Zusammenfassung Volkswirtschaftslehre PDF

Title Zusammenfassung Volkswirtschaftslehre
Course Volkswirtschaft
Institution Duale Hochschule Baden-Württemberg
Pages 17
File Size 705.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 54
Total Views 140

Summary

Volkswirtschaftslehre Angebot und Nachfrage...


Description

VWL Phase 1

5. Marktformen und Preisbildung Markt: Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage Wie kann man diese unterschiedlichen Märkte in ein Modell übertragen?  Modellbildung Voraussetzungen für die Modelle:  Ausschnitt aus der Realität  Regel „ceteris paribus“ ,d.h. unter sonst gleichen Bedingungen  Homogene Güter (von gleicher Qualität / gleichartig )  Keine Präferenzen / persönlichen Vorlieben ( keine Markentreue, usw. )  Keine räumlichen, zeitlichen (Lieferzeiten alle gleich) Differenzen  Anbieter / Nachfrager sind zahlreich  keine Marktmacht  keine Absprachen untereinander  Preis ergibt sich nur aus Angebot und Nachfrage  Vollkommene Markttransparenz, d.h. alle Informationen (Preis / Menge / Anbieter / .... ) sind allen Marktteilnehmern bekannt  alle Teilnehmer am Markt: Mengenanpasser = die zur Verfügung stehende Menge muss akzeptiert werden  keine Eintritts- / Austrittsschranken

 Sind aufgeführte Punkte alle erfüllt  vollkommenen Markt  In Realität findet man in der Regel nur Annäherungen  In Literatur wird Aktienmarkt als dem Idealzustand sehr nahe beschrieben (Aktie richtet sich nach A und N; Einschränkung: Profis ggf Vorteil vor Laien)

Angebot und Nachfrage im Detail Nachfrage Bestimmungsgründe:  Preis („Gesetz der Nachfrage“ d.h. wenn der Preis sinkt, dann steigt die Nachfrage )  Einkommen  Vorlieben (Geschmack)  Preis von Substitutionsgütern ( Verwandte Güter Butter / Margarine )  Erwartungen über die Zukunft Nachfrage 10 9 8 Pr ei s in €

7 6 5

Menge

4 3 2 1 0 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Menge



Preisänderung führt zu Mengenänderung

1

10

VWL Phase 1 Strategien des Staates:  Marktwirtschaftlicher Ansatz/Preisstrategie: über den steigenden Preis kommt es zu einem Mengenrückgang  Aufklärungsstrategie mit Hoffnung auf Konsumrückgang (Abschreckungskampagne: „Rauchen tötet“, ....) Angebot Bestimmungsgründe:  Preis  „Input“ Preis  Technologie  Zukunftserwartungen Angebot 10 9 8 Pre 7 is 6 in € 5 4

Angebot

3 2 1 0 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

= Kapazitätsgrenze

Angebotene Menge

 Je höher Preis für diese Produkte/Dienstleistungen desto größer wird das Angebot

Zusammenführen von Angebot und Nachfrage Angebot und Nachfrage

C

B

A

10 9 8 Pre 7 is 6 in € 5 4 3 2 1 0

Angebot Nachfrage

= Kapazitätsgrenze

0

Nachgefrage Menge

3

4

5

6

7

8

Absetzbare Menge

Angebotene Menge

Erkenntnis:  A: Markt im GG: alle sind „bedient“, das Angebot ist verkauft, die Nachfrage ist befriedigt. Beispiele s. Skript:

2

VWL Phase 1

Elastizitäten und ihre Anwendungen = beschreibt die Reaktion einer Variablen (z.B. Preis) auf die Veränderung einer anderen Variablen (z.B. Menge) Phänomene Nachfrage  Starr (lebenswichtige Produkte: Medikamente, Wasser; …)  Unendlich elastisch (kein sinnvolles Beispiel) Nachfrage Elastizität

10 9 8 Pre 7 is 6 in € 5 4 3 2 1 0

Nachfrage unendlich Elastisch Nachfrage Starr

0

2

4

6

8

10

Menge

Beispiele für einen realistischen Verlauf der Elastizitäten Nachfrage Elastizität

10 9 8 Pre 7 is in € 5 4 3 2 1 0 0

2

4

6

8

10

Menge

 

Beispiel 1 (gelbe Farbe): Reaktion der Nachfrage ist relativ stark auf die Preiserhöhung (eine elastische Reaktion ) Beispiel 2 (violett): Reaktion der Nachfrage ist relativ gering auf die Preiserhöhung ( eine unelastische Reaktion )  Bsp.: Tabak

3

VWL Phase 1 Bestimmungsgründe für die Preiselastizität der Nachfrage:  Lebensnotwendige Güter ( die Reaktion ist eher unelastisch )  Luxusgüter (Yacht, besondere Autos, Ferienwohnung, bestimmte Lebensmittel, Schmuck, Markenkleidung)  Theorie: eher elastische Reaktion zu erwarten, aber in diesen Fällen ist auch eine anormale Reaktion möglich  Snob-Effekt (steigende Exklusivität): Preis steigt und Nachfrage ebenfalls  bei sich abzeichnender Verknappung eines Produktes kann es zu Hamsterkäufen kommen  ebenfalls zu steigender Nachfrage bei steigenden Preisen  Giffen-Paradoxon: Bei Preiserhöhung des wichtigsten Grundnahrungsmittels des Haushalts (Bsp. Brot) wird dieses verstärkt nachgefragt  Frage nach den Substituten (Butter  Margarine) Tendenz: Bei nahen Substituten gibt es Ausweichreaktionen  elastische Reaktion möglich  Zeithorizont (kurz-, mittel-, langfristig) „Kleine Faustregel“:  Kurzfristig wird steigender Preis eher akzeptiert (Reaktion weniger elastisch)  Mittel-, und langfristig wird nach Alternativen gesucht.  Je weiter Zeithorizont in der Zukunft liegt, desto elastischer wird die Reaktion ausfallen Bsp.: Elastizität der Nachfrage sehr starr  Preiserhöhung  deutlicher Umsatzanstieg ABER: es gibt Schwellen, bei denen N einbrechen kann

4

VWL Phase 1

Angebot, Nachfrage und wirtschaftspolitische Maßnahmen C

Preis in €

Angebot und Nachfrage A 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

Höchstpreisunwirksam

Angebot

B

C

Nachfrage Höchstpreiswirksam

0

1

2

Nachfrageüberhang/Angebotslücke

8

9

10

Produzierte Menge

Ziel: 

Sinkendes Angebot | Steigende Nachfrage

„sozialpolitisch“ gewollter Effekt  mit Höchstpreis soll Versorgung bestimmter Bevölkerungsgruppen verbessert/sichergestellt werden

Mittel:  Preissetzung/Preiskontrolle durch den Staat Ergebnis:  sozialpolitisch gewünschte Effekt führt zu mehr Unzufriedenheit, weil die Nachfrage nicht gedeckt wird  Anbieter sind unzufrieden, weil sie zu schlechteren Preisen verkaufen müssen Auswege: 1. Rationierung (Benzinrationierung in Jugoslawien in den 80er Jahren Von der Regierung gewollter Effekt Alle Autofahrer haben Anspruch auf eine bestimmte Menge an Benzin) 2. Schwarzmärkte entstehen als Konsequenz der Rationierung. Es ist für Verkäufer interessant/lukrativ ein Zusatzgeschäft zu tätigen  illegale Aktivität 3. Einsicht der Politik und eine Rückkehr zum Markt!

5

VWL Phase 1 Beispiel Mietpreisbindung Berlin: Ziel/Motiv: Bewohner mit geringem Einkommen sollen in den angestammten „Quartieren“ weiter leben können Mittel: Preissetzung / Preiskontrolle durch den Staat Realität: Standard der Wohnungen war schlecht ( häufig kein Bad , Ofenheizung, WC außerhalb der Wohnung,...)  Wohnungen waren billig! Situation für die Vermieter nach der Mietpreisbindung: Kein Interesse an Investitionen in das Haus, da über die Miete keine Refinanzierung möglich war. Weiterentwicklung: Die Mieter konnten auf eigene Kosten und mit Duldung der Vermieter die Wohnungen auf einen modernen Standard bringen.  hohe Ablöseforderungen für die eingebauten Teile wurden verlangt (z.T. >20.000 .DM ) Konsequenz: Die Politik war lernfähig und die Mietpreisbindung wurde aufgehoben. Die direkte Förderung der Haushalte wurde eingeführt (Wohngeld)  Vermieter konnten die Miete erhöhen und wieder in das Haus investieren.

6. Zwischenstaatlicher Handel Gründe/Ursachen:  Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen Auswirkungen aus dem Handel:  Win - Win Situation, d.h. alle Beteiligten sollten davon profitieren

Einführung in das System  

„Zahlungsbereitschaft“ (= manche N bereit, höheren Preis als GGP zu zahlen) der Nachfrager und „Verkaufsbereitschaft“ (= manche A bereit, Produkt zu niedrigeren Preis als GGP zu verkaufen) der Anbieter

 

Ersparnis für alle Nachfrager ist das „grüne“ Dreieck = Konsumentenrente Zusatzverdienst für alle Anbieter ist das „rote“ Dreieck = Produzentenrente



6

VWL Phase 1

Handel mit dem Ausland Weltmarktpreis liegt über dem Binnenmarktpreis

Ergebnis:  neue Verteilung zwischen der Konsumenten- und Produzentenrente  Gewinner des höheren Weltmarkpreises = Anbieter  Verlierer = Nachfrager Aber: 

durch höheren Weltmarktpreis werden Anbieter mehr Produkte anbieten und verkaufen (schwarzes Dreieck)  Volkswirtschaft gewachsen der zu verteilende Kuchen ist insgesamt größer geworden

 Wenn Gewinner die Verlierer entschädigen (veränderte Verteilung zwischen rotem und grünem Dreieck ) und noch was übrig bleibt (schwarzes Dreieck)  Volkswirtschaft einen Vorteil aus dem Handel mit anderen Staaten (win–win – Situation) Weltmarktpreis liegt unter dem Binnenmarktpreis

 neue Verteilung zwischen Nachfragern und Anbietern  kommt eine neue Fläche (Schwarze Dreieck) hinzu  Volkswirtschaft wird insgesamt wieder „wohlhabender“! In beiden Situationen stellt sich Volkswirtschaft des Binnenlandes durch den internationalen Handel besser

7

VWL Phase 1

Argumente für Handelsbeschränkungen 1. Schutz der eigenen Wirtschaft ( Schutzargument )  Ziel: „neue“/ junge Industriezweige können aufgebaut werden  Gründe: Preis/Qualität ist noch nicht konkurrenzfähig für den Weltmarkt  Auswirkungen: Verlierer = Nachfrager Gewinner = Anbieter Bsp.: Südkorea (Automobilindustrie / Schiffbau ) Bsp.: Freihandelsabkommen zw USA + EU  mehr Handel  mehr Arbeit  Alle Hürden/Hemmnisse im Warenaustausch werden abgebaut  Zölle/nicht tarifären Handelshemmnisse nicht diskutiert/entschieden  Grundvoraussetzung für zukünftigen Vertrag ABER: Gutachten sehen weiteren Anstieg der Wirtschaftsleistung (BIP steigt)

2. Sicherheitsargument  Ziel: Bestimmte „Schlüsselindustriezweige“ /Branchen werden vom Weltmarkt abgeschottet  Gründe: Abhängigkeit vom Weltmarkt soll vermieden werden Bsp.:  Rüstungsbranche (Techn. Know-how)  Energie Versorgung (Kohle als heimische Ressource)  Landwirtschaft

Klassifikation / Einteilung der Märkte Quantitative Unterscheidung der Märkte Kriterium: Anzahl von Anbieter und Nachfragern Nachfrager Anbieter

viele bilaterales *)

wenige

einer

Nachfrageoligopol

Nachfragemonopol

viele

Polypol

(Oligopson)

(Monopson)

wenige

Angebotsoligopol

bilaterales

beschränktes

Oligopol

Nachfragemonopol

einer

*)

beschränktes Angebotsmonopol

Angebotsmonopol

bilaterales Monopol

vollständige Konkurrenz

klassische Theorie: Idealvorstellung über die Bedeutung von Wettbewerb  Verwirklicht im Modell der vollständigen Konkurrenz (vollkommener Markt)

8

VWL Phase 1

10. Monopol = Alleinanbieter/Nachfrager eines Produktes/ einer Dienstleistung

Die Produktions- und Preisentscheidungen der Monopole Der Monopolist grundsätzlich den Preis frei setzen, muss aber  die potenzielle Konkurrenz  und das Nachfrageverhalten beachten.  kann keine beliebige Menge zu einem beliebigen Preis verkaufen, sondern muss sich an die Nachfragekurve halten  entweder Preis- oder Mengenpolitik betreiben, aber nicht beides zusammen  gibt er eine bestimmte Menge vor: resultiert daraus der den Nachfragern angemessene Preis  gibt er einen Preis vor: resultiert daraus die den Nachfragern angemessene Menge 

Monopolist wird diejenige Preis-Mengen-Kombination wählen, bei der er sein Gewinnmaximum erreicht

Das Modell von Cournot  Ermittlung Gewinnmaximum des Monopolisten GK = GE

Monopolist produziert nicht mit den niedrigsten Kosten  produziert nicht im Betriebsoptimum, sondern vor dem Betriebsoptimum  Produktivität niedriger  verschwendet knappe Ressourcen  Gegenüber der Situation im Polypol, setzt der Monopolist eine geringere Menge zu einem höheren Preis ab  Entstehung Monopolrente  optimale Konsumentenversorgung + Faktorallokation (Zuteilung von beschränkten Ressourcen) im Monopol nicht erreicht  Monopole sind wohlfahrtsmindernde Marktkonstellationen  Polypole wohlfahrtsökonomische Wunschsituationen  wirtschaftspolitisches Ideal 

9

VWL Phase 1

Gründe für die Existenz von Monopolen 1. staatliche Verfügung / Erkenntnis  Unternehmen hat alleinige Zuständigkeit/Produktionsrecht (früher Bahn, Post, Stromversorgung, Schornsteinfeger...)  Aber: Verpflichtung des Staates: Versorgung der Bürger/Unternehmer sicherstellen (Bsp. Telefonleitung in den „hintersten Winkeln“ Deutschland)  Deutsches Zündwarenmonopol Hintergrund: der Staat erlaubte einem schwedischen Unternehmen exklusiv Streichhölzer zu vertreiben. Der Staat kassierte dafür einmalig um die 500 Mio. RM  Schornsteinfeger Hoheitliche Aufgabe aus der historischen Erfahrung heraus. EU-Gesetze sehen nach einer Übergangszeit die vollständige Liberalisierung vor. 2. Es existieren „Eintrittsschranken“ für andere Anbieter / Nachfrager  Produktionsfaktor liegt in der Hand eines einzelnen Unternehmens /Staat o Rohstoffe (OPEC-Kartell) Ölkonzerne erhalten Erlaubnis zur Ölausbeute  Lizenzgebühren gezahlt  ungleiche Verteilung der Öleinnahmen Diamanten: Markt überwiegend beherrscht von „DeBeers“ (Südafrika) o Dienstleistungen: Innere Sicherheit – Polizei ( Gewaltmonopol )  Bestimmte Aufgaben werden privaten U übertragen (private Bewachungsfirmen,…) 3. Die Produktionskosten geben dem Alleinanbieter eine größere Effizienz, als es beim Wettbewerb wäre:  alle Branchen/Aufgaben welche hohe Anfangsinvestitionen erfordern (hohe Fixkosten), um Produkt/Dienstleitung herzustellen  Wasser, -Gas ,- und Stromversorgung Musterbeispiel: Firma DeBeers Der Produktionsfaktor ( Rohstoff ) Diamant wird von DeBeers seit vielen Jahren beherrscht. Grundsätzliche Frage; Wie mächtig ist so ein Monopol? Einsatzgebiete: Schmuck und Industrie  Schmuck: Diamanten bilden eine Art „psychologischen“ Effekt. – Hinweis auf einen besonderen Wert ( Sozialprestige ) Strategie: die Exklusivität muss erhalten bleiben, deshalb wird sehr viel Geld in Werbung investiert.  Industrie: Entwicklung zu einer technischen Veränderung, d.h. Verdrängung durch Substitute ( USA – „gebackene Diamanten“ ) Wichtig: die Eigenschaften sind vergleichbar Hinzu kommt die Lasertechnologie Konsequenz: neue Produkte bieten Alternativen & die Monopolsituation wird aufgebrochen / eingeschränkt Monopolist kann sich nie sicher sein, dass Vormachtstellung erhalten bleibt  wird versuchen Position zu halten Bsp.: „Das Gas-Kartell“ s. Skript 10

VWL Phase 1

Wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen Monopole 1. Regelungen durch den Staat – Wettbewerb zulassen  Wettbewerb zulassen Deutsche Post

Telefon ( Privatisierung / „Volksaktie“ )

Brief / Pakete Monopol wurde z.T. beibehalten (aber mit Stufenplan zur Liberalisierung) Genehmigung erforderlich für Preiserhöhungen

2. Steigerung des Wettbewerbs  Durch Kontrollen bei Zusammenschließen (Fusionskontrolle)  Zuständig: Bundeskartellamt auf deutscher Ebene  Aufgaben:  Fusionskontrolle  Ermittlung bei Preiserhöhungen/Kontrolle (Bsp.: Gaspreiserhöhung)  Kartellamt kann einschreiten und z.B. Fusionen untersagen/Regelungen treffen  Art Kartellbehörde auf EU-Ebene: Wettbewerbskommission 3. Überführung in öffentliches Eigentum  Bildung Staatsunternehmen (z.B. bestimmte Branchen / Rüstung / Energieversorgung) 4. „Nichtstun“  Strategie von Georg Stiglitz, Nobelpreisträger ( USA )  Begründung: Staat macht es schlechter als private Unternehmen Exemplarisches Beispiel: Strommarkt in Deutschland  „Regionales“ Monopol der 4 großen Stromanbieter in Deutschland o tatsächlich Wettbewerb durch viele (kleine) Anbieter (Yellow Strom, usw.)  Preise gesunken o Wettbewerb nach wenigen Jahren wieder zum Erliegen, weil entscheidendes Detail nicht geklärt wurde  Kosten für Netzdurchleitung durch alternativen Anbieter nicht eindeutig geregelt o Das Stromnetz ( Leitungen/Trafostationen /...) blieb in den Händen der bisherigen Versorger  verlangte Preise durch Stromnetzbetreiber überhöht  kleinen Anbieter nicht konkurrenzfähig. o Zusätzlich: durch Aufsichtsbehörden Fusionen erlaubt, welche die Konkurrenzsituation reduzierten! o Heute: höhere Unternehmenskonzentration als vor der Liberalisierung. Ausweg: Der Staat schafft Bundesnetzagentur  Preise für die Netzdurchleitung überprüft  Unternehmen müssen Kalkulation offen legen und sie können gezwungen werden die Preise zu senken

11

VWL Phase 1

11. Oligopole  einige (wenige) Anbieter / Nachfrager  relativ gleiche (homogenen) Produkten / Dienstleistungen  oder gleiches Nachfrageverhalten  Unternehmen besitzt Marktmacht, aber muss Reaktion der anderen Teilnehmer berücksichtigen  Unterscheidungskriterium zur Idealform Polypol ist die Marktmacht, welche die einzelnen Unternehmen besitzen.

Typische Strategien der Unternehmen im Oligopol Strategie 1:  „Kampf“ um Marktanteile gegen die anderen Mitbewerber.  Mittel:  Preiskampf, i.d.R. Preissenkung.  Chance auf einen höheren Marktanteil. typische Reaktion in der Branche: ebenfalls Preissenkung Ergebnis: Preissenkungen führen häufig zu keiner Veränderung bei den Marktanteilen 

Es können eventuell neue Kunden für die Branche gefunden werden  Ausgleich Umsatzrückgang durch Preissenkung Bsp.:

Baumärkte in Heidenheim Real (Extra) Aktion 20 % Preissenkung Beobachtung bei Bauhaus/ OBI, … Die anderen machen nichts! weil: die anderen sind entweder so groß, dass die Konkurrenz unbedeutend ist oder die Preisdifferenz fällt so niedrig aus, dass keine Gefahr besteht.

Strategie 2:  „Mitschwimmstrategie“  Verhalten Marktteilnehmer wird beobachtet und bei Aktion der anderen wird „mitgezogen“: Bsp.: einer der Marktteilnehmer erhöht die Preise 1. die anderen ziehen mit d. h. alle Marktteilnehmer ( Anbieter ) profitieren davon (höherer Umsatz / mehr Gewinn). typisches Bsp.: Tankstellennetz in D 2. die anderen ziehen nicht mit, weil es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Vorreiter die Strategie nicht durchhält typisches Bsp.: Autovermietung in D Firma Sixt als „Vorreiter“ Strategie 3 (Bsp.: Aldi -> setzt Preisdruck durch):  Kostenvorteile gegenüber den anderen Mitbewerbern ausnutzen  Wichtige Voraussetzung: Viele Informationen über Konkurrenten  Falls die Informationen vorhanden sind ...  Strategie I kann mit besseren Aussichten eingeschlagen werden ( oder man lässt es besser bleiben)  wenn Informationen nicht vorhanden … Risiko abschätzen und dann handeln oder nicht …

12

VWL Phase 1 Strategie 4:  Zusammenschluss mit anderen Unternehmen  Ziel: Wettbewerbsvorteile gewinnen  Marktmacht wird gestärkt, aber Kartellbehörde muss zustimmen

Grundsätzlich gilt: Gefahren bei Oligopolen bezüglich Wettbewerb  Absprachen in Richtung zu Kartellbildung  WICHTIG: Beobachtung durch Kartellamt  bei festgestellten Verstößen wird Verfahren eingeleitet  bei Verurteilungen wird Bußgeld festgelegt!  Ordnungswidrigkeit, kein Straftatbestand  Oligopol Struktur in deutscher Volkswirtschaft = dominierende Form  Gefahren des Missbrauchs sind offensichtlich und erfordern eine wirksame Kontrolle

Anwendungsbeispiel aus Spieltheorie (s. Skript)

12. Monopolistische Konkurrenz = Wettbewerb mit unterschiedlichen Produkten  Voraussetzung: Produkte/Dienstleistungen sind ähnlich, aber nicht unbedingt gleich Abgrenzung / Grad? 

Markt mit vielen Anbietern, aber nur mit ähnlichen Produkten, d.h. wir haben einen unvollkommenen Markt

Geknickte Preis-Absatz...


Similar Free PDFs