Gruppen von 3-4 Personen - Konferenzen zur Präsentation durchgeführter Projekte - Durchführung einer empirischen Studie an einer Schule - Betonung der subjektiven Relevanz der Forschung - Integration inhaltlicher Elemente - Forschungsarbeit soll „alltäglich“ werden „Inquiry into teaching is part of what it means to teach”
Supranationale Bildungsinstitutionen und ihre Bildungspolitik Rolle supranationaler Bildungsinstitutionen Zusammenspiel und Verzahnung von Bildung, Politik und Arbeit Gemeinsame Akteure und bildungspolitische Institutionen Internationalisierung durch Digitalisierung und Vernetzung Globalisierung und Mobilität Internationale Regierungsorganisationen
OECD Organisation for Economic Cooperation and Development Aufgaben und Ziele Politik zur weltweiten Wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen zum Wohl aller Bürger Untersuchung des gesellschaftlichen Wandels und Entwicklungen im Bereichen wie Handel, Landwirtschaft, Technologie, Steuern und Umwelt Analyse und Prognose von makroökonomischen Entwicklungen Unterstützung der Regierungen in der Koordination Inter-/nationaler Politik Förderung des Wirtschaftswachstumes und Beschäftigung Stabilisierung der öffentlichen Finanzen/ Wirtschaft Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in Drittstaaten Ausweitung des Welthandels Erhöhung des Lebensstandards Schaffung internationaler Standards Gleichberechtigter Zugang zur Bildung für alle Förderung effektiver Gesundheitssystem Kampf gegen soziale Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit Publikationen, Statistiken, Studien, Indikatoren Struktur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gründung: 1961 (Hauptsitz Paris) Generalsekretär: Angel Gurría Amtssprache: Englisch & Französisch 35 Mitgliedsländer (Demokratie & Marktwirtschaft) Rat, Ausschüsse und Sekretariat Bildungsbericht: „Bildung auf einen Blick“ Überblick über die Bildungssysteme Internationaler Vergleich in Bezug auf Bildungsbeteiligung, -verlauf, -finanzierung und Organisation der Schulen Ungleichgewicht zwischen Geschlechtern - Frauen seltener in Promotionsprogrammen oder Führungspositionen - Frauen häufiger im Bildungs-7Gesundheitswesen als in Natur-/Ingenieurwissenschaften Migration - Geringe Beteiligung in allen Bildungsstufen - Kinder seltener in Vorschulprogrammen - Vorschulprogramme fördern die Lesekompetenz Arbeitsweise Datensammlung→ Datenanalyse→ Diskussion→ Entscheidung→ Umsetzung
CERI Centre for Educational Research and Innovation Zentrum für Forschung und Innovation im Bildungswesen Innovatives und kreative Programm der OECD Aufgaben und Ziele Verbesserung der Verbindung zwischen Forschung, Politikinnovation und Praxis Erweiterung des Wissens über Bildungstrends und -entwicklungen
Initiative zur Einbeziehung von Erziehungswissenschaftlern, Praktiker und Regierungsbeamten in länderübergreifende Entscheidungen Zukunftsorientierte Forschungsanalysen und Synthesen Förderung der Innovationen im Bildungsbereich Internationaler Austausch von Wissen und Erfahrungen „Innovation Strategy for Education and Training “ - Erforschung benötigter Qualifikationen, Fähigkeiten und Kenntnisse - Auswirkungen von Kunst, Mathematik und Wissenschaft auf Kreativität, kritisches Denken und Zusammenarbeit - Investitionen in Forschung, Lernpolitik, Schulen und Lehre - Förderung und Training von Wissenschaftlern, Unternehmen, Fachkräften, etc. „Innovative teaching and Effective Learning“ (ITEL) - Fokus auf Interaktion zwischen lehrendem und Lernendem - Hochqualifizierte Lehrer als wertvollste Ressource
UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation Aufgaben und Ziele Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information Festlegung bildungspolitischer Zielsetzungen Weltweites und uneingeschränktes Recht auf Bildung Förderung von Massenkommunikationsmittel Impulse für die breite Volksbildung Volkbildung (nation building): Aufbau nationaler Bildungssysteme Struktur Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur Gründung: 1947 Leitung: Irina Bokova 195 Mitgliedsstaaten (ursprünglich: 37 Staaten) Arbeitsweise Unterstützende Tätigkeit ohne Eingriff in die nationale Souveränität Über 50 dezentrale Büros Regelmäßige Berichterstattung „UNESCO (Social) Science Report“ Supranationales Spannungsfeld Austritt der USA 1984 (Wiedereintritt 2002) Grund Science Report Vorwurf der sowjetischen Kontrolle Spannungsverhältnis zur OECD
The World Bank Zusammenschluss von fünf Institutionen zur Weltbankgruppe International Bank for Reconstruction and Developement Aufgaben und Ziele: Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftssystems (Europa nach 2.WK) Förderung des internationalen Handels Unterstützung von Staaten und internationalen Handelssystemen Seit 1990: Fokus auf Bildung - Bildungsprogramme - Kredite zur Unterstützung von Bildungspolitik Struktur: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) Seit 1945 Heute: 200 Mitgliedsstaaten Sonderorganisation der Vereinten Nationen
European Union Struktur: 1949: Europarat 1951: Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1957: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) - 1993: Umbenennung in Europäische Gemeinschaft (EG) - Ursprünglich: ökonomische Aufgaben, Bildungspolitik untergeordnet 1992: Vertrag von Maastricht: Gründung der Europäischen Union (EU) - Bildungsziele: Artikel 126, 127, 129 formuliert 2007: Vertrag von Lissabon (Änderung des Vertrags der EU und EG) - Schaffung ähnlicher Lebensbedingungen -> Wirtschafts-, Sozial-, Währungsunion - Ähnliche Bildungsbedingungen in allen Mitgliedsstaaten Bildungsbezogene Aktivitäten Institutionen - Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) - Europäische Informationsnetzwerk (EURYDICE) Programme - ERASMUS (Hochschulen) - COMENIUS (Schule) - GRUNDTVIG (Erwachsenenbildung) - PETRA (berufliche Erstausbildung) - COMETT (Austausch Hochschulen und Industrie) Entwicklung im Europäischen Hochschulraum 1997: Lissabon-Konvention - Anerkennung von Qualifikationen und Zugangsberechtigungen, Abschlüssen im Hochschulbereich - Völkerrechtlicher Vertrag (Europarat und UNESCO) - Ratifizierung in Deutschland
1998: Sorbonne-Erklärung - Anpassung des Bildungssystems an veränderte Arbeitswelt - Notwendigkeit des Lebenslangen Lernens - Förderung der internationalen Anerkennung und Attraktivität der Bildungssysteme - Möglichkeit des Auslandsstudiums
Bologna Prozess 19.07.1999: Bologna-Erklärung Unverbindliche Absprache zwischen 48 Staaten Aufgaben und Ziele: Internationalisierung - Kultur-/ Landesübergreifendes Studium - Vergleichbarkeit der Hochschulsysteme Internationale Wettbewerbsfähigkeit - Internationaler Arbeitsmarkt - Humankapital - Nachwuchsprobleme Mobilität - Aufbau eines Europäischen Hochschulraum (EHEA/ EHSR) - Anerkennung von Abschlüssen - Leistungspunktesystem ECTS - Modularisierung Beschäftigungsfähigkeit - Lebenslanges Lernen - Anpassung an Berufserfordernisse - Schlüsselqualifikationen Bukarest Kommuniqué 2012 Hochschulbildung als Zukunftsinvestition Breiter Zugang zu Hochschulbildung Verbesserung der Datensammlung und Transparenz zur Stärkung polit. Ziele Stärkung der Mobilität für besseres Lernen Jerewan Kommuniqué 2015 Erhöhung der Qualität und Relevanz von Lernen und Lehren (Mediales Lernen) Förderung der Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen Erhöhung der Inklusion Umsetzung vereinbarter struktureller Reformation Kritik Schlechte Kommunikation und unklare Unterscheidung der Strategien Vernachlässigung der Studierendenzentrierung Unterschätzung möglicher Spannungen bei Zusammenarbeit so vieler Länder Unklare Trennung von Prozess und Outcome und Top-Down und Bottom-Up Prozessen Vernachlässigung regionaler Stärken
Die Rolle supranationaler Organisationen Sowohl Vor- als auch Nachteile der Globalisierung und Ökonomisierung von Bildung Staatliche Kontrolle vs. Handelsfreiheit Risiko der impliziten Dominanz bestimmter Perspektiven Schwere Verwertbarkeit teurer Bildung Schein-Wahlfreiheit der Mitgliedschaft Dominanz reicher, großer Länder mit starken BIlsungssystemen Inhaltliche Unklarheiten
PISA Program for international Student Assessment Struktur Internationale Vergleichsstudie der OECD Alle 3 Jahre seit 2000 (bereits 6 Studien) OECD Länder identische Durchführung in allen Ländern Teilnehmer: Zielgruppe 9. Jahrgangsstufe (15 Jährige) Stichproben die möglichst repräsentativ sind Untersuchung der Kenntnisse und Fähigkeiten, die ermöglichen an der Wissensgesellschaft teilzuhaben Ziele: Grundanliegen: Internationaler Vergleich der Länder Erhebung von Kompetenzen und deren Zusammenhänge mit Merkmalen der sozialen und kulturellen Herkunft - Individuell: Grundlagen von lern- und Lebenschancen - Organisational: Grundlagen gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Weiterentwicklung Empirische Ergebnisse zur Verbesserung der Bildungspolitik - Benchmarking - Bildungsmonitoring Analysierte Kompetenzbereiche: Lesekompetenz (2000/2009/2018) Mathematik (2003/2012/2021) Naturwissenschaften (2006/2015) Auf einen Bereich wir der Schwerpunkt gesetzt Methodik: Verbindliche Anforderungen der Stichprobenziehung und der Datenerhebung Stichprobenumfang: ca. 530.000 Testdauer: 120min Verschiedenen Aufgabentypen (Multiple Choice und offene Antwortformate) Fragebögen (sozialer Hintergrund der Schüler): 30min Zusätzliche Fragebögen für die Schulleitung und Eltern Neu im Jahr 2015: Verarbeitung der Aufgaben am Computer Neues Modell zur Skalierung (Vergleich mit letzten Studien erschwert)
PISA Deutschland: 253 Schulen, ca. 6504 Schüler Schlechter Schnitt Nationale Erweiterungen: Lehrerbefragung, Bundesländervergleich (PISA-E), Überprüfung des Bildungsstandards, Analyse der kompletten 9.Klassen Ergebnisse 2015: Kompetenzen in allen Bereichen: Über dem OECD-Durchschnitt Schüler empfinden wenig Unterstützung durch Lehrkräfte Bezüge zu Alltagssituationen fehlen Wenig Praxis Geschlechterunterschiede in allen drei Bereichen Unterschiede durch sozialer Hintergrund (Status, Geld, Immigration) Kritik: Abfrage des Schulwissens (evtl. Auch Wissen durch andere Quellen) Fragen zu Themen aus vorherigen Schuljahren unterschiedliche Lerninhalte in Klassen Exkurs: Erfassung der Sozialschicht Sozioökonomischer Status (ISEI= International Socio-Economic Index of Occupational Status): Bildungsstand, Beruf und Einkommen der Eltern EGP-Klassifikation: Qualitative Beschreibung von Berufstätigkeiten nach Art der Tätigkeit, Stellung im Beruf, Weisungsbefugnis, Qualifikation ESCS= Economic, Social and Cultural Status: Maß für internationalen Vergleich Studie: Chancengleichheit im Bildungssystem 2014 Chancenspiegel 2014 TU Dortmund & Universität Jena Erforschung von: Integrationskraft: Anzahl der Schüler mit Förderbedarf Kompetenzförderung: Leistungsmessung unter Berücksichtigung der sozialen Herkunft Durchlässigkeit: Wechsel zwischen Schulsystemen Zertifikatsvergabe: Anzahl der Schüler mit Abschlüssen Ergebnisse Bildungschancen stark abhängig vom sozialen Hintergrund Unterschiede innerhalb und außerhalb der Bundesländern Positive Tendenz: weniger Schüler ohne Schulabschluss Steigende Anzahl von Schülern mit Zugangsberechtigung
Equality und Equity im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Pädagogik Equality= Gleichheit
Equity=Gerechtigkeit
„Gerechtigkeit erfordert ein Maß an Ungleichheit“ „Bildungsgerechtigkeit ist nicht gleich soziale Gleichheit“
Bildungsgerechtigkeit „Bildung für alle! (Bundespräsident Köhler 2006) Garantie, entsprechend den Voraussetzungen gleiche Chancen beim Zugang zu den verschiedenen Stationen des Bildungssystems zu besitzen Abendländisches Gerechtigkeitsdenken Plato: „Jeder hat das Seine zu tun!“ Aristoteles: Justitia communicativa (Vertragsgerechtigkeit) Rousseau: Gesellschaftsvertrag Hegel: Rechtsgleichheit statt sozialer Gleichheit Theologisches Verständnis Augustinus: kein Anspruch auf Gleichheit bei der Verteilung irdischer Güter Thomas von Aquin: Jedem das Seine Martin Luther: Herstellung irdischer Gleichheit gehört zum persönlichen Gewissen Deutsche Bischofskonferenz: Dem Einzelnen ist eine verantwortliche Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu erlauben Grundgesetz: Kein Anspruch auf materielle Gleichheit; Anspruch auf Gleichheit vor dem Gesetz Möglichkeit zur verantwortlichen Teilnahme hängt vom Bildungszugang ab - Vgl. PISA Studie - Gleiche Ausgangsbedingungen entsprechend der ko...