Title | Zusammenfassung von 2. Semester |
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Author | Nesnaj 270 |
Course | Kurs der technischen Propädeutik |
Institution | Georg-August-Universität Göttingen |
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Anatomie und Morphologie der Zähne (Kurbad): Einteilung des Gebissen: • Heterodontie • Homodontie • Thekodontie • Diphyodontie Zahnmerkmale: • Wurzelmerkmal - Wurzelspitze zeigt leicht nach distal (sehr konstantes Merkmal) • Krümmungsmerkmal - mesiale Approximalfläche der Zähne (besonders obere Schneide- und Eckzähne) stärkere Krümmung als dist. • Winkelmerkmal - Winkel zwischen Schneidekante und Seitenfläche der Krone ist mesial spitzer als distal (besonders obere Schneidezähne) weitere gemeinsame Merkmale: • Kronenäquator - teilt Zahn in Suprawölbung (inzisal- bzw. okklusalwärts) und Infrawölbung (zervikalwärts) • Kronenflucht - Merkmal der UK- Seitenzähne - Kronenneigung nach lingual im Vergleich zur Zahnachse • Wurzelquerschnitt - bei den meisten Zähnen nicht rund, sondern oval (mesio-dist. Durchmesser kleiner als vestibulooraler) Morphologie der Zähne: Schneidezähne (dentes inzisivi): - schaufelförmig im OK, meißelförmig im UK - Nahrungsabtrennung - maßgeblich für Ästhetik im Mund (symmetrisch zueinander ausgerichtet, Proportionen müssen stimmen, Zahnbogenmitte sollte mit Gesichtsmitte übereinstimmen) - einwurzelig mittlerer Schneidezahn (OK): - Länge: 24mm Krone: 11,6mm - palat. Fläche: zwei Randleisten bilden mit Mittelleisten ein Tuberkulum - 1 Wurzel mit rundem Wurzelquerschnitt und 1 Wurzelkanal seitl. Schneidezähne (OK): - Grundform wie mittlerer Schneidezahn, nur kleiner - Einziehung an der Vereinigungsstelle beider palat. Randleisten —> Foramen caecum (oft Karies) - 1 Wurzel mit ovalem Wurzelquerschnitt und 1 Wurzelkanal mittlerer Schneidezahn (UK): - Länge: 21,5mm Krone: 9mm - schmale, meißelförmige Krone - 1 Wurzel mit ovalem Wurzelquerschnitt, 2 Wurzelkanäle möglich
seitl. Schneidezahn (UK): - gleicht in Form mittlerem Schneidezahn, nur breiter - 1 Wurzel mit ovalem Wurzelquerschnitt, 2 Wurzelkanäle möglich Eckzähne (dentes canini): - unterstützen Schneidezähne - geteilte Schneidekante —> Kauspitze - Fazialfläche = 2 Facetten - meist einwurzelig mit langer Wurzel (gute Pfeilereigenschaft) Eckzahn (OK): - Länge: 28mm Krone: 11mm - mesiale Kaukante kürzer als dist. - palat. gut ausgebildete Randleiste und Medianleiste —> kräftiges Tuberculum - 1 Wurzel mit schwach ovaler Wurzelquerschnitt und 1 Wurzelkanal Eckzahn (UK): - Länge: 26mm Krone: 11,5mm - Grundform oberer Eckzahn nur schmaler - 1 Wurzel mit ovalem Wurzelquerschnitt und einem Wurzelkanal Seitenzähne: - Funktion: Zerkleinerung der Nahrung - Kaufläche mit 2 oder mehr Höckern, getrennt durch Fissuren - Fissuren als Abflussrillen für zerquetschte Nahrung, Freiraum für Höcker bei Mahlbewegung - tragende Höcker sind rund u. zum Zentrum gerichtet, nicht- tragende eher spitz - anat. Kaufläche: beide Randleisten und Höckergrat - funktionelle Kaufläche: greift auf Außenfläche der tragenden Höcker über - Abstand Höckerspitzen: halb so groß wie anatomischer Zahnäquator - Zahnreihenschluss: Höcker treffen gleichmäßig u. gleichzeitig im Vielpunktkontakt an Höckerabgängen bzw. Randleisten auf - punktförmige Kontakte —> optimale Nahrungszerkleinerung bei geringer Muskelkraft erster Prämolar (OK): - Länge: 22mm Krone: 8,7mm - umgekehrtes Krümmungsmerkmal, da Einziehung mesiale Approximalfläche - Spitze des palat. Höckers leicht nach mesial verschoben - bukkaler Höcker etwas höher u. größer als palat. - zweiwurzelig (Teilungsstelle zweier Wurzeln: Bifurkartion) - eine Wurzel unter palat. Höcker, eine unter bukkalem Höcker - nur 1 Wurzel vorhanden —> ovaler Querschnitt und 2 Wurzelkanäle zweiter Prämolar (OK): - gleiche Grundform 1. Prämolar, nur reguläres Krümmungsmerkmal - beide Höcker gleich hoch und groß - einwurzelig mit ovalem Wurzelquerschnitt - 50 % der Zähne hat 2 Wurzelkanäle —> Vereinigung zum Apex hin erster Prämolar (UK): - Länge: 22mm Krone: 8,5mm - rundliche Kaufläche mit 2 Höckern - vestibulärer Höcker dominant, lingualer klein u. niedrig - Kronenflucht! - 1 Wurzel mit ovalem Querschnitt und 1 Wurzelkanal
zweiter Prämolar (UK): - kräftiger als 1 Prämolar - lingualer Höcker häufig zweigeteilt durch Querfissur (Tricuspidat) - 1 Wurzel mit rundem Querschnitt und 1 Wurzelkanal Molaren: - mehrhöckerige Kaufläche - Höckerabstand —> Hälfte des Zahndruchmessers am anat. Äquator - auf sie wirkt größte Kaubelastung - alle mehrwurzelig (Bifurkation bzw. Trifurkation) erster Molar (OK): - Länge: 21,3mm Krone: 7,7mm - Kaufläche rautenförmig - mesio palat. Höcker ist der Größte, besitzt manchmal Tuberculum Carabelli - disto palat. der kleinste Höcker - palat. Höcker werden durch Transversalgrat (disto bukkaler Dreieickswulst + mesio palat. Höcker) voneinander getrennt - 3 Wurzeln: 2 bukkale mit ovalem Querschnitt, 1 palat. mit rundem Querschnitt zweiter Molar (OK): - gleiche Längen wie 1. Molar - gleicht dem 1 Molar - disto palat. nur schwach ausgebildet, kein Tuberculum Carabelli - auch 3 Wurzeln mit Verlauf wie 1 Molar erster Molar (UK): - Länge: 22mm Krone: 8,3mm - Kaufläche eher rechteckig - bukkal 3, oral 2 Höcker - Dreieckswülste mesio und medio bukkaler Höcker berühren sich - beide linguale Dreieckswülste werden durch Höckergrate getrennt - Kronenflucht! - 2 Wurzeln: 1 mesial und 1 dist. angeordnet mit ovalem Wurzelquerschnitt - mesiale Wurzel 3 Kanäle, dist. Wurzel 1 Kanal zweiter Molar (UK): - Länge 21mm Krone: 7,5mm - entspricht in Form dem 1 Molar - hat jedoch bukkal nur 2 Höcker Milchzähne (Dentes lactales):! - Gebiss hat 20 Zähne, keine Prämolaren! - Durchtreten 6-30 Lebensmonat - 6-12 Jahr durch bleibende Zähne ersetzt • Morphologie und Anatomie: - bläulich weiße Farbe - ausgeprägter zervikaler Schmelzwulst - weniger Hartsubstanz, mehr Pulpa mit ausgeprägten Hörnern - Milchschneide- u. Eckzähne gleichen in verkleinerter Form den bleibenden Zähnen - 1.Milchmolar = Mittelding zwischen Prämolar und Molar bleibender Zähne - Milchzahnwurzeln werden durch Zahnbildungsorgan des bleibenden Zahnes resorbiert - Milchfrontzähne einwurzelig - Molaren (OK) mit 3 Wurzeln, Molaren (UK) 2 stark gespreizte Wurzeln
mikroskopischer Aufbau des Zahnes: Zahnschmelz (Enamelum dentis): - max. Dicker an Schneidekanten und Höckerspitzen 2mm - härteste Körpersubstanz (Vickershärte 250- 550) - zu 95% aus anorganischem Material (Hydroxylapatit —> kristallines Material mit Hauptanteil von Calcium und Phosphor) - weitere Bestandtteile: Wasser (bis 4%), Proteine, Lipide - Amloblasten nur bis Zahndurchbruch auf Oberfläche, danach keine Schmelzbildung mehr möglich - allerdings können sich Fluoridionen in Schmelz einlagern, wodurch säurebeständiges Fluorapatit entsteht • Schmelzprismen: - im Schliffbild werden Schmelzprismen (bestehend aus ca. 100 Kristallen) sichtbar - verlaufen horizontal und vertikal wellenförmig - sind im Querschnitt hexagonal, seitl. wie Stäbchen - zwischen Prismen ist zwischenprismische Substanz (untergeordnete Schmelzkristalle) - oberste Schmelzschicht hat keine Prismen —> dünne Schicht aus Kristallen parallel zur Oberfläche histolog. Charakteristika: • Hunter- Schreger Streifen: - Prismen verlaufen nicht parallel und gerade sondern sind ineinander verflochten —> unterschiedl. Lichtbrechung bewirkt helle Streifen (Parazonien) und dunkle Streifen (Diazonien) - innere 2/3 des Schmelzes davon ausgekleidet mit senkrechtem Verlauf zu SchmelzDentingrenze RetziusStreifen: • - Wachstumslinien parallel zur Zahnoberfläche - entstehen durch period. Ruhephasen der Ameloblasten (wie Jahresringe) - auslaufend zur Schmelzoberfläche hin • Perikymatien: - Vertiefung an Schmelzoberfläche - horizontaler Verlauf und Anzahl von zervikal nach koronal abnehmend Zahnbein (Dentin): - größter Zahnanteil - gelblich - knochenähnlich - 70% Hydroxylapatit (Phosphat u. Calcium) - 20 % organisch - 10% Wasser - umschließt Pulpencavum mit Pulpa - lebenslange Neubildung durch Odontoblasten (nur an Grenzfläche zur Pulpa) - Pulpa wird durch Odontoblasten (Dentinbildner) ausgekleidet - Odontoblastenfortsätze (Tomesssche- Fasern) ziehen bis in den Dentinkanal (Verlauf von der Pulpa nach außen zur Schmelz-Dentin-Grenze) und teilweise bis in Schmelz - pulpanah befinden sich im Dentinkanal auch sensible Nerven und mehr Kanälchen - im Laufe des Lebens kann sich peritubuläres Dentin an Dentinkanälchen anlagern —> Lumenverkleinerung oder -verschluss • Schichten des Dentins (von innen nach außen): - Odontoblasen (in Pulpa, bilden Dentin) - Prädentin (nicht völlig ausgereift, wenig mineralisiert) - Zwischendentin (Zone der Mineralisation) - Zirkumpulpales Dentin (ausgereift und Hauptmasse) - Manteldentin (weniger stark mineralisiert, stark von Tubuli durchzogen)
• Bildungsarten aufgrund versch. Zeitpunkte: - Primärdentin (während Zahnbildung) - Sekundärdentin (lebenslange Bildung —> Einengung Pulpa) - Tertiärdentin/Reizdentin (Bildung durch externen Reiz zB. Karies, um Pulpa zu schützen) histolog. Charakteristika: • Owensche Linien: - Widerspiegelung von Allgemeinerkrankungen im Kindesalter —> verminderte Mineralisation durch Odontoblasen • Ebnersche Linien: - Wachstumslinien, die durch Ruhephasen der Odontoblasten entstehen - verlaufen parallel zur Schmelz-Dentin-Grenze physik. Eigenschaften: • elektr. Leitfähigkeit: - kann von Zahnoberfläche über Dentinkanäle geleitet werden - elektr. Widerstand abhängig vom Lumen, Länge und Anzahl der Kanäle • Lichtleitung: - wird durch Dentinkanälchen durch Zahn geleitet Wurzelzement (Cementum): - bedeckt Wurzelbereich und wird zur Wurzelspitze hin dicker - ähnl. menschl. Knochen - 65% anorg. Hydroxylapatit - 25% organisch - 10% Wasser - gebildet durch Zementoblasten - primärer Zement (am Zahnhals und zellfrei) - sekundärer Zement (zellhaltig, hauptsächl. Bereich Wurzelspitze, kann wieder neu gebildet werden) - gehört zum Parodontium —> kollagene Sharpey- Fasern setzten an ihm an Zahnmark (Pulpa): - aus Weichgewebe (gallerartiges Bindegewebe) mit Blutgefäßen, Nervengefäßen und Lymphgefäßen - Odontoblasten kleiden als Saum das Pulpencavum aus und entsenden Fortsätze bis in das Dentin - unterteilt in Kronen- und Wurzelpulpa, beide von Dentin umschlossen - Kronenpulpa sieht aus wie kleiner Zahn mit inzisalen bzw. okklusalen Fortsätzen (Pulpahörner) - Pulpa wird im Laufe der Zeit kleiner aufgrund von Sekundärbildung des Dentins • Zonen (von innen nach außen): - Raschkowscher Nervenplexus (sensible Nervenfasern, die an Odontoblasten angrenzen) - Bipolare Zone (reich an undifferenzierten Zellen und Bindegewebe) - Weilsche Zone (zellarm) - Odontoblastenschicht (Bildung von Dentin) • Aufgaben: - Dentinbildung, ernährende Funktion (für Odontoblasten), abwehrende Funktion - nervale Funktion (Reaktion auf chemische, thermische, osmot. und mechanische Reize) Zahnhalteapparat (Parodontium):
- Zahn ist in Alveole durch Bandapparat befestigt - Alveolen sind von dünner Kortikalis ausgekleidet
- Alveolen benachbarter Zähne getrennt durch knöcherne Interdentalsepten - Alveolen mehrwurzeliger Zähne getrennt durch Knochensepten Wurzelhaut (Desmodont): - zwischen Alveoleninnenkortikalis u. Wurzelzement - Breite des Desmodontalspalts 0,2mm - enthält Sharpey-Fasern, welche an Wurzelzement u. Alveolarknochen befestigt sind —> hängen Zahn in Art einer Syndemose auf - desmodontale Fasern verlaufen in Bündeln (besonders im Eingang der Alveole, dem Limbus alveolaris ausgeprägt) - kollagene Fibrae dento- alveolares verlaufen schräg durch Desmodontalspalt nach apikal —> Kaudruck wird nicht als Druck sondern als Zug auf Kieferknochen übertragen (funktioneller Reiz für Knochen) - vermehrte Zahnbelastung —> Vermehrung Fasern, Verstärkung Alveoleninnenkortikalis, Zementapposition, funkt. Ausrichtung von Spongiosabälkchen - Zahn nicht durchgetreten/ außer Funktion —> ungeordneter Sharpey-Faser-Verlauf - physiolog. Beweglichkeit des Zahne in horizontaler u. axialer Richtung bei 2-5 N ca. 50-100 um - physiolog. Beweglichkeit kann durch Parodontogramm aufgezeichnet werden - Auslenkung des Zahnes auch abhängig von Belastungsgeschwindigkeit —> impulsartig halb so hoch wie wie langsamer Belastunganstieg - Höchstbelastung des Parodontiums abhängig von Zahl der Wurzelhautfasern u. Wurzeloberfläche - Kaukraft der Muskeln bei Nahrungszerkleinerung 150-300 N, Knirschen bis zu 800 N - horizontale Krafteinwirkung der Krone —> Zahn dreht sich um Drehpunkt in Wurzelmitte - intrudierende Kräfte können besser abgefangen werden als extrudierende - Blutgefäße im Desmodont bilden im zervik. Bereich Wedlersche Gefäßknäule aus —> Pufferfunktion bei Zahnauslenkung - Desmodont wird über jeweilige A.dentalis (von ihr zweigen auch Pulpagefäße ab) u. über Blutgefäße, die Lamina cribriformis durchbrechen, ernährt - enthält auch periphere Nerven - freie Nervenendigungen nehmen Schmerzreize auf, Rufini-Körperchen sind Vermittler des feinen Tastgefühls des Zahne - zwischen desmodontalen Rezeptoren u. Kaumuskulatur entsteht ein Reflexbogen —> Kaumuskelkontraktion wird beim Aufbeißen auf harten Gegenstand reflektorisch aufgehoben - Desmodont hat auch Bildungs- u. Ernährungsfunktion für Wurzelzement (ernährt durch Diffusion) - auch nach Abschluss der Zahnentwicklung kann Desmodont stätig Wurzelzement nachbilden zB. bei vermehrter Beanspruchung des Zahnes Zahnfleisch (Gingiva): - bis auf Zahnfleischsaum unverschieblich mit Alveolarknochen verwachsen - gesunde Gingiva läuft arkadenförmig zervikal entlang der Zahnkrone (überdeckt Zahnhals knapp) - Approximalraum durch Interdentalpapille gefüllt - gesunde Gingiva: blassrosa, matt glänzend, derbe Konsistenz, keratinisierte, gestippelte Oberfläche verschiedene Gewebsabschnitte: • Marginalsaum: - überragt knöchernen Limbus alveolaris um 2-3mm - im gesunden Zustand liegt er dicht und straff am Zervix an • Interdentalpapille: - füllt Zwischenraum zwischen Krone und knöchernem Interdentalseptum aus - gewölbter Approximalkontakt des Zahnes —> oraler und vestibulärer Papillenanteil
• muko- gingivale Grenze: - Abgrenzung zwischen unverschiebl. Gingiva u. verschiebl. Mucosa vestibularis (Schleimhaut Mundvorhof und Umschlagfalte) Epithel: • Gingivaepithel: - mehrschichtiges Plattenepithel - ist mit dem darunter liegenden Bindegewebe verzahnt • Sulkusepithel: - Gingivaepithel geht am Marginalsaum in das Sulkusepithel über - mehrschichtiges Plattenepithel - kleidet 0,5 mm tiefe Zahnfleischfurche aus - dort nicht mit Bindegewebe verzahnt • Saumepithel: - Sulkusepithel geht apikal ins Saumepithel über - ebenfalls unverzahn mit Bindegewebe • Epithelansatz: - liegt an Schmelz-Zement-Grenze - Verbindung zwischen Schmelzoberhäutchen und Saumepithel wird nach Zahndurchtritt gelöst • Zahnfleischtasche: - wenn Zahnfleischfurche tiefer als 2mm ist (phatolog. Zustand) —> Epithelansatz gelöst, zervikale Sharpey-Fasern zerstört Zahnfleischbindegewebe: - straffes Bindegewebe mit abgegrenzten Faserbündeln - Zahnfleisch haftet an Zahn durch epithales und bindegewebiges attachment (Breite zusammen ca. 2mm) - Bindegewebe enthält Lymphozyten (Abwehrfunktion) • Abgrenzung der Faserzüge: - Fibrae dento-alveolares (ziehen vom Wurzelzement in Innenkortikalis, eigentliche Haltefasern des Desmodonts) - Fibrae dento-gingivales (Verlauf vom extraalveolären Zementkragen zum Gingivaepithel) - Fibrae alveo-gingivales (vom Limbus alveolaris zum Gingivaepithel gerichtet) - Fibrae intercirculares, Fibrae semicirculares, Fibrae transgingivales (ziehen um Zahnhals herum) - Fibrae interdentales mesio-distales (im Interdentalraum vom einem Zahn zum anderen) - Fibrae interdentales decussatae (interpapillärer Verlauf) Physiologische Mundflora: - Mundhöhle besitzt zahlreiche Mikroorganismen (die meisten sind Bakterien) - zum Zeitpunkt der Geburt steril, danach Streptokokken und Laktobazillen nachweisbar —> beides Milchsäurebildner - Sulcus gingiva ist mit Sulcus fluid gefüllt (enthält Bakterien der physiolog. Mundflora) - Sulkusflüssigkeit zu 2/3 aus Kokken (Kugelbakterien), Rest gerade u. unbewegliche stäbchenförmige Bakterien - entzündl. Erkrankung des Parodontiums —> Anteil der beweglichen Stäbchen nimmt zu, der Anteil der Kokken ab Speichel: - 99% aus Wasser, Rest lösliche organische u. anorganische Stoffe - 90% von 3 großen Drüsen gebildet (Glandula parotis, sublingualis und submandibularis) - tägl. Menge 1-1,5 L - pro Minute 0,3 ml (Ruhespeichel) - abhängig von vielen Einflüssen: Hydratationszustand, Nahrung, Medikamente
- pH-Wert schwach sauer bei 6,7 - Gleichgewicht zwischen Apatit des Zahnschmelzes und Ionen des Speichels —> Calcium-, -
Phosphat- und Chlorionen können in Schmelz übernommen werden (Remineralisation, Schutzfunktion) durch Ionengehalt auch Elektrolyt: stehen sich im Mund Metalle mit unterschiedl. Lösungstension gegenüber —> Bildung galvanisches Element u. dadurch Korrosin (unedles Metall gibt Metallionen an Speichel ab) 1 Tropfen Speichel = 10 Mio. Keime
Bestandteile: - Muzine (fadenziehende Eigenschaft) - Vielzahl von Stoffen (Proteine, Aminosäuren, Vitamine, Hormone, Enzyme…) - Kationen (zB. Calcium, Magnesium, Natrium) - Anionen (zB. Phosphat, Chlor, Fluor) - auch zelluläre Elemente wie Leukozyten oder Erythrozyten enthalten • Funktionen: - Gleitspeichel (Einspeichelung der Nahrung) - Spülspeichel (Selbstreinigung der Mundhöhle durch Abspülen von Speiseresten) - kariesprophylak. Wirkung - Verdauungsspeichel (Enzyme wie Amylase können schon im Mund Kohlenhydrate aufspalten) - weitere Funktionen: antibakteriell wirkend, beschleunigt Blutgerinnung, Ausscheiden körpereigener und körperfremder Stoffe (Medikamente) - Bausteine können zur remineralisation des Schmelzes genommen werden Die Zahnentwicklung: Bildung des Zahnes: - Eizelle + Samenzelle = Zygote - aus der Zygote entwickelt sich die Morula und daraus die Blastozyste - Blastozyste enthält ICM (inner cell mass) mit embryonalen Stammzellen aus denen sich die 3 Keimblätter: Ektoderm, Mesoderm und Endoderm differenzieren - Zahnentwicklung (Schmelz, Dentin, Pulpa, Parodontium) ist eine Interaktion zwischen Ektoderm und Mesoderm bzw. Mesenchym - Ektoderm bildet auch die Gingiva aus - nach Ausbildung der primären Mundhöhle wächst das Epithel in die Tiefe und bildet eine Epithelleiste (verzweigt sich in Zahnleiste und Vestibularleiste) - Vestibularleiste spaltet sich in Lippe und Mundvorhof auf - in der Zahnleiste bilden sich Schmelzknoten = Anlage für Milchgebiss - Schmelzknoten beginnen sich einzudellen —> Schmelzglocke - in der Schmelzglocke verdichtet sich mesenchymales Bindegewebe zur Zahnpapille (spätere Pulpa) - Schmelzglocke besitzt inneres und äußeres Schmelzepithel, dazwischen liegt die Schmelzpulpa - inneres Schmelzepithel: Differnzierung des Ameloblastensaum (Bildung Schmelz), an welchen sich Odontoblastensaum (Bildung Dentin) anlagert - währenddessen teilt sich primäre Zahnleiste und bildet Ersatzzahnleiste —> von primärer Zahnleiste stammen Milchzähne ab und bleibende 6-8er (Zuwachszähne) —> Ersatzzahnleiste bildet bleibende 1-5er (Ersatzzähne) - Odontoblastensaum lagert Prädentin ab, woran Ameloblasten unverkalkten Schmelz (Matrix) anlagern - Schmelzpulpa wird dadurch weiter eingeengt und verschwindet irgendwann —> inneres und äußeres Schmelzepithel verkleben miteinander - während der Kronenbildung setzt Wurzelbildung ein - äußeres und inneres Schmelzepithel verlängert sich in gemeinsamer Zellschicht nach apikal (Hertwig-Wurzelscheide)
- gleichzeitig tritt Zahn in Mundhöhle durch - entlang der Hertwig-Wurzelscheide differenzieren sich weiter Odontoblasten, die Wurzeldentin produzieren —> danach Auflösung der Wurzelscheide
- aus Zellen des Zahnhalteapparates differnzieren sich Zementoblasten, die auf Wurzeldentin Zement ablagern
- erst 3 Jahre nach Zahndurchtritt schließt sich Foramen apicale bis auf kleine Öffnung, 6 Jahre nach Zahndurchtritt hat Pulpacavum annähernd finale Form Durchtrittszeiten der Zähne: Zahn Milchgebiss:
Durchtrittsmonat: 1 6-8 2 8-12 4 12-16 (1. physiolog. Bisserhebung) 3 16-20 5 20-30 (Beginn Gebrauchsperiode)
OK bleibendes Gebiss:
UK bleibendes Gebiss:
Durchtrittsjahr:
6
6 5-7 (2. physiolog. Bisserhebung)
1
1 6-8
2
2 7-9
4
3 9-12 (3.physiolog. Bisserhebung)
5
4 9-12
3
5 9-12
7
7 11-14
8
8 ab 16
Durchtrittszeiten der Zähne: - 1. Dentition 6-30 Monat, 2. Dention 6-14 Lebensjahr und Abschluss mit Durchbre...