1. Grundbegriffe der Stochastik PDF

Title 1. Grundbegriffe der Stochastik
Author sharon lindquist
Course Mathematik für Informatiker III
Institution Universität des Saarlandes
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Summary

Grundbegriffe der Stochastik...


Description

Teil A Stochastik

Kapitel 1

Grundbegriffe 1.1

Motivation

Stochastik (aus dem Griechischen: vermuten, erwarten) ist die Mathematik des Zufalls. Sie ist von großer Bedeutung in der Informatik. Beispiele: • Analyse der Auslastung von Datennetzen • Modellierung von Antwortzeiten im Rechner • Zuverlässigkeitsanalyse von Hardware • Raytracing in der Computergrafik (Monte-Carlo-Methoden) • stochastische Optimierungsalgorithmen (genetische Algorithmen, simulated annealing) • maschinelles Lernen • Analyse der mittleren Laufzeit von Algorithmen • Kombinatorische Probleme in der Bioinformatik

1.2

Gebietsabgrenzung

Stochastik gliedert sich in zwei Gebiete: a) Wahrscheinlichkeitstheorie Ausgehend von einem stochastischen Modell werden Wahrscheinlichkeiten berechnet. Beispiel: Wurf eines Würfels Modell:

Augenzahlen 1, . . . , 6 gleich wahrscheinlich

Folgerung:

Wahrscheinlichkeit für Augenzahl 1 oder 3 ist

1 1 1 + = . 6 6 3

b) Statistik Ausgehend von realen Daten/Messungen zieht man Schlussfolgerungen. Beispiele: • möglichst gute Ausgleichsgerade durch fehlerbehaftete Messwerte legen • Hypothesentest: Ist ein neues Medikament wirksam?

1.3

Definition:

(Wahrscheinlichkeit)

Die Wahrscheinlichkeit (Ws.) eines Ereignisses beschreibt die zu erwartende relative Häufigkeit, mit der dieses Ereignis eintritt, wenn man den zu Grunde liegenden Prozess immer wieder unter den gleichen Bedingungen wiederholt. Beispiel: Bei einer „fairen“ Münze beträgt die Wahrscheinlichkeit, Zahl zu erhalten,

1.4

Definition:

1 2

.

(Laplace-Experiment)

Ein Experiment heißt Laplace-Experiment, wenn es endlich viele, einander ausschließende Ausgänge hat, die alle gleich wahrscheinlich sind. Beispiele: i) Der Wurf eines Würfels hat 6 gleich berechtigte Ausgänge ⇒ Laplace-Experiment. ii) Fällt ein Marmeladenbrot zu Boden, gibt es zwei Ausgänge, die nach Murphy nicht gleich berechtigt sind ⇒ kein Laplace-Experiment, falls dies stimmt.

1.5

Mengentheoretische Wahrscheinlichkeitsbeschreibung

Definition: (Ereignismenge, Ereignis, Wahrscheinlichkeitsverteilung) Wir betrachten ein Zufallsexperiment mit endlich vielen Ausgängen und definieren drei Begriffe: a) Ergebnismenge Ω (Stichprobenraum, Grundraum): endliche, nicht leere Menge, deren Elemente ωi die Versuchsausgänge beschreiben. Beispiel: Würfelexperiment: Ω = {1, 2, . . . , 6} b) Ereignis A: Teilmenge von Ω. Beispiel: Ergebnisse, bei denen 2 oder 5 gewürfelt werden ⇒ Ereignis A = {2, 5} c) Wahrscheinlichkeitsverteilung, Wahrscheinlichkeitsmaß: Abb. i) ii) iii)

P von der Potenzmenge ℘(Ω) nach R mit folgenden Eigenschaften: Normiertheit: P (Ω) = 1 Nichtnegativität: P (A) ≥ 0 ∀A ∈ ℘(Θ) Additivität: P (A ∪ B) = P (A) + P (B) für alle disjunkten A, B ∈ ℘(Ω).

Folgerung: Der Wertebereich von P liegt in [0, 1]....


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